Besuch auf der Expo 2015 „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“

EXPO 2015 – „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“

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29.08.2015

Fünf aktive Slow Food Mitglieder aus dem Convivium Bielefeld/OWL reisten am vergangenen Wochenende nach Mailand zur diesjährigen Expo Weltausstellung.

Als Thema für die Expo 2015 wurde „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ (Nutrire il pianeta, energia per la vita) gewählt. Es soll Technologie, Innovation, Kultur, Tradition und Kreativität mit den Themen Ernährung und Essen verbinden. Angesichts neuer globaler Szenarien und aktueller Probleme liegt der Schwerpunkt auf dem Recht aller Menschen auf gesunde und ausreichende Ernährung (Quelle: Wikipedia).

Slow Food, das Netzwerk mit Wurzeln in Italien, das sich für die Änderung unseres bestehenden Lebensmittelsystems einsetzt, ist ebenfalls mit einem Pavillon auf der Expo vertreten.

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Gestartet wurde unser Besuch der Expo am Samstag Morgen auf dem Slow Food Pavillon mit dem Thema „Save Biodiversity. Save the planet.“

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„Biodiversität“ wird greifbar vermittelt. Gemüse und Obst wächst in Hochbeeten. Spielerisch werden Sinneseindrücke gesammelt. Die eigene Kreativität wird angeregt. Was kann jede Einzelne, jeder Einzelne tun?

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Die Besucherinnen und Besucher lernen die Slow Food Presidi kennen. „Presidi sind konkrete Beispiele einer neuen, nachhaltigen Landwirtschaft. Sie erhalten lokale Ökosysteme, regionale Traditionen und schaffen Lebensmittel von unverwechselbarer Qualität. Eine Qualität, die nur erreicht wird, wenn die Bedürfnisse von Umwelt, Mensch und Tier nicht gegeneinander ausgespielt, sondern in Einklang gebracht werden.“ (https://www.slowfood.de/biodiversitaet/presidi/).

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Es wird aufgezeigt, welchen Bedrohungen die Biodiversität unterliegt. Standardisierte industriell hergestellte Produkte dominieren die Speisepläne. Es verschwinden jährlich geschätzt an die 20.000 Pflanzen- und Tierarten von unserem Planeten. Handwerkliches Know How geht damit ebenfalls verloren.  

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 Bei der Rohmilchkäse- und Weinverkostung genießen wir dieses handwerkliche Können. Selbstverständlich unterschreiben wir in dem Zuge auch die Petition gegen den Einsatz von Milchpulver bei der Käseherstellung (https://www.slowfood.de/aktuelles/2015/milchpetition/).

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Unsere Entdeckungen auf der Expo gingen weiter von den verschiedenen Länderpavillons über die Themencluster „Kaffee“ und „Wein“.

Beeindruckt hat uns die „Schweiz“ mit ihrem Konzept „Genug für alle?“. Zu Beginn der Expo im Mai 2015 wurden Vorräte an Äpfeln, Wasser, Salz und Kaffee, ausgestellt mit der Bitte an die Besucherinnen und Besucher, etwas davon mitzunehmen, aber an die nachkommenden Gäste zu denken. Binnen kurzer Zeit waren die Vorräte erschöpft, obwohl diese für die geschätzte Gesamtbesucherzahl der Expo in diesem Jahr gereicht hätten. Die Frage war damit schnell beantwortet und zeigt, dass Teilen und gegenseitiges Achten häufig durch zu viel Eigennutz überdeckt werden.

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Unsere Erwartungen an die Themencluster wurden leider nicht erfüllt. Diese stellten sich vor allem als eine Art Touristikmesse der beteiligten Länder dar. Informationen über einzelne Produzenten und ihre Produkte haben wir nicht gefunden. Die Präsenz großer Konzerne war an vielen Stellen sehr offensichtlich, zum Teil wurde dies erst auf den zweiten Blick deutlich und benötigte einen geschulten Blick.

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Zurück geht es am Abend zum Slow Food Pavillon, der nach den vielen Eindrücken der Länder- und Themenpavillons wie eine Oase der Ruhe und Inspiration wirkt.
Ohne Ablenkung vom Kernthema der Expo, ohne viel Licht und Lärm wirkt der Ort für sich. Die Pflanzen sorgen bei abendlichen 30° Grad für eine angenehme Frische. Durch die luftigen Pavillonelemente weht ein leichter Wind.

Besucherinnen und Besucher erfahren zudem etwas über die Verwendung des Pavillons nach Ende der Ausstellung im Oktober 2015. Im Pavillon-Konzept ist die weitere Nutzung der Holzelemente gleich mitgedacht (http://www.slowfood.com/expo2015/en/slow-food-area/a-sustainable-space/).

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Insgesamt hatten wir einen erlebnisreichen Tag auf der Expo 2015. Trotz großer Besucherströme herrschte eine insgesamt friedliche Atmosphäre auf dem Gelände. Hilfreich waren die vielen kostenfrei nutzbaren Wasserstellen zur Erfrischung.

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Viele Pavillons konnten wir aufgrund der langen Wartezeit (häufig zwischen zwei und drei Stunden) nicht besuchen. Gerne hätten wir zum Beispiel den Pavillon Zero besucht, der das Motto der gesamten Ausstellung „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ beleuchtet und einen Rahmen um die Ausstellung spannt. 

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Wenn Sie sich ein eigenes Bild machen möchten, bietet sich das erste Oktoberwochenende an. Dann treffen sich die jungen Produzentinnen und Produzenten aus aller Welt zum Kongress „We feed the planet“ und zeigen sich, ihre Kultur, ihre Produkte und Geschichten.

Mehr dazu:
Kongress
Fundraising

Foto: Slow Food

Tipp: Kombinieren Sie ihren Aufenthalt mit einem Besuch in Bergamo oder planen Sie direkt Ihre Übernachtung dort. Bei Fragen stehen wir Ihnen vom Convivium Bielefeld/OWL gerne zur Verfügung.

Text und Fotos: Anna Falkenhain

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