Beim Weißbräu Schwendl in Schalchen

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Zu den Aushängeschildern unserer Region gehören die zahlreichen kleinen und mittelständischen Brauereien, die uns durchweg mit ihren eigenständigen Bierspezialitäten erfreuen. Am 29.09.2016 stand der Weissbräu Schwendl in Tacherting zur Besichtigung an.

Brauereiromantik kommt bei der Anfahrt nicht auf, denn wenn man auf der B 299 bei Tacherting fährt, sieht man zunächst nur die Produktionsanlagen der Linde AG und erst auf den zweiten Blick nimmt man gegenüber den Brauereigasthof Schwendl wahr. Aber wie so oft lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen.

Braumeister Konrad Mayer begrüßte uns und führte uns durch die Herstellung. Er erklärte uns die Geschichte und die Besonderheiten, die den Weissbräu Schwendl auszeichnen. Begonnen hat das Bierbrauen im Jahr 1935, wozu erst einmal ein Waschkessel herhalten musste. Die Ergebnisse waren beachtlich und führten zu einer immer höheren Nachfrage. Die Brauerei wuchs rasch an und hat den Waschkessel bald durch richtige Gärkessel ersetzt, was wir beim Gang durch die Produktion bestätigt sahen.

Die Zutaten wie Aromahopfen und Braumalz stammen natürlich aus Bayern. Dass der Weissbräu Schwendl sich bis heute inmitten der Großbrauereien behaupten kann, ist vor allem der Anwendung der Flaschengärung zu verdanken. Die spielt bei Braukonzernen kaum noch eine Rolle, weil sie einen großen Aufwand bedeutet. Aber sie sorgt eben für Lebendigkeit und Finesse im Bier. Mit anderen Braumeistern aus der Umgebung tauscht man immer wieder Erfahrungen aus. Aus diesem Zusammenspiel mehrerer Faktoren entstehen Biere mit Regionalcharakter und persönlicher Note, so wie wir es bei Slow Food schätzen.

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Die Abfüllanlage ist so groß dimensioniert, dass man auch die Flaschenfüllung von Bieren anderer Brauereien übernimmt, für die sich eine eigene Anlage nicht rechnen würde. Ein ökonomisch sehr erfreulicher Ansatz!

Im Anschluss an die Führung ließen wir uns im Brauereigasthof nieder, wo die Wirtin für uns einen gschmackigen Schweinsbraten und Knödel gekocht hat. Die unterschiedlichen Weißbiersorten (Hell, Dunkel, Leicht, Alkoholfrei oder 5-Korn) haben hervorragend dazu gemundet. Zusätzlich zum den ganzjährig erhältlichen Sorten gibt es beim Schwendl auch saisonale Spezialitäten.

Der Autor konnte sich erst vor wenigen Tagen vom Gelingen des druckvoll-würzigen Schalchner Weissen Bocks überzeugen.

                                                        

                                                                                                                                                      

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Text und Fotos: Wolfgang Hirschpoltner

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