Workshop: Was ist ein gutes Lebensmittel in Berlin

6.11.2017 – Nach einer längeren Pause endlich wieder im Slow-Food-Veranstaltungsprogramm: ein Workshop in der bundesweiten Reihe "Was sind gute Lebensmittel?". Hanns-Ernst Kniepkamp, Diplom-Chemiker und lange Jahre Chef der Qualitätskommission, verrät, was Etiketten verschweigen, vermittelt Hintergrundwissen zum Thema Lebensmittelerzeugung an den Beispielen Brot, Wurst und Käse und gibt Einblicke in die Methoden der Industrie. Termin: Samstag, 11. November in Berlin. Teilnehmerzahl begrenzt.

Jetzt noch anmelden: Slow-Food-Workshop "Was ist ein gutes Lebensmittel?"

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„Aus Sicht der Industrie muss die Lebensmittelproduktion drei Anforderungen genügen,“ urteilt Hanns-Ernst Kniepkamp. „Die Zutaten müssen von Maschinen be- und verarbeitet werden können, die Herstellung muss schnell gehen und es muss eine hohe Prozesssicherheit herrschen. Letzteres heißt, es darf wenig Ausschuss geben und alle Produkte sollen immer gleich aussehen und schmecken. Das wird erreicht durch jede Menge Hilfs- und Zusatzstoffe aus der chemischen Trickkiste und geht unter anderem auf Kosten des Geschmacks. Dieser wird dann nachträglich wieder in Form von Aromastoffen hinzugefügt.“

Bild oben: Was ist wirklich drin im Brot? Diese Frage beantwortet der Slow-Food-Workshop.

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Der Aha-Effekt

Die Herstellung nach traditionellen handwerklichen Methoden ohne Zusatzstoffe ist im Vergleich dazu eine große Herausforderung an das Know-how des Produzenten. Denn die naturgemäße Verarbeitung von naturbelassenen Rohstoffen erfordert umfassendes Wissen, lange Erfahrung und Liebe zum Produkt. Kniepkamp, der auch die Seminare leitet, erläutert die unterschiedlichen Arbeitsweisen von Handwerk und Industrie anhand eines Vergleich: „Die Industrie ist auf einer Autobahn unterwegs, ob man da zwei Meter mehr links oder rechts fährt, hat keine Folgen. Der Lebensmittelhandwerker bewegt sich dagegen auf einem schmalen Grat, da kann schon ein Tritt zur Seite die gesamte Produktion zum Scheitern bringen.“

Das Feedback der Workshop-Teilnehmer ist durchwegs positiv. "Es gibt jedes Mal den Aha-Effekt! Denn selbst für informierte Slow-Food-Mitglieder ist es immer wieder erstaunlich, in welchem Ausmaß die Lebensmittelindustrie die Produkte und uns Verbraucher manipuliert", berichtet Kniepkamp.

Die Workshops sind konzipiert für Slow-Food-Mitglieder, die sich eingehender mit den Hintergründen der Lebensmittelherstellung beschäftigen wollen, doch auch externe Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind willkommen.

Bild oben: Dozent Hans-Ernst Kniepkamp und Martina Tschirner, Slow Food Magazin, bei einem früheren Workshop

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind aufgefordert Verpackungen ihrer Lebensmittel, die sie im Laden kaufen, mitzubringen, um an diesen Beispielen zu sehen, was sich alles in diesem Lebensmittel hinter wohlklingenden Zutaten und Zusatzstoffen verbirgt.

Referent:
Dr. Hanns-Ernst Kniepkamp, Diplom-Chemiker

Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist erforderlich! Die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt (max. 30 Personen).

Workshop-Programm: als PDF herunterladen

Kostenbeitrag:
20 € für Slow-Food-Mitglieder
35 € für Nicht-Mitglieder
Die Kontodaten für die Überweisung erhalten Sie mit der Anmeldebestätigung.

Ansprechpartnerin und Anmeldung:
Frau Andrea Lenkert-Hörrmann
Projektbeauftragte Slow Food Deutschland e. V. 
sfd-workshops@slowfood.de
Tel. (01 51) 15 30 81 86

Die Teilnehmer erhalten alle weiteren Informationen zum Programm und dem Veranstaltungsort per E-Mail.

Bilder:  © Katharina Heuberger

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