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„Entre les Bras“: Filmpremiere in Köln

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Ein Blick hinter die Kulissen des weltberühmten Restaurants „Bras“ im Herzen des Aubrac gewährt der Filmemacher  Paul Lacoste mit seinem Dokumentarfilm „Entre les Bras“, der ab dem 09. August 2012 auch in Kölner Kinos läuft. Food-Journalistin Ira Schneider hat sich den Film schon einmal angesehen …

Mit dem Untertitel „3 Sterne. 2 Generationen. 1 Küche“ ist der wesentliche Plot  auf dem Punkt gebracht: In der idyllischen, aber schroffen Bergregion des Aubrac im Südwesten Frankreichs betreibt der weltberühmte Meisterkoch Michel Bras mit seiner Familie ein Drei-Sterne-Restaurant. Der Film begleitet Vater und Sohn während eines Jahres, das für beide einen entscheidenden Wendepunkt herbeiruft: Die Zeit ist reif, dass Michel das Restaurant an seinen Sohn Sébastien übergibt. Schon als Kind wurde Sébastien von der familiären Leidenschaft fürs Kochen angesteckt. Doch wird er den Anforderungen seines Vaters gerecht? Unter dessen kritischen Blicken muss er sich nun noch einmal beweisen – nun seinen eigenen Weg zu gehen.

Im Bild: Filmplakat "Entre les Bras" bei der Premiere im Filmforum Ludwig in Köln. (Foto: Ira Schneider)

Ein Blick hinter die Kulissen des weltberühmten Restaurants „Bras“ im Herzen des Aubrac gewährt der Filmemacher  Paul Lacoste mit seinem Dokumentarfilm „Entre les Bras“,  der ab dem 09. August 2012 auch in Kölner Kinos läuft. Food-Journalistin Ira Schneider hat sich den Film schon einmal angesehen …


Mit dem Untertitel „3 Sterne. 2 Generationen. 1 Küche“ ist der wesentliche Plot  auf dem Punkt gebracht: In der idyllischen, aber schroffen Bergregion des Aubrac im Südwesten Frankreichs betreibt der weltberühmte Meisterkoch Michel Bras mit seiner Familie ein Drei-Sterne-Restaurant. Der Film begleitet Vater und Sohn während eines Jahres, das für beide einen entscheidenden Wendepunkt herbeiruft: Die Zeit ist reif, dass Michel das Restaurant an seinen Sohn Sébastien übergibt. Schon als Kind wurde Sébastien von der familiären Leidenschaft fürs Kochen angesteckt. Doch wird er den Anforderungen seines Vaters gerecht? Unter dessen kritischen Blicken muss er sich nun noch einmal beweisen – nun seinen eigenen Weg zu gehen.

Der Plot hinter dem Plot

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Der Film ist aber nicht nur eine „Vater-Sohn-Geschichte“ – sondern auch eine Geschichte einer generationsübergreifenden Genuss-Philosophie, die sich im Laufe des Films in mehreren Dimensionen auffaltet. Von einem bäuerlichen Hof mit Milchviehhaltung stammend – haben es Michel und seine Frau im Laufe von 25 Jahren geschafft, einfache regionale Zutaten und heimische Kräuter so zu komponieren und zu arrangieren – dass Kritiker und Gäste immer wieder gerne bereit sind, den weiten Weg in die Landschaft des Zentralmassivs auf sich zu nehmen. Rund 60 Kilometer von der Autobahn weg tun sich auf dem Teller im südfranzösischen Laguiole außergewöhnlich kreative Genüsse auf: So werden Kindheitserinnerungen wie die cremige Haut von erwärmter Milch, Brombeermarmelade, knuspriges Brot und ein wenig abgeschabte Schokolade zur Basis eines für den Gaumen überraschenden „Drei-Sterne-Desserts“ – das sich alles andere als „rustikal“ präsentiert. Frei nach dem Motto „Das Auge genießt zuerst“ philosophieren und diskutieren Vater und Sohn „en detail“ nicht nur über geschmackliche Kompositionen und korrespondierende Texturen, sondern auch über das optische Arrangement auf dem Teller. Wie an der Staffelei eines Malers kreieren sie auf dem Teller schließlich ein Gesamtkunstwerk, das vor allem – so scheint es – ihren eigenen hohen Ansprüchen gerecht werden muss, bevor der Gast es betrachten und genießen darf.

