Slow Food Deutschland präsentierte bei der heutigen Pressekonferenz das Schulprojekt Teller statt Tonne gegen Lebensmittelverschwendung: Praxisorientiertes Lernen und der Blick über den Tellerrand vermitteln greifbare und alltagsnahe Lösungsansätze für SchülerInnen jeden Alters
PRESSEINFORMATION – Berlin, 24. Juni 2015
In den Prinzessinnengärten in Berlin stellte Slow Food Deutschland heute das Schulprojekt Teller statt Tonne vor. Im „Erntenden Klassenzimmer“ werden SchülerInnen an die globale Ernährungssituation herangeführt, indem ein theoretisches Fundament mit praktischen Erfahrungen des gemeinsamen Ernten und Essens verbunden wird. Die alltägliche Lebensmittelwelt der BürgerInnen Europas ist geprägt durch Entfremdung, Überfluss und Überforderung. Die Folge ist ein fehlendes Verständnis und eine fehlende Wertschätzung von Lebensmitteln, die, unterstützt durch eine Billigpreismentalität, zu horrender Lebensmittelverschwendung führt.
Vorsitzende von Slow Food Deutschland e. V., Dr. Ursula Hudson reflektiert: „Lebensmittelverschwendung ist eine Folge der fehlenden Wertschätzung von Lebensmitteln in allen Stufen der Erzeugungskette. Im heutigen System sind Lebensmittel zur Ware geworden, und ihr Wert wird allein vom Preis bestimmt. Um Lebensmittelverschwendung grundsätzlich zu vermeiden, müssen wir den Wert unseres Essens anerkennen. Das braucht ein Verständnis der Zusammenhänge und Problemstellen. Durch praxisnahe Bildung lässt sich dieses Bewusstsein bei Kindern und Erwachsenen aufbauen, und sie erhalten praktische Werkzeuge an die Hand, um selbst etwas tun zu können. Deshalb hat Slow Food Deutschland unter anderem das Schulprojekt Teller statt Tonne ins Leben gerufen: Kinder und Jugendliche erleben auf dem Hof persönlich, mit welchen Problemen Landwirte täglich konfrontiert werden.“
Die konkreten Sinneserfahrungen auf dem Hof und in der Küche und der direkte Austausch mit den ErzeugerInnen ermöglichen eine aktive Teilnahme an der Erzeugung und Verarbeitung. Zugleich soll die Freude am gemeinsamen Ernten und Kochen geweckt werden und die Kinder und Jugendlichen dazu motivieren, diese Erfahrungen und Handlungsweisen auch auf ihren eigenen Alltag zu übertragen. Projektleiterin Lotte Heerschop betont: „Nachhaltige Ernährungskompetenz entsteht hauptsächlich über informelles aber praxis- und ergebnisorientiertes Lernen in der alltäglichen Lebenswelt. Genau dies passiert beim Schulprojekt Teller statt Tonne, welches eine Brücke zwischen deren ErzeugerInnen und den VerbraucherInnen schafft: Während des Projekttages auf dem Hof werden SchülerInnen zu Ko-ProduzentInnen“.
Theoretische Module im Klassenzimmer sensibilisieren die Kinder und Jugendlichen für die globale Ernährungssituation und ermutigen zu kritischen Reflexionen über die Auswirkungen des eigenen Handelns für das weltweite Ernährungssystem. Aber Teller statt Tonne macht auch die globalen Beziehungen greifbar: Über die Webseite des Projekts erfolgt der Austausch mit Jugendlichen aus dem Globalen Süden.
Vizepräsident von Slow Food International, Edward Mukiibi aus Uganda, ist Agrarwissenschaftler und eine treibende Kraft im Slow-Food-Projekt der 10.000 Gärten in Afrika, und anderen Projekten zur Unterstützung der Ernährungssouveränität in afrikanischen ländlichen Gegenden. Er unterstreicht die Bedeutung von Lebensmittelwissen und –kompetenzen für ein nachhaltiges globales Lebensmittelsystem: „Mit dem Slow-Food-Projekt 10.000 Gärten in Afrika unterstützen wir Jugendliche und junge Erwachsene darin, ihren eigenen Nutzgarten aufzubauen, damit sie jederzeit Zugang zu guten und frischen Lebensmitteln haben. Gleichzeitig wollen wir ihnen bewusst machen, wie wertvoll ihr Land und ihre Kultur ist. Hierzu gehört, auch etwas über das Thema Lebensmittelverluste zu lernen. Deshalb bringen wir Kindern und Jugendlichen zum Beispiel bei, wie sie ihre geernteten Lebensmittel haltbar machen können, damit keine unnötigen Verluste entstehen.“
Auf der Webseite von Teller statt Tonne (www.teller-statt-tonne.de) können sich Jugendliche, Lehrkräfte und LandwirtInnen über das Projekt informieren, Unterrichtsmaterialien herunterladen, Projekttage anmelden und zum Blog von Jugendlichen aus Deutschland und aller Welt beitragen. Neben Handreichungen für LehrerInnen und LandwirtInnen werden auch einführende Workshops angeboten. Das Projekt ist für Klassen aller Altersstufen und Schulformen geeignet.
Das Schulprojekt Teller statt Tonne, ein Projekt der Slow Food Deutschland gemeinnützigen UG wird ermöglicht durch die Projektförderer Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, das Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und die Zukunftsstiftung Landwirtschaft.
Mehr Informationen zum Thema Lebensmittelverschwendung finden Sie im „Slow Food Positionspapier zu Lebensmittelverschwendung und -verlusten“, das kürzlich von Slow Food herausgegeben wurde: http://www.slowfood.com/sloweurope/wp-content/uploads/TED_position_paper_foodwaste6.pdf
Pressebilder zum Thema können Sie sich hier herunterladen: https://share.slowfood.de/d/907b1ccb27/
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Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
Sharon Sheets - Öffentlichkeitsarbeit und Presse - s.sheets@slowfood.de
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Im Guckvor 15 - 71336 Waiblingen
Am 28.9 erscheint "Der kleine Koch. Lieblingsrezepte für Kinder“, das illustrierte Mitmach-Kochbuch für Kinder mit den erprobten Lieblingsrezepten der Nachwuchsköche aus dem Slow Mobil. Die Slow Mobile sind rollende Küchen in umgestalteten Bauwagen. Dort wird nach der Slow-Food-Philosophie gekocht. Mit dem oekom verlag als führendem Fachverlag für Ökologie und Nachhaltigkeit im deutschsprachigen Raum kooperiert Slow Food Deutschland e. V. stets für Produktion und Vertrieb.
Slow kochen wie die Großen - ein Kinderkochbuch von Slow Food!
Es ist traurig aber wahr: In vielen Familien gibt es nur noch Fertiggerichte, wahlweise in der Mikrowelle oder im Ofen erwärmt. Kein Wunder, dass die Fähigkeit zu kochen - und damit eine grundlegende Kompetenz für ein gesundes Leben - verloren geht. Dass es eigentlich ganz einfach ist, und zudem auch viel Spaß macht, leckere Gerichte selbst zuzubereiten, zeigt das bezaubernd illustrierte Slow-Food-Kinderkochbuch "Der kleine Koch. Lieblingsrezepte für Kinder“.
Frisch zubereitet und möglichst abwechslungsreich soll unsere Ernährung sein. So wünschen es sich Gesundheitspolitiker und Ernährungsexperten - vor allem für die Kinder. Dieses Ziel verfolgt auch der Verein Junior Slow e.V. und schickt seit 2008 das "Slow Mobil" ins Rennen: eine rollende Küche in einem kindgerecht umgestalteten ehemaligen Bauwagen. Da wird geknetet, geschnippelt und gebrutzelt, dass es eine wahre Freude ist!
Die besten Rezepte aus acht Jahren Kochen mit Kindern hat das Team des Münchener Slow Mobils nun in ein Kochbuch eingebracht (ET 28.09.). “Der kleine Koch“, so auch der Titel des Buches, und sein Assistent, das Radieserl, leiten Kinder von 5 bis 10 Jahren an, kalte und warme, herzhafte und süße Gerichte größtenteils allein zuzubereiten. "Wenn die Kinder möglichst viel selbst zubereiten und auch beim Würzen helfen dürfen, dann schmecken ihnen auch Rote Bete oder Gemüsesuppe hervorragend", erläutert Chefkoch und Autor Manuel Reheis. "Kinder dürfen und sollen kreativ sein und ausprobieren, was ihnen schmeckt." Küchenmeisterin und Autorin Flora Hohmann weiß aus ihren zahlreichen Slow-Mobil-Kochkursen zu berichten: "Die Kinder sind nicht nur mit Feuereifer bei der Sache, sondern auch sehr konzentriert am Arbeiten. Es macht ihnen großen Spaß, etwas selbst zuzubereiten und dann gemeinsam zu essen."
Ob Pizza Kunterbunt, Vitaminraketen, köstliche Gemüsesuppen oder Spaghetti, natürlich mit selbst gekochter Tomatensauce: "Der kleine Koch" präsentiert 33 Rezepte aus heimischen und saisonalen Zutaten. Alle Gerichte wurden vielfach mit den Nachwuchsköchen des Slow Mobils erprobt. Das Buch enthält grundlegende Erklärungen zu Werkzeugen und Hilfsmitteln, Tipps zum Einkauf und zum Kochen sowie Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu jedem Rezept. Und dort wo es schwieriger wird, werden Erwachsene eingebunden. Auch die können hier etwas lernen, denn entsprechend der Slow-Food-Philosophie wird in diesem Buch alles frisch zubereitet."Kommt", lädt der kleine Koch alle neugieren Menschen ein, "wir probieren zusammen aus, was uns schmeckt!"
Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende Slow Food Deutschland e.V.: "Zu wissen, was man isst, wie es im Rohzustand aussieht, wie man es zubereitet, wie es im Einzelnen schmeckt: Das sind Kernkompetenzen eines selbstbestimmten Lebens. Kinder lassen sich schon im ganz jungen Alter dafür begeistern, ihr Essen selbst zuzubereiten! Eltern oder Großeltern, Freunde und auch alle Bildungseinrichtungen sollten Kinder viel häufiger mit auf das Abenteuer am Herd nehmen. Das Buch "Der kleine Koch" gibt hervorragende Anregungen dazu."
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Junior Slow e.V. (Hrsg.), Flora Hohmann, Manuel Reheis, Susanne Leontine Schmidt: "Der kleine Koch. Lieblingsrezepte für Kinder". 72 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-86581-738-9, 12,95 Euro / 13,40 Euro (A). Auch als E-Book erhältlich.
Autorin Flora Hohmann ist Küchenmeisterin, arbeitet unter anderem als kulinarische Kuratorin und Gastronomieberaterin. Als TV-Köchin ist sie regelmäßig u.a. in der Sendung "ARD-Buffet" zu sehen.
Autor Manuel Reheis ist seit 1995 Chefkoch und Geschäftsführer im Münchener Restaurant Broeding.
Susanne Leontine Schmidt hat den kleinen Koch und seinen Freund Radieserl in bezaubernde Bilder gefasst.
Herausgeber ist der gemeinnützige Förderverein Junior Slow e.V., der 2007 einen alten Bauwagen entkernte. Ausgestattet mit neuen Wänden und Böden sowie einer kompletten Küche mit Arbeits- und Essplätzen für acht Kinder startete das erste Slow Mobil ® vor acht Jahren in München. Inzwischen sind die rollenden Küchen auch in Karlsruhe, Stuttgart, Freiburg und Frankfurt unterwegs, weitere Städte ziehen nach.
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Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
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Gemeinsame Stellungnahme der Berufsorganisation Die Bäcker. Zeit für Geschmack e.V. und Slow Food Deutschland e. V. zur neuen Marketingkampagne des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks - Barsinghausen/Berlin, 04. Mai 2015
Am 5. Mai 2015, pünktlich zum „Tag des Deutschen Brotes“, startet der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks eine Verbraucheroffensive unter dem Motto: „Schluss mit dem inflationären Gebrauch des Begriffs Bäcker!“ Gestützt auf das traditionelle Bäckerwappen mit den von zwei Löwen getragenen gekreuzten Schwertern und dem Zusatz „Deutsche Innungsbäcker“ soll der Öffentlichkeit präsentiert werden, „wer hierzulande das beste Brot backt“. Ziel ist es, dem Verbraucher von nun an „eine klare Orientierung im undurchsichtigen Wettbewerb zu bieten“.
Die Organisationen Die Bäcker. Zeit für Geschmack e. V. und Slow Food Deutschland e. V. begrüßen die Initiative, Verbraucherinnen und Verbraucher nicht länger im Dunkeln tappen zu lassen und ein für alle Mal zu klären, was unter dem Begriff Bäckerei eigentlich zu verstehen ist. Um bei der Frage „Was genau macht einen Bäcker aus?“ Orientierung zu schaffen, wäre vorab allerdings ein ehrlicher und offener Diskurs über die Stärken und Schwächen der Bäckerbranche sinnvoll gewesen. Die anstehende Werbekampagne, zu der auch ein TV-Werbespot unmittelbar vor der „Tagesschau“ gehört, schüttet nun leider ‚das Kind mit dem Bade aus‘. Man präsentiert ein neues, historisches Qualitätssiegel und macht es sogleich wieder unglaubwürdig, weil es von allen genutzt werden kann, die Mitglied in der Innung und somit im Zentralverband sind.
Chance vertan? Zumindest wird diese Marketing-Offensive die bereits begonnene, öffentliche Diskussion der interessierten und engagierten Brotesser beflügeln.
Ein Aspekt soll an dieser Stelle noch einmal hervorgehoben werden. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks vertritt alle „Bäckereien“, sofern sie Mitglieder der Innung sind, unabhängig von Betriebsstruktur, Fertigungsmethode und Handwerkskunst.
Die Offensive des Zentralverbands hat zwei Ziele. Zum einen will man das Angebot der Back-Discounter, Back-Shops und SB-Bäcker ins Fadenkreuz nehmen. Unstrittig ist, dass die von den Discountern erzeugten, positiv besetzten Bilder von „frisch gebackenen“ Produkten tatsächlich gegen die guten Sitten verstoßen würden - gäbe es solche denn wirklich noch. Doch an solche Sitten, die sich dem Abwärtsstrudel von Ethik und Moral widersetzen, glaubt ein Großteil der Konsumenten schon lange nicht mehr.
Das zweite Ziel der Kampagne wirft zahlreiche Fragen auf, insbesondere wenn Peter Becker, Präsident des Zentralverbandes dazu erklärt:
Mit dem Bäckerwappen haben Innungsbäcker die große Chance, gemeinsam und einheitlich für alle sichtbar zu ihren Werten zu stehen und dem Verbraucher auf den ersten Blick erkennbar zu zeigen, wer hierzulande das beste Brot backt. Je mehr Bäcker sich unter dem Wappen zu Handwerk und Qualität bekennen, desto stärker ist die Botschaft an den Verbraucher.
Welche Qualitätsaussage steht hinter dieser Botschaft? Bisher ist die einzige Voraussetzung, um Innungsbäcker zu werden, das Tragen eines Meistertitels. Bringt dieser Meistertitel unweigerlich Qualität in die Backstube? Jetzt wird uns suggeriert: Je mehr Bäcker das neue Wappen
Siegel nutzen, umso größer wird die Anzahl "bester Brote“ am Markt sein. Die Masse macht‘s mal wieder?
Das „Bekenntnis zu Handwerk und Qualität“ unter dem neu aufpolierten Wappen wird, so steht zu befürchten, die weitere Image-Erosion des Backhandwerks wohl nicht aufhalten können. Insbesondere dann nicht, wenn das „Stehen zu den Werten“, zu denen sicherlich Verantwortungsbewusstsein und Aufrichtigkeit zählen, noch nicht in der Führungsspitze der Berufsvertretung angekommen ist. So steht etwa das Motto „Regionalität und Vielfalt gegen Einheitsbrot“, das vom Zentralverband zum „Tag des Deutschen Brotes“ zelebriert wird, im krassen Widerspruch zu Aussagen des Verbandspräsidenten Peter Becker. Beispielsweise zu dessen Äußerung (im Magazin ‚Brot‘ 1/2014):
Mir ist völlig egal, ob das Getreide aus Amerika, aus der Ukraine oder der Magdeburger Börde stammt. Ich brauche einfach den optimalen Rohstoff.
Gehört es nicht zu den ureigenen Fähigkeiten souveräner Bäcker, aus regionalen Rohstoffen gutes Gebäck herzustellen? Genau hier liegt einer der wichtigsten Unterschiede zwischen handwerklicher und industrieller Fertigung. Gutes Handwerk drückt sich dadurch aus, dass Bäcker und Bäckerinnen mit ihrem Wissen, Know-how und Zeit in der Lage sind, die Herstellungsverfahren an die Rohstoffqualität anzupassen, ohne auf industriell aufbereitete Vorprodukte und gedopte Mehle zurückgreifen zu müssen. Auf der Grundlage schöpferischen handwerklichen Könnens erschafft ein guter Bäcker individuelle Produkte mit Charakter. Das ist es, was die Kunden von einem Handwerksbäcker erwarten. Und wie sieht es mit der Kompetenz und Ehrlichkeit aus, wenn Verbandspräsident Becker im gleichen Artikel formuliert:
Bioanbau … hat nichts mit Qualität zu tun, das sind ideologische Ansprüche. …Der konventionelle Anbau ist heute so vernünftig, da überdüngt keiner.
Nach Aussage von Becker ist also die von vielen Seiten dringend geforderte Reduzierung der Stickstoffdüngung überflüssig? Haben wir uns die Nitratbelastung unserer Gewässer und die daraus erwachsende Kostensteigerung für die Aufbereitung des Trinkwassers, als Folge unzeitgemäßer und kurzsichtiger Praxis der Stickstoffdüngung, nur eingebildet? Dabei steht diese Praxis unmittelbar im Zusammenhang mit der Forderung der Backbranche nach einem ‚optimalen‘ Rohstoff.
Wo fängt eigentlich das Verständnis von Qualität an, wenn nicht bei den Folgen unserer Arbeit? Woran lässt sich Verantwortung ablesen, wenn man vor den ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen der Erzeugung unserer Rohstoffe die Augen verschließt und notfalls den hiesigen Bauern den „Schwarzen Peter“ überlässt, weil man den ‚optimalen‘ Rohstoff ja auch aus der Ukraine importieren kann?
