Internationaler Slow-Food-Kongress: "Schutz der Vielfalt, Kampf gegen Ungleichheit, Zugang zu Wissen!"

3.10.2017 – Auf dem 7. internationalen Slow-Food-Kongress im chinesischen Chengdu vom 29. September bis zum 1. Oktober wurde die strategische Ausrichtung der Bewegung für die nächsten Jahre vorgegeben. Slow Food lehnt das aktuelle Entwicklungsmodell der Lebensmittelwirtschaft in Gänze ab und fordert den Schutz der Vielfalt, den Kampf gegen Ungleichheit und Zugang zu Wissen!

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Slow-Food-Kongress: "Wir fordern den Schutz der Vielfalt, Abbau von Ungleichheit und Zugang zu Wissen!"

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3.10.2017 – Auf dem 7. internationalen Slow-Food-Kongress im chinesischen Chengdu vom 29. September bis zum 1. Oktober wurde die strategische Ausrichtung der Bewegung für die nächsten Jahre vorgegeben. Slow Food lehnt das aktuelle Entwicklungsmodell der Lebensmittelwirtschaft in Gänze ab und fordert den Schutz der Vielfalt, den Kampf gegen Ungleichheit und Zugang zu Wissen!

"Das Netzwerk von Slow Food und Terra Madre zeigen, dass alternative und überzeugende Modelle bereits umgesetzt werden. Auch das junge Netzwerk von Slow Food in China bewegt sich in diese Richtung. Das ist umso bedeutender, wenn man bedenkt, welche Rolle dieses Land dabei spielt, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern", sagte Carlo Petrini in seiner Rede zum Abschluss des Kongresses. "Lasst uns das Netzwerk wiederbeleben, die Unternehmen, die fair und in kleinem Maßstab arbeiten: im Kleinen und auf örtlicher Ebene können wir wirklich etwas erreichen! Seit dreizehn Jahren ist Terra Madre das Netzwerk von Slow Food. Lasst und weiterhin auf der Seite der Schwächsten bleiben, unterstützen wir sie bei ihrer praktischen Arbeit auf dem Feld und auf den Bauernmärkten, stärken wir sie mit dem Bündnis der Köche und der Produzenten!" Petrini wurde auf dem Kongress von 400 Vertretern des Netzwerks aus 90 Ländern als Präsident von Slow Food wiedergewählt.

Bild oben: Carlo Petrini, alter und neuer Präsident von Slow Food, während der Abschlussrede.

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Die Erklärung von Chengdu

Der Kongress verabschiedete abschließend die Erklärung von Chengdu. Darin wird die Notwendigkeit bekräftigt, dafür zu kämpfen, dass alle Menschen Zugang zu guten, sauberen und fairen Lebensmitteln haben und generell das Recht auf Zugang zu Wissen; dabei wird traditionellen und akademischen Kenntnissen die gleiche Bedeutung beigemessen; die Ablehnung jeglicher Ausgrenzung politischer, wirtschaftlicher oder sozialer Natur; der Umweltschutz als oberste Priorität unseres Handelns, auch im Rahmen von Kampagnen; die Notwendigkeit, den überragenden Stellenwert der Vielfalt für uns als Individuen und als Menschheit als Ganzes zu bekräftigen; den Willen, die ungerechte Verteilung von Reichtum und Chancen auf allen Ebenen zu bekämpfen.

Erklärung von Chengdu (PDF)

Bild oben: Slow-Food-Parade der Länder.

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Reform der Organisation

Der Kongress beauftragte eine neue Gruppe von Führungspersönlichkeiten damit, in den nächsten drei Jahren die Organisationsstruktur umfassend zu überarbeiten, um sie offener und integrativer zu machen. Die Führungsriege, die bis 2020 im Amt sein wird, besteht aus 43 Ratsmitgliedern, die 32 Länder vertreten. Bestätigt wurden die Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstands (Carlo Petrini, Präsident; Paolo Di Croce, Generalsekretär; Alice Waters (USA) und Edward Mukiibi (Uganda), Richard McCarthy (USA), Ursula Hudson (Vorsitzende von Slow Food Deutschland e. V.), Joris Lohman (Niederlande) und Roberto Burdese (Italien), dazu George Schnyder (Brasilien) und Qun Sun (China ) als Vertreter von Lateinamerika und Asien, die dieses Jahr als Neuzugänge zum geschäftsführenden Vorstand stoßen.

Kongress-Resolutionen

Neben der Erklärung von Chengdu wurden auch sechs Resolutionen verabschiedet, die im Zuge der fruchtbaren Zusammenarbeit der Kongressteilnehmer entstanden:

Bild oben: Kongress-Podium. Ganz links: Rupert Ebner, Mitglied im Vorstand von Slow Food Deutschland

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Slow-Food-Kampagne gegen Klimawandel: "Menu for Change"

Der Kongress bildete auch den Auftakt der ab sofort vom gesamten Slow Food-Netzwerk lancierten Kampagne „Menu for Change – mit Genuss und Verantwortung gegen den Klimawandel”, die das Thema des Klimawandels und seiner Wechselwirkung mit Lebensmittelherstellung und -konsum behandelt.

Slow-Food-Kampagne "Menu for Change"

Quelle: Pressemitteilung von Slow Food International vom 2. Oktober 2017

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Die deutsche Delegation

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Ausstellung "Arche des Geschmacks" mit Produkten aus den Herkunftsländern der Delegierten

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Ausstellung "Arche des Geschmacks"

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Die goldene Schnecke durfte von den Teilnehmern unterschrieben werden.

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Chinesisches Abendessen: Hot Pot

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Chinesisches Showcooking

Alle Bilder:  © Sharon Sheets

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