Im Bild: Zur Premiere kamen auch einige "Slow-Foodies" aus Köln. "Der Film - ein purer Genuss", so ihr Urteil. (Foto: Ira Schneider)

„Erst mal isst das Auge“

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Mit der Eröffnung eines weiteren Restaurants „MICHEL BRAS Toya Japon“ auf der japanischen Insel Hokkaido übertragen die „Künstler am Herd“ ihre südfranzösische Küche darüber hinaus auf den japanischen Markt. Ein Experiment in mehrfacher Hinsicht. Ob ihre „Genuss-Architektur“ hier verstanden wird? Und: Ist es vor Ort möglich, dieselben Rezepte mit japanischen Produkten umzusetzen? Können solche Interpretationen funktionieren und schmecken? Eine Herausforderung – auch für Sterneköche. Der Kino-Gast darf gespannt sein und sich „mit an den Tisch setzen“. Ein Dokumentarfilm, der es versteht, den Zuschauer auf ungewöhnliche und authentische Weise (französisch mit deutschen Untertiteln) zu unterhalten und ein durchschlagendes Erfolgsrezept am Beispiel der Familie Bras neu beleuchtet:  Regionale Produkte, einfache Zutaten und der Koch als kreativer Künstler am Herd, dessen Arbeit „im Kopf“ anfängt.

Im Bild: Rindertranche mit Quinoa und Koriander an einer Tomatenreduktion mit Rosinen, Kapernsauce und Tagetes-Blüten. - Ein Aromen- und Farbenspiel auf dem Teller. (Foto: Ira Schneider)

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Im Bild: Gelungene Premiere in Köln: Filmregisseur Paul Lacoste (rechts im Bild), Colette und Jean-Marie Dumaine (Mitte) sowie ihr Küchenchef und Neffe, Yoann Hue, der bei Michel Bras zwei Jahre gelernt hat, stellten im Kölner Filmforum Museum Ludwig am 30. Juli 2012 den Film „Entre les Bras“ vor. (Foto: Ira Schneider)

„Vieux Sinzig“ machte Film mit kreativen Häppchen „schmeckbar“

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„Die Kunst des Kochs ist es, mit dem Produkt zu kommunzieren“, sagt Wildkräuter-Koch und Slow Food-Förderer Jean-Marie Dumaine von der Ahr. Durch den Film auf dem Geschmack gekommen, durften sich die Premieren-Zuschauer zu später Stunde an den kreativen Häppchen des „Vieux Sinzig“ erfreuen. Jean-Marie Dumaine, der ein großer Fan von Michel Bras ist, und selbst beim Meister vor über 20 Jahren ein Praktikum absolvierte, servierte eine vakuumgegarte „Lotte“ (Seeteufel) mit Safran und Olivenöl, Aubergine, Kirschtomate, Walnusstapenade, Walnuss und Basilikum (links im Bild) sowie eine Rindertranche mit Quinoa und Koriander an einer Tomatenreduktion mit Rosinen, Kapernsauce und Tagetes-Blüten (oben im Bild). Dazu reichte er Stockbrot mit Kräutern (unten im Bild). Auch selbsteingemachte Köstlichkeiten wie Wildkräuter-Pesto und Löwenzahn-Chutney konnten die Gäste verkosten. „Die Natur hält doch die besten Aromen für uns bereit“, meint Jean-Marie Dumaine und fügt hinzu: „Bei Michel Bras greift die künstlerische Regel in jedem Fall: Je begrenzter die Mittel – desto stärker der Ausdruck. Eine Inspiration auch für meine Arbeit.“ (Foto: Ira Schneider)

Appetit bekommen? Wo läuft der Film?

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Filmpalette (Lübecker Straße 15)

Kino Weißhaus (Luxemburger Straße 253)

Mehr zum Film (mit Trailer)
Mindjazz-Pictures

Youtube

Das Restaurant „Bras“ im Internet

Text und Fotos: Ira Schneider

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