Filmpremiere in Köln
Im Laufe dieses Jahrhunderts wird die Weltbevölkerung auf zehn Milliarden anwachsen. Wo soll die Nahrung herkommen, die jeder Einzelne täglich zum Überleben benötigt? Dieser Frage geht Filmemacher Valentin Thurn ("Taste the Waste") in seinem neuesten Dokumentarfilm nach, der am 16. April 2015 in bundesweit über 60 Kinos startet. Ira Schneider war bei der Premiere im Kölner Cinenova-Kino am 15. April 2015 dabei.
„Zwei Lager behaupten, die Lösung des Ernährungsproblems zu kennen: Einerseits die industrielle Landwirtschaft, die global immer weiter expandiert und hocheffizient auf Massenproduktion setzt. Demgegenüber stehen die biologische und die traditionelle Landwirtschaft, die zwar weniger Masse produzieren, dafür aber schonend mit den begrenzten Ressourcen umgehen“, so Valentin Thurn. Von beiden Seiten will der Filmemacher - der als Reisender durch seinen Film führt - wissen, wie sie die Welt künftig ernähren wollen.
Im Bild: Valentin Thurn im Gespräch
Auf seiner Recherche rund um den Globus besucht Thurn die unterschiedlichsten Projekte und Modelle, spürt innovative Ansätze für die Ernährungssicherung auf lokaler und regionaler Ebene auf. In Japan besucht er ein Pflanzhochhaus für Gemüse, wo man auf kleinstem Raum etagenhoch mit elektrischem Licht auf Substratteppichen Gemüse anbaut. Auch im US-Bundesstaat Milwaukee sind fruchtbare Flächen rar gesät. Hier hat der Ex-Basketball-Star Will Allen die Urban Farming-Bewegung ins Leben gerufen. Er gewinnt mitten in der Stadt kostbaren Humus und nutzt ausgeklügelte geschlossene Systeme, um Land und Ressourcen einzusparen. Mit den Abfällen der Fischzuchtanlage düngt er den Boden, die darauf wachsenden Pflanzen wiederum dienen als Fischfutter. In den Niederlanden trifft der Filmemacher auf den Stammzellenforscher Mark Post von der Universität Maastricht, der 2013 der Welt das erste Fleisch aus der Petrischale präsentierte. Fleischkonsum ohne Tiere zu schlachten, ohne Flächenabnutzung, ohne Einbußen fürs Weltklima, ohne schlechtes Gewissen, aber mit identischem Fleisch-Geschmack - das ist die Vision. Noch unbezahlbar und nicht marktreif. Hier rechnet Thurn kühl, dass der Aufwand und Nutzen sich mit einer Weidehaltung in etwa die Waage halten würde.
Im Bild: Herzliche Kartoffeln - Lebensmittel haben ihren Wert.
Im Bergischen Land, in Hennef-Hanftal, besucht Valentin Thurn den Bio-Milchbauern Bernd Schmitz. Er bewirtschaftet mit seiner Familie im Vollerwerb einen Hof mit nur 50 Milchkühen und erläutert, wie er es trotzdem schafft, heutzutage davon zu leben. Ein geschlossener Betriebskreislauf mit Futtermittelproduktion auf dem Hof, so wie früher, und andere, alternative Vermarktungsschienen machen es möglich. So liefert Bauer Bernd - wie er sich selbst gerne nennt - in die SoLawi - Solidarische Landwirtschaft, ein Modell, das im Bonner Raum nun auch Anhänger gefunden hat. Eine Gemeinschaft aus Familien und Einzelpersonen unterhält - kurz gesagt - einen Bauernhof und tritt gemeinsam als Abnehmer auf. Der Landwirt produziert exklusiv für die Gruppe und erzielt für seinen Arbeit, den Preis, den er benötigt. Außerdem unterstützt die Gruppe den Bauern bei der anfallenden Arbeit auf dem Hof. Autark und selbstbestimmt der Ernährungsfrage gegenübertreten und den herkömmlichen Markt umgehen, ist das Ziel der SoLawi aus Bonn, die Hilke Deinet im Jahr 2012 gegründet hat. Zwischenzeitlich ist die Geografin auch mit dem solidarischen Ladenkonzept „Freikost“ an den Start gegangen, das naturbelassene Lebensmittel verkauft und ohne Verpackungen auskommt.
Im Bild: Taste of Heimat und seine regionalen Partner, zu denen unter anderem der Naturpark Bergisches Land mit dem kulinarischen Netzwerk "Vielfalt schmeckt" und die Slow Food-Gruppe aus Köln gehören
Der Film beleuchtet über die vielen Einzel-Projekte hinaus die globalen Wechselwirkungen in der Landwirtschaft, die die Bereiche Saatgut, Düngung, Schädlingsbekämpfung, Futtermittelherstellung, Tierproduktion und Handel mit sich bringen. Es wird schnell klar, dass das Essverhalten der Menschen in den Industrienationen enormen Einfluss hat auf die Entwicklung in Drittweltländern, wo durch Soja-Anbau große Flächen nicht mehr für die Ernährung der Landsleute genutzt werden können. Menschen werden zudem von Großgrundbesitzern unter unwürdigen Bedingungen als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. "Die verschiedenen Beispiele im Film zeigen, dass eine Lösung für alle nicht passt. Immer muss auch die Situation vor Ort mit einbezogen werden", so Thurn. Auch in der anschließenden Diskussionsrunde sprachen sich viele für eine Vielfalt der Zukunftsmodelle aus. Altes Saatgut zu erhalten sei genauso wichtig wie neues zu entwickeln, um standortangepasst und wirtschaftlich agieren zu können. „Alle aufgeführten Beispiele offenbaren jedenfalls, welch enormen Einfluss wir mit unserem Essverhalten haben. Jeder von uns entscheidet aktiv mit, welcher Weg zukünftig die Landwirtschaft dominieren wird“, so Thurn - der nicht nur begleitend zum Film das Buch „Harte Kost“ mit Co-Autor Stefan Kreuzberger herausgebracht hat, sondern auch die Plattform „Taste of Heimat“ initiiert hat. „Frei nach dem Motto ‚Global denken - lokal handeln‘ kann sich jeder in seiner Region für lokale Modelle und gute Lebensmittel einsetzen. Taste of Heimat, mittlerweile ein gemeinnütziger Verein, stellt auf seiner Internetseite, zunächst für den Raum Köln-Bonn-Düsseldorf als Modellregion, verschiedene Vermarktungsinitiativen vor Ort vor und hilft dabei, Anbieter in der Region zu finden.
Im Bild: Valentin Thurn mit Rhabarber vom Gertrudenhof aus Köln
In seinem letzten Film „Taste the Waste“ hat Thurn aufgezeigt, welche Mengen an brauchbaren Lebensmitteln heute achtlos weggeworfen werden und hat damit eine gesellschaftliche Debatte über Deutschland hinaus entfacht. „Es war nur konsequent und auch der Wunsch vieler, dass der nächste Dokumentarfilm die Landwirtschaft als Basis für die Welternährung in den Mittelpunkt rückt“, so Thurn. Und auch schon ein Wunsch für einen neuen Film kam aus dem Publikum: der Verpackungsmüll. „Müssen Lebensmittel so verpackt werden wie sie verpackt werden und wenn ja, gibt es vielleicht andere Lösungen als Plastik?“, so eine Zuschauerstimme bei der Premierenveranstaltung. Dass der Film „10 Milliarden“ genauso - jedoch anders - packend ist als „Taste of Heimat“ bestätigten auch die Ehrengäste des Abends. Zum Gratulieren kamen Matthias Kremin (Kulturchef, WDR-Fernsehen), Petra Müller (Geschäftsführerin Film und Medienstiftung NRW), Johannes Remmel (Umweltminister, NRW), Jürgen Roters (Oberbürgermeister, Köln) und Günter Walfraff (Journalist). Nicht zuletzt besticht der Film über viele Aha-Erlebnisse hinaus zwischen seinen Industrie-Sequenzen durch schöne Landschaftsaufnahmen und nimmt den Zuschauer auch stilistisch „an die Hand“. Denn Valentin Thurn ist als Ich-Protagonist mit Koffer um den Globus unterwegs, spricht aus dem Off und kommentiert. Eine globale Reise, die - wie beim Thema Lebensmittelverschwendung bei jedem zu Hause wieder endet. Denn man fragt sich: was kann ich selbst ändern, damit sich die Welt positiv verändert?
Text und Fotos: Ira Schneider
Zur Internetseite von Taste of Heimat
Zur Internetseite von Bauer Bernd
Im Bild: bergisch pur - die Regionalmarke aus dem Bergischen Land war auch mit dabei.
]]>Bei unseren Slow Food Förderern Restaurant Palette wurden an diesem Abend Olivenöle aus Griechenland verkostet, begleitet von griechischen Weinen und flankiert von kleinen Kostproben aus der Küche von Ernst Brusberg. Die Olivenöle und Weine wurden uns vorgestellt von Frau Challah und Herrn Pachiadakis aus Düsseldorf.
Wir freuten uns, an diesem Abend mehr über das gastronomische und kulturelle Konzept der Palette zu erfahren. Als Kultur- und Begegnungsstätte und als Restaurant ist die Palette seit mehr als 20 Jahren eine Institution in Wuppertal.