Immer wieder stellt sich die Frage, wessen Interessen Präsident Becker und sein Zentralverband eigentlich vertreten. So auch als Becker 2012 die „Aufhebung der Blockadehaltung“ gegen die Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen forderte. Weiß der Mann, dass die übergroße Mehrheit seiner Kunden partout und völlig zu Recht keine gentechnisch manipulierten Rohstoffe auf dem Acker und in Brot und Backwaren wünscht?
Wie lange wollen richtige Bäcker eine solche Interessensvertretung noch hinnehmen und mit ihren Innungsbeiträgen finanzieren? Inklusive der kostspieligen, zweifelhaften Werbekampagnen? Oder woher stammen die Mittel für die sündhaft teuren TV-Spots direkt vor der Tagesschau?
Der Ursache allen Übels, dem systematisch erzwungenen ‚Größenwahn‘ - ob nun die Größe der Brötchen betreffend oder die der Wachstumsrate der Betriebe - lässt sich nur mit ‚Enkel-fähigen‘ Visionen zur Zukunft handwerklicher Betriebe begegnen. Offensichtlich hat der Mangel an diesen, den Zentralverband zur Organisation einer Kampagne verleitet, die den Verbraucher zum Narren halten will.
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Die Bäcker. Zeit für Geschmack e. V.: Anke Kähler / 0170-4105983 / a.kaehler@die-baecker.org
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Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Anfang 2015 in Deutschland über 13.000 Mitglieder in rund 80 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
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PRESSEINFORMATION - Berlin, 29. Oktober 2015
Unser weltweit wachsender Appetit auf Fleisch verursacht nicht nur Umweltschäden durch Massentierhaltung und Monokulturen von Futterpflanzen – er ist auch nicht gesund. So auch das Urteil einer kürzlich veröffentlichen Untersuchen der Weltgesundheitsorganisation: Das Risiko an Gesundheitsschäden wachse mit der Menge und Regelmäßigkeit des Verzehrs an Wurstwaren und rotem Fleisch, schreibt die WHO.
Diese Aussage schlägt derzeit einige Wellen, insbesondere im undifferenzierten Echo mancher Medienberichte, aber eine kritische Beurteilung des WHO-Gutachtens ist wichtig. „Ob Fleisch oder Wurst – jedes Produkt weist in vielerlei Hinsicht erhebliche Unterschiede auf,“ so Dr. Hanns-Ernst Kniepkamp, Leiter der Qualitätskommission von Slow Food Deutschland e. V. „Fleisch ist nicht gleich Fleisch, sondern in hohem Maße abhängig von Zucht, Haltung und Fütterung der Tiere. Dazu kommt die Zubereitungsart. Hat Fleisch, das gesotten wurde, dasselbe Risiko wie gegrilltes Fleisch? Gibt es Unterschiede im Gefährdungspotenzial zwischen Rind, Schwein und Lamm? Ist ‚Schwarzgeräuchertes‘ mit besonders hohem Risiko behaftet?“
Bei den unterschiedlichen Wurstarten ist das nicht anders. Vor allem bei der Herstellung von Würsten kommt der Frage nach Zusatzstoffen eine besondere Bedeutung zu. Für beide gilt: die Herkunft der Tiere und die Art der Zubereitung (Fleisch) oder Weiterverarbeitung (Wurst) sind mitentscheidend für mögliche Wirkungen auf die Gesundheit.
Die Einstufung der WHO wurde anhand der Auswertung von 800 Einzelstudien gemacht, deren Fragestellungen jeweils einem ähnlichen Muster folgten. Daraus ergibt sich zwar ein großer Datenpool, eine differenzierte Aussage aus wissenschaftlicher Sicht lässt dies aber nicht zu.
„So lange diese differenzierten Fragen nach Herkunft, Verarbeitung und Zubereitung nicht beantwortet werden können, entzieht sich die Studie einer fachlichen Bewertung,“ betont Dr. Kniepkamp weiter.
Slow Food plädiert bei allen Lebensmitteln für die Wahl guter, sauberer und fairer Lebensmittel, bei denen die Herkunft, Herstellung und Zusatzstoffe nachvollziehbar sind. Gerade beim Fleischverzehr kommt es eben auf die Dosis an: Fleischverzehr in Maßen ist nicht nur ökologisch nachhaltiger sondern auch besser für die Gesundheit.
„Weniger ist mehr, das gilt gerade bei Fleisch und Fleischprodukten,“ so Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e. V. „Der Verzehr von Fleischkonsum steht in engstem Zusammenhang mit ökologischer Nachhaltigkeit und menschlicher Gesundheit – das sagt Slow Food schon seit langem. Unsere Ernährung muss abwechslungsreich sein mit wenig, aber gutem Fleisch und Wurstwaren aus artgerechter Haltung.“
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PRESSEINFORMATION – Stuttgart, 13. April 2015
Während in den Messehallen die Besucher die vielerlei regionalen, handwerklich hergestellten Produkten kosteten und mit den Erzeugern interessierte Gespräche führten, wurde bei den Gesprächen auf der Forumsbühne der ganz weite Blick geworfen. Dort standen am letzten Tag des diesjährigen Markt des Guten Geschmacks – Die Slow Food Messe die Themen Nachhaltigkeit, biologische Vielfalt und Ernährungssouveränität auf dem Programm. Die Herausforderungen der Nachhaltigkeitsziele 2015 für die Land- und Lebensmittelwirtschaft diskutierte Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland mit Stephan Becker-Sonnenschein (Die Lebensmittelwirtschaft), Frieder Thomas (Agrarbündnis e. V.) und Dr. Leif Koch (Welttierschutzgesellschaft). Mit Dr. Alberto Camacho (GIZ – Sektorvorhaben Nachhaltige Landwirtschaft), Dr. Andrea Fadani (Stiftung fiatpanis), Anke Kähler (Die Bäcker – Zeit für Geschmack e.V.) und Dr. Anita Idel (Lead-Autorin Weltagrarbericht) sprach die Slow-Food-Vorsitzende über das Slow-Food-Projekt "10.000 Gärten in Afrika".
Um die Vielfalt auf dem Teller auch in Zukunft genießen zu können, muss man unterstützen, was diese Vielfalt möglich macht. Diese Verantwortung gilt nicht nur der Umwelt, der Tierwelt und den Menschen gegenüber, die unsere Nahrung erzeugen, zubereiten oder an uns verkaufen. Diese Verantwortung tragen wirtschaftsstarke Nationen und Gesellschaften ebenso gegenüber anderen Teilen der Welt. Exportförderung von Lebensmitteln, die in anderen Ländern die lokalen Märkte untergräbt, der Aufkauf von Ackerland durch Investoren und die Monopolisierung des Saatgutmarktes bedrohen vielerorts die Ernährungssouveränität.
Die UN hat in diesem Jahr 17 Ziele definiert, die weltweit eine größere ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit darstellen, darunter die Bekämpfung von Hunger, Ernährungssicherheit, Unterstützung für nachhaltige Landwirtschaft und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Diese Ziele decken sich mit der Slow-Food-Philosophie: Gutes, sauberes und faires Essen – für alle. Darum unterstützt Slow Food in Deutschland und weltweit eine tragfähige Lokalwirtschaft und nachhaltige Landwirtschaft, die auf die Umwelt, die kulturelle Identität der Gemeinschaft und das Wohlbefinden von Tieren Rücksicht nimmt.
Auf dem afrikanischen Kontinent nehmen diese Ziele die konkrete Form des Projektes der "10.000 Gärten in Afrika" an. Seit 2011 involviert es über 50.000 Menschen in mehr als 25 Ländern. Schulen und Dorfgemeinschaften gründen diese Slow-Food-Gärten, angepasst an den Standort und die lokale Biodiversität. Sie werden nachhaltig bewirtschaftet, verwenden Kompost-Techniken, effiziente Wassernutzung, lokales Saatgut und einheimische Pflanzensorten und natürliche Schädlingsbekämpfung. Grundlage dabei ist das Wissen und Können der Gemeinschaft vor Ort. Die Gärten bringen das Wissen der älteren Generationen zusammen mit der Energie und Kreativität der Jugend, und den Kompetenzen von Experten und der lokalen Zivilgesellschaft.
"Ein Slow-Food-Garten wird von innen realisiert," unterstreicht Ursula Hudson. "Die vorbereitende Recherche und Konzeption des Gartens ist dabei noch wichtiger als das Startkapital."
Die Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt unterstützt den Garten mit einer einmaligen Startfinanzierung von Ausrüstung, Austausch und Vernetzung mit anderen Garteninitiativen und Informationsmaterial. Ein Obst- und Gemüsegarten in Afrika kann im Rahmen des Projektes mit einer Spende von 900 Euro gesponsert werden. Der Betrag wird nicht aber einfach einem einzelnen Garten übergeben, sondern nach den tatsächlichen Bedürfnissen jedes Gartens verteilt.
Hudson: "Die Einrichtung von 10.000 guten, sauberen und fairen Gärten in Afrika bedeutet lokales und gesundes Essen für die Gemeinschaften, aber dadurch entsteht auch eine Netzwerk von Führungskräften, die mit ihrem Land und ihrer Kultur verwurzelt sind: zentrale Akteure für die Zukunft dieses dynamischen und vielseitigen Kontinents".
Die Leitmesse von Slow Food Deutschland findet jeden April auf der Messe Stuttgart statt. Fast 500 Aussteller bieten ihre handwerklich hergestellten Produkte an, von Alblinsen bis Whisky, die alle die strenge Slow-Food-Qualitätsprüfung bestanden haben. Der bunte Markt wird mit einem vielfältigen Rahmenprogramm umrahmt, bei dem sich die Besucher auf kurzweilige Art über Themen rund um Lebensmitteln informieren können.
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Mehr Informationen zum Markt des Guten Geschmacks - Die Slow Food Messe: http://www.messe-stuttgart.de/marktdesgutengeschmacks/
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Der Verein Slow Food Deutschland nimmt im neuen Positionspapier „Gut, sauber, fair in der Gemeinschaftsverpflegung von KiTa und Schule“, verfasst von Lotte Rose aus der Slow Food Deutschland Kinderkommission, Stellung zum wichtigen Thema der täglichen Verpflegung unserer Kinder und Jugendlichen in pädagogischen Einrichtungen. In der öffentlichen Debatte herrscht Einigkeit darüber, dass die Verpflegungsqualität derzeit mäßig und verbesserungsbedürftig ist. Das Recht auf kulinarischen Genuss als elementares Menschenrecht, das für Slow Food zentral ist, findet zudem in KiTa und Schule derzeit kaum Umsetzung.
„Man muss anfangen, Essen auch im Kontext der Schulverpflegung ganzheitlich zu betrachten,“ so Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e. V. „Lebensmittel und der Akt des Essens beinhalten viele soziale, geschmackliche und kulturelle Aspekte und bieten auch einen Rahmen für Bildung und die Ausbildung von Alltags- und Sozialkompetenzen. Schulessen muss im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und Ernährung ‚gut, sauber und fair’ sein. Dies kann erreicht werden, indem man beginnt, Verpflegung als erfahrungsbezogenen, ganzheitlichen Lernraum wahrzunehmen und zu nutzen.“
In diesem Sinne beleuchtet das neue Positionspapier zur Gemeinschaftsverpflegung das aktuelle System kritisch und schlägt eine Agenda zur Umsetzung vor, die alle beim Essen implizierten Aspekte einbezieht – von Qualität, Genuss und Gastlichkeit, über Gesundheit und Wohlbefinden bis hin zu Kultur, Bildung, Wirtschaft, Politik und Umwelt. Angeregt wird, Schulverpflegung und schulische Bildungsaufgaben zu verknüpfen, Gelegenheiten für Geschmacksbildung, soziales und kulturelles Lernen und der Vergemeinschaftung im sättigenden Genuss auszuschöpfen und den essentiellen Wert von Essen zu vermitteln.
„Ziel eines ganzheitlichen Ansatzes von Verpflegung und Ernährungsbildung in KiTa und Schule muss es sein, die gesellschaftliche Verantwortung dafür zu übernehmen, ökologische und soziale Produktionsbedingungen, die in die Nahrungsmittelproduktion eingeflossene Arbeit, die an ihr beteiligten Menschen, die Ausgangsprodukte und ihre Erzeugung, Ernte und Bearbeitung für Kinder und Jugendliche transparent zu machen. Nicht zuletzt sind Kinder und Jugendliche weniger als passive Versorgungsempfänger und defizitäre ‚Gesundheitserziehungsobjekte’ zu begreifen, sondern als Verhandlungspartner mit eigenen berechtigten Vorstellungen und Interessen zum Essen. Kinder müssen deshalb aktiv in den Schaffensprozess einbezogen werden“, so äußert sich Lotte Rose zum System der Schulverpflegung, dass es zu reformieren gilt.
Hier steht Ihnen das Positionspapier mit der kompletten Agenda zur Reformdebatte und -praxis in digitaler Form frei zur Verfügung.
Pressebilder zum Thema können Sie sich hier herunterladen: https://share.slowfood.de/d/2016b87f24/
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Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
Bilanz zur „Welternährungsexpo“ in Mailand und die Bedeutung des Slow-Food-Jugendkongresses „Terra Madre Youth – We Feed the Planet“
Ort: Arminiusmarkthalle*, im „Theaterbereich“, Bugenhagenstraße 19, 10551 Berlin
Datum, Zeit: Dienstag, 15. September 2015, um 10:30
Was?
Im ersten Teil der Konferenz wird Slow Food Deutschland Vorsitzende Dr. Ursula Hudson eine Bilanz zur Expo 2015 ziehen und Hintergrundinformationen zum internationalen Slow-Food-Youth-Kongress Terra Madre Youth - We Feed the Planet (Mailand, 03.-06.10.2015) geben. Die Veranstaltung ist Slow Foods politische Antwort auf die verfehlten Ziele der diesjährigen Expo zum Thema Welternährung. Dr. Hudson wird in diesem Kontext auf die Bedeutung des internationalen Netzwerkes und der Jugend für die Zukunft unserer Ernährung und Landwirtschaft eingehen.
Der zweite Teil der Pressekonferenz besteht aus Erfahrungsberichten einiger Kongress-Teilnehmer aus Berlin und dem Umland sowie aus dem globalen Süden. Sie werden über ihre Motivationen zur Teilnahme am Slow-Food-Youth-Weltkongress berichten und über ihre Erfahrungen mit den verschiedenen Herausforderungen des Landwirts und Lebensmittelerzeugers eingehen.
Terra-Madre-Youth-Konferenzsprecher:
Berlin: Tofu-Tussis, Tofu-Erzeugerinnen Elena Grimm und Franziska Schauren
Mecklenburg-Vorpommern: David Peacock, Demeter-Landwirt
Äthiopien: Asmelash Dagne Datiko, Koordinator des Slow-Food-Projektes 10.000 Gärten in Afrika für Äthiopien und Permakultur-Landwirt
Warum?
Von der diesjährigen Weltausstellung in Mailand mit dem Titel „Den Planeten ernähren. Energie fürs Leben“ könnte man erwarten, dass die vielen und schwerwiegenden Probleme des globalen Lebensmittelsystems angesprochen und diskutiert werden. 70% der landwirtschaftlichen Erzeugnisse stammt von Kleinproduzenten, auf dem Expo-Gelände tummeln sich jedoch ausschließlich Großkonzerne. Es sollte um die Frage gehen, wie wir den Planeten zukünftig ernähren wollen, aber da dies vor Ort auf der Expo kaum passiert, organisiert Slow Food und das internationale Slow-Food-Jugendnetzwerk den Kongress Terra Madre Youth - We Feed the Planet, das vom 3.- 6. Oktober circa 2.500 junge Erzeuger aus aller Welt in Mailand zusammenbringt, um gemeinsam Vorschläge für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem zu definieren. Das Hauptziel der Veranstaltung ist ein Aktionsplan zur Problembekämpfung, der am letzten Tag bei einem kollektiven Besuch auf dem Expo-Gelände vorgestellt wird, da die Teilnehmer einen konstruktiven Beitrag zur Expo 2015 leisten wollen.
Q&A: Am Ende der Präsentation können Fragen an Dr. Hudson und die Terra-Madre-Delegierten gerichtet werden.
Im Anschluss gibt es eine kleine Verkostung der Produkte unserer präsentierenden Erzeuger. So können Sie einen Eindruck der Erzeugnisse und des Lebensmittelhandwerks bekommen, das Slow Food weltweit zu schützen sucht.
Weitere Informationen zur internationalen Veranstaltung:
Deutsche Spendenplattform betterplace: www.betterplace.org/p31129
Internationale Event-Webseite: http://www.wefeedtheplanet.com/en/
Eine Antwort auf die Expo: Terra Madre Youth – We Feed the Planet: http://bit.ly/1NCpgqo
Fundraising für die Zukunft der Welternährung: http://bit.ly/1JSYbZa
Slow Food Deutschland e. V.: Öffentlichkeitsarbeit und Presse
Sharon Sheets - s.sheets@slowfood.de - Tel: 030 - 2000 475 20
* Slow Food hat die Arminiusmarkthalle als Veranstaltungsort ausgewählt, da der Ort repräsentativ ist für innovative Vermarktungswege für handwerkliche Kleinproduzenten. Jeden Dienstagabend bieten hier bei einem Food-Assembly-Markt bäuerliche Erzeuger und Lebensmittelhandwerker aus Berlin und dem Umland ihre Produkte ohne Zwischenhandel an. Während der zweistündigen Marktzeit stehen die Produzenten für Gespräche und Rückfragen zu Herkunft und Herstellung der Lebensmitteln persönlich zur Verfügung.
Sharon Sheets - Öffentlichkeitsarbeit und Presse - s.sheets@slowfood.de
Tel: 030-2000 475 20 - Fax: 030-246 259 41
Slow Food Deutschland e.V. - Luisenstr. 45 - 10117 Berlin
Wolf Günthner - Pressesprecher Slow Food Deutschland e.V. - presse@slowfood.de
Tel. 07151-920240 - Mob: 0171-317 6442 - Fax: 07151-920242
Im Guckvor 15 - 71336 Waiblingen
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
Valentin Thurn startet Kampagne „Leere Tonne“ mit Foodsharing, Slow Food Youth und Aktion Agrar
Pressemitteilung: Berlin, 4. Juli 2015
Am Freitagabend, den 3. Juli stellten das Lebensmittel-Retter-Netzwerk Foodsharing und Aktion Agrar sowie Slow Food Youth Deutschland eine neue Kampagne gegen Lebensmittelverschwendung vor. Mit einem Online-Appell und Aktionsmaterial wollen sie MitbürgerInnen und PolitikerInnen zum Handeln auffordern.
