Ernährungwende: Gründet Ernährungsräte!

11.2.2016 - "Unser Essen mitgestalten. Ernährungsräte gründen - überall" ist eine Inititative des Inkota-Netzwerks und des Vereins Taste of Heimat. Slow Food Deutschland begrüßt und unterstützt das Projekt als positiven Beitrag für gute, saubere und faire Lebensmittel für alle.

Ernährungwende mitgestalten: Gründet Ernährungsräte!

Eine Ernährungswende ist grundlegend wichtig für unsere Zukunft. In unseren Städten und Kommunen trägt die Gründung von Ernährungsräten dazu bei. Hier engagieren sich Akteure aus allen Teilen der Lebensmittelkette: Landwirte, Gastronomen, Verbraucher, Händler, Vereine und Politiker. Gemeinsam können positive Entwicklungen ins Leben gerufen und ein gerechtes und ökologisches Ernährungssystem geschaffen werden.

Informationen zum Konzept "Ernährungsrat" von der Website des Inkota-Netzwerks:

Ernährungsräte sind ein wichtiger Bestandteil einer globalen Bewegung für eine Agrar- und Ernährungswende. Als ernährungspolitische Vielkönner schaffen sie nicht nur Räume, in denen Ernährungsfragen wieder auf regionaler Ebene angegangen werden. Sie sind politische Werkzeuge, institutionelle Lückenfüller und Plattformen der Begegnung.

Wo gibt es bereits Ernährungsräte?

Während Ernährungsräte in Deutschland bisher kaum bekannt sind, gibt es sie in den USA, in Kanada oder in Großbritannien bereits als etablierte Gremien, die Ernährung und Landwirtschaft zukunftsfähiger machen. Sie bringen Menschen zusammen, denen es nicht egal ist, wie ihre Lebensmittel produziert, verteilt, verbraucht und schließlich entsorgt werden. Auch in Berlin und Köln entstehen nun die ersten Ernährungsräte.

Warum brauchen wir Ernährungsräte?

Eines ist klar: Unser derzeitiges Ernährungssystem führt uns in die Sackgasse, denn es schadet Mensch, Tier und Umwelt. Tierfabriken, patentiertes Saatgut, Monokulturen, und Land Grabbing sind charakteristische Beispiele für eine fehlgeleitete industrialisierte Landwirtschaft und eine an den Interessen großer Konzerne ausgerichtete globale Agrarpolitik. Gleichzeitig geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Globale Gerechtigkeit: Fehlanzeige!

Die Förderung eines alternativen Landwirtschaftsmodells weltweit bedeutet, dass wir in Deutschland auf regionaler Ebene zukunftsfähige Ernährungsstrategien entwickeln müssen – denn über das Ernährungssystem wir mit anderen Teilen der Erde verbunden. Gerade in unseren Städten und Kommunen sind die komplexen Zusammenhänge überschaubarer und die Einflussmöglichkeiten größer, um die Nahrungsmittelversorgung sozial gerecht und ökologisch nachhaltig zu gestalten. In vielen Regionen wird das Thema Ernährung jedoch nicht umfassend genug von Politik und Verwaltung angegangen. Ernährungsräte haben Potenzial, diese Lücke zu schließen.

Was machen Ernährungsräte?

Die Herausforderungen, denen sich Ernährungsräte stellen, sind vielfältig und variieren je nach Ausgangslagen, Interessen und der Zusammensetzung der Akteure in der Region. Oft sind es jedoch ähnlichen Themen, die die Mitwirkenden in Ernährungsräten bewegen zum Beispiel

  • die Förderung urbaner Landwirtschaft,
  • die Bekämpfung sozialer Benachteiligung im Ernährungssystem,
  • die Verbesserung von Gemeinschaftsverpflegung in Schulen oder sozialen Einrichtungen
  • sowie die Stärkung der Beziehungen zwischen StadtbewohnerInnen und ErzeugerInnen im Umland.

Videoclip: © Inkota und Taste of Heimat
Quelle Text "Informationen zum Konzept Ernährungsrat": http://www.inkota.de/themen-kampagnen/welternaehrung-landwirtschaft/ernaehrungsraete/

Mehr Informationen:

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