Neue Sprecherin im Convivium Chiemgau-Rosenheimer Land, 27.07.2013

Neue Sprecherin im CV Chiemgau-Rosenheimer Land, 27.07.2013

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Die neue Sprecherin im Chiemgau: Helga Geistanger und der wiedergewählte Sprecher für das Rosenheimer Land, Dieter Jung.

Die Slow-Food Gruppe Chiemgau/Rosenheimer Land steht eine neue Sprecherin für die Region Chiemgau vor. Die Traunsteinerin Helga Geistanger wurde bei der Mitgliederversammlung beim Sepp'nbauern in Farbing bei Bernau einstimmig gewählt, Dieter Jung als Sprecher für die Rosenheimer Region mit einer Enthaltung wiedergewählt. Somit ist die Doppelspitze wieder gesichert. Die gleichberechtigten Sprecher sollen die „Slow-Food-Stimme nach draußen“ sein und werden von einem Organsations-Team unterstützt.

Geistangers Vorgänger, Werner List, der sein Ehrenamt zur Verfügung stellte, gab einen Rückblick über die Aktivitäten der Slow Food-Vereinigung, die sich als „bewusste und kritische Genießer“ verstehen und Teil einer weltweiten Gemeinschaft von Landwirten, Lebensmittelerzeuger- und -veredler sowie Verbrauchern bilden. „Wir tun uns leider schwer, Jugendliche zu gewinnen, obwohl sich die „Grüne Jugend“ Traunstein zu einem „Eat in“ am Maxplatz traf, um auf die globale Lebensmittelproblematik und regionale Alternativen hinzuweisen. Das „Eat in“ sei eine Slow Food-Idee, führte List aus.

Die 125 Mitglieder und 14 Unterstützer (Firmen, die die Slow Food-Idee finanziell fördern) des Conviviums (Tafelrunde) wurden per Fragebogen aufgefordert, ihre Wünsche und Meinungen kundzutun. Das Umfrageergebnis war eindeutig: Neben der Mitwirkung zur Erstellung eines Genussführers (Wirtshausführer, der im Buchform im September erscheint), richtete sich das Interesse auf Veranstaltungen wie Besuche bei Lebensmittel-Erzeugern oder Landwirten, führte List weiter aus. Die Aktivitäten der Ortsgruppe beschränkte sich aber nicht nur auf Besuche, sondern richtete Infostände aus, Vorträge über die Slow-Food-Philosophie im Forum Ökologie oder bei den Soroptimisten in Traunstein. Höhepunkte waren die Weihnachtsfeier im „Forsthaus Adlgaß“ mit Harfenbegleitung von Lindl-Preisträgerin Marina Plereiter, Besuche bei „Camba Bavaria“ in Truchtlaching bei einem „Bier-Menü“, beim „Erdbeer-Franz“ in Frabertsham oder bei „Chiemgauer Naturfleisch“ in Trostberg-Hagenau. Auch bei der Aktion „Zukunft säen“ in Tengling bei einem Demeter-Bauern war man mit von der Partie. Slow Food unterstützt die Initiative „Agrarbündnis“, in dem sich kritische Bauern- und Verbraucherorganisationen bündeln, informierte List.

Aus Respekt vor einem Schlachttier sollte man nicht nur Edelteile eines Tieres verarbeiten, lautet eine Doktrin von Slow Food. So traf man sich im „Landhaus Jahncke“ in Manholding bei Chieming um Kutteln (Rindermagen) zu kochen. Der Waginger Metzger Heilmaier sorgte für den Rohstoff, hatte diese aber nicht vorgekocht, wie es im Schwäbischen eigentlich üblich ist. Deshalb ging der organisierende Schwabe, Bernd Miller, von einer wesentlich kürzeren Kochzeit aus... Trotzdem war die Stimmung gut und etliche schnell besorgte Dampfkochtöpfe sorgten für ein zwar spätes, aber sehr gutes Abendessen. Bei einem weiteren Kochtreffen wurde die Albleisa, eine selten gewordene Linsensorte der Schwäbischen Alb, zubereitet. Dazu gab's handgehobelte Spätzle.