Der Dokumentarfilmer Valentin Thurn ist Mitinitiator der neuen Kampagne. Er erklärte: „In den Tonnen landen wertvolle Lebensmittel, für deren Herstellung Menschen schwer gearbeitet haben und große Mengen Rohstoffe, Wasser und Energie verbraucht wurden. Mit der in Deutschland weggeworfenen Menge, rund 18 Millionen Tonnen jährlich, wäre eine LKW-Karawane vollends ausgelastet, die von Kapstadt nach Berlin reichen würde.“
Angesichts dieser Verschwendung fordert die Kampagne „Leere Tonne – Wegwerfstopp für Supermärkte“ ein Gesetz nach dem Vorbild Frankreichs. Dort müssen Supermärkte nun unverkaufte Ware vergünstigt anbieten sowie an soziale Organisationen über Abnahme-Vereinbarungen weitergeben. Die Verfütterung an Tiere soll ermöglicht werden. Was nicht mehr für den Verzehr geeignet ist, soll als letzte Möglichkeiten getrennt der Kompostierung oder über Biogasanlagen und Müllverbrennungen energetisch verwertet werden.
Thurn: „2013 hat der Bundestag bereits beschlossen, die Menge der weggeworfenen Lebensmittel bis 2020 zu halbieren. Es passiert jedoch wenig und die Regierung konzentriert sich einseitig auf die Verbraucher. Dabei kommt Supermärkten eine Scharnierfunktion zu: Sie werfen selbst viele Tonnen essbarer Lebensmittel weg. Und sie entscheiden durch ihre Beschaffungspraxis mit darüber, wie viel Gemüse als unverkäuflich deklariert auf den Äckern verbleibt. Durch ihre Werbung und Kaufanreize mittels Sonderangeboten und Großgebinden beeinflussen sie schließlich auch, ob KonsumentInnen mehr nach Hause tragen, als sie eigentlich benötigen.“
Die Kampagne im Internet: www.leeretonne.de
Für Rückfragen:
Jutta Sundermann, Aktion Agrar, 0175 – 86 66 76 9
Valentin Thurn, foodsharing e.V., 0163 – 54 89 35 3
Frederik Schulze-Hamann, Slow Food Youth Deutschland, 0176 – 82 11 58 16
[Rechnung zur LKW-Kolonne: 18 Millionen Tonnen Lebensmittel, verteilt auf 720.000 LKW, die je 25-28 Tonnen Zuladung haben dürfen und rund 19 Meter lang sind – entspricht rund 13.680 km]
]]>PRESSEINFORMATION – Berlin, 06. März 2015
Der Lebensmitteldiscounter Lidl ist mit einer neuen Qualitätskampagne in die Offensive gegangen. Unter dem Motto „Woran erkennt man eigentlich gute Qualität?“ wirbt Lidl für sein Angebot an Brot, Fleisch, Obst & Gemüse, Kaffee, Wein und anderes mehr. Das ist sein gutes Recht. Dass Lidl dabei aber das Metzger- und Bäcker-Handwerk attackiert und den Qualitätsbegriff in höchst eigenwilliger Interpretation missbraucht, kann in diesem Ausmaß nicht hingenommen werden. Insbesondere versucht der Discounter, seine eigene Preis-Dumping-Strategie als Qualitätsmerkmal zu verkaufen. Zugleich inszeniert er sich als grün-faires Umwelt-Unternehmen. Dabei ist gerade Lidl nicht nur durch die Überwachung seiner eigenen Mitarbeiter aufgefallen, sondern auch durch eine jahrelange aggressive Preispolitik, die auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt geht. Jetzt heißt der Werbeslogan: „Qualität, Fairness und Nachhaltigkeit haben für uns oberste Priorität“.
Fairness? Mit Dumpingangeboten, die eng an den Herstellungskosten liegen? Mit einer Preispolitik, die Sozial- und Umweltstandards drücken?
Nachhaltigkeit? Mit Obst und Gemüse, die bei Rückstandskontrollen auf Pestizide in der Vergangenheit immer wieder negativ aufgefallen sind? Inzwischen hat man offenbar Fortschritte erzielt, aber wie nachhaltig werden die verschiedenen Billigprodukte tatsächlich hergestellt?
Qualität? Mit Fleisch aus der Massentierhaltung zu Preisen, die sich mit einer vernünftigen, artgerechten Tierhaltung nicht vereinbaren lassen?
Beispiel Fleisch: „Woran erkennt man eigentlich gutes Fleisch?“ so die rhetorische Frage von Lidl, die dann auch gleich beantwortet wird – mit einem Hieb gegen die letzten Metzgerei-Fachgeschäfte. Qualität erkenne man „am Geschmack und nicht daran, dass es jemand über die Theke reicht.“ Dann werden die hauseigenen Qualitätskriterien ausgebreitet: etwa das „sorgfältig ausgewählte Sortiment“, die „kontrollierte Herkunft“, die „umfassenden Qualitätsprüfungen“ etc. und der „gute Preis“. Aber was ist ein guter Preis? Aktuell wird ein Kilo Putenbrustfilet für 5,99 Euro angeboten. Wir fragen Lidl: Ist dieser Preis fair gegenüber Erzeugern und Bauern? Können die Produzenten davon ihr Auskommen fristen? Wie haben diese Tiere gelebt? Ist eine anständige Tierhaltung mit solchen Preisen vereinbar? Gilt die Putenlinie, die diese Brustfilets liefert, nicht längst als Qualzucht, deren Turbo-Schnellmast mit Gelenkschäden und vielen anderen Krankheiten sowie einem hohen Einsatz von Antibiotika erkauft wird?
Beispiel Wein: Guten Wein erkenne man, so die Lidl-Kampagne „an seiner klaren Farbe, seinem charakteristischen Geruch und der aromatischen Fülle (...)“. Aktuell wird ein Liter Rosé für 1,29 Euro angeboten. Wir fragen Lidl jenseits aller aromatischen Fülle: Welcher Winzer soll bei solchen Preisen überleben? Ist ein nachhaltiger Anbau im Weinberg bei diesen Kursen möglich? Ist dieser Preis fair gegenüber Mensch und Natur?
Beispiel Brot: Qualität erkenne man laut Lidl „(…) an wertvollen Zutaten, einer knusprigen Kruste und am köstlichen Duft“. Die Backwaren des Discounters kommen, so die Selbstauskunft, „aus Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich und den Niederlanden“. Die Filialen werden „zum größten Teil mit tiefgefrorener Ware (…) beliefert.“ Wir fragen Lidl: Ist es nachhaltig, wenn Brot, Brötchen und andere Backwaren aus aller Herren Länder angekarrt werden? Ist es Qualität, wenn tiefgefrorene Massenware aufgetaut und in den Ofen geschoben wird? Und was ist mit den Zusatzstoffen in Brot und Brötchen? Hat Qualität bei Backwaren nicht doch mit echter Frische zu tun, mit selbst angesetzten Teigen, die lange Geh- und Standzeiten haben? Bedeutet Qualität womöglich richtiges Backen und nicht nur Teiglinge im Ofen hochheizen?
„Die neue Kampagne von Lidl ist eine Diskriminierung guter, ehrlicher und sauberer Handwerksbetriebe, die tatsächlich Qualität liefern. Sie streut den Kunden Sand in die Augen. Und sie vernebelt den Qualitätsbegriff“, bilanziert Ursula Hudson, die Vorsitzende von Slow Food Deutschland. Qualität, so Hudson, habe auch mit den inneren Werten eines Produkts zu tun. Qualität erfordere eine faire Bezahlung aller Beteiligten und anspruchsvolle Sozial- und Umwelt-Standards. „Wer Fruchtjoghurts für 29 Cent verkauft, der sollte ganz schnell aufhören, über Fairness und Nachhaltigkeit zu reden!“ Slow Food Deutschland fordert Lidl auf, seine Kampagne einzustellen und seine Sortiments- und Preispolitik von unabhängigen Sachverständigen auf tatsächliche Fairness, auf Nachhaltigkeit und Qualität überprüfen zu lassen.
„Eigentlich wissen wir doch alle ganz genau, was gut für uns ist“, heißt es in einem Werbespot des Unternehmens. Lidl und seine Dumpingpreise sind jedenfalls alles andere als gut für uns. Das weiß auch Lidl. Das wissen wir alle! Woran erkennt man eigentlich gutes Fleisch und gutes Brot? Vielleicht einfach daran, dass es nicht von Lidl kommt?
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Ihr Ansprechpartner bei Slow Food
Ursula Hudson, ursula.hudson@slowfood.de
Bildanfragen
Mariusz Rybak, m.rybak@slowfood.de
4.471 Zeichen
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin. Die Slow Food Bewegung zählt Anfang 2015 in Deutschland über 13.000 Mitglieder in rund 80 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
Das Europäische Bürgerbündnis gegen TTIP wendet sich in einem offenen Brief an die EU-Abgeordneten über die bevorstehende Abstimmung zum TTIP-Beschluss im EU-Parlament
Wenige Tage vor der erneuten Abstimmung des Initiativberichts über das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) fordern 483 Bürgerorganisationen aus ganz Europa, darunter Slow Food, die Mitglieder des EU-Parlaments (MEPs) in einem offenen Brief auf, gegen TTIP zu stimmen. Am Montag, den 6. Juli erhielten alle MEPs das folgende Schreiben, das in allen EU-Mitgliedsländern von dem Bündnis Stop TTIP! unterzeichnet wurde.
Das Europa-Parlament sollte ursprünglich am 10. Juni über TTIP abstimmen, doch die Debatte und die Abstimmung darüber wurden verschoben, nachdem über 200 Änderungsanträge eingegangen waren. Das Europa-Parlament wird nun am kommenden Mittwoch, den 8. Juli über TTIP entscheiden.
Das Bündnis Stop TTIP ist Ausdruck des Bürgerwillens: Heute fordern 2,3 Millionen Menschen die Beendigung der TTIP-Verhandlungen. Für Slow Food ist die vollständige Ablehnung von TTIP die einzige Lösung.
Die Verabschiedung von TTIP umfasst auch ein System für die Streitbeilegung zwischen Investoren und Staaten (ISDS). Das Europäische Parlament sollte sich klar gegen das ISDS aussprechen und keinerlei Kompromisse eingestehen, die Investoren unter dem Deckmantel eines anderen Systems in irgendeiner Weise Spielraum für Klagen gegen Staaten lassen. Dies wäre ein Mechanismus, der Konzernprofite vorzieht, staatliche Standards und Gesetze aufhebt und sich den Prinzipien der Demokratie klar entgegenstellt.
Slow Food fordert das Europäische Parlament zur Ablehnung von TTIP und zum Verzicht von Kompromissen bezüglich der verschiedenen Änderungsanträge auf. Dazu Carlo Petrini, der Präsident von Slow Food:
“Sollte das TTIP-Abkommen verabschiedet werden, wird sich unser Nahrungsmittelsystem, das bereits jetzt einen dramatischen, heimlichen Wandel durchmacht, noch mehr von den wahren Bedürfnissen der Menschen entfernen. Freihandelsabkommen haben – seit NAFTA – das Leben von Kleinbauern und wirtschaftlich benachteiligten Erzeugern nicht verbessert, sondern nur die Gewinne reicher Spekulanten vervielfacht.”
Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland, sagt dazu:
“Das TTIP in seiner derzeitigen Ausführung ist nicht akzeptabel. Statt TTIP brauchen wir andere Dinge: Wir fordern Demokratie, Transparenz und den gesetzlichen Schutz der Menschen, statt noch mehr einklagbare Rechte für Unternehmen. Wir fordern die Beibehaltung und die Weiterentwicklung der europäischen Umweltpolitik und der bisher erreichen Standards, statt deren Unterordnung unter die Logik des Freihandels.”
Hier finden Sie den offenen Brief an die Mitglieder des Europäischen Parlaments:
https://stop-ttip.org/wp-content/uploads/2015/07/Letter-to-MEPs-general-DE4.pdf
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Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das Pressebüro von Slow Food International:
Paola Nano, +39 329 8321285 p.nano@slowfood.it
Sharon Sheets - Öffentlichkeitsarbeit und Presse - s.sheets@slowfood.de
Tel: 030-2000 475 20 - Fax: 030-246 259 41
Slow Food Deutschland e.V. - Luisenstr. 45 - 10117 Berlin
Wolf Günthner - Pressesprecher Slow Food Deutschland e.V. - presse@slowfood.de
Tel. 07151-920240 - Mob: 0171-317 6442 - Fax: 07151-920242
Im Guckvor 15 - 71336 Waiblingen
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
Ort: Prinzessinnengärten (Prinzenstraße 35 – 38, 10969 Berlin; U Moritzplatz)
Datum, Zeit: Mittwoch, den 24. Juni, 11.00 – 13.00 Uhr
Was?
Bei der Pressekonferenz stellen Ihnen die Vorsitzende von Slow Food Deutschland e. V., Dr. Ursula Hudson, und Projektleiterin Lotte Heerschop das Slow-Food-Schulprojekt gegen Lebensmittelverschwendung "Teller statt Tonne" vor. Der Vizepräsident von Slow Food International, Edward Mukiibi aus Uganda, spricht ebenfalls zum Thema Lebensmittelverschwendung und -wertschätzung im Globalen Süden.
Dirk Lehmann, Schullehrer der Emmi-Noether-Schule, berichtet über seine Erfahrung mit dem Projekt. Seine am Projekt teilnehmende Klasse führt während der Pressekonferenz eine Kochaktion mit dem am Tag zuvor auf einem Berliner Bio-Hof gesammelten Obst und Gemüse durch und steht sowohl vor als auch nach der Konferenz für Fragen und persönliche Erfahrungsberichte zur Verfügung. Im Zentrum der Beiträge stehen die Bedeutung einer praxisnahen Bildung zur Ermöglichung des Erwerbs von nachhaltigen Ernährungskompetenzen und Konsumverhalten.
Die Vorträge werden ergänzt durch zwei praktische Teile: alle teilnehmenden Journalisten sind herzlich dazu eingeladen, die SchülerInnen schon ab 10 Uhr bei einer Kräuterwanderung durch den Gemeinschaftsgarten zu begleiten, um die saisonalen Kräuter für die anschließende Kochaktion auszusuchen. Nach der Pressekonferenz haben Sie die Möglichkeit, eine Kostprobe des Essens zu bekommen, das vor der Tonne gerettet und zu leckeren Speisen verarbeitet wurde.
Warum?
Slow Food Deutschland setzt sich für ein nachhaltigeres Lebensmittelsystem ein und kämpft deshalb gegen Lebensmittelverschwendung, eins der Hauptprobleme. Deshalb wurde das Schulprojekt “Teller statt Tonne” ins Leben gerufen, das Jugendliche für Lebensmittelverschwendung und deren Auswirkungen auf Hunger und Armut im Globalen Süden sensibilisiert. Dabei werden die SchülerInnen für einen Tag zu Ko-ProduzentInnen, in dem sie auf einem nahegelegenen Hof gemeinsam Gemüse ernten und essen, das die Landwirte nicht vermarkten können, weil es zu klein, zu groß oder zu unförmig für den Handel ist.
Programmübersicht:
10 Uhr
Kräuterwanderung mit SchülerInnen und anderen Interessierten für die anschließende Kochaktion. (Svenja Nette, Prinzessinnengärten)
11.00 – 11.10 Uhr
Einführung Pressekonferenz (Dr. Ursula Hudson)
11.10 - 11.30 Uhr
Präsentation des Schulprojekts „Teller statt Tonne“ (Lebensmittelverschwendung vs.-wertschätzung, Lotte Heerschop)
11.30-11.45 Uhr
Lebensmittelverschwendung im Globalen Süden – Bildungsprojekte für Lebensmittelwertschätzung als Gegenmaßnahme? (Edward Mukiibi)
11.45 -12.00 Uhr
Dirk Lehmann macht mit einem kurzen Erfahrungsbericht die Überleitung zum praktischen Teil und stellt die „schnippelnde“ Klasse vor.
12.00-13.00 Uhr
Fragen, Diskussion & Verkostung. Möglichkeiten, SchülerInnen zum Projekttag zu befragen
Klicken Sie hier, um die Einladung herunterzuladen und zu speichern!
RSVP: Bitte lassen Sie uns mit einer kurzen E-Mail wissen, ob Sie kommen können oder nutzen das Anmeldetool des Events:
http://prinzessinnengarten.net/anmeldung-pressekonferenz-24-6-11-1300/
Ab dem Tag der Pressekonferenz steht auch die dem Projekt gewidmete Webseite mit detaillierten Informationen und Updates zur Verfügung. Besuchen Sie uns online auf: www.teller-statt-tonne.de
Bei Regen ist für überdachte Sitzmöglichkeiten gesorgt!
Ein Projekt der Slow Food Deutschland gemeinnützigen UG, ist ein Schulprojekt gegen Lebensmittelverschwendung, das ein theoretisches Fundament mit praktischen Erfahrungen des gemeinsamen Ernten und Essens verbindet. Schüler sollen anhand dieses Themas an die globale Ernährungssituation herangeführt und für die Zusammenhänge zwischen der Verschwendung im Norden und dem Hunger im Süden sensibilisiert werden. Es wird ermöglicht durch die Projektförderer Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, das Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und die Zukunftsstiftung Landwirtschaft.
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
Sharon Sheets - Öffentlichkeitsarbeit und Presse - s.sheets@slowfood.de
Tel: 030-2000 475 20 - Fax: 030-246 259 41
Slow Food Deutschland e.V. - Luisenstr. 45 - 10117 Berlin
Wolf Günthner - Pressesprecher Slow Food Deutschland e.V. - presse@slowfood.de
Tel. 07151-920240 - Mob: 0171-317 6442 - Fax: 07151-920242
Im Guckvor 15 - 71336 Waiblingen
Valentin Thurn startet Kampagne „Leere Tonne“ mit Foodsharing, Slow Food Youth und Aktion Agrar
Pressemitteilung: Berlin, 06. Juli 2015
Am Freitagabend, den 03. Juli stellten das Lebensmittel-Retter-Netzwerk Foodsharing und Aktion Agrar sowie Slow Food Youth Deutschland eine neue Kampagne gegen Lebensmittelverschwendung vor. Mit einem Online-Appell und Aktionsmaterial wollen sie MitbürgerInnen und PolitikerInnen zum Handeln auffordern.
