Allergisch gegen das System - Transparenz an der Brottheke durch saubere Zutaten und gute handwerkliche Praxis

Transparenz an der Brottheke durch saubere Zutaten und gute handwerkliche Praxis - BMEL-Kennzeichnung von Allergenen greift zu kurz

Allergisch gegen das System

Gemeinsame Presseinformation von DIE BÄCKER. Zeit für Geschmack e. V. und Slow Food Deutschland e. V.

Berlin und Barsinghausen, im Dezember 2014

Brot braucht die Zutaten: Mehl, Wasser, ein Triebmittel wie Sauerteig oder Hefe, Salz – und Zeit. Daraus schaffen Bäcker mit handwerklichem Können und fundiertem Wissen eine große Vielfalt an Backwaren. Alle anderen Zusätze, die schon mühlenseitig durch eine Mehlbehandlung oder durch industrielle Vormischungen bzw. Backmittel ins Brot gelangen, sind weder für das Bäckerhandwerk  notwendig, noch für den Verbraucher nützlich, für viele sogar unverträglich.

Die am 13. Dezember in Kraft tretende Kennzeichnungspflicht von Allergenen, so auch an der Brottheke, soll für mehr Transparenz sorgen, insbesondere für Kunden mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Notwendig ist dies, aus Sicht der Vereine DIE BÄCKER. Zeit für Geschmack und Slow Food Deutschland, weil u.a. noch immer keine gesetzliche Volldeklaration für unverpackte Brote und Gebäcke vorgeschrieben ist. Durch Zutaten, vor allem jedoch durch Zusatzstoffe, die auf keinem Etikett aufgeführt werden, gelangen Stoffe in Brot und Backwaren, die Allergikern Probleme bereiten. Viele Bäcker wissen oft nicht einmal, dass und womit  Mehle  behandelt werden, und was sich hinter den Backmitteln verbirgt, die sie verwenden.

Anke Kähler vom Verein DIE BÄCKER.: „Die von Bundesminister Schmidt derzeit proklamierte ‚Klarheit und Transparenz‘ ist zu kurz gegriffen und inkonsequent. Nur die volle Deklaration aller Zutaten, Zusatzstoffe und technischen Hilfsstoffe schafft Klarheit darüber, was im Produkt enthalten ist und wie es hergestellt wurde. Zudem fehlt in Deutschland, trotz Inkrafttreten der Allergen-Kennzeichnungspflicht, noch immer eine Durchführungs-Verordnung.“

Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland, fügt hinzu: „Wir wollen richtige Bäcker, die vor Ort backen, das Bäckerhandwerk pflegen und möglichst ohne Backhilfsmittel arbeiten. Wir wollen wissen, womit gebacken wird, und woher die Zutaten kommen.“

Wirkliche Transparenz, darin sind sich Slow Food Deutschland und DIE BÄCKER. einig, gibt es nur dann, wenn  mit sauberen, guten Zutaten sowie mit Zeit für Geschmack, handwerklichem Können und umfangreichem Wissen gearbeitet wird.

Vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fordern deshalb DIE BÄCKER. und Slow Food Deutschland echte Transparenz, d.h. die Einführung einer Volldeklaration aller Zutaten und Zusatzstoffe einschließlich technischer Hilfsstoffe.

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