Neues Slow-Food-Schulprojekt BODEN BEGREIFEN nimmt Fahrt auf in Berlin und Brandenburg

PRESSEINFORMATION – Berlin, 04. Januar 2016

Das Slow-Food-Bildungsprojekt BODEN BEGREIFEN bringt Schülerinnen und Schüler auf den Acker und bietet Vor- und Nachbereitung in der Schule

Das neue Schulprojekt BODEN BEGREIFEN der Slow Food Deutschland gUG ist angelaufen! Schon 3 Schulklassen aus Berlin und Umgebung konnten einen Projekttag auf dem 2000m2 Weltacker in Spandau durchführen. Unter dem Motto „Wie viel Acker(Boden) braucht der Mensch“ konnten Schülerinnen und Schülern viel über den eigenen Bodenverbrauch und die Bedeutung von Humus im Klimakontext lernen. 

Der außerschulische Lernort „Acker“ bildet den Mittelpunkt des BildungsprojektesBODEN BEGREIFEN, um dort eine praktische Begegnung und Beschäftigung mit Landwirtschaft und Boden zu ermöglichen. Das Schulprojekt schafft Erfahrungsräume, indem es junge Menschen in der aktiven Auseinandersetzung mit dem Umweltmedium Boden unterstützt. Durch die sinnliche Annäherung verschaffen sich die Lernenden durch gemeinsame Beobachtung, eigenständige Experimente, Vergleiche und deren Deutungen ein tieferes Verständnis zu Bodenfunktionen und Ökosystemleistungen. Außerdem kommt der Projektkoordinator zur Vor- und Nachbereitung der praktischen Ackertermine in das Klassenzimmer.

Im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung thematisiert das praxisorientierte Schulprojekt BODEN BEGREIFEN die Nutzung der endlichen Ressource Boden im Kontext der wachsenden Weltbevölkerung. Es unterstützt SchülerInnen darin, Verantwortungsbewusstsein gegenüber menschlichen Eingriffen in die Natur sowie in den Lebensraum anderer Menschen und Wesen zu entwickeln. Dabei geht es vor allem auch darum, über die Auswirkungen des Bodenverbrauches eines jeden für die globale Ernährung und für das Weltklima aufzuklären.

Das außerschulische Bildungsangebot besteht aus drei jeweils in sich schlüssigen Modulen mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten während der Vegetationsperiode. Von März bis November finden zu jedem Modul Aktionstage auf dem Acker statt. Je nach zeitlichen Kapazitäten von Seiten der Schule können die LehrerInnen entscheiden, ob sie alle 3 Module durchführen wollen, oder sich eins davon aussuchen:

1. Boden und Klima: Boden als Klimaretter

Was für eine Art Boden brauchen wir, um das Klima zu retten? Schülerinnen und Schüler lernen klimawirksame Bodenfunktionen und die Auswirkungen unterschiedlicher Bodennutzungssysteme kennen.

2. Lebendiger Nährboden: Bodenbiologie und naturwissenschaftliches Arbeiten

Schulklassen erfahren über die zentrale Bedeutung von lebendigem Boden für die Bodenfruchtbarkeit und erarbeiten Möglichkeiten zur Qualitätsverbesserung von Boden.

3. Lebensgrundlage Boden: Nachhaltigkeit und Nahrung für die Welt

Wie viel (Acker-)Boden braucht der Mensch? Die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie viel Ackerfläche sie tagtäglich verbrauchen und verstehen die Auswirkungen ihres individuellen Verbrauchs auf die Ressource Boden. Dabei erkennen sie ihre persönliche Rolle im weltweiten Wirkungsgefüge und erarbeiten Aktivitäten, um andere in die Lage zu versetzen, bewusste Verbraucherentscheidungen zu treffen.

Der Terminkalender für 2016 des Projekts BODEN BEGREIFEN wird gerade ausgearbeitet. Dazu regen wir LehrerInnen der Jahrgangsstufen 4 bis 8 in Berlin und Brandenburg dazu an, sich beim Projektkoordinator zu melden, um für 2016 eingeplant zu werden.

Weitere Informationen zum Projekt BODEN BEGREIFEN bietet folgende Webseite: http://www.slowfood.de/bildung/schulprojekt_boden_begreifen

Bei Interesse zur Teilnahme als Schulklasse, wenden Sie sich bitte an Daniel Diehl:

Projektkoordinator Schulprojekt BODEN BEGREIFEN

Slow Food Deutschland gemeinnützige UG

Telefon: 030 200 047 514

Email: d.diehl@slowfood.de

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BODEN BEGREIFEN: Warum ein Bildungsprojekt zum Thema Boden? Die natürliche Ressource Boden ist verletzlich und nicht unbegrenzt verfügbar: Humus, die abgestorbene organische Bodensubstanz, ist die wenige Zentimeter dicke fruchtbare obere Erdschicht, die die Grundlage unseres Seins und des Lebens auf dieser Welt bildet. In den letzten 40 Jahren ist bereits ein Drittel der weltweiten Ackerfläche unfruchtbar gemacht worden. Fruchtbarer Boden wird immer knapper und  gleichzeitig wächst die Menschheit. Bis 2050 werden etwa 70 Prozent mehr Lebensmittel benötigt als heute. Es genügt nicht, den Schutz von Boden zu verordnen, vielmehr muss seine Bedeutung im Umweltbewusstsein jedes Einzelnen fest verankert sein. Die außerschulische Umweltbildung am Lernort Bauernhof bietet dazu eine wichtige Grundlage. 

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