Der Dokumentarfilmer Valentin Thurn ist Mitinitiator der neuen Kampagne. Er erklärte: „In den Tonnen landen wertvolle Lebensmittel, für deren Herstellung Menschen schwer gearbeitet haben und große Mengen Rohstoffe, Wasser und Energie verbraucht wurden. Mit der in Deutschland weggeworfenen Menge, rund 18 Millionen Tonnen jährlich, wäre eine LKW-Karawane vollends ausgelastet, die von Kapstadt nach Berlin reichen würde.“
Angesichts dieser Verschwendung fordert die Kampagne „Leere Tonne – Wegwerfstopp für Supermärkte“ ein Gesetz nach dem Vorbild Frankreichs. Dort müssen Supermärkte nun unverkaufte Ware vergünstigt anbieten sowie an soziale Organisationen über Abnahme-Vereinbarungen weitergeben. Die Verfütterung an Tiere soll ermöglicht werden. Was nicht mehr für den Verzehr geeignet ist, soll als letzte Möglichkeiten getrennt der Kompostierung oder über Biogasanlagen und Müllverbrennungen energetisch verwertet werden.
Thurn: „2013 hat der Bundestag bereits beschlossen, die Menge der weggeworfenen Lebensmittel bis 2020 zu halbieren. Es passiert jedoch wenig und die Regierung konzentriert sich einseitig auf die Verbraucher. Dabei kommt Supermärkten eine Scharnierfunktion zu: Sie werfen selbst viele Tonnen essbarer Lebensmittel weg. Und sie entscheiden durch ihre Beschaffungspraxis mit darüber, wie viel Gemüse als unverkäuflich deklariert auf den Äckern verbleibt. Durch ihre Werbung und Kaufanreize mittels Sonderangeboten und Großgebinden beeinflussen sie schließlich auch, ob KonsumentInnen mehr nach Hause tragen, als sie eigentlich benötigen.“
Die Kampagne im Internet: www.leeretonne.de
Für Rückfragen:
Jutta Sundermann, Aktion Agrar, 0175 – 86 66 76 9
Valentin Thurn, foodsharing e.V., 0163 – 54 89 35 3
Frederik Schulze-Hamann, Slow Food Youth Deutschland, 0176 – 82 11 58 16
[Rechnung zur LKW-Kolonne: 18 Millionen Tonnen Lebensmittel, verteilt auf 720.000 LKW, die je 25-28 Tonnen Zuladung haben dürfen und rund 19 Meter lang sind – entspricht rund 13.680 km]
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Kochen mit Lammrippchen und Knubbelgemüse / Motto: „Zu gut für die Tonne“ / 12. gemeinsamer Aktionstag von Slow Food Deutschland, Bundesverband Deutsche Tafel und Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft / Unterstützung durch Schäfer und Ziegenhirten
Wenn Schafe und Lämmer geschlachtet werden, landen danach oft nur ausgewählte Teile des Tieres auf dem Teller – der Rest wird weggeschmissen. Beim Aktionstag Koblenz rettet Lebensmittel am 28. November im Einkaufszentrum Forum Mittelrhein zeigte Spitzenkoch Detlev Ueter, wie sich nachhaltiger kochen lässt: Das Team um den Koch vom Gastronomischen Bildungszentrum Koblenz servierte Lammragout aus Rippenfleisch, das sonst häufig im Abfall landet. Beim Schlemmen kamen viele Koblenzerinnen und Koblenzer ins Nachdenken, denn beim Schaf liegt der verzehrte Anteil des geschlachteten Tieres mit 33 Prozent noch niedriger als bei Rind, Schwein und Geflügel.
Verbraucher kennen oft nur Lammkeule oder -kotelett, kritisierten auch die regionalen Hirten und Tierwirte, die den mittlerweile 12. Aktionstag im Rahmen der bundesweiten Kampagne Zu gut für die Tonne! unterstützten. Schon einen Tag vor den Aktionen im Koblenzer Einkaufszentrum führte eine Info-Tour in der Vulkaneifel auf die Herbstweide eines Wanderschäfers und in eine Ziegenkäserei. Sie sensibilisierte dafür, dass die Tiere nicht nur Fleischlieferanten sind, sondern auch wichtige Funktionen für Landschaftspflege und Artenschutz haben.
Das Kochen vor Ort und die begleitenden Tischgespräche im Koblenzer Einkaufszentrum machten außerdem auf den verschwenderischen Umgang mit Gemüse aufmerksam. Zum Lammragout reichte Ueters Team Gemüse, das wegen seiner Schönheitsfehler oder ungewöhnlichen Form nicht in deutschen Supermärkten verkauft worden wäre: gekrümmte Karotten, knubbeligen schwarzen Rettich, nicht der Norm entsprechende gelbe Beete. „Wir wollen erreichen, dass sich das Bewusstsein der Menschen wandelt und sie Lebensmittel mit mehr Wertschätzung behandeln“, sagte Dr. Rupert Ebner, Vorstand von Slow Food Deutschland. „Lebensmittel sind Mittel zum Leben, die eine ganz eigene Qualität haben. Wir schlucken sie runter und sie werden Teil von uns, allein deswegen sollten wir mit ihnen achtsam umgehen.“ Das passiere in der heutigen Überflussgesellschaft zu selten, mussten auch einige Koblenzerinnen und Koblenzer einräumen.
Welche Dimension die Lebensmittelverschwendung in Deutschland hat, erklärte Dr. Dieter Schneider vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Koblenz anschaulich: „Auf die einzelne Bürgerin und den Bürger heruntergerechnet, werden allein in den privaten Haushalten pro Person jedes Jahr 82 Kilo Lebensmittel verschwendet, zwei Drittel davon könnten vermieden werden. Allein die Lebensmittel, die unnötigerweise weggeworfen werden, haben einen Wert von 235 Euro.“
Für den Aktionstag in Koblenz kooperierte das von Minister Christian Schmidt (CSU) geführte BMEL zum nunmehr zwölften Mal mit Slow Food Deutschland und dem Bundesverband Deutsche Tafel. Vor Koblenz rettet Lebensmittel hatte es bereits in elf anderen Großstädten ähnliche Aktionstage gegeben, darunter Berlin, Dresden, Kassel und zuletzt Nürnberg. Für die Koblenzer Tafel resümierte Peter Bäsch: „An den Reaktionen sehen wir immer wieder, dass viele Menschen nachhaltig essen wollen, aber mit der Umsetzung im Alltag überfordert sind. Wir versuchen, hier mit gutem Beispiel voranzugehen und praktische Tipps für die eigene Küche zu geben.“
Die Veranstaltung „Koblenz rettet Lebensmittel!“ war eine Aktion der Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Slow Food Deutschland und der Bundesverband Deutsche Tafel veranstalten im Rahmen der Initiative seit 2012 öffentliche Aktionen in deutschen Großstädten.
Mehr Informationen unter:
Pressekontakt
KOMPAKTMEDIEN Agentur für Kommunikation GmbH
Josefin Riemer
Telefon: 030-308811-36
Telefax: 030-308811-11
E-Mail: slowfood@kompaktmedien.de
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Sharon Sheets - Öffentlichkeitsarbeit und Presse - s.sheets@slowfood.de
Tel: 030-2000 475 20 - Fax: 030-246 259 41
Slow Food Deutschland e.V. - Luisenstr. 45 - 10117 Berlin
Wolf Günthner - Pressesprecher Slow Food Deutschland e.V. - presse@slowfood.de
Tel. 07151-920240 - Mob: 0171-317 6442 - Fax: 07151-920242
Im Guckvor 15 - 71336 Waiblingen
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
Aktionstag gegen Lebensmittelverschwendung am 26. September 2015 auf dem Lorenzer Platz in Nürnberg / Erntetour in der Region am Vortag / Infos und Tipps zum Einkaufen, Lagern und Konservieren von Gemüse und Kartoffeln, Bundesminister Christian Schmidt teilt Essen aus
PRESSEINFORMATION – Berlin, 17. September 2015
11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen allein in Deutschland jedes Jahr auf dem Müll. Besonders häufig wird Gemüse weggeworfen – auf allen Stufen der Nahrungsmittelkette. Oftmals sind „Schönheitsfehler“ der Grund: Verbraucher lassen knubbelige Kartoffeln und krumme Karotten links liegen – oder sie kommen erst gar nicht in die Auslage.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft will das mit der bundesweiten Kampagne Zu gut für die Tonne ändern. Neben vielen Tipps für Verbraucher und einer App gegen Lebensmittelverschwendung können Bürger in vielen Städten aktiv etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun – so auch beim Aktionstag „Nürnberg rettet Lebensmittel“ am Samstag, den 26. September 2015, auf dem Lorenzer Platz am Tugendbrunnen. Slow Food Deutschland e.V. lädt in Kooperation mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und dem Bundesverband Deutsche Tafel e.V. zu einem besonderen kulinarischen Erlebnis ein: Unter Anleitung des niederländischen Aktionskochs Wam Kat und seinem Team der Fläming Kitchen wird „verschmähtes“ Gemüse geschält, geschnippelt, gekocht – und das Ergebnis gemeinsam an einer langen Tafel verspeist. Bundesminister Christian Schmidt wird an der Essensausgabe mithelfen. „Das gemeinsame Essen ist ein Ausdruck für die Wertschätzung für Lebensmittel. Wer Lebensmittel wertschätzt, wirft sie nicht einfach weg. Deshalb tut das Landwirtschaftsministerium sehr viel dafür, die Menschen für den Wert der Lebensmittel zu sensibilisieren “, so der Bundesminister.
Während des Essens informieren Experten über Nachhaltigkeit und biologische Vielfalt in der Landwirtschaft. Außerdem geben sie Tipps zum Lagern, Konservieren und Verarbeiten von Kartoffeln und Gemüse. Die Organisation Slow Food setzt sich seit 20 Jahren dafür ein, dass Lebensmittel wertgeschätzt statt verschwendet werden.
„Lebensmittelverschwendung geht uns alle an, und die fehlende Wertschätzung von Lebensmitteln liegt im Kern des Problems,“ so Dr. Rupert Ebner, Vorstand von Slow Food Deutschland e. V. „Wenn krummes Gemüse gar nicht erst in den Handel kommen darf, weil es vermeintlich von Kunden verschmäht wird, dann ist die Überproduktion schon auf dem Feld vorprogrammiert. Wir wollen Aufmerksamkeit darauf lenken, dass nahrhafte Lebensmittel nicht länger vergeudet werden dürfen.“
Bernhard Saurenbach, Ländervertreter Bayern Nord der Deutschen Tafel e.V., appellierte an die Nürnbergerinnen und Nürnberger, die Tafeln vor Ort zu unterstützen. „Wir leben in turbulenten Zeiten. Während die einen 82 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr wegwerfen, fehlt es den anderen am Nötigsten. Die Tafeln als älteste Lebensmittelretter Deutschlands bemühen sich seit über 20 Jahren um einen Ausgleich zwischen Überfluss und Mangel. Momentan sind sehr viele Flüchtlinge bei den Tafeln und wir benötigen dringend mehr Lebensmittel und Menschen, die mit anpacken. Helfen Sie uns zu helfen.“
Erntetour am 25. September
Das Gemüse für die gemeinsame Kochaktion wird am Vortag bei einer Erntetour in der Region Nürnberg gesammelt. Erster Stopp der Bustour ist der Biolandhof Karl Dollinger in Thalmässing. Dort erhalten die Besucher beim Sammeln von nicht marktfähigem Gemüse Einblick in die solidarische Landwirtschaft. Anschließend erfahren sie in der Klostergärtnerei der Benediktinerabtei Plankstetten in Berching vieles über ökologischen Anbau und die Geschmackswelt alter und außergewöhnlicher Obst- und Gemüsesorten. Die Teilnahme an der Rundfahrt mit dem Bus ist kostenlos, Start- und Endpunkt ist Nürnberg. Für die Erntetour wird um Anmeldung unter projektbeauftragte@slowfood.de gebeten.
Die Veranstaltung „Nürnberg rettet Lebensmittel“ ist eine Aktion der Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Slow Food Deutschland und der Bundesverband Deutsche Tafel veranstalten im Rahmen der Initiative seit 2011 öffentliche Aktionen in deutschen Großstädten.
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Im Guckvor 15 - 71336 Waiblingen
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
PRESSEINFORMATION – Stuttgart, 10. April 2015
Wer ernährt die Städte der Zukunft? lautete das Thema der ersten publikumsoffenen Diskussion auf dem diesjährigen Markt des guten Geschmacks – Die Slow Food Messe. Das derzeitige Ernährungssystem, das größtenteils auf industrialisierter, von fossiler Energie abhängiger Lebensmittelerzeugung beruht, sei den Herausforderungen der wachsenden Weltbevölkerung nicht gewachsen, so Dr. Wilfried Bommert, Institut für Welternährung. Globalisierte Nahrungsketten seien mit Hinblick auf die Grundversorgung weder sicher noch preiswert. "Lokal und regional ist die Zukunft," so Dr. Bommert weiter.
Dr. Rupert Ebner, Umweltdezernat der Stadt Ingolstadt und Vorstand Slow Food Deutschland e. V. unterstrich: "Die Stadt kann ohne das Land nicht leben. Aber die Strukturen in der Landwirtschaft heute werden sich nur über das politische Bewusstsein der Stadtbevölkerung und die Kraft der städtischen Meinungsbildung verändern." Ernährung sei ein hochpolitisches Thema, das in Städteplanung und Stadtverwaltung verankert werden müsse.
Konkrete Beispiele innovativer Projekte illustrierten das veränderte Bewusstsein der Stadt-Land-Kooperation. In der "Essbaren Stadt" Andernach wachsen Mangold und Bohnen auf öffentlichen Grünflächen und stehen den Bürgern zur freien Verfügung. So werden Saisonalität und biologische Vielfalt greifbar und schmeckbar gemacht.
Solidarische Landwirtschaftsinitiativen, bei denen Verbraucher sich anteilig an Betriebskosten der Lebensmittelherstellung beteiligen, orientieren sich an den realen Kosten von Lebensmitteln und hebeln Preisschwankungen im Voraus aus, erläuterte Stephanie Wild vom Netzwerk Solidarische Landwirtschaft. Sie betonte die Bedeutung der Solidarität nicht nur zwischen Stadt und Land, sondern auch mit der Umwelt, mit anderen Teilen der Welt und mit den nächsten Generationen für eine zukunftsfähige Ernährung.
Die Food Assembly, ein Format aus Frankreich, das seit 2014 auch in Deutschland umgesetzt wird, verknüpft die Effektivität einer Online-Shopping-Plattform mit dem sozialen Aspekt eines Bauernmarkts – die Zeitersparnis durch die moderne technische Abwicklung der Bestellung und Bezahlung ermögliche es den Erzeugern, sich bei den zentral organisierten Abholungstreffen ganz den Kunden zu widmen, erklärte Projektreferentin Veronica Veneziano. Die ersten dieser "innovativen Bauernmärkte" seien in den Großstädten Berlin, Köln und München gestartet, aber auch ländliche Treffpunkte sind in Planung.
Die jährliche Leitmesse von Slow Food Deutschland findet noch bis zum Sonntag, 12. April auf der Messe Stuttgart statt. 481 Aussteller bieten ihre handwerklich hergestellten Produkte an, von Alblinsen bis Whisky, die alle die strenge Slow-Food-Qualitätsprüfung bestanden haben. Der bunte Markt wird mit einem vielfältigen Rahmenprogramm umrahmt, bei dem sich die Besucher auf kurzweilige Art über Themen rund um Lebensmitteln informieren können.
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Mehr Informationen zum Markt des Guten Geschmacks - Die Slow Food Messe: http://www.messe-stuttgart.de/marktdesgutengeschmacks/
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin. Die Slow Food Bewegung zählt Ende 2014 in Deutschland über 13.000 Mitglieder in rund 80 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
Am 28.9 erscheint die deutsche Ausgabe des neuen Buches von Slow Food Gründer Carlo Petrini und des weltbekannten Schriftstellers Luis Sepúlveda: „Eine Idee von Glück“. Slow Food Deutschland e. V. kooperiert mit dem oekom verlag als führendem Fachverlag für Ökologie und Nachhaltigkeit im deutschsprachigen Raum stets für Produktion und Vertrieb.
„Das Recht auf Genuss ist das wichtigste Menschenrecht“
Ist Glück noch von dieser Welt? Wo ist in dieser Epoche der unnatürlichen Lebens- und Arbeitsrythmen die Zeit zum Leben geblieben, die Zeit für die Menschen und für das Miteinander? Es gibt sie noch, behaupten der Slow Food-Gründer und Gastronom Carlo Petrini und der weltbekannte Schriftsteller Luis Sepúlveda in ihrem neuen Buch »Eine Idee von Glück« (ET 28.9.) – wir müssen sie nur wiederfinden.
Momente des Glücks scheinen immer seltener zu werden. Genuss und sich am Augenblick, den kleinen Dingen und Geschehnissen zu erfreuen, das fällt manchem heutzutage schwer. Wer schneller ist, kommt früher ans Ziel, so lautet nicht selten die Devise – das gilt auch für Aspekte wie Befriedigung und Genuss. Aber so ist es nicht. Um in den Genuss eines augenscheinlich so simplen Gefühls wie Glück zu kommen, sagt Luis Sepúlveda, haben wir eine schwere Prüfung zu bestehen: Wir müssen das Recht auf unseren eigenen Lebensrhythmus einfordern. Und dazu gehört auch das Recht auf Langsamkeit. »Die Welt hat die Fähigkeit verloren, die wichtigsten und bedeutendsten Dinge zu erkennen, weil sie nicht innehält, um sie zu betrachten.«
Einander zuhören, die Sinne schärfen, sich einmischen im Kleinen wie im Großen – in ihrem gemeinsamen Buch erzählen Carlo Petrini und Luis Sepúlveda von ihrer je eigenen Sicht auf die Dinge im Leben. Vom Amazonasgebiet bis ins Herz Afrikas, von den bitteren Erfahrungen des Exils, dem quälenden Hunger in der Welt oder der Angst vor dem Fremden, von großen Leitfiguren und kleinen Helden bis hin zur Bewahrung von Traditionen, der Liebe zur Natur oder zu gutem Essen – in einer Mischung aus Biografie, literarischer Erzählung und politischem Manifest entführt uns »Eine Idee von Glück« auf die Suche nach dem »revolutionärsten, demokratischsten und menschlichstem Ziel von allen« – dem Recht auf Genuss.