Manfred Mödinger, der örtliche Leiter der Genussführer-Kommission, zeigte sich mit der Arbeit der 12-köpfigen Testgruppe (58 Besuche) im Chiemgau zufrieden. Alle fünf vorgeschlagenen Lokale („Forsthaus Adlgaß“, Inzell-Adlgaß; „Jägerhof“, Bernau; „Zellerwand“, Mettenham/Schleching; Steinweidenhof, Ettenhausen/Schleching und „s'kloane Wirtshaus“ im Weitmoos zwischen Pavolding und Eggstätt), wurden in den Genussführer aufgenommen. Der Genussführer hat 256 Seiten und beinhaltet über 300 Gaststätten im gesamten Bundesgebiet, die „gut, sauber und fair“ wirtschaften, weiß Mödinger. Diese Gasthäuser werden ständig neu getestet, ggf. ausgeschlossen aber auch neue aufgenommen. Kriterien für den „Zuschlag“ sind u. a. die Verwendung von Frischprodukten, die möglichst regional eingekauft werden, Saisonalität und der Verzicht auf Zusatzstoffe oder gentechnischveränderte Zutaten – aber auch der Geschmack der Speisen, Service und Ambiente werden bewertet – und die Gerichte sollen für den Durchschnittverdiener bezahlbar bleiben. Vorbild für den Genussführer ist der seit Jahren erfolgreiche italienische Osterien-Führer, der jährlich neu aufgelegt wird.

Abschließend stellte sich „die Neue“, Helga Geistanger“ noch kurz vor: Nach mehreren langjährigen, berufsbedingten Auslandsaufenthalten in der Reisebranche, u. a. in Südafrika und der Schweiz, kehrte sie nun wieder nach Traunstein zurück, um in ihrem „Ruhestand“ ihren Leidenschaften nachzukommen, den drei „K“, erklärt sie: Kunst, Klassik und Kulinarik. Sie möchte ihre Kraft und Slow-Food-Auslands-Erfahrung in die hiesige Slow Food-Gruppe einbringen, Mitglieder zur Mitarbeit animieren und die Kommunikation untereinander und in der Öffentlichkeit verbessern.

Helga Geistanger,
Telefon 08 61-2 09 09 73,
E-Mail:
helga.geistanger@t-online.de

Neue Sprecherin im CV Chiemgau

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Die neue Sprecherin im Chiemgau: Helga Geistanger und der wiedergewählte Sprecher für das Rosenheimer Land, Dieter Jung.

Die Slow-Food Gruppe Chiemgau/Rosenheimer Land steht eine neue Sprecherin für die Region Chiemgau vor. Die Traunsteinerin Helga Geistanger wurde bei der Mitgliederversammlung beim Sepp'nbauern in Farbing bei Bernau einstimmig gewählt, Dieter Jung als Sprecher für die Rosenheimer Region mit einer Enthaltung wiedergewählt. Somit ist die Doppelspitze wieder gesichert. Die gleichberechtigten Sprecher sollen die „Slow-Food-Stimme nach draußen“ sein und werden von einem Organsations-Team unterstützt.

Geistangers Vorgänger, Werner List, der sein Ehrenamt zur Verfügung stellte, gab einen Rückblick über die Aktivitäten der Slow Food-Vereinigung, die sich als „bewusste und kritische Genießer“ verstehen und Teil einer weltweiten Gemeinschaft von Landwirten, Lebensmittelerzeuger- und -veredler sowie Verbrauchern bilden. „Wir tun uns leider schwer, Jugendliche zu gewinnen, obwohl sich die „Grüne Jugend“ Traunstein zu einem „Eat in“ am Maxplatz traf, um auf die globale Lebensmittelproblematik und regionale Alternativen hinzuweisen. Das „Eat in“ sei eine Slow Food-Idee, führte List aus.

