Besuch beim Anderlbauer, 05.04.2014
Besuch beim Anderlbauer, 05. April 2014

Zahlreiche an guten Lebensmitteln Interessierte folgten der Einladung von Slow Food Chiemgau-Rosenheimer Land, um den "Anderlbauern", Johann Huber, in Frasdorf (Chiemgau) zu besuchen. Von dem Bio-Landwirt und -Käser erfuhr man nicht nur Umfangreiches zum Thema Schaf-, Ziegen- und Kuhmilch-Käse, sondern auch über dessen Verarbeitung, Pflege und Lagerung. Darüber hinaus über den Sinn oder Unsinn von neuen (EU-)Verordnungen, die kleinen Unternehmen oder Landwirten das (Über-)Leben ganz schön schwer machen können. Zuerst durfte man den Bauernhof mit Melkstand, die Schafställe und Hofmetzgerei besichtigen

"Schön verpackt" durften die Interessierten später die Firma von Büros über die Umkleide- bzw. Duschkabinen, Fertigung und Lagerräume inspizieren. Etwa 100 Schafe hält Huber auf seinem Hof (Durchschnittsalter der Herde ca. 6 Jahre), deshalb gibt's beim Anderlbauern nicht nur Käse, sondern auch Fleisch, Schinken und Salami. Rund 1 Million Liter Milch (der Großteil wird ihm von Biobauern geliefert) verarbeitet Huberjährlich - auch in Lohnarbeit. Das heißt: Bauern können ihre eigene Milch nach Frasdorf liefern, wo Huber sie zum gewünschten Produkt veredelt.

Auch interessierter Nachwuchs machte die ganze Führung mit. Das Wichtigste an Hubers Betrieb sei die absolute Sauberkeit in den Räumen und beim Zubehör. Denn ein paar fremde Keime oder Schimmelpilze können die zeitaufwändige Arbeit in der Molkerei schnell zunichte machen, erzählt der Käser. Die Käselaibe müssen täglich mit Salzwasser "geputzt" werden, oder warten im Salzbad auf ihr weiteres "Schicksal". Seine hochwertigen Bio-Produkte erhält man in Naturkostläden, inregionalen Edeka-Filialen - oder bei ihm in Frasdorf im Hofladen.

Der Chef der Herde (Foto links). Als Slow-Food Unterstützer weiß Johann Huber, was sich gehört: Nach der 150-minütigen! Führung durfte man die guten Dinge aus Käserei und Metzgerei (endlich) ausgiebig probieren.
10. April 2014, Text: Herbert Zeilinger
Fotos: Bernd Miller, Herbert Zeilinger