Carlo Petrini & Luis Sepúlveda, „Eine Idee von Glück“, 176 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag,
ISBN 978-3-86581-735-8, 16,95 Euro / 17,50 Euro (A). Auch als E-Book erhältlich.
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Carlo Petrini kam 1949 in dem kleinen Dörfchen Bra im Piemont zur Welt. Im Jahre 1989 gründete er als Protest auf die Eröffnung eines Fastfoodlokals an der Spanischen Treppe in Rom Slow Food – einer Organisation mit mittlerweile über 100.000 Mitgliedern in über 150 Ländern – dessen internationaler Präsident er auch heute noch ist. Neben seinen vielfältigen Slow Food-Aktivitäten war er unter anderem Initiator für das Bauernnetzwerk Terra Madre und die Universität der gastronomischen Wissenschaft in Pollenzo. 2013 wurde ihm vom UN-Umweltprogramm der Titel Champion of the Earth verliehen.
Luis Sepúlveda wurde 1949 in Chile geboren. Wegen seiner politischen Aktivitäten während der Diktatur verbrachte er mehrere Jahre im Gefängnis, bevor er ins Exil fliehen konnte. Er war lange Auslandskorrespondent für »Der Spiegel« und engagierte sich aktiv für Greenpeace. Seine Werke wurden in über 40 Sprachen übersetzt. Seine Fabel »Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte« gilt als moderner Klassiker und wurde weltweit millionenfach verkauft.
Ihr Ansprechpartner beim oekom verlag:
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Im Guckvor 15 - 71336 Waiblingen
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
Beim Terra Madre Tag 2015 stellt Slow Food Deutschland mit dem örtlichen Convivium Hohenlohe-Tauber-Mainfranken die Frage nach dem Zusammenhang von Fleischkonsum, globaler Verantwortung und einem guten, sauberen und fairen Lebensmittelsystem und lädt Sie sehr herzlich zum dritten Slow Food Kuttelgespräch ein. Die Veranstaltungsreihe befasst sich in Experten-Gesprächen in Herdnähe mit aktuellen Themen unseres modernen Lebensmittelsystems.
Viele lokale Initiativen weltweit vereint in einem Fest – dies ist der Grundgedanke des Terra Madre Tages. Gemeinsam werden an diesem Tag die Bedeutung des lokalen Essens und das Recht aller Menschen auf den Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln gefeiert. Jedes Jahr bringt der Terra Madre Day mehr als Hundert Tausend Menschen aus allen Ländern zusammen, in denen Slow Food vertreten ist. So finden auch in Deutschland in 2015 wieder zahlreiche Veranstaltungen statt.
Am 10. Dezember 2015 diskutieren Dr. Rupert Ebner, Vorstand Slow Food Deutschland, Dr. Anita Idel, Leadautorin Weltagrarbericht, und Andreas Grabolle, Autor des Buches „Kein Fleisch macht glücklich“ im Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg über die Frage, ob und auf welche Art und Weise wir heutzutage noch Fleisch essen können. Gerade im städtischen Umfeld weiß die Mehrheit der Bevölkerung oftmals wenig darüber, wie das Fleisch auf den Teller kommt, ist weit weg von Fragen der Zucht, Haltung und Fütterung von Nutztieren, geschweige denn von deren Schlachtung und Verarbeitung. Berichte über Massentierhaltung und einen verachtenden, jede Würde verletzenden Umgang mit Tieren in einer auf schnellen Profit ausgerichteten Agroindustrie machen betroffen und führen bei vielen Menschen zur gänzlichen Abkehr vom Fleischkonsum. Macht das unsere Ernährungswelt besser? Welche Haltung nehmen wir zum Verzehr von Tierprodukten ein und woran erkennt man gutes Fleisch wirklich?
Die Tierärztin und Mediatorin Dr. Anita Idel ist Autorin des mit dem SALUS-Medienpreis ausgezeichneten Buches „Die Kuh ist kein Klimakiller!“ zur Bedeutung der nachhaltigen Beweidung für die Bodenfruchtbarkeit. Sie recherchiert und berät in den Spannungsfeldern Ökonomie und Tierschutz, Landwirtschaft und Naturschutz sowie in der Wertschöpfungskette für tierische Produkte. Ihr besonderer Schwerpunkt liegt auf der Kulturgeschichte der Mensch-Tier-Beziehung. Der Biologe, Klimaexperte und Wissenschaftsjournalist Andreas Grabolle hat mit seinem Sachbuch Vegetarier und Mischköstler gleichermaßen zum Nachdenken angeregt. Ihn selbst hat es zum Veganer werden lassen. Dr. Rupert Ebner, ebenfalls studierter Tierarzt und Umweltreferent der Stadt Ingolstadt, ist der Landwirtschaft leidenschaftlich verbunden. Er ist Vorreiter im Kampf gegen den Antibiotika-Missbrauch in der Tierzucht und setzt sich als Vorstand von Slow Food Deutschland aktiv für die Verbreitung und Vermittlung von Slow Food-Kernthemen ein. Er wird u.a. darüber Auskunft geben, wie die große weltweite Verbraucherbewegung sich für gutes, faires und sauberes Essen einsetzt und wie sich diese Werte trotz lebensmittelindustrieller Dominanz aktiv leben lassen.
Datum/Uhrzeit:
Donnerstag, 10. Dezember 2015, 16:30h – 22:00h
Ort:
Exerzitienhaus Himmelspforten, Mainaustraße 42, 97082 Würzburg
http://www.himmelspforten.net/anreise
Das Programm:
16:30 – 18:00h
Archemarkt im Foyer
18:00 – 19:00h
Podiumsdiskussion „Fleisch essen oder nicht? Wenn ja, dann richtig.“
Dr. Rupert Ebner, Vorstand Slow Food Deutschland e.V.
Dr. Anita Idel, Leadautorin Weltagrarbericht, Mediatorin
Andreas Grabolle, Autor: „Kein Fleisch macht glücklich“
Moderation: Gabi Toepsch, freie Journalistin, Bayerischer Rundfunk
Anschließend laden wir zu einem guten, sauberen und fairen Essen im Exerzitienhaus ein. Das Menü, mit vielen Archepassagier-Zutaten des Archemarktes (s.u.):
Rote Beete Suppe mit Meerrettich
-
Wirsingbällchen gefüllt mit Hack vom Rhönschaf
Bzw. Grünkern
Bamberger Hörnla
Möhrengemüse
-
Quittenmus mit Rotweinbirnen
Informationen und Anmeldung bei:
Andrea Lenkert-Hörrmann, Projektbeauftragte von Slow Food Deutschland e. V.
E-Mail: projektbeauftragte@slowfood.de
Pressekontakt:
Kirsten Kohlhaw, commotivation, Katzbachstraße 10, 10965 Berlin, Telefon: 030 / 48 62 34 12 - Mobil: 0170 / 553 97 30, E-Mail: kontakt@kirsten-kohlhaw.de
Auf Wunsch stellen wir Ihnen gerne Pressebilder zur Verfügung.
Digitale Pressemappe:
05_Slow Food Positionspapier zur artgerechten Tierhaltung
Weiterführende Publikationen:
Fleischatlas 2014 – Neue Themen
Fleischatlas extra – Abfall und Verschwendung
Der Terra Madre Day ist das wichtigste Kollektivevent zur Unterstützung hochwertiger, lokaler Lebensmittel, das je auf globaler Ebene realisiert wurde. Seit 2009 begeht das Netzwerk von Terra Madre jedes Jahr am 10. Dezember rund um den Globus einen Festtag, der über 2 000 Lebensmittelbündnisse, 1 300 lokale Slow Food Gruppen (Convivien) und 200 000 Teilnehmer in 150 Ländern einbezieht. Viele lokale Initiativen weltweit vereint in einem Fest – dies ist der Grundgedanke des Terra Madre Tages. Gemeinsam wird an diesem Tag die Bedeutung des lokalen Essens und das Recht aller Menschen auf den Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln gefeiert.
Über die Veranstaltungsreihe Slow Food Kuttelgespräche, Expertengespräche in Herdnähe: „Kutteln“ als Teil der Wortneuschöpfung „Kuttelgespräche“ sind bewusst gewählt. Kutteln lösen im kulinarischen Kontext starke, oft widersprüchliche Reaktionen aus: Sie werden als Lebensmittel von manchen abgelehnt, von anderen als Spezialität geliebt oder sogar mit heimatlichen Ernährungstraditionen identifiziert. Symbolhaft stehen sie in dieser Veranstaltungsreihe für unangepasste, provokative und neue Sichtweisen von Slow Food.
Die teilnehmenden Archepassagiere am Archemarkt sind: Bamberger Hörnla, Alter fränkischer Satz (Arhcepassagieranwärter), Rhönschaf/Ostheimer Leberkäs, Tauberschwarz, Alblinse, Bamberger Gemüse, Limpurger Weideochse (Dosenfleisch), Schäbisch-Hällisches Landschwein, Fränkischer Grünkern. Das internationale Projekt "Arche des Geschmacks" der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt weltweit über 2.000 regional wertvolle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden, die unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen am Markt nicht bestehen oder "aus der Mode" gekommen sind.
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Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
Slow Food Deutschland präsentierte bei der heutigen Pressekonferenz das Schulprojekt Teller statt Tonne gegen Lebensmittelverschwendung: Praxisorientiertes Lernen und der Blick über den Tellerrand vermitteln greifbare und alltagsnahe Lösungsansätze für SchülerInnen jeden Alters
PRESSEINFORMATION – Berlin, 24. Juni 2015
In den Prinzessinnengärten in Berlin stellte Slow Food Deutschland heute das Schulprojekt Teller statt Tonne vor. Im „Erntenden Klassenzimmer“ werden SchülerInnen an die globale Ernährungssituation herangeführt, indem ein theoretisches Fundament mit praktischen Erfahrungen des gemeinsamen Ernten und Essens verbunden wird. Die alltägliche Lebensmittelwelt der BürgerInnen Europas ist geprägt durch Entfremdung, Überfluss und Überforderung. Die Folge ist ein fehlendes Verständnis und eine fehlende Wertschätzung von Lebensmitteln, die, unterstützt durch eine Billigpreismentalität, zu horrender Lebensmittelverschwendung führt.
Vorsitzende von Slow Food Deutschland e. V., Dr. Ursula Hudson reflektiert: „Lebensmittelverschwendung ist eine Folge der fehlenden Wertschätzung von Lebensmitteln in allen Stufen der Erzeugungskette. Im heutigen System sind Lebensmittel zur Ware geworden, und ihr Wert wird allein vom Preis bestimmt. Um Lebensmittelverschwendung grundsätzlich zu vermeiden, müssen wir den Wert unseres Essens anerkennen. Das braucht ein Verständnis der Zusammenhänge und Problemstellen. Durch praxisnahe Bildung lässt sich dieses Bewusstsein bei Kindern und Erwachsenen aufbauen, und sie erhalten praktische Werkzeuge an die Hand, um selbst etwas tun zu können. Deshalb hat Slow Food Deutschland unter anderem das Schulprojekt Teller statt Tonne ins Leben gerufen: Kinder und Jugendliche erleben auf dem Hof persönlich, mit welchen Problemen Landwirte täglich konfrontiert werden.“
Die konkreten Sinneserfahrungen auf dem Hof und in der Küche und der direkte Austausch mit den ErzeugerInnen ermöglichen eine aktive Teilnahme an der Erzeugung und Verarbeitung. Zugleich soll die Freude am gemeinsamen Ernten und Kochen geweckt werden und die Kinder und Jugendlichen dazu motivieren, diese Erfahrungen und Handlungsweisen auch auf ihren eigenen Alltag zu übertragen. Projektleiterin Lotte Heerschop betont: „Nachhaltige Ernährungskompetenz entsteht hauptsächlich über informelles aber praxis- und ergebnisorientiertes Lernen in der alltäglichen Lebenswelt. Genau dies passiert beim Schulprojekt Teller statt Tonne, welches eine Brücke zwischen deren ErzeugerInnen und den VerbraucherInnen schafft: Während des Projekttages auf dem Hof werden SchülerInnen zu Ko-ProduzentInnen“.
Theoretische Module im Klassenzimmer sensibilisieren die Kinder und Jugendlichen für die globale Ernährungssituation und ermutigen zu kritischen Reflexionen über die Auswirkungen des eigenen Handelns für das weltweite Ernährungssystem. Aber Teller statt Tonne macht auch die globalen Beziehungen greifbar: Über die Webseite des Projekts erfolgt der Austausch mit Jugendlichen aus dem Globalen Süden.
Vizepräsident von Slow Food International, Edward Mukiibi aus Uganda, ist Agrarwissenschaftler und eine treibende Kraft im Slow-Food-Projekt der 10.000 Gärten in Afrika, und anderen Projekten zur Unterstützung der Ernährungssouveränität in afrikanischen ländlichen Gegenden. Er unterstreicht die Bedeutung von Lebensmittelwissen und –kompetenzen für ein nachhaltiges globales Lebensmittelsystem: „Mit dem Slow-Food-Projekt 10.000 Gärten in Afrika unterstützen wir Jugendliche und junge Erwachsene darin, ihren eigenen Nutzgarten aufzubauen, damit sie jederzeit Zugang zu guten und frischen Lebensmitteln haben. Gleichzeitig wollen wir ihnen bewusst machen, wie wertvoll ihr Land und ihre Kultur ist. Hierzu gehört, auch etwas über das Thema Lebensmittelverluste zu lernen. Deshalb bringen wir Kindern und Jugendlichen zum Beispiel bei, wie sie ihre geernteten Lebensmittel haltbar machen können, damit keine unnötigen Verluste entstehen.“
Auf der Webseite von Teller statt Tonne (www.teller-statt-tonne.de) können sich Jugendliche, Lehrkräfte und LandwirtInnen über das Projekt informieren, Unterrichtsmaterialien herunterladen, Projekttage anmelden und zum Blog von Jugendlichen aus Deutschland und aller Welt beitragen. Neben Handreichungen für LehrerInnen und LandwirtInnen werden auch einführende Workshops angeboten. Das Projekt ist für Klassen aller Altersstufen und Schulformen geeignet.
Das Schulprojekt Teller statt Tonne, ein Projekt der Slow Food Deutschland gemeinnützigen UG wird ermöglicht durch die Projektförderer Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, das Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und die Zukunftsstiftung Landwirtschaft.
Mehr Informationen zum Thema Lebensmittelverschwendung finden Sie im „Slow Food Positionspapier zu Lebensmittelverschwendung und -verlusten“, das kürzlich von Slow Food herausgegeben wurde: http://www.slowfood.com/sloweurope/wp-content/uploads/TED_position_paper_foodwaste6.pdf
Pressebilder zum Thema können Sie sich hier herunterladen: https://share.slowfood.de/d/907b1ccb27/
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Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
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PRESSEINFORMATION – Stuttgart, 11. April 2015
Welche soziale Rolle spielt Essen heutzutage? Das diskutierten Experten aus dem Bildungs- Familien- und Integrationsbereich am zweiten Tag des diesjährigen Markt des Guten Geschmacks – Die Slow Food Messe.
Esstisch, Küche und Garten sind kulinarische und kulturelle Bildungsorte. Durch gemeinsame erlebte Rituale und Gewohnheiten werden familiäre und kulturelle Traditionen gebildet – das stiftet Identität und soziale Erdung. Bei gemeinsamen Mahlzeiten tauscht man sich aus und lernt verschiedene Alltagskompetenzen, von gesunder Ernährung zu Kompromissbereitschaft. Aber das gemeinsame Essen am Familientisch muss mit Berufstätigkeit, langen Schultagen und vielfältigen Freizeitangeboten konkurrieren. Die hypermobile globalisierte Welt und krisenbedingte Migration trägt weiter zur Entwurzelung bei. Konflikte werden beim und über das Essen ausgetragen. Ein Beispiel dafür sind die Auseinandersetzung am Familientisch, bei denen Machverhältnisse innerhalb der Familie verhandelt werden: was wird gegessen, wann und wie. Nicht unbekannt sind auch Beschwerden über ungewohnte Gerüche, die aus den Küchen zugewanderter Nachbarn dringen mögen.
Tisch, Küche und Gärten sind die Schauplätze von Verhandlungen um Macht und Identität, gleichzeitig aber auch der Lösungsansatz – in der Beteiligung und im Austausch. "Die Beteiligung von allen Familienmitgliedern ist wichtig für einen weiterbildenden, konfliktüberkommenden Ernährungsalltag," rät Prof. Dr. Lotte Rose, FH Frankfurt. Offenheit und Kompromissbereitschaft – ob in der Wahl der Speisen, oder auch Ort, Zeit, Dekor der Mahlzeit – biete allen Beteiligten die Möglichkeit, sich einzubringen. Jede Tischgemeinschaft schaffe sich eigene Traditionen, und die gemeinsame Familienmahlzeit sei trotz aller Herausforderungen weiterhin für Familien wichtig. Die tägliche warme Mahlzeit verschiebt sich auch in Deutschland immer mehr vom Mittag auf den Abend. "Familien stecken viel Energie hinein, gemeinsame Mahlzeiten aufrecht zu erhalten, auch wenn sich heute die Gewohnheiten ändern," so Prof. Rose weiter.
Immer mehr Mahlzeiten werden in Gemeinschaftsverpflegung in Kita oder Schule verzehrt. Die Schulverpflegung ist ein wichtiger Teil des Schulalltags und müsse als dieser stärker wahrgenommen und in die Verpflichtung zur kulinarischen Allgemeinbildung werden, unterstrich Rosemarie Daumüller vom Landesfamilienrat Baden-Württemberg.
