REGIOMarché

Saft von heimischen Streuobstwiesen, regionale Käsesorten, handwerklich hergestelltes Brot, Wildterrinen, Schinken und Würste, Senf, Pralinés, nachhaltig gebrautes Bier und mittendrin die Aachener Slow Food-Schnecken! Bei dem ersten öffentlichen Messeauftritt auf der REGIOMarché am 4. Februar in der Aula Carolina war das Aachener Convivium in bester Gesellschaft: Umringt von Produzenten, Erzeugern und Bio-Bauern aus der Eifel, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg, die im Sinne von Slow Food arbeiten; gemäß dem Motto "gut, sauber und fair". 500 bis 600 Besucher zogen am Stand der Aachener Slow Food-Schnecken vorbei, die nicht nur mit selbstgebackenen herzhaften Blätterteigschnecken und Musmehlkuchen lockten, sondern auch mit der Idee, Philosophie und den Aktionen von Slow Food. "Slow Food? Davon hab ich schon mal gehört. Aber was genau steckt nochmal dahinter? Was sind Arche-Produkte? Was macht Slow Food in Aachen? Kann ich da mitmachen und mal vorbeikommen?" Das große Interesse und Wohlwollen der Besucher gegenüber der Slow Food-Bewegung hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig sie ist! Und beim Kosten der regionalen Archeprodukte wie dem Musmehl leuchteten zuweilen die Augen: "das Musmehl", schwärmte eine Besucherin, "das Musmehl kenne ich nur aus alten Märchen und Geschichten. Jetzt weiß ich endlich, wie es schmeckt!"

Zu den Fotos:
1 - Die REGIOmarché in der Aula Carolina in Aachen
2 - Der Slow Food-Stand des Aachener Conviviums
3 - Informationen über Slow Food und den Archeprodukten
4 - Großes Interesse an den Aachener Slow Food-Schnecken
5 - Produzenten aus der Region (der Eifel, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg)
6 - Mit Musik ist alles (noch) leichter
7 - Großer Besucherandrang; viel Wohlwollen.


Die Rezepte:
Musmehlkuchen
In einer Schüssel 300 Gramm Musmehl mit 200 Gramm Zucker, 1 Tasse Milch, 4 Eiern, 75 g Weizenmehl und 1 Päckchen Backpulver zu einem Teig verarbeiten. Dann 3-4 Esslöffel zerlassene Butter und abgeriebene Schale von 1/2 unbehandelten Zitrone untermischen. Den Teig in eine gefettete Springform füllen und im vorgeheizten Backofen etwa 30-35 Minuten backen. Dazu schmeckt Apfelschmand (unter Schmand oder Crème fraiche gehobene geschmorte Apfelstückchen, gewürzt mit Zimtzucker).

Musmehl ist die Hauptzutat für den Schwarzen Brei, der Jahrhunderte lang als Hauptnahrung auf der Schwäbischen Alb diente. Bereits im Mittelalter war das Gericht bekannt und bewahrte die Ärmsten vor dem Verhungern. Musmehl ist ein nahezu in Vergessenheit geratenes regionaltypisches (Schwäbische Alb, Baden-Württemberg) Lebensmittel. Slow Food sorgt dafür, dass solche Lebensmittel nicht aussterben und nimmt sie in die sogenannte "Arche des Geschmacks" auf. Neben dem Musmehl gehören zum Beispiel auch das Bunte Bentheimer Schwein, das Filder-Spitzkraut, die nordhessische Ahle Wurscht, das Bamberger Hörnla u.v.m..

Zu beziehen ist das Musmehl über: Getreidemühle Luz, Mühlsteige 12, 72525 Münsingen-Buttenhausen, Tel. 07383 - 1261, www.luzmuehle.de


Fingerfood-Blätterteigschnecken
Grundlage:
Grundlage für jede Sorte ist Blätterteig (in der Größe von 15 x 30 cm ausgerollt). Die jeweilige Füllung wird gleichmäßig verstrichen; an der Längsseite bleibt ein Rand von 4,5 cm frei. 1 Ei mit 1 EL Milch verquirlen, die Hälfte des freigelassenen Randes damit bestreichen. Den Teig von der Längsseite in Richtung des freien Randes aufrollen. Evtl. einfrieren. Danach den losen Rand (nicht mehr als 2 cm) wieder vorsichtig abrollen, in 25 Schnecken schneiden. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, mit der Milch/Ei-Mischung bestreichen und im vorgeheizten Ofen (200 Grad Ober/Unterhitze) 12-15 Min. backen.