Am 13.01.2009 beschäftigten wir uns schwerpunktmäßig mit dem Thema der Satzungsnovellierung. Dies insbesondere im Hinblick auf das nationale Treffen der Convivienleiter am 3. Januarwochenende in Bayern.
Es war durch und durch köstlich! - So das Fazit des Vier-Gänge-Menüs im Landgasthof "Auf dem Brink" zum Terra Madre-Tag 2011.
Das Highlight: Olaf und Till Altenhain tranchierten die bei Niedrigtemperatur butterzart gegarte Gillbachtaler Freilandgans am Tisch und servierten sie zu hausgemachtem Rotkohl mit Maronen, Rosenkohl und Kartoffelklößen. Eine geräucherte Gänsebrust an Feldsalat sowie ein Gänsetee mit Pourladenspätzle und Majoransahne gingen dem festlichen Menü voraus.
Als süßer Abschluss des Gänse-Dinners erfreute ein Marzipan-Schmorapfel mit Vanillesauce und Bratapfelsorbet die Gaumen der Slow Food-Freunde.
Manfred Becker von "carpe vinum" stellte begleitend zum Menü passende Bioweine vor.
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Slow Food hat 2013 das Jahr der Arche ausgerufen. Die „Slow Food Arche des Geschmacks“ ist ein weltweites Projekt von Slow Food zur Förderung und zum Erhalt der Artenvielfalt. Frei nach dem Motto „Lasst uns retten, was wir essen wollen!“ setzt sich Slow Food Deutschland seit 1996 für selten gewordene Nutztiere und -pflanzen sowie Spezialitäten aus den Regionen ein. Mit dem Archejahr kommen neue Ziele zur Bewahrung der biologischen und kulinarischen Vielfalt dazu. Gemeinsam mit den Gesprächspartnern Dr. Thorsten Trapp, Mitglied der Arche Kommission von Slow Food Deutschland, und Dr. Hanns-Ernst Kniepkamp, Leiter des Slow Food Conviviums Nordhessen, sowie Werner Ehmann, Vorsitzender der Züchtervereinigung Limpurger Rind, stellte Food-Journalistin Ira Schneider die Bedeutung der selten gewordenen und schützenswerten Schätze am 13. April 2013 auf der Slow Food Messe heraus.
Im Bild: Food-Journalistin Ira Schneider sprach auf der Forumsbühne in Halle 3 mit den Slow Food Arche-Experten Dr. Hanns-Ernst Kniepkamp (links im Bild), Convivienleiter Nordhessen, und Dr. Thorsten Trapp, Bio-Ethiker und Mitglied der Arche-Kommission, über die Bedeutung der Slow Food Arche. Im Slow Food Convivium Bergisches Land engagiert sich seit 2011 ein Arbeitskreis für die vom Aussterben bedrohte Spezialität Burger Brezel aus Burg an der Wupper, heute ein Stadtteil von Solingen. In Nordhessen setzt sich seit 2004 ein Förderverein für Hessens kulinarisches Erbe, die „Ahle Wurscht“, ein.
(Foto: Margret Wehning)
Zu wenig Ertrag, zu aufwändig und zu wenig wirtschaftlich - mit diesen Schlagworten lässt sich die Geschichte vieler selten gewordener Produkte zusammenfassen. Nach Angaben der UN Welternährungsorganisation FAO sind in den vergangenen 100 Jahren alleine etwa drei Viertel aller Kulturpflanzen irreversibel verloren gegangen. Ist diese Entwicklung aufzuhalten? Mit der Arche des Geschmacks setzt Slow Food ein Zeichen gegen das Vergessen und regt in den einzelnen Regionen aktives Engagement für selten gewordene Spezialitäten wie die aufwändig in Handarbeit geschlungene Burger Brezel aus dem Bergischen Land oder die warm verarbeitete, lang gereifte „Ahle Wurscht“ aus Nordhessen an. Dass Vielfalt nicht nur ein geschmacklicher Zugewinn ist, sondern auch biologisch und für den Erhalt unserer vielfältigen Kulturlandschaften notwendig ist - diskutierten die Experten der Podiumsdiskussion. Denn genetische Verarmung birgt Gefahr - ob bei Nutztieren oder bei Obst und Gemüse. So hilft Vielfalt innerhalb einer Art der Pflanze besser mit Krankheiten umzugehen. Alte und neue Sorten, die an die Bedingungen der jeweiligen Region angepasst sind, sind weniger anfällig und kommen besser mit widrigen Umwelteinflüssen zurecht.
Auf der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen sind 1800 Sorten gelistet, darunter alleine 500 verschiedene Apfelsorten. Der industrielle Wandel von der Streuobstwiese mit Hochstämmchen zur den Plantagen mit leicht zu erntendem Niederstamm-Obst hat regional angepasste Sorten und hocharomatische Spezialitäten nahezu verdrängt. Das Supermarkt-Regal sieht zwar einladend und voll aus, präsentiert jedoch nur eine vermeintliche Vielfalt. Denn viele Neuzüchtungen gehen auf wenige Eltern zurück, der Markt um Saatgut ist hart umkämpft und wird von wenigen „Rechte-Inhabern“ dominiert. Geschmacklich können die wenigen neuen Wirtschaftssorten, die vor allem Transport und Handel standhalten müssen, nicht durchweg überzeugen. Während früher Mehrnutzungstypen - also beispielsweise Rinder, die Milch und Fleisch gaben, gleichzeitig als Arbeitstiere und Landschaftspfleger fungierten, an der Tagesordnung waren, sind heute nur noch wenige Hybridrassen in der Landwirtschaft von wirtschaftlicher Bedeutung. Auf Leistung gezüchtet, geben sie sehr spezialisiert nur Milch, nur Fleisch oder nur Eier und verbringen einen Großteil ihres kurzen Lebens im Stall.
Durch die genetische und geschmackliche Verarmung geht auch wertvolles Wissen verloren. Was nicht mehr angebaut wird, kommt auch nicht mehr auf den Teller und verschwindet aus dem Kulturgut. So war die Alblinse früher fester Bestandteil der regionalen Küche auf der Schwäbischen Alb. Seit den 1950er Jahren wurde sie wegen ihres geringen Ertrags jedoch dort nicht mehr angebaut - bis sich engagierte Landwirte auf die Suche der Ur-Sorten machten. Obwohl der Anbau in Mischkultur mit Gerste aufwändig zu ernten und der Ertrag nach wie vor gering ist, hat sich ein Zusammenschluss aus Erzeugern und ein Förderverein gegründet, der sich unter dem Dach „Alb Leisa“ für die Überlebenssicherung der Alb-Linse einsetzt. Was viele nicht mehr wissen: gerade die kleinen Linsensorten sind hocharomatisch. Denn bei der Linse steckt der Geschmack in der Schale.
Im Bild: Linsen - früher ein Arme-Leute-Essen, heute eine Gourmet-Speise.
(Foto: Ira Schneider)
Das Limpurger Rind ist die älteste Rinderrasse Baden Württembergs, die aus der Grafschaft Limpurg südlich von Schwäbisch Hall stammt. 1963 zählte man nur noch eine Bullen und 17 Kühe. Dank der Züchtervereinigung Limpurger Rind konnte der Bestand in den letzten Jahren auf rund 500 Tiere gebracht werden. Der Weideochse vom Limpurger Rind ist nicht nur Arche-Passagier, - genau wie die Alblinse - sogar ein Slow Food Presidio-Produkt. Mit einem Presidio (ital. für Schutzraum) setzt sich ein Netzwerk von engagierten Landwirten, handwerklich arbeitenden Lebensmittelproduzenten, interessierten Händlern, Köchen, wissenschaftlichen Experten und bewussten Verbrauchern gemeinsam aktiv für den Erhalt von bestimmten Pflanzensorten, Tierrassen, Lebensmitteln und Kulturlandschaften ein. Das zarte, wohlschmeckende Fleisch der langsam gewachsenen Ochsen ist heute eine Delikatesse in der Spitzengastronomie. Aber auch in anderen Regionen, zum Beispiel in der Lüneburger Heide, sind alte Rassen wie die Weiße Gehörte Heidschnucke nach wie vor notwendig, um die Kulturlandschaften, die sie geprägt haben, zu erhalten.
Im Bild: Moderatorin Ira Schneider im Gespräch mit Werner Ehmann, Vorsitzender der Züchtervereinigung Limpurger Rind. Die Züchtervereinigung arbeitet eng zusammen mit der GEH Gesellschaft zum Erhalt alter und gefährdeter Nutztierrassen. Nach der Roten Liste der GEH zählt das Limpurger Rind zu den extrem gefährdeten Haustierrassen.
(Foto: Margret Wehning)
Frei nach dem Motto „Erhalten durch Aufessen“ empfehlen die Experten, regional einzukaufen, gezielt regional angepasste Sorten und Rassen nachzufragen, Saatgut selbst zu vermehren und vor allem – wer die Möglichkeit hat – auch im eigenen Gemüsegarten dazu beitragen, dass selten gewordene Sorten wieder Raum finden. Last but not least – sollte auch das warenkundliche Wissen über Sorten und Rassen aktiv weitergegeben werden. Denn nicht jeder Apfel taugt als Frischobst, entwickelt aber als Schmor-, Koch- oder Backobst ungeahntes geschmackliches Potenzial.