Beteiligung bei der Zubereitung und Verzehr der Mahlzeit und Austausch auf Augenhöhe ist auch ein wichtiger Faktor in der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Zudem müssen diese gewöhnlich in Gemeinschaftsverpflegung essen und haben nicht die Möglichkeit, eigene traditionelle Gerichte zuzubereiten. Die Berliner Initiative "Über den Tellerrand kochen" bringt Einheimische und Geflüchtete am Herd zusammen. Gemeinsam kochen sie eine Mahlzeit aus der verlassenen Heimat. "Das Verständnis für die Situation der Geflüchteten entsteht unmittelbar und nachhaltig," berichtet Projektmitarbeiter Rafael Strasser. "Essen und Rezepte sind oft das einzige Kulturgut, dass Migranten mitnehmen können."
"Essen teilen, ob am Tisch oder von der Ernte des eigenen Gemüsebeets ist eine einfache Art, großzügig zu sein, " fügt Dorothee Griehl-Elhoyazel, Initiative für Kinder, Jugend- und Gemeinwesenarbeit e.V. Marburg, hinzu. Der spontane Austausch von Gemüse, Rezepten und Saatgut in den interkulturellen Gärten des Vereins lasse die Hemmschwelle der Begegnung und gegenseitiger Akzeptanz sinken.
Die jährliche Leitmesse von Slow Food Deutschland findet noch bis zum Sonntag, 12. April auf der Messe Stuttgart statt. 481 Aussteller bieten ihre handwerklich hergestellten Produkte an, von Alblinsen bis Whisky, die alle die strenge Slow-Food-Qualitätsprüfung bestanden haben. Der bunte Markt wird mit einem vielfältigen Rahmenprogramm umrahmt, bei dem sich die Besucher auf kurzweilige Art über Themen rund um Lebensmitteln informieren können.
Pressemitteilung herunterladen
Mehr Informationen zum Markt des Guten Geschmacks - Die Slow Food Messe: http://www.messe-stuttgart.de/marktdesgutengeschmacks/
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin. Die Slow Food Bewegung zählt Anfang 2015 in Deutschland über 13.000 Mitglieder in rund 80 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
PRESSEINFORMATION – Berlin, 1. Juni 2015
Slow Food Deutschland e. V., Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst und die Kampagne Meine Landwirtschaft sind am diesjährigen Evangelischen Kirchentag (www.kirchentag.de) mit verschiedenen Aktivitäten vertreten, um den Teilnehmern Informationen und Bewusstsein rund um das weltweite Lebensmittelsystem nahezubringen. Eine mehrtägige Teller-statt-Tonne-Aktion macht Zusammenhänge und Lösungsansätze der Lebensmittelverschwendung greifbar. Verschiedene Infoveranstaltungen verdeutlichen, dass eine andere, nachhaltigere Art von Landwirtschaft möglich ist und dass alle Bürger als Teil der Gesellschaft Verantwortung tragen und diese Veränderung durch individuelle Entscheidungen und Verhalten hervorrufen können.
Teller-statt-Tonne-Mitmachaktion:
Lebensmittelverschwendung wird auf dem Kirchentag zum Thema, um auf die Auswirkungen eines industriellen, ressourcenverschwendenden Lebensmittelsystems aufmerksam zu machen, welche die Zukunft des ganzen Planeten beeinflussen. Dazu organisiert das Slow Food Youth Deutschland gemeinsam mit Brot für die Welt und der Kampagne Meine Landwirtschaft an allen Tagen der Veranstaltung eine Mitmachaktion, bei der knubbeliges oder verwachsenes Obst und Gemüse, das nicht den Marktnormen entspricht, in eine leckere Suppe oder einen Obstsalat verwandelt wird. Das Knubbelgemüse wird zuvor bei einer Erntetour auf dem demeter-Reyerhof bei Stuttgart gesammelt:
Teller-statt-Tonne-Schnippelaktion: Do-Sa, 04.-06. Juni 2015 – 10:30-18:00 Uhr – Zentrum Jugend, Jugendmeile, Mercedesstraße
Die jugendlichen Besucher sind zum gemeinsamen Schnippeln von Knubbelgemüse eingeladen, um ein leckeres Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung zu setzen.
Erntetour: Di, 02. Juni 2015 – 14:00-17:00 Uhr – demeter-Reyerhof, Stuttgart-Möhringen
Die Erntetour wird fotografisch dokumentiert, die Fotos werden in Form einer Inszenierung / Collage an den Aktionstagen gezeigt.
Veranstaltungen und Diskussionen:
In einer Reihe von Diskussionen sprechen Slow Food Deutschland, Brot für die Welt-Evangelischer Entwicklungsdienst und die Kampagne Meine Landwirtschaft über zentrale Themen des Lebensmittelsystems, um zu zeigen, warum eine Agrarwende nötig ist und welche negativen Auswirkungen die aktuell vorherrschende industrielle Lebensmittelproduktion mit sich bringt: Was bedeuten etwa Billigprodukte und Lebensmittelverschwendung für die Umwelt, den begrenzten Bestand an natürlichen Ressourcen, für den globalen Süden?
Hauptpodienreihe „Gesellschaft verantwortet Wirtschaft“ – Diskussion ...damit wir klug wirtschaften:
Sa, 06. Juni 2015 – 15-18 Uhr – Hans-Martin-Schleyer-Halle, Arena, Mercedesstraße
Diese Reihe von Podiumsgesprächen beleuchtet zukunftsfähige Wirtschafts- und Handelsweisen. Ursula Hudson diskutiert mit zum Thema „Beispiele für zukunftsorientiertes Handeln“.
MarktThema
Freitag, 05.06., 14:30 – 16:00h Themenzelt
Wir haben es satt. Warum wir eine Agrarwende brauchen: Workshop mit Brot für die Welt, Slow Food Deutschland, Meine Landwirtschaft und der Theatergruppe „Mensch: Theater!“ als Impulsgeber. Mit Stig Tanzmann (Brot für die Welt), Dr. Ursula Hudson (Slow Food Deutschland) und Regine Holloh (Meine Landwirtschaft). Moderation: Tobias Gerstner (Mensch:Theater).
MarktPlatz
Freitag, 05.06., 17:30 – 18:15h - MarktPlatz 4, NeckarPark
Politik mit Messer und Gabel: Interaktionstheater mit der Theatergruppe „Mensch: Theater!“ und Slow Food Deutschland, Brot für die Welt und Meine Landwirtschaft zum Thema Lebensmittelverschwendung, Fleischkonsum, Antibiotika. Mit Francisco Mari (Brot für die Welt), Stig Tanzmann (Brot für die Welt) , Dr. Ursula Hudson (Slow Food Deutschland) und Regine Holloh (Meine Landwirtschaft). Moderation: Tobias Gerstner (Mensch:Theater).
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Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst ist das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen in Deutschland. Gemeinsam mit der Diakonie setzen wir uns ein für ungeteilte globale Gerechtigkeit.
Mehr unter: www.brot-fuer-die-welt.de
Die Kampagne „Meine Landwirtschaft“ ist ein breiter, gesellschaftlicher Zusammenschluss von über 45 Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt-, Natur-, Tier- und Verbraucherschutz sowie Entwicklungszusammenarbeit. Seit 2010 setzen sie sich gemeinsam für eine Agrarwende ein, hin zu einer bäuerlich-ökologischeren, und damit einer sozialen, tier- und umweltfreundlichen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion in Deutschland und weltweit. „Meine Landwirtschaft“ informiert über Themen rund um zukunftsfähige Landwirtschaft und gutes Essen, fördert den Dialog zwischen Erzeugern und Konsumenten und setzt durch Aktionen, Kongresse und Diskussionsveranstaltungen politische Zeichen.
Weitere Informationen unter www.meine-landwirtschaft.de
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Anfang 2015 in Deutschland über 13.000 Mitglieder in rund 80 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
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Die Wanderschäferei und alte Schafrassen sind Teil der kulturellen Vielfalt in Deutschland. Trotz ihrer Bedeutung für Landschaftsschutz und Klima ist diese alte Kulturform mit rasantem Tempo im Rückgang.
Die uralte Kulturform der Wanderschäferei ist eine höchste ökologisch nachhaltige Form der Nutztierhaltung. Die Tiere leben ressourcenschonend von wildwachsendem Futter und in freier Natur, und sie tragen sogar zum Erosionsschutz bei. Viel Bewegung und abwechslungsreiches Futter tragen zu geschmackvollem Fleisch bester Qualität bei und stellen im Vergleich zu industrieller Massenviehzucht wahrlich paradiesische Tierhaltungsbedingungen dar.
„Die Tiere der Wanderschäferei sind nicht nur gute Fleischlieferanten, sondern haben auch wichtige Funktionen für die Landschaftspflege und den Artenschutz“, unterstreicht Günther Czerkus, Vorsitzender des Bundesverbandes der Berufsschäfer e. V., „aber unser Beruf steht vor dem Verschwinden.“ Slow Food Deutschland organisiert des Öfteren Veranstaltungen mit dem Verein der Berufsschäfer, um auf die prekäre Situation dieses alten Berufs hinzuweisen und Schäfer und Schaf zu unterstützen.
Nur noch wenige junge Menschen sind bereit, den Berufsweg des Berufsschäfers einzuschlagen, da er lange Arbeitszeiten, wenig Freizeit und keine großen Einkommensaussichten mit sich bringt. So bemerkte Czerkus, dass heutzutage nur noch 10 bis 20 Lehrlinge pro Jahr deutschlandweit eine Ausbildung zum Schäfer beginnen.
Fehlender Nachwuchs mag auch dazu beitragen, dass in der Schäferei die Intensivhaltung zunimmt. Das schadet auch der biologischen Vielfalt, denn alte Schafrassen eignen sich – wie andere alte Tierrassen und Kulturpflanzen – nicht zur intensiven Produktion. Es gibt nur noch wenige Erzeuger, die sich mit der Zucht alter Rassen von der intensiven Tierhaltung abgrenzen. So steht es zum Beispiel sehr schlecht um die Moorschnucken, eine Schafrasse, die durch das Slow-Food-Projekt der Arche des Geschmacks unterstützt wird: 1936 zählten 94 Prozent des Gesamtschafbestandes der Moorgebiete Niedersachsens zu den Moorschnucken. 1974 lebten nur noch weniger als 100 registrierte Rassetiere. Obwohl ihre Zahl 2014 bei 3.000 lag, stuft sie die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) als gefährdet ein, denn die Herausforderung liegt weiterhin darin, den Verwandtschaftsgrad zwischen den Tieren nicht zu eng werden zu lassen. Und die Schäfer benötigen ein ausreichendes Einkommen.
Die Moorschnucke, eine unbehornte Schafrasse aus den niedersächsischen Moorniederungen, ist hervorragend angepasst an das Leben im Moor. Sie ist ein unverzichtbarer Partner bei der Renaturierung der Moore. Indem sie auch Baumschösslinge – zum Beispiel Birken – beweiden, halten sie die Landschaft offen und pflegen so einen Lebensraum für viele wilde, vom Aussterben bedrohte einheimische Tier- und Pflanzenarten. Der Rückgang der Moorschnucke ist vor allem aus klimapolitischer Sicht ein großer Verlust. Moore sind ein guter Kohlenstoffspeicher: Sie binden fast doppelt so viel Kohlenstoff wie die Wälder auf unserer Erde.
Wie die Moorschnucke sind die Weiße Gehörnte Heidschnucke und das Alpine Steinschaf vom Aussterben bedroht. Auch sie sind Passagiere der Arche des Geschmacks, dem internationalen Slow-Food-Projekt, das traditionelle Nutztierrassen, Kulturpflanzen und Lebensmittel schützt, die vom Verschwinden bedroht sind.
Die Weiße Gehörnte Heidschnucke wurde, ähnlich wie die Moorschnucke, durch Schafrassen ersetzt, die profitabler bei der intensiven Haltung waren. Das Alpine Steinschaf war einst Lieferant von Wolle und Fleisch. Seit den 1960er Jahren wurde es jedoch zu Gunsten von Fleischschafrassen gezielt verdrängt. Der Verlust dieser Rasse wirkt sich auf das ganze Ökosystem des bayrischen Alpenraumes aus, wo sie durch ihre einzigartigen Eigenschaften einst zum ökologischen Gleichgewicht beitrug. Aufgrund sehr harter Klauen, guter Trittsicherheit, großer Genügsamkeit und der guten Wetterhärte sind die Tiere bestens an die rauen Bedingungen im Hochgebirge angepasst. In den extremen Hochlagen, die für Rinder oder sogar andere Schafrassen unzugänglich sind, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung traditioneller Almlandschaften: Die regelmäßige Abweidung der Schafe führt zu einer Verdichtung des Wurzelgeflechtes der Gräser, die Grasnarbe verfestigt sich und wird so vor Erosion geschützt.
Mit der Arche des Geschmacks setzt sich Slow Food für die Erhaltung der Biodiversität und der Vielfalt auf unserem Teller ein.
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Das internationale Projekt "Arche des Geschmacks" der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt weltweit über 2.000 regional wertvolle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden, die unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen am Markt nicht bestehen oder "aus der Mode" gekommen sind. Die Passagiere der Arche des Geschmacks bringen Abwechslung auf den Teller und erhalten dabei die kulturelle und biologische Vielfalt der Regionen. Schwerpunkt der Arbeit ist das aktive Sammeln, Beschreiben, Katalogisieren und Bekanntmachen der Passagiere. Das Motto lautet: Essen, was man retten will! Denn: Was nicht gegessen wird, wird nicht nachgefragt, kann also nicht verkauft werden und wird deshalb nicht hergestellt. Die "Arche des Geschmacks" ist ein eingetragenes Warenzeichen von Slow Food International. Das Projekt wurde 1996 ins Leben gerufen, in Deutschland gibt es zur Zeit 55 Arche-Passagiere.
http://www.slowfood.de/biodiversitaet/arche_des_geschmacks/
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Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
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Slow Food Youth Münster hat sich vom jährlichen Food Film Festival in Amsterdam, organisiert vom niederländischen Slow Food Youth Network (SFYN), inspirieren lassen und bringt nun das Food Filmfestival nach Deutschland mit dem Themenschwerpunkt "Forgotten Food" (Vergessenes Essen): Am 24. und 25. Oktober 2015 werden insgesamt 8 Filme zu Themen rund ums Essen, der Lebensmittelvielfalt und Biodiversität in Münster (Sputnikhalle - Hawerkamp) gezeigt, begleitet von einem bunten Filmfestival mit Street Food, Musik, Workshops und guter Stimmung. Die Veranstaltung wird am Samstag, den 24.10. um 12 Uhr mit einer offiziellen Begrüßung eröffnet, gefolgt von anschließendem Show Cooking. Der Eröffnungsfilm des Food Filmfestivals ist um 13 Uhr Valentin Thurns Film 10 Milliarden.
Komplettes Filmprogramm:
10 Milliarden– Samstag, 24.10.15 // 13 Uhr More than Honey – Samstag, 24.10.15 // 15 Uhr Sushi in Suhl – Samstag, 24.10.15 // 18 Uhr Die Maisinsel – Samstag, 24.10.15 // 20 Uhr Seeds of Time – Sonntag, 25.10.15 // 12 Uhr Le Semeur – The Sower– Sonntag, 25.10.15 // 14 Uhr 18 Comidas – Sonntag, 25.10.15 // 16 Uhr Zimt und Koriander – Sonntag, 25.10.15 // 18 Uhr.
Das Filmprogramm wird durch ein Rahmenprogramm ergänzt: Poetry Slam, Improvisationstheater, Vorträge und Workshops sorgen vor Ort für Abwechslung. Karin Rietman (Diplom-Landschaftsökologin, Projekt-Koordinatorin Obstwiesenschutz beim NABU Stadtverband Münster) wird zum Beispiel am Sonntag ihr Projekt zur regionalen Vermarktung von Streuobst und Streuobstprodukten vorstellen.
Das Festival ist außerdem vergessenen Lebensmittelerzeugnissen und Sorten gewidmet, die einst essentieller Teil einer Kultur waren. Deshalb konzentriert sich der Bereich Street Food auf alte Sorten, Regionales und gute Qualität. Dazu bieten Food Trucks mit Hingabe und Kreativität zubereitetes Essen an.
Auch bei den Workshops geht es um alte Sorten, Traditionen und Geschmacksbildung. Beim Geschmacksworkshop Speedtasting made in Germany erfahren die Teilnehmer mehr über die Welt der deutschen Weine und verkosten dazu verschiedene Sorten. Außerdem gibt es auch noch den Wildkräuterworkshop und Vergessene Braukulturen: Historische Biere und traditionelle Herstellung.
Hier finden Sie alle Informationen zur Veranstaltung und detaillierte Filmbeschreibungen: https://foodfilmfestivalmuenster.wordpress.com/
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Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
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Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
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Unter dem Motto Den Planeten ernähren wir! kommen Tausende von jungen Landwirten, Lebensmittelhandwerkern, Fischern und Aktivisten aus der ganzen Welt im Oktober in Mailand zusammen, um über die Zukunft einer nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährung zu diskutieren. Eine Fundraising-Kampagne soll die Bildungsinitiative des internationalen Slow-Food-Youth-Netzwerks unterstützen.
PRESSEINFORMATION – Berlin, 14. Juli 2015
Bei einem Gang über die diesjährige EXPO mit ihrem Motto „Den Planeten ernähren – Energie für das Leben“ stellt sich die bedrückende Frage, ob denn nun vornehmlich Großunternehmen und Agrarkonzerne für unsere Ernährung zuständig sind. Wie zukunftsfähig und nachhaltig aber ist dieses Wirtschaftsmodell und diese Art der Lebensmittelherstellung? Die Expo 2015 in Mailand reflektiert in keinster Weise, dass tatsächlich nahezu 70% der Welternährung in den Händen der kleinteiligen und handwerklichen Lebensmittelerzeuger ruhen – LandwirtInnen, BäckerInnen, FischerInnen, KöchInnen und viele mehr, die ihr Leben den guten, sauberen und fairen Lebensmitteln widmen. Damit garantieren sie nicht nur unser aller Ernährung, sondern bewahren auch die kulturelle und biologische Vielfalt, Landschaften und traditionelles Wissen. Gerade die jungen Menschen aber müssen sich einer großen Vielzahl von Herausforderungen stellen, von hohen Einstiegskosten über „unmoderne“ Arbeitszeiten bis zur fehlenden gesellschaftlichen Wertschätzung für „altmodische“ Berufe.
