Terra Madre Tag 2013

Terra Madre Tag mit der "Gans der armen Leute": Döppekoche

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10.12.2013

Dem wichtigen Anliegen des Terra Madre Tages kulinarisch vergessene Genüsse aufzuspüren und Begeisterung dafür zu erwecken, wurde das Slow Food Convivium Bonn mit seinem Schnecken-Koch-Klub am 10. Dezember gerecht. Mit Döppekooche erprobten 9 Mitglieds-und Gastköchinnen ihre Künste an einer alten rheinländischen Spezialität. Ein deftiges Kartoffelgericht, das in vielen Regionen zum Martinstag als „Arme-Leute-Essen“ überall dort aufgetischt, wo man sich keine Martinsgans leisten konnte. Die Bodenständigkeit des Gerichts spiegelt sich auch in den differenzierten Bezeichnungen von Döppekooche über Dippekuchen, Dibbelabbes bis Kesselkuchen oder Kesselsknälchen wider. Auch was die Rezeptur betrifft, waren neben Kartoffeln, Zwiebeln, Eiern und Gewürzen lokal unterschiedlich mit Dürrfleisch, Speck, Blutwurst, Rosinen oder Trockenobst die verschiedensten Zutaten angesagt.Dementsprechend hatte auch Kochklub - Chefin Erika Altenburg einen reich und bunt gefüllten Warenkorb regionaler Produkte bereitgestellt. „Die Küche der Familienbildungsstätte in der Lennéstraße bot uns optimale Bedingungen. Bei drei Backröhren entschieden wir uns für drei Döppekooche-Varianten. Nach dem Start um 16.00 Uhr ging es zügig an das Kartoffelschälen, Reiben, die jeweiligen Kartoffelteige mit den Zutaten bereiten und schon nach reichlich 30 Minuten kamen die Kasserollen in die vorgeheizten Backröhren,“ beschreibt sie. Ihr Kartoffeltipp: Festkochende Kartoffeln und in grober Struktur gerieben!Als Beilagen kochte das Team Apfelmus. Verschiedene Apfelsorten und Rezepturen sorgten auch hier für Kostproben in drei Geschmacksvariationen. Keine Langeweile kam in der 2 ½ stündigen Garzeit des Döppekooche auf. Erika Altenburg informierte über das Anliegen des weltweit gefeierten Terra Madre Tag. Episoden und Kindheitserinnerungen über Döppekoochen und andere Gerichte wurden ausgetauscht. Ganz im Sinne des Tages gab es interessante Tipps über Quellen guter regionaler Produkte von bäuerlichen Höfen und aus handwerklichen Betrieben. Das mit Spannung erwartete Finale, zu dem sich noch 10 weitere Verkoster gesellt hatten, begann um 19.00 Uhr mit dem Anschnitt der Döppekooche. Bei drei Kostproben fiel die Entscheidung schwer. Wer ist der Favorit? Der knusprig Klassische mit Schinkenspeck, der mit Rosinen gespickte oder der mit Bratwurstbeilage so herzhaft Deftige? Jeder hatte zwar seinen Favoriten, aber ganz olympisch herrschte die einhellige Meinung, dass sich jedes Kochteam um den Döppekooche verdient gemacht hat. Der Appetit auf Döppekooche ist geweckt mit Lust zur Nachahmung am eigenen Herd oder Nachfragen im Restaurant mit rheinischer Küche.

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