Text: Ira Schneider
Mehr zum Thema Saatgut finden Sie auch im aktuellen Slow Food Magazin 2/2013 als Schwerpunkt.
Unter dem Motto „respektvoll scharf und traditionell knusprig“ trafen mit der Burger Brezel und den Premium-Messern der Firma Nesmuk zwei Protagonisten aus dem Bergischen Land in der Küche aufeinander.
Im Bild: Koch Olaf Altenhain (Landgasthof "Auf dem Brink") aus Sprockhövel bereitet Schweinebauch.
Die WDR-Lokalzeit war unter anderem dabei. Im Bild: Moderatorin Henrike Madest mit Kameramann
Auch in diesem Jahr hat der Arbeitskreis Burger Brezel Medienvertreter und besondere Gäste wieder zum Schaukochen („Presse-Zoppen“) mit der Burger Brezel eingeladen und ihnen die bergische Spezialität näher gebracht. Slow Food Unterstützer Olaf Altenhain aus dem Landgasthof "Auf dem Brink" aus Sprockhövel und Hobby-Brezelkoch Thomas Götzen aus Solingen, beide im Arbeitskreis Burger Brezel aktiv, bereiteten mehrere Gänge.
Während Thomas Götzen (hier im Bild) eine Apfelsuppe mit Brezel-Blutwurst-Pudding vorbereitete, brachten Altenhain und sein Team fünf Varianten "Barre de Burger Brezel" zur Perfektion. Der Brezel-Teig wurde im Vorfeld als Knusperstangen ("Barre") ausgebacken. Diese hat das Team dann frisch und warm belegt mit gekrustetem Bauch vom Bentheimer Schwein und Bergische Bohnen, Tatar vom Glanrind, bergischem Couscous (Dinkel) mit weißem Puter, Lachsforelle und mit wilden Genüssen aus Wald und Wiese (Kastanie, Buche, Birke und Haselnuss). Der Dreh wurde heute Abend in der Lokalzeit Bergisches Land ausgestrahlt. Ein Rezept vom "Schweinebauch" hat der WDR zum Nachkochen auf seiner Internetseite veröffentlicht: http://www1.wdr.de/studio/wuppertal/themadestages/Burgerbrezel100.html
Der Landgasthof „Auf dem Brink“ wurde von Slow Food Deutschland wegen seiner regional-saisonalen Küche in den Genussführer aufgenommen. Außerdem unterstützt er das kulinarische Naturpark-Projekt Vielfalt schmeckt, bei dem auch die Bergische Zwiebackmanufaktur von Stefanie und Dieter Büscher aus Solingen, Bauer Bröcker vom Gut zur Linden aus Wuppertal) und der Archehof Windeck von Lisa Anschütz und Karl-Josef Groß mitmachen. Die teilnehmenden Gastronomie- und Verarbeitungsbetriebe fühlen sich der Region verpflichtet und beziehen bewusst bei regionalen Erzeugern. Diese wiederum züchten unter anderem besondere oder selten gewordene heimische Sorten und Rassen und unterstützen durch ihre Wirtschaftsweise den Erhalt der bergischen Kulturlandschaft.
Der Arbeitskreis Burger Brezel bedankt sich ganz herzlich bei der Messerfirma Nesmuk für ihre Unterstützung beim Schaukochen. Die Firma Nesmuk stellt in Solingen nach handwerklicher Tradition fünf Premium-Messertypen her. Rund vier Dutzend Arbeitsschritte nimmt die Fertigung eines Messers hier in der Werkstatt vom Feuerschweißen und Schmieden, Härten, Anlassen und Wasserschleifen des beidseitigen Hohlschliffes bis zur Montage des Griffes in Anspruch - erfuhren wir von Geschäftsführer Hans Walter Grave - bei einer Führung durch die Schleiferei.
Im Bild: Burger Brezel trifft beim Kochen auf Nesmuk-Messer
Text und Fotos: Ira Schneider
Zum Medienecho auf der Burger Brezel-Internetseite: http://www.burgerbrezel.de/presse.html
]]>Zahlreiche Slow Food-Förderer aus dem Bergischen Land waren dabei
Zwanzig Jahre gibt es die Slow Food-Bewegung nun in Deutschland. Nicht nur zum Gratulieren, sondern auch zur kulinarischen Unterstützung der Feier machten sich viele Slow Food-Förderer am 02. Juni 2012 auf den Weg nach Köln.
Bereits am frühen Morgen lieferten Biohof Bursch, Ihr Bäcker Schüren und Café Burghof frische, nicht verkaufsfähige Ware für die Aktion „Teller statt Tonne“. Slow Food machte gemeinsam mit den Lebensmittelkontrolleuren der Stadt Köln mit einer ungewöhnlichen Kochaktion vor dem Schokoladen-Museum auf den Wert unserer Lebensmittel aufmerksam. Egal ob zu groß, zu klein oder optisch nicht ganz so schön – in den Topf wanderte kurzum alles, was schmeckt!
Im Bild: Geschmack zählt, nicht das Aussehen! Eine nicht normgerechte Möhre, die ein wenig an unseren Arche-Passagier, die mehrfach geschlungene Burger Brezel erinnert!
Foto: Ira Schneider
Kamerateams, Journalisten, Schaulustige und Gäste probierten, was Aktionskoch Wam Kat und seine Crew aus zu krummen Gurken oder ungewöhnlich gewachsenen Möhren in ihren großen Töpfen zauberten. Verschiedene Gemüse-Gerichte und Eintöpfe, dazu Brot vom Vortag von „Ihr Bäcker Schüren“ aus Hilden, zum Nachtisch eine Erdbeerkaltschale mit Bruch von der „Burger Brezel“ – dem Arche-Passagier aus dem Bergischen Land, kamen beim Publikum gut an.
Foto: Ira Schneider
Ein "Zauberer" am Freiluft-Herd: Wam Kat
Wie von Zauberhand werden aus den verschiedenen Gemüsen herrliche Speisen.
Foto: Ulla Scholz
Sponsoren wie die Bergische Waldquelle, Haaner Felsenquelle, Temma und Lemon Aid+ sorgten für weitere Zutaten und Getränke. Rund 1200 Besucher lauschten dem begleitenden Diskussionsforum – in dem auch Erzeuger und Verarbeiter wie Heinz Bursch und Roland Schüren als Experten auf der Bühne gemeinsam mit Ursula Hudson, der Vorsitzenden von Slow Food Deutschland, und Carlo Petrini, Gründer und Präsident von Slow Food International, zum Thema „Wertschätzung von Lebensmitteln“ diskutierten.
Foto: Ira Schneider
Moderatorin Elif Senel im Gespräch mit Roland Schüren (links im Bild) und Heinz Bursch (2. von rechts im Bild).
Auch Sternekoch Hans-Stefan Steinheuer (links im Bild, Restaurant "Zur Alten Post" aus Bad Neuenahr-Ahrweiler) und Aktivist Wam Kat (rechts im Bild, Buch "24 Rezepte zur kulinarischen Weltverbesserung) diskutierten mit.
Foto: Ira Schneider
Kulinarisch bunt ging es nachmittags im Kölner Stadtteil Ehrenfeld weiter. Die „Esskult(o)ur“ durch das heute multikulturell und künstlerisch geprägte Viertel startete auf dem Gelände des urbanen Landwirtschafts-Projekts „Obsthain Grüner Weg“ und führte über mehrere kulinarische Stationen ins Design Quartier Ehrenfeld, in die alten Fabrikhallen der Helios-Werke, wo bis nach Mitternacht rund 200 Gäste feierten.
In den Räumlichkeiten der Schreinerei Buchal & Krings im Bahnbogen servierte der Metzger Attila Tosun Köfte, hausgemachten Ayran und verschiedene Gemüsespezialitäten.
In einem echten Kölner Kiosk lud die Manufaktur von Slavica et Kaat zum Probieren von hausgemachten Chutneys, selbstgebackenem Brot, Samosa und Gemüseteignestern.
In der „Braustelle“, Kölns kleinster Brauerei, lockte das Helios Bräu mit hausgemachtem Malztreberbrot und Schmalz.
Foto: Ira Schneider
Vor dem Design Quartier sorgte die Ochsenbraterei dafür, dass ein Ochse vom Roten Höhenvieh am Spieß butterzart garte.
In den Hallen des Design Quartiers gab es ein Buffet mit vielen Köstlichkeiten von Slow Food-Förderbetrieben aus der Köln-Bonner Region und dem Bergischen Land (unter anderem Röllchen vom Maiwirsing von Bauer Janz, geräucherten Forellen von der Fischzucht Rameil, Spezialitäten von der Käserei Rusticus und von Jules Käsekiste, den Manufakturen Löffelweise und Henne’s Finest sowie Burger Brezeltorte vom Café Burghof und Weine von Carpe vinum).