Daher lädt das internationale Slow Food Youth Netzwerk zu Terra Madre Youth – We Feed the Planet vom 03. bis zum 06. Oktober in Mailand ein. Die Veranstaltung hat gerade die jungen LebensmittelerzeugerInnen im Blick und ist damit eine politische Antwort von Slow Food auf die EXPO 2015. Denn es sind die jungen LebensmittelerzeugerInnen, die die Zukunft unserer Ernährung - und mit einem guten Wirtschaften auch die Zukunft des Planeten Erde - sichern können, niemand sonst.
Auch aus Deutschland werden rund 20 junge Delegierte aus Lebensmittelhandwerk und Landwirtschaft teilnehmen. Mit dabei sind zum Beispiel:
Diese jungen Menschen und noch über viele weitere sollen die Möglichkeit bekommen, an Terra Madre Youth – We feed the Planet teilzunehmen. Dort werden sie an Workshops teilnehmen, Gleichgesinnte und KollegInnen aus aller Welt kennen lernen, Herausforderungen und Ideen teilen. Gemeinsam sind sie unsere Zukunft, mit guten, sauberen und fairen Lebensmitteln für alle. Der direkte Kontakt, die Weiterbildung und Vernetzung sind dabei grundlegend – Wissen wird weitergegeben, Identität gestärkt, und Lösungsansätze für die verschiedenen großen und kleinen Herausforderungen werden entwickelt.
Daher möchten wir die jungen Delegierten durch eine Fundraising-Aktion auf der Plattform Better Place dabei unterstützen, an dem Event teilnehmen zu können. Sie können sich mit einer kleinen oder größeren Summe daran beteiligen, die Veranstaltung, die Anreise und die Unterkunft der Delegierten zu finanzieren. Ein Teil des Geldes wird auch dafür bereitgestellt, jungen Menschen aus dem Globalen Süden die Teilnahme zu ermöglichen. Hier geht es zur Fundraising-Aktion: http://betterplace.org/p31129
Auf der englischsprachigen Webseite zum Kongress finden Sie Informationen und Details zum 4-tägigen-Programm – zu Konferenzen, Themen, Diskussionen und einer öffentlichen Veranstaltung: http://www.wefeedtheplanet.com/en/
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Das Slow Food Youth Network, die Jugendbewegung von Slow Food, ist ein weltweites Netzwerk von jungen Leuten, die sich für gute, saubere und faire Lebensmittel für alle einsetzen.
Eine der beliebtesten Veranstaltungen des internationalen Slow Food Youth Network ist die Schnippeldisko (auch Disco Soupe genannt), eine öffentliche, kulinarische Protestaktion gegen sinnlose Lebensmittelverschwendung, die von Slow Food Youth Deutschland entwickelt und erstmals im Januar 2012 in Berlin stattfand. Dabei wird knubbeliges oder verwachsenes Obst und Gemüse, das nicht den Marktnormen entspricht, bei Musik und Spaß in eine leckere Suppe oder einen Obstsalat verwandelt.
Terra Madre ist ein offenes Netzwerk von Menschen und Organisationen, das 2004 auf Initiative des Vereins Slow Food entstand. Damit werden der Austausch von Erfahrungen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Handlungsträgern gefördert, denen der Wille gemeinsam ist, lokale Wirtschaftskreisläufe und verantwortliche Produktionsmethoden zu schützen, zu ermutigen und zu fördern. Das Netzwerk bezieht 150 Länder ein und vereint Menschen, Vereine und NGOs, die alle auf verschiedene Weise mit regionalen Projekten aktiv sind, um unser Lebensmittelsystem von unten zu ändern.
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Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
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Die in der letzten Woche veröffentlichte zweite Enzyklika von Papst Franziskus greift als erste päpstliche Enzyklika ganz entschlossen Umweltfragen auf. Laudato Si' - Enciclica sulla casa comune (Gelobt seist Du – Zu unserem gemeinsamen Haus) ist mit rund 250 Seiten sehr umfassend. Sie ruft alle Bewohner unseres „gemeinsamen Hauses“, der Erde, dazu auf, unseren Lebensstil, Produktionsmethoden und Konsumverhalten zu ändern. Die italienische Ausgabe der Enzyklika beinhaltet zudem einen Leitfaden von Slow-Food-Präsident Carlo Petrini, der die Einigkeit der Slow-Food-Bewegung mit den ökologischen Perspektiven der päpstlichen Veröffentlichung unterstreicht.
Carlo Petrini steht seit einem privaten Anruf von Papst Franziskus im September 2013 in direktem Kontakt mit dem Papst: Auf den Anruf folgte kurz darauf ein Brief, in dem Papst Franziskus das Terra-Madre-Netzwerk der handwerklichen Lebensmittelgemeinschaften lobte. Zum Salone del Gusto und Terra Madre in Turin, Italien, im Oktober 2014, der wichtigsten internationalen Slow-Food-Veranstaltung, ließ der Papst für die Eröffnungszeremonie aufbauende Grußworte einschicken. Durch diesen regelmäßigen Kontakt weiß man um die Einigkeit in Bezug auf Themen wie den Rückgang der Artenvielfalt, dem voranschreitenden Klimawandel und der Ressourcenknappheit.
In seinem Vorwort lobt und unterstützt Petrini den Aufruf des Papstes deutlich: „Diese Enzyklika ist vor allem eine direkte und unvoreingenommene Darstellung der aktuellen Lage unserer Erde. Es ist eine kristallklare Analyse über den Schaden, der Menschen und Ressourcen zugefügt wurde, indem wir unser Entwicklungsmodell anderen aufgezwungen haben. Die Besessenheit mit diesem Entwicklungsmodell hat auch zur Kapitulation der Politik vor der Wirtschaft und der Wirtschaft vor der Technologie geführt.“ Petrini fährt in seiner Einleitung zum Dokument mit einer Inhaltsbeschreibung fort: „Der erste Teil der Enzyklika ist eine prägnante Zusammenfassung unserer gegenwärtigen Probleme: Umweltverschmutzung, Klimawandel, Wasserverfügbarkeit und -zugang, Rückgang der Biodiversität, mit dem daraus folgenden Verlust an menschlicher Lebensqualität, sozialem Zerfall, und der wachsenden Ungerechtigkeit in einem Meer von Gleichgültigkeit und scheinbarer Ohnmacht.“
Die Enzyklika setzt einen Schwerpunkt auf den Klimawandel, mit Blick auf die bevorstehende UN-Klimakonferenz in Paris Ende November 2015. Durch das ganze Dokument hindurch äußert Papst Franziskus große Besorgnis über die verheerenden Auswirkungen, die der Mensch auf unseren Planet Erde hat: „Industrieller Abfall und die Nutzung chemischer Produkte in Städten und auf landwirtschaftlichen Flächen kann zu Bioakkumulierung in den Organismen der lokalen Bevölkerung führen, sogar wenn der Giftgehalt vor Ort niedrig ist. Oft werden erst Maßnahmen dagegen unternommen, wenn die menschliche Gesundheit schon auf unumkehrbare Weise davon betroffen wurde.“ Papst Franziskus charakterisiert viele der aktuellen Probleme als negative Folgen der heutigen „Wegwerfgesellschaft“.
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Lange Tafel gegen Lebensmittelverschwendung auf Lorenzer Platz / Gemeinsame Aktion von Slow Food Deutschland, Bundesverband Deutsche Tafel und Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft / 2000 Teilnehmer
„Lebensmittelverschwendung ist ein politisches Thema, das uns alle angeht und auch die Bürgerinnen und Bürger jeden Tag betrifft“ – das sagte Christian Schmidt, der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, am Samstag beim Aktionstag Nürnberg rettet Lebensmittel. Schmidt half für das symbolische Essen an einer langen Tafel bei der Essensausgabe mit und informierte die Nürnberger über die bundesweite Kampagne Zu gut für die Tonne! seines Ministeriums, in deren Rahmen der Aktionstag stattfand. Der Bundesminister wünscht sich mehr Wertschätzung für unsere Lebensmittel: „Gemüse muss nicht stylish aussehen, es muss nachhaltig produziert und vertrieben werden.“
Für den Aktionstag in Nürnberg stellte das Landwirtschaftsministerium in Kooperation mit Slow Food Deutschland und dem Bundesverband Deutsche Tafel einen riesigen Tisch auf den zentralen Lorenzer Platz, um beim gemeinschaftlichen Essen über die Lebensmittelverschwendung in Deutschland zu diskutieren. Rund 2000 Nürnbergerinnen und Nürnberger informierten sich an diesem Aktionstag für Knubbelgemüse & Co über die Dimension der Verschwendung und konkrete Möglichkeiten, nachhaltiger mit Gemüse und Kartoffeln umzugehen, zum Beispiel bei der Lagerung. Zu den Rednern gehörten neben Bundesernährungsminister Schmidt auch die Esskultur-Expertin Prof. Dr. Lotte Rose von der Frankfurt University of Applied Sciences und Stefan Rottner, Mitglied der Jeunes Restaurateurs und überzeugter Vertreter einer regional und saisonal geprägten Kochphilosophie vom Gasthaus Rottner in Nürnberg. Das Essen zu den Tischgesprächen zauberten der niederländische Aktionskoch Wam Kat und sein Team der Fläming Kitchen – aus Gemüse, das am Vortag eigens in Nürnberg geerntet wurde.
Dr. Rupert Ebner, Vorstand von Slow Food Deutschland, betonte, dass dieses gemeinsame Ernten einen ernsten Hintergrund hatte: „Wir wollen mit solchen Aktionen zeigen, dass das Problem schon auf dem Feld beginnt. Denn wenn der Handel nahrhafte Lebensmittel nicht annimmt, weil die Kunden krummes Gemüse angeblich verschmähen, produzieren wir systematisch Lebensmittel für die Tonne.“ Die Organisation Slow Food setzt sich seit 20 Jahren dafür ein, dass Lebensmittel wertgeschätzt statt verschwendet werden.
Auch Bernhard Saurenbach, der als Ländervertreter für die Region Bayern Nord die Deutsche Tafel vertrat, appellierte an die Nürnbergerinnen und Nürnberger, persönlich mit gutem Beispiel voranzugehen. „Jetzt, wo so viele Flüchtlinge bei uns Hilfe suchen, ist es wichtiger denn je, gegen Überfluss und Lebensmittelverschwendung aktiv zu werden. Umgerechnet wirft jeder Deutsche pro Jahr 82 Kilo Lebensmittel weg, zwei Drittel davon könnte man noch gut essen. Dabei ist es so leicht, Essen an Bedürftige zu verteilen.“
Vor Nürnberg rettet Lebensmittel hatte es bereits in zehn anderen Großstädten ähnliche Aktionstage gegeben, darunter Stuttgart, Schwerin und Wolfsburg.
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Die Veranstaltung „Nürnberg rettet Lebensmittel!“ war eine Aktion der Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Slow Food Deutschland und der Bundesverband Deutsche Tafel veranstalten im Rahmen der Initiative seit 2011 öffentliche Aktionen in deutschen Großstädten.
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Josefin Riemer
Telefon: 030-308811-36
Telefax: 030-308811-11
E-Mail: slowfood@kompaktmedien.de
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Am 28.05.2015 trafen sich auf dem Milchhof Lerf in Ottobeuren Prof. Erika von Mutius, Dr. Ursula Hudson und Erich Lerf – drei Experten zum Fachgespräch über Milchqualität und Verbrauchersicherheit am Beispiel der Vorzugsmilch. Mit einem interessierten Publikum diskutierten sie aus Praktiker, Forscher- und Verbrauchersicht, welche Rolle die naturbelassene Milch in der heutigen und künftigen Ernährung einnehmen kann. Brauchen wir sie überhaupt noch? Oder ist sie in unserer Wahrnehmung bereits gänzlich zum Schäumchen auf dem Cappuccino verkommen? Bei der anschließenden Querverkostung verschiedener Milchen von der Bio-Vorzugsmilch bis zu H-Milch ließen sich einmal ganz bewusst deutliche Unterschiede herausschmecken. Ein für alle Anwesenden eindrückliches Erlebnis mit Aha-Effekt, das auch auf dem anschließenden Hofrundgang noch deutlich nachschmeckte.
Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e.V., bekennender Fan naturbelassener Milch und leidenschaftliche Kämpferin für Vielfalt, Geschmack und Qualität, prangerte in ihrem Eröffnungsstatement eine dramatische Entwertungsspirale an, die sich am Imageverlust „der Milch“ in den letzten Jahrzehnten eindrücklich nachvollziehen lasse. Die mit positiven Begriffen und idyllischen Bildern aufgeladene Industriemilch führe bei immer mehr Menschen zu Unverträglichkeiten oder Allergien. Die wirklich frische, naturbelassene Milch stehe, so Hudson, mit Generalverdachten behaftet oder der jungen Generation weitgehend unbekannt und zu unrecht im Abseits. „Dazu kommen Supermarkt-Preise von 55ct pro Liter. Das ist eine unerträgliche Entwürdigung der Tiere und Menschen, die für die Milch arbeiten“, so Hudson. Mit jedem Produkt, das verloren geht, verschwände zudem kulturelle und auch sprachliche Vielfalt. „Brauchen wir die Milch überhaupt noch – oder ist sie nur noch das Schäumchen auf dem Cappuccino?“ – fragte sie provozierend die Runde. In Bezug auf ESL-Milch, eine Milch, die speziell für ein langes Regalleben von 19-21 Tagen designt wurde, und die auf den Packungen gern als „längerfrisch“ angepriesen wird, stellte Gerhard Diepolder von der Allgäuer Käse Union fest: „Das ist Verbrauchertäuschung!“. Ein Statement, das von den anderen Anwesenden mit Nicken und nachdenklichen Blicken kommentiert wurde. Es wurde einmal mehr deutlich. Unsere Kaufentscheidungen als Verbraucher sind abhängig von seriösen, ausgewogenen Informationen. Fehlen die, ist die Versuchung groß, sich über günstige Preise und geschicktes Marketing leiten zu lassen. Dem gelte es entschieden entgegenzuwirken, so Hudson.
Dem gegenüber steht die Unsicherheit auf Verbraucherseite. Die Angst. Rohmilch – ist das nicht gefährlich? Kaum fällt das Wort Rohmilch, denken viele beinahe reflexhaft an EHEC. War da nicht mal was? An der unverhältnismäßigen Betonung der Risiken ändern auch die immer zahlreichen wissenschaftlichen Studien der letzten Jahre bisher wenig. Fehlt in einer schnellen, lauten Zeit die Zeit für differenzierte Betrachtung oder liegt es an der mangelnden Unterstützung aus den Reihen der Meinungsbildner aus Industrie und Politik?
Auch Prof. von Mutius, Oberärztin an der Haunerschen Kinderklinik in München, Leitung der Asthma- und Allergie-Ambulanz, steht der Rohmilch nicht gänzlich unkritisch gegenüber. Sie landete laut eigener Aussage im Zuge ihrer Forschungen zu Luftverschmutzung und Asthma bei Kindern eher „durch Zufall bei der Milch“. In jahrelangen epidemiologischen Forschungsstudien haben sie und ihre Forscherkollegen dann sehr deutliche Zusammenhänge herstellen können zwischen der positiven Auswirkung von Stallstaub und Rohmilch auf das kindliche Immunsystem. Die Bauernhofkinder hatten – im Gegensatz zu anderen Kindern – deutlich weniger Asthma oder Allergien. Diese faszinierende Erkenntnis bildete den Ausgangspunkt ihrer Forschungen. „Um den Bauernhof-Effekt“ zu entfalten, darf Milch nicht wärmebehandelt sein. Der Effekt geht beim Abkochen sofort verloren,“ so von Mutius. Ihr Wunsch ist, eine zu 100% sichere Rohmilch bei ihrer Patientengruppe, den Kindern, vorbeugend einsetzen zu können. So könnten die in der Rohmilch enthaltenen Wirkstoffe besonders den allergieanfälligen Stadtkindern von Beginn an helfen, ein stärkeres Immunsystem zu entwickeln. Doch eine 100% sichere Rohmilch für Säuglinge und Kleinkinder gibt es nicht. Kocht man die eventuellen Risikokeime ab, gehen auch die nützlichen verloren. Bleiben die Wirkstoffe enthalten, bleibt ein minimales Restrisiko. Also forscht von Mutius weiter.
Für Erwachsene sieht die Situation generell anders aus. Erfahrungsberichte von Menschen, die keine Industriemilch vertragen, die unbehandelte Milch hingegen sehr wohl, häufen sich. Studien, die diese zahlreichen Einzelaussagen wissenschaftlich untermauern, stehen allerdings noch aus.
Vom Hausherr und Milchbauern Erich Lerf wollte Hudson wissen: „Wir versuchen immer mehr Risiken auszuschalten, drehen mit Technologie am Ende des Produkts, anstatt einen menschlich und tierisch ethisch vertretbaren Weg zu suchen. Was muss passieren, damit sich die Situation verbessert?“
Lerf, ein umtriebiger Visionär, steht als direktvermarkter Öko-Landwirt für Vielfalt und hohe Qualität. Für ihn liegt ein Problem in dem Wachstumsdruck. „Je größer der Betrieb, desto höher die Arbeitsbelastung für Tier und Mensch. Desto mehr Fremdpersonal wird benötigt, desto mehr mögliche Fehlerquellen tauchen auf. Kleinere Betriebe können die gesetzlich vorgeschriebenen Standards leichter halten. Für größere Betriebe sei Vorzugsmilchherstellung ungleich schwerer.“ Er setzte bereits vor 26 Jahren auf das naturbelassene Premium-Produkt. Auf die Frage, wieso er diesen Weg ging in einer Zeit, in der bundesweit die Anzahl der Vorzugsmilchbetriebe bereits rückläufig war, antwortete er: „Die Werte meiner Milch waren einfach zu gut, um sie zu pasteurisieren oder als Industriemilch herzugeben. Ich wusste, wenn ich sie unbehandelt abgeben möchte, geht das nur als Vorzugsmilch“. Von Beginn an setzte er auf eine starke Partnerschaft mit einem regionalen Handelspartner, Feneberg. Seit dem Bau der Hofmolkerei im Jahr 2000 werden zusätzlich zur Vorzugsmilchabfüllung auch noch 200.000l Milch im Jahr zu Joghurt verarbeitet. In Kürze nimmt die Familie die neue Heuhalle in Betrieb. Dann gibt es die Lerf Bio-Vorzugsmilch der robusten Allgäuer Zweinutzungsrasse Braunvieh durchgängig in Heumilchqualität.