Die 125 Mitglieder und 14 Unterstützer (Firmen, die die Slow Food-Idee finanziell fördern) des Conviviums (Tafelrunde) wurden per Fragebogen aufgefordert, ihre Wünsche und Meinungen kundzutun. Das Umfrageergebnis war eindeutig: Neben der Mitwirkung zur Erstellung eines Genussführers (Wirtshausführer, der im Buchform im September erscheint), richtete sich das Interesse auf Veranstaltungen wie Besuche bei Lebensmittel-Erzeugern oder Landwirten, führte List weiter aus. Die Aktivitäten der Ortsgruppe beschränkte sich aber nicht nur auf Besuche, sondern richtete Infostände aus, Vorträge über die Slow-Food-Philosophie im Forum Ökologie oder bei den Soroptimisten in Traunstein. Höhepunkte waren die Weihnachtsfeier im „Forsthaus Adlgaß“ mit Harfenbegleitung von Lindl-Preisträgerin Marina Plereiter, Besuche bei „Camba Bavaria“ in Truchtlaching bei einem „Bier-Menü“, beim „Erdbeer-Franz“ in Frabertsham oder bei „Chiemgauer Naturfleisch“ in Trostberg-Hagenau. Auch bei der Aktion „Zukunft säen“ in Tengling bei einem Demeter-Bauern war man mit von der Partie. Slow Food unterstützt die Initiative „Agrarbündnis“, in dem sich kritische Bauern- und Verbraucherorganisationen bündeln, informierte List.

Aus Respekt vor einem Schlachttier sollte man nicht nur Edelteile eines Tieres verarbeiten, lautet eine Doktrin von Slow Food. So traf man sich im „Landhaus Jahncke“ in Manholding bei Chieming um Kutteln (Rindermagen) zu kochen. Der Waginger Metzger Heilmaier sorgte für den Rohstoff, hatte diese aber nicht vorgekocht, wie es im Schwäbischen eigentlich üblich ist. Deshalb ging der organisierende Schwabe, Bernd Miller, von einer wesentlich kürzeren Kochzeit aus... Trotzdem war die Stimmung gut und etliche schnell besorgte Dampfkochtöpfe sorgten für ein zwar spätes, aber sehr gutes Abendessen. Bei einem weiteren Kochtreffen wurde die Albleisa, eine selten gewordene Linsensorte der Schwäbischen Alb, zubereitet. Dazu gab's handgehobelte Spätzle.

Manfred Mödinger, der örtliche Leiter der Genussführer-Kommission, zeigte sich mit der Arbeit der 12-köpfigen Testgruppe (58 Besuche) im Chiemgau zufrieden. Alle fünf vorgeschlagenen Lokale („Forsthaus Adlgaß“, Inzell-Adlgaß; „Jägerhof“, Bernau; „Zellerwand“, Mettenham/Schleching; Steinweidenhof, Ettenhausen/Schleching und „s'kloane Wirtshaus“ im Weitmoos zwischen Pavolding und Eggstätt), wurden in den Genussführer aufgenommen. Der Genussführer hat 256 Seiten und beinhaltet über 300 Gaststätten im gesamten Bundesgebiet, die „gut, sauber und fair“ wirtschaften, weiß Mödinger. Diese Gasthäuser werden ständig neu getestet, ggf. ausgeschlossen aber auch neue aufgenommen. Kriterien für den „Zuschlag“ sind u. a. die Verwendung von Frischprodukten, die möglichst regional eingekauft werden, Saisonalität und der Verzicht auf Zusatzstoffe oder gentechnischveränderte Zutaten – aber auch der Geschmack der Speisen, Service und Ambiente werden bewertet – und die Gerichte sollen für den Durchschnittverdiener bezahlbar bleiben. Vorbild für den Genussführer ist der seit Jahren erfolgreiche italienische Osterien-Führer, der jährlich neu aufgelegt wird.

Abschließend stellte sich „die Neue“, Helga Geistanger“ noch kurz vor: Nach mehreren langjährigen, berufsbedingten Auslandsaufenthalten in der Reisebranche, u. a. in Südafrika und der Schweiz, kehrte sie nun wieder nach Traunstein zurück, um in ihrem „Ruhestand“ ihren Leidenschaften nachzukommen, den drei „K“, erklärt sie: Kunst, Klassik und Kulinarik. Sie möchte ihre Kraft und Slow-Food-Auslands-Erfahrung in die hiesige Slow Food-Gruppe einbringen, Mitglieder zur Mitarbeit animieren und die Kommunikation untereinander und in der Öffentlichkeit verbessern.

Helga Geistanger,
Telefon 08 61-2 09 09 73,
E-Mail:
helga.geistanger@t-online.de

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