Foto: Ira Schneider
Als Höhepunkt um Mitternacht überreichten Convivienleiterin Margret Wehning (2. von re. im Bild) und Ira Schneider (5. von re. im Bild) vom Arbeitskreis „Burger Brezel“ aus dem Bergischen Land dem Slow Food-Vorstand und Carlo Petrini eine Burger-Brezeltorte. Die Kreation von Konditormeister und Burger Brezelbäcker Dieter Büscher vom Café Burghof aus Solingen symbolisiert Schicht für Schicht die deutsch-italienische Slow Food-Freundschaft. Denn hier trifft Erdbeer-Quark auf Vanille-Mascarpone und bildet mit einem Schokobiskuit sowie einer in Orangenlikör getränkten Schicht aus Burger Brezeln ein köstliches Gesamtkunstwerk!
Foto: Birgit Hohls
Das erste Stück verkostete Ursula Hudson gemeinsam mit Carlo Petrini und Wolfgang Niedecken, der als Ehrengast kam und sang. Trotz fortgeschrittener Uhrzeit und reichhaltigem Buffet blieb kein Stück der Jubel-Torte übrig.
Foto: Ira Schneider
]]>Frisch geräuchert auf den Tisch kamen zu unserer Tafelrunde im Hotel artgenossen geräucherte Rollmöpse, Makrelen, Sprotten und geräucherter Stremellachs. Die Fischräucherei Steffen aus Lübeck belieferte uns mit diesen frischgeräucherten Köstlichkeiten. Dieses Geschmackserlebnis gab eine Vorstellung von den regionalen Köstlichkeiten, welche wir auf der Slow Fisch Messe probieren durften und machte Lust auf einen Besuch beim nächsten Mal.
Der passende Wein zum Fisch wuirde uns geliefert von Carpe Vinum aus Köln.
Am 05.07.2008 unternahmen wir eine Landpartie zum Islandgestüt "Vom Klief".
Die Veranstaltung begann mit der Besichtigung einer nahe gelegenen Landmetzgerei, wo die Teilnehmer sich mit leckeren Produkten zum Grillen eindeckten. Nach nachmittäglichem Kaffee und Kuchen im Innenhof wurden die Islandpferde auf der Weide besichtigt und auf dem Reitplatz gab es eine Demonstration der Gangart "Tölt", die bei den Isländern besonders ausgeprägt ist. Der Tag endete mit einer zünftigen Brotzeit, mit Steaks und Koteletts vom Grill, Weinen, Landbier und Köstlichkeiten aus den Küchen der Teilnehmer, die jeder zur Bereicherung des Büffets mitgebracht hatte.
Wir hatten den indischen passionierten Hobbykoch Dipl.-Ing. Deepak Gadhia eingeladen, mit uns ein indisches Menü zu kochen und uns in die Geheimnisse der indischen Küche einzuweihen. Im Anschluss an das gemeinsame Essen stellte uns Deepak Gadhia sein Projekt Solar Thermal Energy Solutions vor. Für seine Entwicklungen im Bereich der Nutzung von Solarenergie ist Deepak Gadhia mehrfach international mit Preisen ausgezeichnet worden.
Am Pfingstmontag nahmen wir gemeinsam mit dem Convivium Bonn am Aktionstag von "Planet Diversity" in den Bonner Rheinauen teil, anlässlich der Internationalen UN-Biodiversitätskonferenz in Bonn.
Am Montag, den 21.04.2008 feierte Slow Food Bergisches Land seinen zweiten Geburtstag im Hotel "artgenossen" in Lindlar. Die Mitglieder schenkten dem Convivium ein Buffet aus selbstgemachten Köstlichkeiten. Teil der Veranstaltung war die Jahreshauptversammlung des Conviviums.
Ferdinand Freiherr von Loe stellte uns an diesem Abend mehrere Champagner Sorten aus dem Hause Dampierre vor und zeigte, dass ein Champagner durchaus auch ein passender Begleiter zu Hauptgang und Dessert sein kann. Sein langjähriger Freund Audoin de Dampierre lieferte uns zu diesem Anlass aus seinem kleinen, sehr exklusiven Bestand eine Auswahl aus folgenden Sorten:
+ Brut Grande Cuvée,
+ Brut Cuvée des Ambassadeurs 1er Cru,
+ Grand Cuvée Blanc de Blanc,
+ Rosé Oeil de Perdrix,
+ Brut Grand Vintage Millesimé,
+ Family Reserve Grand Cru Millesimé,
+ Cuvée de Prestige Grand Cru.
Die Familie Dampierre ist seit 1300 in der Region von Reims ansässig und gehört zu den alten Adelsfamilien der Region. Seit 1880 produziert sie bereits Champagner. Da die Produktionsmenge eher klein ist, findet die Vermarktung nur über wenige ausgewählte Partner statt.
Der Vortrag und die Verkostung mit Dr. Hans-Georg Grothues im Hotel artgenossen in Lindlar gaben eine Einführung in die Geschichte, die Herstellung und die Eigenheiten von schottischem Single Malt Whisky als einem sehr regional geprägten, mittlerweile jedoch weltweit verbreiteten Getränk und Genussmittel.
Damit es nicht bei einem trockenen Vortrag blieb, verkosteten wir fünf charakteristische Schottische Malt-Whiskies. Diese Whiskies sollten einen Eindruck der geschmacklichen Vielfalt und der Nuancen vermitteln, die für die schottischen Whisky-Regionen von den Lowlands im Süden bis zu den Orkneyinseln und Hebriden im Norden und Westen typisch sind.
Beim „Whisky Tasting“ wurden die folgenden Malts probiert:
- Glengoyne, 10-year-old (Southern Highlands),
- Glenfarclas, 15-year-old (Speyside, Highlands),
- Springbank, 10-year-old (Campbeltown),
- Ardbeg TEN, 10-year-old (Isle of Islay),
- Highland Park, 18-year-old (Orkney, Highlands),
Als mexikanisches Menü gab es dazu:
Hühnersuppe mit Mais und Streifen von Gemüsekaktus
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Atztekenauflauf im Ofen überbacken mit Hackfleisch, Bohnen und Maistortillas
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gebratene Kochbananen mit Honig und Schmand
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als Digestif trinken wir Mescal, einen mexikanischen Kakteenschnaps.
Ab nach Erdmanns in die Kölner Südstadt - hieß es heute Vormittag für die für den Slow Food-Genussführer 2015 ausgezeichneten Gastronomen aus Köln und dem Bergischen Land. Die beiden Slow Food Convivien (Regionalgruppen) hatten sie und Medienvertreter zu einem Pressegespräch eingeladen und überreichten offiziell die begehrten Genussführer-Logos.
Im Bild: Die Kölner Convivienleiterin Annegret Fuentes (links) und Eckhard Röttger, Leiter der Kölner Testesser-Gruppe, überreichen Julia Bößmann vom "Erdmanns" das Genussführer-Logo.
Die Auszeichnungen erhalten seit vergangenem Jahr gastronomische Einrichtungen, die nach den Slow Food-Prämissen "Gut, sauber und fair" handeln. Es werden qualitativ hochwertige, saisonale Produkte aus der jeweiligen Region ohne Geschmacksverstärker zu schmackhaften Speisen verarbeitet.
Dabei unterstützt der Gastronom die Erzeuger vor Ort und berücksichtigt lokale Traditionen bei der Zubereitung seiner Gerichte. Gut schmecken und auch bezahlbar sollte das Ganze dann auch noch sein. So lauten kurz und knapp die Kriterien der Genussführer-Kommission.
Im Bild: Auch Melanie Schomburg und Siegfried Raschdorf, die in Niehl das Caféhaus und Bio-Restaurant "Schomdorfs" führen, waren gekommen und erhielten ihre Auszeichnung.
Für Slow Food testen bundesweit über 60 ehrenamtliche Gruppen, die sich aus Mitgliedern der regionalen Convivien zusammensetzen. "Spannend und neu an diesem Gastronomieführer ist, dass viele Tester gar nicht aus dem gastronomischen Umfeld kommen und einfach als Gast die Betriebe testen", so Annegret Fuentes, die das Kölner Slow Food Convivium leitet und Eckhard Röttger, Leiter der Kölner Testesser-Gruppe. Auch die Betreiber des "Schomdorfs" aus Niehl berichten, dass sie nicht aus der Gastronomie kommen, aber aus beruflichen Gründen acht Jahre lang regelmäßig in deutschen Restaurants und Hotels gegessen und übernachtet hätten. Das habe sie zu Kennern der Gastronomie-Landschaft gemacht und ihnen zu erkennen gegeben, wie man es besser nicht machen sollte. Dass sie es richtig machen, zeigt die Auszeichnung - die sie heute erhalten. Mit ihrem Caféhaus und Bio-Restaurant im Niehler Ortskern sind sie seit gut zwei Jahren am Markt und nun erstmals im Slow Food Genussführer gelistet. Die Betreiber, das Ehepaar Melanie Schomburg und Siegfried Raschdorf, legen großen Wert auf den Bezug ihrer Rohstoffe. So beziehen sie ihr Fleisch ausschließlich von der Naturmetzgerei Hennes in der Kölner Südstadt und vom Naturverbund Thönes, der eine artgerechte Haltung garantiert. Mit aktuellen Angeboten, die regelmäßig wechseln, und "Leibgerichten", die länger auf der Karte stehen, wie "Bratkartoffeln mit Spiegeleiern und Salat" schaffen sie Abwechslung und Kundenbindung zugleich.
