Honig-Jahrgang 2002

tipps-schinken_ex.jpgIm September 2002 demonstrierte das Slow Food-Mitglied Joachim Clemens den Slow Food-Freunden in Traben-Trarbach den Weg des Honigs aus den Honigwaben bis ins Glas. Dabei erfuhren die Teilnehmer nebenbei manches Wissenswerte rund um den Honig:

Honig besteht im Prinzip nur aus einer übersättigten Lösung von Zuckerarten in Wasser. 6 Bienenarten weltweit sammeln Blütenstaub und Nektar, geben körpereigene Enzyme hinzu, speichern diese Lösung in selbst hergestellten Wachswaben und lassen sie dort reifen.

Farbe, Geschmack und Konsistenz des Honigs richten sich nach der sogenannten "Tracht", nach dem, was Bienen von den besuchten Blüten, aber auch von den Sekreten von Nadeln oder Insekten darauf, in den Bienenstock tragen. Stammt ein Honig vorwiegend von einer Blüte, so darf er sich nach der jeweiligen Blüte nennen (Trachthonig oder Sortenhonig).

Zumindest an der Mosel lassen sich in den letzten Jahren kaum noch Sortenhonige ernten: durch meteorologische Verschiebungen der Jahreszeiten blühen Trachtpflanzen nicht mehr nacheinander, sondern zunehmend miteinander. Dabei ergeben sich interessante Mischtrachthonige in verblüffend ausgewogenen Geschmackskompositionen.

Die Herkunft eines Honigs läßt sich zur Zeit noch durch Pollenanalysen nachweisen. Es gibt aber Bestrebungen, daß Honig nur noch gefiltert in den Handel kommen soll. Wenn diese Regelung eintreten sollte, ist die Herkunft nicht mehr feststellbar, und schlimmer noch: die Geschmacksvielfalt wird eingeengt!

Auf manchen Honiggläsern steht die Bezeichnung "Imkerhonig". Dieser Begriff ist eine Worthülse, denn erstens wird Honig von den Bienen hergestellt und zweitens wird echter Honig grundsätzlich von Imkern geerntet. Ein weitere bedeutungsleere Bezeichnung ist der Begriff "kaltgeschleudert": wenn Honig dem Stock entnommen wird, hat er eine Stocktemperatur von 35 - 37 Grad Celsius; da bereits ab 40 Grad das Wachs der Waben zu tropfen beginnt, kann Honig generell nur unter 40 Grad geschleudert werden.

Honig, der fest geworden ist, sollte man bis höchstens 40 Grad erwärmen, damit der Genuß erhalten bleibt.

Alljährlich fallen Tausende von Bienenvölkern einem Parasiten, der Varroa-Milbe, zum Opfer. Joachim Clemens rückt dieser Milbe mit Ameisensäure zu Leibe. Ameisensäure ist ein natürlicher Bestandteil des Honigs; ihre Verwendung zur Milbenbekämpfung entspricht den Bioland-Richtlinien.

Seit einiger Zeit gibt Joachim Clemens Honigkunden und Interessierten die Gelegenheit, bei einer "Honigprobe" den neuen Jahrgang zu verkosten und dabei Einblick in die Honiggewinnung zu bekommen. Joachim Clemens ist erreichbar unter Tel.: 06541-5728 und unter Fax: 06541-9150.
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