Am Ende des lebhaften Fachgesprächs hielt Ursula Hudson fest: Es braucht Information, Souveränität und Vertrauen. Wir brauchen Veterinäre mit Lebenserfahrung, die ihr Wissen an die jüngere Generation weitergeben. Eine Ausbildung, die auch die Betreuung von Kleinbetrieben weiterhin vorsieht. Wir müssen den Austausch auf lokaler, regionaler Ebene fördern. Vielleicht können wir so das Ur-Image der Milch, das sich die industriell hergestellten Milchprodukte zu eigen gemacht haben, wieder auf die regionale Milcherzeugung, die handwerkliche Herstellung von Produkten, zurückübertragen.
Die Verkostung
Mit der Vorzugsmilch des Milchhofs Lerf begann die anschließende Verkostung. Gefolgt von einer pasteurisierten Landmilch mit natürlichem Fettgehalt, einer homogenisierten, pasteurisierten Milch aus dem Bioladen, einer Supermarkt-ESL-Milch und einer H-Milch. Für alle Anwesenden war es die erste bewusste unmittelbare Querverkostung von Milchen unterschiedlicher Qualitäten und Verarbeitungsstufen. Nach jeder Runde tauschten sich die Gäste über ihre Erfahrungen aus. Neben Geruch und Farbe spielten Aromen und Geschmäcker eine große Rolle. Die Vorzugsmilch wurde als süß und sahnig beschrieben, mit einem weichen, samtigen Mundgefühl. Bereits bei der ersten wärmebehandelten Referenzmilch flachte Aromenpalette und Volumen deutlich ab, einige Verkoster nahmen einen metallischen Nachgeschmack wahr. Die vollfette Supermarktmilch wies karamellige, vanillige Anklänge und bereits einen deutlichen Kochgeschmack auf. Die ESL-Milch erlebten viele Teilnehmer als arg süß bis brandig. „Sie verspricht viel und hinterlässt wenig“, fasste eine Dame ihr persönliches Geschmackserleben zusammen. Bei der H-Milch verging auch dem letzten der Appetit. Viele wollten diese nun gar nicht mehr probieren. Für die wenigen Mutigen schmeckte sie im direkten Vergleich nun wie ultrahocherhitzte Dosen- oder Kondensmilch.
Erleichtert genehmigten sich alle Anwesenden zum Abschluss ein Glas von der Heumilch. Bei einem kleinen Imbiss und lebhafter Stimmung wurde der Austausch fortgesetzt. Gut gestärkt ließ sich die Gruppe zum Abschluss gern die Hofmolkerei und die Kuhställe zeigen.
Auch Rita Lerf war ganz erstaunt über die starken Unterschiede und die geschmackliche Talfahrt, die mit der zunehmenden Verarbeitung einhergeht. „Ich habe zuvor noch nie andere Milch getrunken.“ Wieso sollte sie auch? Sie lebt – in Bezug auf Qualität und Geschmack von Milch – schließlich im Paradies.
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/für Slow Food Deutschland e.V./
Kirsten Kohlhaw
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Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
Der Internationale Tag der Milch wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem Internationalen Milchwirtschaftsverband (IDF) ins Leben gerufen. Er wird in über 30 Ländern veranstaltet und findet in der Regel einmal jährlich am 1. Juni statt.
Der Milchhof Lerf bei Ottobeuren im Allgäu steht für ökologische Landwirtschaft wie kein zweiter in der Region. Er wurde 2011 mit dem Förderpreis ökologische Landwirtschaft ausgezeichnet. Seit über 25 Jahren stellen die Landwirte aus Leidenschaft aus der Milch ihres Braunviehs Vorzugsmilch in Bio-Qualität her, seit neuestem sogar als Heumilch.
http://www.milchhof-lerf.de/ Standort, Googlemaps
Der Hof ist Mitglied im Bundesverband der Vorzugsmilcherzeuger und Direktvermarkter von Milch und Milchprodukten, BVDM.
Prof. Dr. med. Erika von Mutius, Oberärztin an der Haunerschen Kinderklinik in München, Leitung der Asthma- und Allergie-Ambulanz, leitete u.a. die europaweite PASTURE-Studie. Diese zeigt, dass rohe Kuhmilch Kinder vor Infektionen und Atemwegserkrankungen schützt. 2013 erhielt die vielfach ausgezeichnete Prof. Dr. Mutius für ihre Forschungen den Leibniz-Preis.
Sharon Sheets - Öffentlichkeitsarbeit und Presse - s.sheets@slowfood.de
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PRESSEINFORMATION – Berlin, 21. Mai 2015
Den Planeten ernähren wir! – Unter diesem Motto lädt das internationale Slow Food Youth Netzwerk Tausende von jungen Landwirten, Lebensmittelhandwerkern, Fischern, Nomaden, indigenen Völkern, Köchen, Studenten und Aktivisten aus der ganzen Welt vom 03.-06. Oktober nach Mailand ein.
Die Veranstaltung Terra Madre Youth - We Feed the Planet ist die politische Antwort von Slow Food auf die Expo 2015 und rückt die jungen Menschen in der Lebensmittelerzeugung ins Rampenlicht. Eine von Saatchi & Saatchi kreierte Crowdfunding-Plattform soll die Teilnahme von jungen LandwirtInnen und AktivistInnen aus der ganzen Welt an diesem Treffen rund um das Thema Essen und Ernährung ermöglichen – für gegenseitige Unterstützung und Ideenaustausch.
Die Jugend in den Mittelpunkt zu rücken ist wichtig: Zentrales Thema der Expo 2015 ist die Frage, wie wir den Planeten mit einer wachsenden Bevölkerung und immer fragileren natürlichen Ressourcen zukünftig ernähren können. Slow Food hat deshalb einen Aufruf gestartet, um besonders junge Lebensmittelerzeuger aus der ganzen Welt in ihrer Arbeit zu bestätigen und sie zu ermutigen, nach Mailand zu kommen. Unter dem folgenden Link finden Sie in verschiedenen Sprachen den vollständigen Aufruf an die Gemeinschaften junger Erzeuger zur Teilnahme an Terra Madre Youth – We Feed the Planet: http://www.slowfood.com/expo2015/en/terra-madre-youth/a-political-response/
In den Händen der jüngeren Generation liegt die Zukunft unseres Planeten und unserer Ernährung. We Feed the Planet bietet die Gelegenheit, sich zu treffen und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie der Planet in Zukunft ernährt und auf nachhaltige Weise bewirtschaftet werden kann.
Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e. V., betont: „Die Veranstaltung am Rande der Expo zeigt, wer sich wirklich um die sinnvolle und zukunftstaugliche Essensversorgung des Planeten kümmert. Die verantwortungsbewussten Produzenten und Lebensmittelhandwerker stellen unsere Ernährung sicher und genau diese Menschen schlagen bei der Expo 2015 gar nicht auf, obwohl gerade sie die wahren Akteure der Welternährung sind.“
Die Berufe des Landwirtes und des Lebensmittelhandwerkers ist zunehmend verrufen, was es vor allem für kleine Familienbetriebe schwerer macht, ihre Betriebe zu erhalten und Nachfolger zu finden. Dennoch widmen auch viele junge Menschen ihr Leben trotz aller Umstände der handwerklichen Lebensmittelerzeugung, und damit einer nachhaltigen Zukunft für uns alle. Ihren Einsatz will We Feed the Planet im Oktober würdigen. Die Crowdfunding-Aktion – zu finden auf www.wefeedtheplanet.com – soll es vor allem jungen Landwirten und Produzenten aus dem Globalen Süden ermöglichen, an We Feed the Planet teilzunehmen und ihre Erfahrungen und Lösungsvorschläge mit einzubringen.
Die 4-tägige Veranstaltung bietet eine Reihe an Diskussionen, die sich um kritische Aspekte des Lebensmittelsystems und um Slow-Food-Kernthemen drehen, zum Beispiel um Biodiversität und Umweltschutz. Ebenfalls gibt es thematische Gruppentreffen, bei denen beispielsweise Käser, Bäcker oder Imker zusammen kommen, um sich zu ihrem Thema auszutauschen und das Netzwerk zu stärken.
Internationaler Slow-Food-Präsident Carlo Petrini unterstreicht: „Die biologische Vielfalt und ihr Schutz auch in Zukunft muss ein zentrales Thema der Diskussion um unsere Ernährung sein. Die Zukunft liegt in den Händen der jüngeren Generationen, und Lösungen finden sich nur durch Dialog und Vertiefung der Themen. Sich der handwerklichen Lebensmittelerzeugung zu widmen bedeutet, dass einem die natürlichen Ressourcen und Gesundheit aller am Herzen liegen. Genau deshalb ist es so wichtig, diesen jungen Leuten die Möglichkeit zu geben, in Mailand zusammenzukommen, um die Saat für eine bessere Zukunft zu säen.“
Joris Lohman, Mitglied des internationalen Vorstands von Slow Food und Vertreter des Slow Food Youth Network, bestätigt: „Es ist unentbehrlich, jungen Leuten aus der ganzen Welt die Reise zu ermöglichen, damit sie ihre und unsere Zukunft in die Hand nehmen können. Man bewirkt viel auch mit einer kleinen Spende auf der Crowdfunding-Plattform www.wefeedtheplanet.com“.
Die Crowdfunding Plattform, eingerichtet von der internationalen Kommunikations- und Werbeagentur Saatchi & Saatchi, ist den Kleinerzeugern gewidmet, da diese im Zentrum der 4-tägigen Aktivitäten von We feed the Planet stehen. Die Kampagne bezieht die ganze Stadt Mailand mit ein: kleine Figuren von Landwirten und Lebensmittelhandwerkern verschiedener Nationalitäten werden als Symbol der Kampagne über die ganze Stadt verstreut. Die von neapolitanischen Krippenhandwerkern hergestellten Dioramen integrieren sich auf natürliche Weise in den urbanen Kontext der Stadt, mit dem Ausruf „Wir ernähren den Planeten!“ und der Bitte, das Projekt mit einer Spende zu unterstützen. Auf der Webseite kann man sich ein Video zu den Produktionsphasen der Statuen und die Video-Nachrichten einiger namhafter Unterstützer aus aller Welt anschauen.
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Das Slow Food Youth Network, die Jugendbewegung von Slow Food, ist ein weltweites Netzwerk von jungen Leuten, die sich für gute, saubere und faire Lebensmittel für alle einsetzen.
Eine der beliebtesten Veranstaltungen des internationalen Slow Food Youth Network ist die Schnippeldisko (auch Disco Soupe genannt), eine öffentliche, kulinarische Protestaktion gegen sinnlose Lebensmittelverschwendung, die von Slow Food Youth Deutschland entwickelt und erstmals im Januar 2012 in Berlin stattfand. Dabei wird knubbeliges oder verwachsenes Obst und Gemüse, das nicht den Marktnormen entspricht, bei Musik und Spaß in eine leckere Suppe oder einen Obstsalat verwandelt.
Terra Madre ist ein offenes Netzwerk von Menschen und Organisationen, das 2004 auf Initiative des Vereins Slow Food entstand. Damit werden der Austausch von Erfahrungen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Handlungsträgern gefördert, denen der Wille gemeinsam ist, lokale Wirtschaftskreisläufe und verantwortliche Produktionsmethoden zu schützen, zu ermutigen und zu fördern. Das Netzwerk bezieht 150 Länder ein und vereint Menschen, Vereine und NGOs, die alle auf verschiedene Weise mit regionalen Projekten aktiv sind, um unser Lebensmittelsystem von unten zu ändern.
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Anfang 2015 in Deutschland über 13.000 Mitglieder in rund 80 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
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Im Guckvor 15 - 71336 Waiblingen
Das Rote Höhenvieh wurde als 55. Passagier in die Slow Food Arche des Geschmacks aufgenommen. Ganz im Sinne seiner sehr speziellen Gefährdungssituation wird das Rote Höhenvieh von zwei Slow Food Convivien unterstützt: Slow Food Sauerland und Slow Food Regensburg-Oberpfalz.
Das Rote Höhenvieh
Das einfarbig rotbraune, mittelgroße Rote Höhenvieh war früher als klassisches Dreinutzungsrind (Milch, Fleisch und Zugleistung) in jeder Mittelgebirgsregion zu Hause, meist mit einer eigenen regionalen Ausprägung. Der Wegfall der Nutzung als Zugtier infolge der Mechanisierung und die einseitige züchterische Selektion anderer Rassen – entweder nur auf Milch- oder nur auf Fleischleistung – haben im 20. Jahrhundert zu seiner Verdrängung geführt. So zählt das Rote Höhenvieh heute zu den extrem gefährdeten Rassen.
Aber vieles spricht für eine Renaissance dieser genügsamen und robusten Rinderrasse, zum Beispiel in arbeitsextensiver Viehhaltung in der Nebenerwerbslandwirtschaft. Die Tiere zeichnen sich durch gute Konstitution aus, sind leicht kalbend, sehr mütterlich und gelten als ideale Partner in der Mutterkuh-Haltung. Die Rasse Rotes Höhenvieh beeindruckt in extensiver Haltung durch gute Masteigenschaften und bildet ein feinfaseriges, leicht marmoriertes, schmackhaftes Fleisch.
Hier finden Sie eine detaillierte Beschreibung des neuen Arche-Passagiers: http://www.slowfood.de/rotes_hoehenvieh
Bild oben: Rotes Höhenvieh - Kuh mit Kalb auf der Weide in Kallmünz in der Oberpfalz. | © Rotviehhof am Jurasteig, Familie Graml
Die Arche des Geschmacks
Die Arche des Geschmacks wurde 1996 ins Leben gerufen, um fast vergessene traditionelle Lebensmittel, die in Gefahr sind, völlig zu verschwinden, zu katalogisieren und bekannt zu machen, nach dem Motto: Essen, was man retten will. Denn was nicht gegessen wird, wird nicht nachgefragt, kann also nicht verkauft werden, und wird deshalb nicht hergestellt. Weltweit beherbergt die Arche derzeit über 2.000 Lebensmittelprodukte, die so genannten Arche-Passagiere, in Deutschland gibt es derzeit 54. Die große Mehrheit der Passagiere sind vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen und Nutzpflanzensorten. Die kleinere Gruppe sind handwerklich hergestellte Lebensmittel wie Wurst - und Käsespezialitäten, die nur noch von wenigen Produzenten erzeugt werden. Die Arche will die letzten verbleibenden Produzenten dieser Spezialitäten unterstützen und das traditionelle Wissen – Teil unseres wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Erbes – bewahren.
Mehr Informationen:
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Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson
PRESSEINFORMATION – Berlin, 10. Oktober
Heute protestieren Zehntausende von Bürgern und Bürgerinnen in Berlin gegen das geplante Handelsabkommen TTIP zwischen Europa und den USA. Slow Food Deutschland e. V. hat sich dem Bündnis gegen das Freihandelsabkommen angeschlossen, und unterstützt den zivilgesellschaftlichen Widerspruch.
„Für uns ist TTIP mindestens aus zwei Gründen nicht akzeptabel,“ so Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e. V. „Zum einen wurden die Verhandlungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Das geht gegen das demokratische Prinzip, und lässt sich nicht mit unserer Vorstellung von der Einbindung der Zivilgesellschaft vereinbaren. Zum anderen ist das Ziel der Verhandlungen ein Kompromiss, was grundsätzliche eine Standardverschlechterung für einen Partner bedeutet."
Slow Food Deutschland befürchtet, dass trotz des Mantras der EU-Entscheidungsträger: „Europäische Standards für Lebensmittel und Landwirtschaft werden nicht gesenkt!“ ein Kompromiss genau dies hervorrufen würde. Ein Beispiel ist das vielzitierte „Chlorhühnchen“: Nicht das Chlorbad an sich ist das Problem, sondern die Haltungsbedingungen der Hühner, die eine solche Behandlung notwendig machen. Das Chlor soll die bakterielle Verseuchung wettmachen, die durch Massenhaltung, nicht artgerechte Fütterung und unhygienische Schlachtung eingetreten ist. Durch das Chlorbad werden aber nicht nur giftige Chemikalien in die menschliche Nahrungskette eingeführt, die Behandlung ist zudem zunehmend unnütz wegen steigender antimikrobieller Resistenz. Auch andere Ungleichgewichte bestehen zwischen den Verhandlungspartnern USA und Europa. Zum Beispiel gibt es in den Vereinigten Staaten so gut wie keine Kennzeichnung von Lebensmitteln in Bezug auf gentechnisch veränderte Organismen. Auch sind in den USA die „fortified foods“, angereicherten Nahrungsmittel, zwar weit verbreitet, aber wenig reguliert.
Für Slow Food Deutschland ist auch ein Problem, dass durch eine Freihandelsvereinbarung der Druck des Marktes auf kleine und mittlere Unternehmen noch verstärkt wird. Gerade diese Unternehmen aber leisten durch ihre tägliche Arbeitsweise Großes für die Gesellschaft, die lokale Wirtschaft und die Umwelt, und verdienen daher eine andere Behandlung als wurzellose Großkonzerne. Ähnlich steht es um die traditionellen regionalen Lebensmittel, von denen einige unter dem EU-Programm der geschützten Ursprungsbezeichnung und geografischen Angaben eine gewisse Anerkennung erhalten, dadurch aber ebenfalls nicht von den Verzerrungen und der Gleichmacherei der industriellen Massenproduktion unversehrt bleiben. Unter TTIP würde aber selbst diese Protektion unterspült werden.
„Das derzeitige Lebensmittelsystem mit seinen weitgespannten Erzeugungs- und Vertriebsketten ist jetzt schon für die Verbraucher intransparent. Das TTIP-Abkommen würde es noch weiter vernebeln,“ so Dr. Hudson weiter. „Statt TTIP brauchen wir eine besseres Miteinander von Erzeugung, Vertrieb, Handel und Verbrauchern. Wir brauchen Ko-Produzenten statt Konzernmacht. Daher unterstützen wir die zivilgesellschaftliche Bewegung gegen TTIP und CETA.“
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Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-Bewegung zählt Mitte 2015 in Deutschland über 13.500 Mitglieder in rund 85 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de
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