Im Bild: Frische Reibekuchen mit Sauerkraut und Lachs.
Auch die heutigen Gastgeber, das Team des "Erdmanns", ist noch ganz frisch am Markt. Geschäftsführerin Julia Bößmann hat sich bewusst dem regionalen Konzept verschrieben. "Alle Speisen werden frisch gekocht. Die Karte wechselt wöchentlich und bietet immer wieder ausgefallene regionale Gerichte. So gibt es bei uns zum Beispiel jede Woche Flöns mit Himmel und Ääd in einer anderen Variante", sagt Bößmann, die von einem Landwirt ihre Rohstoffe bezieht. Von den vielseitigen Interpretationsmöglichkeiten der regionalen Rezepturen konnten sich heute die geladenen Medienvertreter überzeugen. "Himmel und Ääd mit Flöns" als Röllchen am Spieß, "Rievkooche" mit suuren Kappes, Lachs und etwas Creme-fraiche obenauf oder Sellerie-Schnitzel mit verschiedenen Frischkäse- und Gemüsedips oder Forellen-Rote Bete-Salat gab es unter anderem zum Probieren. "Für das Bergische Land ist das Restaurant im Thomashof aus Burscheid neu in den Genussführer aufgenommen worden. Überzeugt hat uns neben einem gemütlichen, familienfreundlichen Ambiente mit Blick in die Hofkäserei der Geschmack der Speisen und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Viele Speisen werden mit Milch, Quark und Käse aus eigener Produktion und vielen frischen Zutaten aus der Region zubereitet und das schmeckt man", so Ira Schneider von der bergischen Testesser-Gruppe. Durch die Kooperation mit dem Naturpark-Projekt "Vielfalt schmeckt", das unter anderem regionale Sorten und Rassen auf den Teller der Gastronomie bringt, kann man im Bergischen Land und auch im Kölner Umland Köchen weitere regionale Bezugsquellen nennen und Erzeuger vermitteln.
Im Bild: Ein typisches Tellergericht im Erdmanns mit selbstgemachten Bratkartoffeln.
Für die zweite Auflage des Slow Food Genussführers, der am 29. September 2014 im oekonom Verlag erscheint, wurden über 400 Gasthäuser getestet und empfohlen. Bereits die erste Auflage im vergangenen Herbst hatte über 300 Häuser gelistest. Die gelisteten Betriebe werden von den Testgruppen vor Ort regelmäßig besucht und deren Angebote auf den Seiten der Regionalgruppen aktualisiert.
Hier finden Sie alle für Köln und das Bergische Land empfohlenen Restaurants:
https://www.slowfood.de/slow_food_vor_ort/koeln/genussfuehrer/
https://www.slowfood.de/slow_food_vor_ort/bergisches_land/genussfuehrer
Mehr zum Genussführer:
https://www.slowfood.de/publikationen/genussfuehrer/
Haben Sie eine Empfehlung an die Testgruppen? Dann schreiben Sie an koeln@slowfood.de oder bergischesland@slowfood.de.
Text und Fotos: Ira Schneider
Presse-Veröffentlichungen:
http://www.authentische-orte.com/news/slow-food-der-besondere-genussfuehrer/
]]>Am 16. Oktober 2013 luden das Slow Food Convivium Bergisches Land und der Landgasthof „Auf dem Brink“ Medienvertreter nach Sprockhövel ein, um den Slow Food Genussführer vorzustellen. Das Nachschlagewerk für gute, saubere und faire Küche ist seit Ende September erstmals im Buchhandel erhältlich. Der Landgasthof „Auf dem Brink“ ist eines der sechs bergischen Restaurants, die in den bundesweiten Slow Food Genussführer aufgenommen wurden. Eine Testgruppe aus dem Convivium Bergisches Land, einer Regionalgruppe von Slow Food, hatte den Betrieb im Vorfeld ausgesucht, besucht und nach den Kriterien des Genussführers bewertet.
Im Bild: Convivienleiterin Margret Wehning (3. von rechts) überreichte Olaf Altenhain (1. von rechts) und seinem Team die Genussführer-Urkunde. Auch der Sprockhöveler Bürgermeister Dr. Klaus Walterscheid (1. von links) kam zum Gratulieren.
„Weitere Betriebe sind schon auf der Warteliste“, freut sich Convivienleiterin Margret Wehning – die gemeinsam mit Sébastien Guisnet, dem Leiter der Genussführer-Kommission Bergisches Land, die Genussführer-Logos und Urkunden überreicht. Eine frische, regional inspirierte und saisonale Küche ohne Einsatz von künstlichen Geschmacksverstärkern und zu bezahlbaren Preisen, so ließen sich die Kriterien des Genussführers etwas vereinfacht zusammenfassen.
Im Bild: Unkrautsuppe mit Dinkeltürmchen und Essig-Zwetschen von Patron Olaf Altenhain aus dem Landgasthof "Auf dem Brink" aus Sprockhövel. Die Wildkräuter für die Suppe sind selbst gesammelt. Der Dinkel stammt vom Gut zur Linden aus Wuppertal-Vohwinkel. Die Zwetschen kommen aus dem Hausgarten und werden nach einem alten Familienrezept selbst eingelegt.
„Der Slow Food Genussführer ist nach dem Vorbild des bekannten italienischen Osterie-Führers entstanden. Die Idee – die Gastronomielandschaft nach den Slow-Food-Prämissen ‚Gut. Sauber. Fair.‘ zu beschreiben gibt es bereits seit über 20 Jahren und konnte nun auch in Deutschland gemeinsam mit dem oekonom-Verlag verwirklicht werden“, so Margret Wehning. Neben dem Verlag sind über 80 ehrenamtliche Testgruppen in das Genussführer-Projekt eingebunden. Sie hatten bis zum Redaktionsschluss im April 2013 bundesweit rund 300 Restaurants als empfehlenswert bewertet. Die Gruppen recherchieren Restaurants und besuchen diese mehrmals – um sich dann eine Meinung zu bilden. „Auch nach dem Erscheinen der ersten Auflage geht das Testen nun weiter. Denn Slow Food arbeitet bereits an einer zweiten Auflage für das kommende Jahr. Ziel ist es, weitere Betriebe – die regional kochen und auch aus der Region Produkte beziehen – zu recherchieren, zu besuchen und aufzunehmen. Auch Änderungen bei den Angeboten der bereits aufgenommenen Gastro-Betriebe werden von Auflage zu Auflage berücksichtigt“, so Wehning.
Im Bild: Patron Olaf Altenhain (hier links im Bild mit Koch Thomas Szegeti) kocht regional, saisonal und mit frischen Zutaten. Im Herbst sind Pfifferlinge und heimisches Wild auf der Karte.
Für das Bergische Land wurden in die erste Auflage des Slow Food Genussführers folgende Häuser aufgenommen: Landgasthof Auf dem Brink in Sprockhövel, Café Restaurant Burghof in Solingen, Naumanns im Lingenbacher Hof in Lindlar, Hotel Restaurant Wißkirchen in Odenthal, Altenberger Hof in Odenthal, Postschänke in Odenthal.
Im Bild: Für die Gäste seines Hauses gab Olaf Altenhain während der Genussführer-Präsentation eine Kostprobe seines Könnens: Fasan, gefüllt mit Ochsenbäckchen und Blutwurst Holundersauce Kohl-Maronen-Roulade, dazu reichte er geschmelzte Gnocchi.
Im Bild: Traditionell und gleichzeitig experimentierfreudig kommt das Dessert "Henriette Davidis Mandeltörtchen mit Vanille-Schokoladensauce und Klarapfelsorbet" daher. Der Teig für das Mandeltörtchen wird nach einem Rezept von vor 150 Jahren aus dem Original-Kochbuch von Henriette Davidis hergestellt. Die berühmteste deutsche Kochbuchautorin wirkte unweit vom Landgasthof "Auf dem Brink", probierte Rezepte für die erste Auflage ihres "Praktischen Kochbuchs" von 1844 aus und gab in Sprockhövel Hauswirtschaftsunterricht.
Convivienleiterin Margret Wehning hatte am 16. Oktober 2013 alle Hände voll zu tun, denn nachmittags ging das Auszeichnen der Betriebe in Solingen weiter. Auch das Café Restaurant Burghof überzeugte die Genussführer-Kommission und die Slow Food-Mitglieder durch seine handwerkliche Produkt-Vielfalt. Nicht nur die 50 Sorten handgemachter Bergischer Gusszwieback und die traditionelle Burger Brezel, sondern auch hausgemachtes Speise-Eis, Kuchen und Torten, Waffeln, Pfannkuchen und bodenständige Hausmannskost nach originären Rezepten der Region zeichnen das Angebot aus. Regionale Rezepturen, aber auch der Bezug von heimischen Zutaten wird im Café Restaurant Burghof groß geschrieben. Denn hier stellt man ebenso gerne aus dem Wuppertaler Dinkel, der in der Horbacher Mühle in Neunkirchen-Seelscheid vermahlen wird, köstliche Tellergerichte wie einen Bauernpfannkuchen her.