Sorten:
Walnuss-Ziegenkäse-Honig-Schnecken
75 g festen, trockenen Ziegenkäse fein zerbröseln, mit etwa der gleichen Menge gerösteten, feingehackten Walnüssen, 1 TL Honig, 1 EL feingehackter Petersilie und 1 TL Thymian vermischen.
Die Masse erhält ihre Bindung durch eine Mischung aus Ei und 3 EL Joghurt (altern. auch Schmand o.ä.). Davon 1 gehäuften EL unter die Füllung rühren. Abschmecken mit Salz und Pfeffer. 10-12 Minuten backen (vorsicht, Honig kann karamelisieren und bitter werden).

Spinat-Curryschnecken
250 g Spinat gründlich waschen und trockenschleudern. 1 dicke Knoblauchzehe fein hacken und in 1 EL Olivenöl leicht bräunen. Spinat dazugeben und im geschlossenen Topf bei milder Hitze zusammenfallen lassen, dabei umrühren. Restflüssigkeit verkochen lassen, umrühren, damit nichts anbrennt. Abkühlen lassen. 25 g feingebröselten Ziegenkäse unterrühren. Wieder eine Bindung (s.o.) herstellen. Mit Pfeffer, Salz, einem Hauch Curry und Cayennepfeffer abschmecken.

Tomaten-Bärlauchschnecken
Im Frühjahr gesammelten Bärlauch kann man feingehackt mit der selben Menge Butter vermischen und einfrieren. Diese Mischung ist prima für Risotto oder Bärlauchbrot, hier diente sie als Füllung (Bärlauchpesto ist möglicherweise ein guter Ersatz).
Eins zu eins mit im Backofen getrockneten Tomaten (beides sehr fein gehackt) vermischen und mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Speck-Lauchschnecken
Eine dicke Lauchstange putzen und waschen. 50 g durchwachsenen geräucherten Speck in sehr kleine Würfel hacken. Lauch quer in feinste Streifen schneiden und zu der Butter und dem knusprigen Speck geben, glasig andünsten und abkühlen lassen. Wieder eine Bindung (s.o.) herstellen. Abschmecken mit Pfeffer und Salz; evtl. auch mit einer Spur Cayennepfeffer oder Kümmel.

Linsendaal-Orangenmöhren-Korianderschnecken
Dieses Rezept ist aufwendig. Hat man jedoch noch etwas Daal von einem indischen Essen übrig oder benutzt man es als vegetarischen Brotaufstrich, sind die Schnecken auch schnell zu machen.
Eine Möhre putzen, grob raspeln, zwei Minuten blanchieren. Abgekühlte, leicht ausgedrückte Möhrenraspel mit Orangenabrieb, Pfeffer und Salz würzen. Blätterteig mit Daal (s.u.; man braucht nur 1/4 der angegebenen Menge) bestreichen, eine dünne Schicht Möhren darauf verteilen. Eine Handvoll Korianderkraut fein hacken und drüberstreuen. Dann wie oben weiter verarbeiten.
(Linsen Daal:
200gr Urid Linsen (gelbe Linsenart, die beim Kochen cremig zerfällt, altern. rote Linsen), 4 cm Ingwer in 3-4 groben Stücken und 1 gestrichenen EL Kurkuma im Wasser ca. 1 Stunde weich kochen. In den letzten 10 Minuten darauf achten, dass sie nicht ansetzen. Die Linsen müssen weich sein, das Wasser ziemlich verkocht. Den Ingwer entfernen, salzen. 1 Zwiebel und 2 Knoblauchzehen feinhacken und in 1 1/2 EL Butter braun braten, alles zu den Linsen geben und zu einem cremigen Pürree rühren (nicht mit dem Schneidstab, dann gibt es Kleister, ein paar grobe Stückchen dürfen bleiben). 1 TL Kreuzkümmel und 1 TL Korianderkörner trocken anrösten bis sie duften. Abkühlen und zerkleinern. Linsenpürree mit diesen Gewürzen sowie 1 Messerspitze Cayennepfeffer und 1 Msp Asofoetida ("Teufelsdreck" oder Stinkwurz, bekommt man in Asialäden und rundet den Geschmack ab; falls man das nicht bekommt, ist das nicht tragisch aber schade) abschmecken. )
Die Aula Carolina in Aachencon_ac_b288-res_sf_stand01_02.jpgDie Arche des GeschmacksGroßes Interesse an den Aachener Slow Food-SchneckenUmrahmt von guten Produzenten und ErzeugernUnd die Musik spielt dazu...Großes Interesse und Wohlwollen

Inhaltspezifische Aktionen