2016-Besuch-Schwaerzler-Hof

Besuch beim Demeter-Hof Schwärzler

Zahlreiche Interessenten und Mitglieder des Biorings Allgäu und Slowfood fanden sich zum „Tag der offenen Tür“ auf dem Demeter-Betrieb Schwärzlerhof ein und wurden von Susanne und Walter Schwärzler mit großer Begeisterung und Liebe zum Detail in die Welt der biodynamischen Landwirtschaft eingeführt.

Biodynamische Landwirtschaft par excellence

Die biodynamische Landwirtschaft betrachtet einen Bauernhof als ein Projekt, dessen Abläufe einem lebendigen Organismus gleichen, in dem jedes Element − seien es Anbau von Pflanzen, Aufzucht und Haltung verschiedenster Gattungen von Tieren oder die Verwertung von deren Produkten − das andere beeinflusst: quasi organische Zahnräder, die ineinandergreifend einen gesunden, in sich geschlossenen, landwirtschaftlichen Komplex umtreiben.

Apropos gesund: Wer hätte gedacht, dass man direkt vor einem Misthaufen stehen kann, der sich so dynamisch verstoffwechselt, dass man ihn kaum riecht? Man bekam von Frau Schwärzler einen Brocken davon in die Hand gedrückt, den man wie Humus zerreiben und dessen man sich mit einem kurzen "in die Hände Klopfen" praktisch wieder entledigen konnte.

Der krasse Gegensatz hierzu ist laut Susanne Schwärzler zu beobachten, wenn absolut tote, oberflächenversiegelnde Gülle aus Biogasanlagen auf den Feldern ausgebracht wird. Auf diesen Feldern finden sich ganze Scharen von Krähen ein und sammeln die vom Sauerstoffmangel im Erdreich an die Oberfläche getriebenen Würmer ein − eben jene Würmer, die ja die Baumeister einer gesunden und vitalen Bodenstruktur sind. 


Ein Paradies: Vielfalt an Pflanzen und Tieren
Auf dem Schwärzlerhof findet sich eine derartige Vielfalt an Pflanzen und Tieren, dass man in einer Aufzählung keine Garantie auf Vollständigkeit geben möchte. Der Pflanzen sind es nun wirklich zu viele, aber bei den Tieren wollen wir es einmal versuchen: Kühe, Kälber, Schafe, Ziegen, Pferde, Schweine, Gänse, Enten, Hühner, Katze und viele tausend Bienen.

Selbstverständlich tragen die Kühe Hörner! Nach der hervorragenden Verköstigung an einem reichhaltigen Buffet mit der gesamten Palette an hofeigenen Produkten erklärte Susanne Schwärzler in einem sehr engagiert dargebotenen Vortrag, wie wichtig die Hörner für den Organismus einer Kuh sind und welchen Schaden man anrichtet, wenn ihr diese weggeätzt werden. 


Ebenfalls erstaunlich war, wie wenig es in einem nach anthroposophischen Grundsätzen gestalteten Kuhstall nach dessen "Bewohnerinnen" riecht − und dies obwohl diese darin täglich gemolken und anderweitig versorgt werden. 

Die Kälber auf dem Schwärzlerhof verbringen ihre erste Zeit selbstverständlich in Mutterkuhhaltung und auch überall an anderer Stelle entstehen hier auf dem Hof natürliche Kreisläufe, die gesundes Leben und Wachstum fördern.


Und wie ist es um die Wirtschaftlichkeit in diesem Betrieb bestellt?
Auf diese Frage räumt die Chefin unumwunden ein, dass ihre Tätigkeit als Heilpraktikerin (mit dem Spezialgebiet Beckenboden) einen hilfreichen Beitrag leistet, ebenso wie die Vermietung von zwei sehr schönen Ferienwohnungen in einem Nebenhaus. In diesem Zusammenhang wäre noch darauf hinzuweisen, dass alle Erzeugnisse des Hofes saisonal im eigenen Hofladen vermarktet werden.


Die Schwärzlers strahlen eine Zufriedenheit aus, die wohl in dem Wissen begründet liegt, hier etwas Gutes und Richtiges zu tun und etwas zu bewegen, das sich nicht unbedingt an Gewinnmargen und dem Klingeln der Registrierkasse messen lässt.

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