Im Bild: Dieter Büscher mit Margret Wehning vor dem Regal der "Bergischen Zwiebackmanufaktur" freute sich über die Aufnahme in den Genussführer. Das Genussführer-Logo macht künftig an seiner Ladentüre auf die Auszeichnung aufmerksam.
Im Bild: Ira Schneider, Projektleiterin des kulinarischen Naturpark-Netzwerk-Projekts"Vielfalt schmeckt", freute sich mit Stefanie Büscher über die Auszeichnung. Neben eigenen Produkten verkaufen die Büschers in ihrem Café-Restaurant auch Erzeugnisse von heimischen Verarbeitern wie Konfitüren von den Obstanlagen Mönchhof oder Mehle und Backmischungen der Horbacher Mühle und engagieren sich im Rahmen von "Vielfalt schmeckt" mit einem Tellergericht. Foto: Margret Wehning
Weitere Fotos und Text: Ira Schneider
Über eine Kooperation mit dem kulinarischen Netzwerk-Projekt "Vielfalt schmeckt" des Naturparks Bergisches Land hat das Slow Food Convivium Bergisches Land im Laufe des Jahres weitere Betriebe finden können, die für den Genussführer in Frage kommen und in Kürze besucht werden sollen. Unter dem Dach von „Vielfalt schmeckt“ bieten bislang 12 bergische Restaurants mindestens ein regionales Tellergericht an, das mit Hauptzutaten von heimischen Erzeugern zubereitet wird und die Artenvielfalt in den Fokus stellt. Auch hier zeichnen sich die teilnehmenden Betriebe durch eine frische regional-saisonal inspirierte Küche und den Bezug heimischer Erzeugnisse aus. Drei der von Slow Food ausgezeichneten Betriebe gehören dem Naturpark-Netzwerk "Vielfalt schmeckt" an. So bietet der Landgasthof "Auf dem Brink" seine "Unkrautsuppe mit Dinkeltürmchen", das Café Restaurant Burghof seinen "Bauernpfannkuchen" und die Gaststätte "Naumanns im Lingenbacher Hof" ihre vegetarische Potthucke als "Vielfalt schmeckt"-Gericht an.
Die Fotos in der Bildergalerie geben einen Eindruck von der guten Laune und dem strahlenden Wetter an diesem goldenen Oktobertag. Hier geht es zu den Bildern.
Fortsetzung des Berichtes im Januar 2008:
Unsere Mitglieder Conny Kellinghusen-Schröder und Wolfgang Schröder hatten zu sich auf den Ommerhof eingeladen. Der Hof ist seit zwei Jahren von der GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.) als "Archehof" zertifiziert. Es gibt dort u.a. Angler Sattelschweine, Coburger Fuchsschafe, Pommernenten und Vorwerkhühner. Wir hatten die Gelegenheit zu einer ausführlichen Hofführung und konnten damit die alten Haustierrassen aus nächster Nähe kennenlernen. Für den Höhepunkt das Tages und höchste Gaumenfreude sorgte das Angler Sattelschwein aus dem alten Steinbackofen.
Prof. L.Horst Grimme hat uns einen Kurzbericht zur Slowfood 2007 in Stuttgart zukommen lassen:
Wer, wie ich, auf dem Salone del Gusto Ende Oktober letzten Jahres in Turin war, fuhr etwas skeptisch in Richtung Deutschlands Süden, um die erste SLOW FOOD Messe in Stuttgart zu besuchen und nicht nur zu besuchen, sondern aktiv teilzunehmen, weil eingeladen, mit einem Kurzreferat im Rahmenprogramm der Messe beizutragen.
Es war schönes, warmes Wetter am Stuttgarter Killesberg, die Fahnen nicht so auffallend bunt wie auf der Strecke von Turin Mitte bis zur Lingotto Fiere, dem ehemaligen FIAT Werksgelände, wo der Salone del Gusto veranstaltet wurde. Aber mit „FEINSCHMEKKA“ und den SLOW FOOD Schnecken war offensichtlich genug Attraktivität geschaffen, um Menschenschlangen an den Eintrittskassen entstehen zu lassen. 10 000 Menschen sollen es an den 3 Tagen der Messe gewesen sein, über 200 Aussteller von Kulinarischem (Getreide-Erzeugnisse, Brot- und Backwaren, Molkereiprodukte, Feinkost (Arganöl war an mehreren Ständen im Angebot), Kaffee, Tee, und besondere Spirituosen, Schokoladen und vieles mehr), von Anliegen kulinarischer oder Lebensmittel bezogenen Verbänden, SLOW FOOD Convivien (von Bremen bis Überlingen), Gastronomie- Betrieben (insbesondere die Mövenpick-Kette), Küchenstudios und ganz groß das Bundesland Baden-Württemberg haben die Struktur dieser Besuchermesse strukturell und inhaltlich geprägt. Auffallend in dieser Struktur waren einzelne Kaffeeröster (zum Teil mit alten Kaffeemühlen am Stand), Bier- Brauer, Schnapsbrenner und Köche, vor allem Kinder (Europas Miniköche), die große Pasta-Gerichte bereiteten und ein großes Festessen am langen Tisch für 100 Personen veranstalteten.
Besonderen Andrang hatte ein Stand mit Aroma- und Gewürz-Pflanzen (Duft-Geranien und unterschiedlichste Balsamico-Arten).
Überraschend war daher, dass neben dem Ansturm in den Ausstellungshallen, auch das etwas abseits liegende Congreßzentrum mit den Sälen für das umfangreiche Rahmenprogramm geradezu bevölkert war : die Diskussionspodien, z.B. zum Thema „Gute und gesunde Ernährung in Familie, Kindergarten und Schule“, die Vorträge, z.B. zu Lebensquälität und Heimat – Regionale Produkte, Landschaften und Kulturen. Erlebnisse eines Grenzerfahrenen“, übrigens von Reinhold Messner, waren geradezu überfüllt. Selbst Themen, die der SLOW FOOD Idee nicht gerade entgegenkommen, wie d as am Sonntagnachmittag präsentierte Forum zu Lebensmittelzusatzstoffen und Pestizid-Rückständen in Obst und Gemüse „Echt künstlich: Chemie in Lebensmitteln kann Ihre Gesundheit gefährden“ wurde von einem wißbegierigen Publikum begleitet.
Dieses Messepublikum war wohl generell die Überraschung für diese dreitägige Veranstaltung von SLOW FOOD Deutschland : bewusst und kompetent in seinen Qualitätsansprüchen. Deshalb war es etwas schade, dass die mit excellenten hauptsächlich deutschen Weinen bestückte Vinothek ein nur spärliches und qualitativ unzureichendes Begleitangebot an Brot , Käse und anderem zu bieten hatte. Das hätte man von den Organisatoren des Salone del Gusto auch noch einbringen lassen können.
Professor Grimme ist Slowfood-Mitglied und im Convivium Bergisches Land aktiv.
Den vorläufigen Schlussbericht von Slowfood Deutschland über die Messe finden Sie hier http://www.slowfood-messe.de/
Fortsetzungen folgen mit südindischer Küche, Ayurvedisch kochen und, und, und... Der Schärfegrad der Speisen wird von Mal (Mahl) zu Mal (Mahl) gesteigert.
Wir trafen uns in gemütlicher Runde am 26.03.2007 um 19.30 Uhr im Hotel artgenossen in Lindlar. Gesprächsthema des Abends war "Functional Food contra Slow Food".
Der Landgasthof "Sonne" in Sommerhausen gehört beständig zu den Spitzenrestaurants des Bergischen Landes. Die Küche von Chefkoch Christof Geier wird seit Jahren immer wieder von den wichtigsten Restaurantführern Deutschlands ausgezeichnet, wie z B. dem Feinschmecker, dem Gault Millau (16 Punkte) oder Römers Restaurantreport (4 Köpfe)
Seit 2006 werden die Gäste aber nicht nur mit internationaler Spitzengastronomie verwöhnt, sondern im Bistro nebenan bietet man ländliche Küche mit regionalen Zutaten. Grund genug also, um uns dort einmal zur Tafelrunde zu verabreden. Am großen Tisch wirdReibekuchen für alle mit unterschiedlichen Beilagen von Apfelmus bis Lachs serviert werden.
Der Salone del Gusto in Turin bekommt ein deutsches Pendant. Die erste deutschlandweite Slow Food Messe findet vom 15. bis 17. Juni 2007 in Stuttgart statt. An diesem Abend wurde diskutiert, ob das Convivium Bergisches Land mit regionalen Produzenten und Firmen auf der Slow Food 2007 aktiv vertreten sein wird.
]]>Auf Einladung des Köchenetzwerks ChefHeads unter Leitung von Gründer und Präsident Guido Fritz war das Slow Food Convivium Bergisches Land mit seinen Arche-Passagieren zu Gast auf der Messe „RheinSchau“ in Köln. In Halle 3.2 präsentierten sich auf der neuen Erlebnismesse für das Rheinland (29.05.-02.06.2013) vier Tage lang Aussteller des Themenbereichs „Essen & Trinken“.
