Greenpeace-Studie zu Neonikotinoiden

17.1.2017 – Europaweit nimmt das Bienensterben zu. Vor allem giftige Neonikotinoide setzen den Bienen zu. Eine neue Meta-Studie der Universität Sussex im Auftrag von Greenpeace beurteilt die Gefährdung durch diese Pestizide. Fazit: Unbehandelte Wildpflanzen können stärker als bisher angenommen kontaminiert sein und deren Nektar und Pollen somit ein zusätzliches Risiko für Bienen darstellen.

Greenpeace-Studie: Bye, bye Bienchen!

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Rund ein Drittel der Nahrung, die wir jeden Tag zu uns nehmen, verdanken wir Biene, Hummel, Fliege und Co. Doch die summenden Insekten sind in Gefahr. In den vergangenen Jahren haben europaweit durchschnittlich 20 Prozent der Bienenvölker den Winter nicht überlebt – in Deutschland waren es bis zu 30 Prozent.

Bienensterben durch chemisch-synthetische Gifte

Grund dafür sind in der Landwirtschaft eingesetzte Pestizide, insbesondere aus der Klasse der hochgiftigen Neonikotinoide. In Folge einer Risikobewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) verabschiedete die EU im Dezember daher ein Teilverbot der besonders umstrittenen Wirkstoffe Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam sowie Fipronil. Seither widmet sich die Wissenschaft verstärkt den Ursachen der Bestäuberkrise – mit besonderem Augenmerk auf die Krise der Bestäuber.

Im Auftrag von Greenpeace haben der renommierte Biologe und Hummelforscher David Goulson (Bestseller: "Und sie fliegt doch: Eine kurze Geschichte der Hummel") und sein Kollege Thomas Wood von der Universität Sussex nun hunderte Studien untersucht, die seit Verabschiedung des EU-Teilverbots für Neonikotinoide 2013 veröffentlicht wurden. Mit dem Ergebnis: Die chemisch-synthetischen Pestizide haben wohlmöglich noch weitreichendere Wirkung als bisher gedacht.

Eine Zusammenfassung der Greenpeace-Studie finden Sie als PDF unten.

Bild oben: Eine Honigbiene auf einer Ackerwitwenblume. | © Katharina Heuberger


Mehr Informationen:

Zusammenfassung der Greenpeace-Studie. Umweltrisiken durch Neonicotinoide (PDF)

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