Im Bild: Informieren und Probieren hieß es am Samstag, den 01. Juni 2013, im Rahmen einer Bergischen Kaffeetafel mit Moderation.
Eine Schau-Kaffeetafel mit alter Zinnkanne, bemaltem Porzellan und bestickten Decken aus dem Famillienschatz von Lisa Anschütz sowie verschieden große Burger Umhänge-Brezeln machten das bergische Brauchtum anschaulich. Lisa Anschütz (hier im Bild bei den Vorbereitungen) demonstrierte auch durch ihre Kleidung, wie es früher zuging auf ihrem Hof. (Foto: Ira Schneider)
Frei nach dem Motto „Kölscher Kaviar meets Haute Cuisine“ konnten die Messebesucher typische Angebote aus dem Rheinland und Kulinarisches aus aller Welt entdecken. Mit dabei in der Kocharena der ChefHeads war am Donnerstag die Burger Brezel – als Armer Ritter zubereitet. Am Samstag brachten Lisa Anschütz vom Archehof Windeck und Ira Schneider vom Arbeitskreis Burger Brezel die vom Aussterben bedrohte Spezialität aus Burg an der Wupper zum Zoppen mit. Denn im Rahmen einer kulinarischen Moderation gingen die Slow Food-Aktiven auf die Bergische Kaffeetafel und den Slow Food-Gedanken ein. Gemeinsam stellten sie den Arche Passagier Burger Brezel und einige seltene Nutztierrassen vor, die auf dem Arche Hof Windeck bei Lisa Anschütz und Karl-Heinz Groß durch Nutzung aktiv erhalten werden. So ist u.a. der Slow Food Arche-Passagier „Glanrind“ auf dem Arche Hof in Windeck-Kohlberg zu Hause.
Im Bild: Blick vom Messegelände auf den Kölner Dom. (Foto: Ira Schneider)
Die Bergische Kaffeetafel als traditionelle „Slow-Mahlzeit“ - sowie gute, saubere und faire Erzeugnisse aus der Region waren weitere Themen, die im Interview mit dem Moderator Linus – bekannt aus der Show „Linus Talentprobe“ im Kölner Tanzbrunnen – zur Sprache kamen und für alle Messegäste auf die Großleinwand der Colonia Bühne übertragen wurde. Das Slow Food Convivium Bergisches Land lud mit frischem Dinkelbrot aus dem Hofbackes von Lisa Anschütz und Karl-Heinz Groß – zum Probieren verschiedener regionaler und selbstgemachter Aufstriche ein. Die Bio-Butter aus dem Supermarkt kam beim Publikum lange nicht so gut an wie die frische, mild gesalzene Butter vom Direktvermarkter. Ob Burger Brezeln, Brot, Butter, Rheinisches Birnenkraut, „Klatschkäs“, Rhabarber-Vanille-Gelee oder Wildpflaumen-Konfitüre – die Region bietet einiges – das die Bergische Kaffeetafel noch heute als bunt zusammengewürfelte Familienmahlzeit oder Brunch beliebt macht.
Im Bild: Moderator Linus (hier hinten im Bild mit Burger Brezel) war sichtlich erstaunt über „vom Aussterben bedrohtes Gebäck“ aus dem Bergischen Land und musste gleich mal bei den ChefHeads nachhören. (Foto: Ferdi Biesenbach)
Jeder Messegast konnte seine Stulle stilecht mithilfe eines traditionellen Buckelmessers aus Solingen bestreichen wie ihm beliebte – denn schließlich sind bei der Bergischen Kaffeetafel der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Mit Bergischem Rodonkuchen, Waffelherzen und Kaltem Hund von der Burger Brezel fand die Veranstaltung am Nachmittag einen süßen Abschluss. Ungewöhnlich für viele Besucher war, dass man mit Arche-Passagieren wie der Burger Brezel oder auch anderen selten gewordenen Spezialitäten – wie den Wildpflaumen aus Anschütz‘ Garten - so leckere Dinge zubereiten kann.
Seit 2012 schlachten Lisa Anschütz und Karl-Heinz Groß wieder auf ihrem Hof, denn ein eigens dafür gebautes Schlachthaus mit EU-Zertifizierung macht das möglich. Nicht nur im Rahmen von Slow Food ist der Archehof Windeck aktiv, sondern auch bei der GEH Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen und als Naturpark-Partnerbetrieb von Vielfalt lebt und Vielfalt schmeckt. Mit dem Netzwerk-Projekt „Vielfalt schmeckt“ bringt der Naturpark Bergisches Land zusammen mit heimischen Landwirten und Gastronomen seit 2012 die abwechslungsreiche Kulturlandschaft, darunter schützenswerte Nutztierrassen und Kulturpflanzen, auch auf die Teller der Gastronomie.
Im Bild: Lisa Anschütz mit ChefHeads-Mitglied Werner Pausenbach aus Bergisch Gladbach. Auch dort kennt und schätzt man die Bergische Kaffeetafel. (Foto: Ira Schneider)
(Foto: Ferdi Biesenbach)
Für alle Interessierten, die keine Rezeptblätter mehr erwischt haben, haben wir einige von den mitgebrachten Köstlichkeiten – darunter das Rhabarber-Vanille-Gelee, den Bergischen Rodonkuchen und den Kalten Hund von der Burger Brezel – noch einmal eingestellt. Weitere Brezel-Rezepte finden Sie unter www.burgerbrezel.de (Rubrik Rezepte) sowie das Rezept für die Bergischen Apfelwaffeln in der Rezeptdatenbank des Naturpark-Projekts Vielfalt schmeckt.
Das Slow Food Convivium Bergisches Land dankt den ChefHeads, insbesondere Präsident und Gründer Guido Fritz – der in Kürten-Neuensaal das Gasthaus zur Guten Quelle leitet – für ihre Gastfreundschaft und Unterstützung.
Text: Ira Schneider
]]>Auf der Solingen Messe am 29. Juni 2013 zeigte der Arbeitskreis Burger Brezel in einer Kochshow am Stand der Firma Druckhaus Fischer, wie vielseitig das Solinger Wahrzeichen in der Küche ist.
Seit 2011 kümmern sich unter anderem Köche im Arbeitskreis Burger Brezel und bei Slow Food um das vom Aussterben bedrohte Gebäck. Um es in der Region wieder in Erinnerung zu rufen – haben die Brezel-Aktiven unter anderem gastronomische Wochen rund um die regionale Spezialität und ein Rezeptbooklet mit Brezel-Speisen entwickelt. Einige der Kreationen fanden nun Eingang in das Solingen Kochbuch, welches die Firma Druckhaus Fischer auf der Messe präsentierte.
Foto: Ferdi Biesenbach
Pünktlich zur Mittagszeit legten die Brezel-Köche Jörg Bliesener und Ira Schneider vom Arbeitskreis Burger Brezel Hand an und servierten den Solinger Messegästen nicht nur Brezeln mit Konfitüren zum Zoppen, sondern auch zwei herzhafte Salate mit Brezel-Chips, einen Zwieback-Kuchen von der Burger Brezel und Kalten Hund – selbstverständlich auch mit Burger Brezeln! „Der Zwieback-Kuchen ist ein bewährtes bergisches Traditionsrezept mit einem guten Schuss Rum“ - so Jörg Bliesener.
Bereits 2012 fand die Rezeptur von Michael Schultz – der die Kantine in der Agentur für Arbeit in Solingen leitet, Eingang in das Rezeptbooklet des Arbeitskreises. „Gar nicht trocken – sondern schön saftig ist der Kastenkuchen – der mit zerriebenen Brezeln, Butter, Zucker, Eiern und Mandeln zubereitet wird. Als Ummantelung habe ich heute eine Ganache aus Schokolade und Sahne hergestellt“ – so Bliesener weiter.
Foto: Ferdi Biesenbach
Und im Nu waren die Stücke verteilt und die Solinger bekamen Lust auf mehr. Ira Schneider röstete indes Chips von der Burger Brezel, eine Neu-Kreation von Konditormeister Dieter Büscher aus Burg, mit etwas Olivenöl im Wok an. „Das wird die Krönung für einen sommerlichen Brotsalat. Als Basis für den Salat dienen Cocktail-Tomaten, Mini-Mozzarella-Kugeln und frischer Basilikum sowie ein guter Schuss Olivenöl, Pfeffer und Salz. Wer keine Brezel-Chips zur Hand hat, nimmt einfach kleingeschnittene Burger Brezeln und würzt sie beim Rösten mit etwas Salz “, so Schneider.
Alternativ hatte das Brezel-Team noch einen scharf-würzigen Rettich-Salat zubereitet, der mit warmen Kümmel-Chips von der Burger Brezel verfeinert wurde. Dieser machte den Solingern bereits Appetit auf die kommenden Gastro-Wochen im Herbst (Start am letzten Freitag im September zum Tag des deutschen Butterbrotes). Bergische Genüsse der Saison mit Oktoberfest-Charakter stehen in diesem Jahr im Vordergrund der vierwöchigen Gastro-Aktion – die unter dem Motto „O’zoppt is – Heute schon gezoppt?“ läuft. Viele Probier-Brezeln der Bäckerei Veith und des Café Burghof aus Burg wurden außerdem an das Messepublikum als „Solinger Wahrzeichen zum Snacken“ verteilt.
Foto: Ira Schneider
Die Mitarbeiter der Firma Druckhaus Fischer gingen mit dem neuen Brezel-Bauchladen des Arbeitskreises rund und luden zum Zoppen ein. Die Rezepte des Arbeitskreises gab es selbstverständlich dazu. Last but not least wurde auch Kira Zinn alias „Miss Solingen“ - vom Arbeitskreis „aufgebrezelt“ – indem sie, passend zum gelben Solingen-Kleid, eine Burger Umhängebrezel mit gelber Schleife erhielt.
Im Bild von links nach rechts: Nicole Treckmann, Frank Fischer, Jörg Bliesener, Kira Zinn, Jürgen Hesse und Ira Schneider
Pünktlich zur Solingen Messe hat die Firma Druckhaus Fischer einen neuen Band des Solingen Kochbuchs veröffentlicht. Erstmals mit dabei sind auch die Rezepte der kreativen Brezel-Köche aus dem Arbeitskreis Burger Brezel. Das Druckhaus Fischer spendet den Erlös des Kochbuches guten Zwecken, unter anderem wird der Arbeitskreis 1000 Euro erhalten! Dafür möchten wir uns herzlich bedanken.
Foto: Druckhaus Fischer
Gastro-Aktion und Einschulung mit Burger Brezeln
Der Arbeitskreis Burger Brezel und Slow Food im Bergischen Land laden Köche, Gastronomen und Geschäfte zum Tag des deutschen Butterbrotes (letzter Freitag im September) ein, rund um die Burger Brezel kreativ zu werden! Mit ihrem Engagement unterstützen heimische Betriebe den Erhalt der vom Aussterben bedrohten Burger Brezel, die Slow Food bereits 2010 in die Arche des Geschmacks aufgenommen hat. Die Gastro-Aktion findet 2013 bereits zum dritten Mal statt, ebenso die Aktion "Burger Brezel zur Schultüte". Schulen und Sponsoren sind eingeladen, sich zu beteiligen und am ersten Schultag eine Umhängebrezel an jeden Erstklässler auszugeben!
Näheres entnehmen Sie bitte unserem Zopp-Aufruf für die Gastronomie sowie dem Infoblatt für Schulen. Mehr Informationen zum Arbeitskreis Burger Brezel und zu vergangenen Aktionen finden Sie unter www.burgerbrezel.de.
Text: Ira Schneider
]]>Der Bergische isst gerne und gut. Darüber hinaus ist er auch unternehmungslustig. Warum also nicht einmal beide Aspekte in einem Programm vereinen? – so der Gedanke hinter dem neuen Wanderkonzept „Extra-Tour“ der Bergischen Drei.
Food-Journalistin Ira Schneider war bei der ersten Tour am 16. August 2012 dabei.
Stadtführer Jürgen Holzhauer ist ein alter Hase. Er weiß nicht nur, wo es im Bergischen Städtedreieck schöne Wanderwege, sondern auch gutes Essen gibt. Gemeinsam mit der Bergischen Entwicklungsagentur und den drei Gastronomien Café Burghof, Haus Müngsten und Villa Paulus realisiert er heute zum ersten Mal ein Wandern & Genuss-Schmankerl der besonderen Art. An drei verschiedenen Orten macht die Ausflugstour von Solingen-Oberburg über den Müngstener Brückenpark bis nach Remscheid Halt, um ein bergisches Drei-Gänge-Menü zu genießen. Dazwischen gibt es jede Menge schöner Ausblicke auf die Wupper und historische „Vertellchen“.
Um 17 Uhr startet unsere Tour im Café Burghof, direkt neben Schloss Burg. „Hier sitzt man urgemütlich, außerdem hat man einen schönen Blick auf das Schloss“, sagt Holzhauer – der auch gleich auf das imposante Schloss und die Statue von Graf Engelbert I. im Innenhof zu sprechen kommt. Schloss Burg an der Wupper ist nicht nur eine der größten wiederhergestellten Burganlagen Westdeutschlands, sondern auch Stammsitz des bergischen Grafengeschlechts. Von „Burg Altenberge“ im heutigen Altenberg zogen die Grafen von Berg Anfang des 12. Jahrhunderts nach „Burg Neuenberge“ hier an der Wupper. Hoch oben auf dem Schlossberg hatten sie nicht nur einen grandiosen Ausblick über die Wupper, sondern waren auch strategisch viel besser aufgestellt. Aber nicht nur die Grafen von Berg sind in Burg zu Hause. Auch die Burger Brezel, eine knusprige Dauerbackware mit Vierfach-Knoten, stammt von hier. Einer der wenigen Bäcker, die sich noch auf die Kunst des aufwändig geschlungenen Gebäcks versteht, ist Dieter Büscher vom Café Burghof. Heute kredenzt uns der Konditormeister die Brezel allerdings in ganz anderer Form: Auf dem Teller thront zur Vorspeise ein Pfifferlingsflan auf Holunderschaum.
Im Flan eingearbeitet, findet sich die zwiebackähnliche Spezialität, die vor zwei Jahren „als vom Aussterben bedrohtes Gebäck“ in die Slow Food Arche des Geschmacks aufgenommen wurde. Frei nach dem Arche-Motto „Erhalten durch Aufessen“ setzt sich inzwischen auch ein Arbeitskreis, dem Slow Food-Förderer Dieter Büscher angehört, in der Region für den Erhalt des Traditionsgebäcks ein. Aufessen fällt uns bei so einem leckeren Gericht heute trotz des warmen Wetters nicht schwer.
Von der Vorspeise gestärkt, geht es mit der Seilbahn nun nach Unterburg und an der Solinger Seite der Wupper entlang über schattige Waldwege zum Müngstener Brückenpark. Dass man die Wupper aufgrund ihrer Artenvielfalt auch „Bergischen Amazonas“ nennt – ist vielen neu. „Schöne Kanufahrten mit Picknick kann man auf der Wupper unternehmen“, sagt Holzhauer und berichtet über die Vergangenheit des einst aufgrund der angesiedelten Industrie „schmutzigsten Fluss Europas“. Heute hat die Wupper allerdings eine sehr gute Wasserqualität. Viele Fisch- und Vogelarten haben sich in den vergangenen Jahren wieder angesiedelt, darunter auch einige Exoten wie der Eisvogel.
Zielstrebig steuern wir auf Haus Müngsten, das neben der 107 Meter hohen Müngstener Brücke – einer bergischen Interpretation des Eifelturms – wohl eindrucksvollste Gebäude am Ort ist. Der Brückenpark mit dem Haus Müngsten ist im Zuge der Regionale 2006 als gemeinsames Projekt der Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal entstanden. Mit seiner rostroten, etwas futuristisch anmutenden Platten-Verkleidung ist das Haus Müngsten bestens gegen die Zeichen der Zeit gewappnet – meint Holzhauer.
Bei Küchenchef Andreas Bußmann dürfen wir heute à la carte wählen und einige bestellen Bergischen Heringsdipp mit Drillingen, andere nehmen eine mit Feta überbackene Zucchini oder Reibekuchen mit Wildlachs. Auch Kottenbutter, eine typische Stulle der Schleifer an der Wupper, hat der Betrieb auf der Karte. Unglaublich, was hier noch los ist abends! – beobachten einige aus unserer Wandergruppe.
„Der Brückenpark bietet für viele Naherholung pur und ist bis Mitternacht geöffnet“, erfahren wir von Holzhauer – der auch schon ein großes Familienfest hier gefeiert hat. Außergewöhnlich ist auch das Service-Projekt in der Park-Gastronomie.
Das Integrationsunternehmen Integra Solingen gGmbH beschäftigt hier zu fast 50 Prozent Menschen mit Behinderung. Diese demonstrieren den Besuchern, dass sie in der Lage sind, verantwortlich zu arbeiten. Und das machen sie heute sehr gut, finden wir.
Gegen halb neun geht es mit dem Bus bergauf, am Morsbachtal vorbei ins rund 8 Kilometer entfernte Remscheid – wo Joachim Schreiber und Kai-Robert Paulus eine Fabrikantenvilla vor dem Verfall gerettet haben. Das Gebäude mit Fassade im „Bergischen Barock“ haben sie sowohl von außen als auch von innen stilecht mit Stuckdecken und Holzfußböden restauriert und vor zwei Jahren als Hotel-Restaurant mit Biergarten eröffnet.
Als Mitglied der Bergischen Gastlichkeit legt der Betrieb großen Wert auf stilechtes Ambiente – auch auf dem Teller. Und so serviert die Küche als Dessert und süßen Abschluss der Wandertour eine Bergische Creme vom Milchreis mit beschwipsten Kirschen und Waffelherzen sowie einen Likör der Remscheider Destille Frantzen. Einheimische wissen: Reis und Hochprozentiges schließen bekanntlich den Magen des Bergischen – nicht nur bei der Bergischen Kaffeetafel!
Text und Fotos: Ira Schneider
Noch zwei weitere Termine für die Tour sind für den 20. September und für den 18. Oktober 2012, jeweils Start um 17 Uhr im Café Burghof, geplant.
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