Centgrafenberg-Rundwanderung

Von Bürgstadt nach Bürgstadt

Erkundungs-Spaziergang durch die Weinlagen des Centgrafenberg.

Wer Wein liebt, will auch wissen, woher dieser kommt, wer ihn macht und wie. Da guter Wein im Weinberg entsteht, liegt es nahe, die Weinlagen kennen zu lernen. Eine der großen historischen ist der Centgrafenberg in Churfranken; an seinem Fuß lockt das sehenswerte Bürgstadt - und zwei Kilometer weiter westlich auch das Fachwerk-Juwel Miltenberg. An des Berges Südhängen und Steillagen gedeihen auf Buntsandstein-Verwitterungsböden hervorragende Burgunder-Rotweine, wo der Sandstein mit Lehm vermischt ist, auch vorzügliche Weißweine wie Riesling und Silvaner. Die Rundwanderung auf Allwetter-Wegen dauert ca. zwei Stunden und führt auch zur 2011 wieder aufgelebten historischen Steillage Hundsrück mit ihren Terrassenmauern. Unterwegs erfährt man etwas über Boden, Anbau und die Zerstückelung der Grundstücke durch das einstige Erbrecht der Realteilung. Deshalb müht sich seit Jahrzehnten jedes der zehn Bürgstädter Weingüter, seine über beide Lagen verteilten Weingärten durch Tausch und Kauf bearbeitungsfreundlicher zu vergrößern.

Vom Bürgstadter Renaissance-Rathaus (erbaut 1590 – 92) wandern wir die Maingasse hinauf, biegen links in die Streckfuss-Straße und wieder links in den Höhenbahnweg, dann gleich rechts in den Hohenlindenweg, dem wir folgen aus der Stadt hinaus bis rechts das seiner Früh- und Spätburgunderweine gerühmte Weingut Fürst* auftaucht. Diesen Panoramaweg weiter gehend, begleitet von Erklärungstafeln, wählen wir bei der Gabelung den Abzweig nach rechts, vorbei an der überdachten Gesteinsinformation zum wenige Schritte weiter gelegenen Centgrafen-Pavillion: ein idealer Platz für eine kleine mitgebrachte Vesper mit Blick auf die herrliche Kulisse des Miltenberger Beckens.
  Gestärkt folgen wir dem Panoramaweg weiter bis zum Ende und wenden uns bergab. Nun sind wir auf dem Rotwein-Wanderweg und folgen seinem Logo (Römer-Rotweinglas). Beim Abzweig folgen wir dem linken Weg, einem mit Gras bewachsenen Flurweg. Nun sind wir am Fuße der Lage Hundsrück mit seinen rechter Hand bergaufstrebenden da und dort verwilderten terrassierten Weingärten. Auch an den Weinbergshäuschen erkennt man, dass hier die Weinbergskultur von gestern zuhause ist. Und wie es künftig hier wieder aussehen kann, erzählen die bereits restaurierten Weingärten, die schon heute vorzügliche Weine liefern. Bergauf blickend wird man der Steile dieser Lage gewahr, ein Eindruck, der sich noch vertieft beim Blick durch die verwilderten Obstbäume hinunter ins Tal der Erft. Und zugleich versteht man beim Betrachten der restaurierten und mit Reben bepflanzten Terrassen, warum im Fränkischen der Winzer einst Häcker genannt wurde: Hier muss der Boden von Hand mit der Hacke bearbeitet und belüftet werden – auch vom modernen Winzer. Das lässt Bewunderung aufkommen für die Kühnheit, den Fleiß und den Wagemut dieser einstigen Weinbauern.
  Unsere Wanderung mündet bei den ersten Häusern in die St. Urbanus-Straße. Ihr folgen wir bis zur schon bekannten Streckfuß-Straße und von ferne das Rathaus erblickend.

Gut essen und trinken in der Nähe (* = mit Slow Food verbundene Betriebe):
Bürgstadt: Adler Landhotel*, Hauptstr. 30

Gut einkaufen beim Erzeuger:
BürgstadtWeingut Rudolf Fürst* (Verkauf nach Anmeldung), Hohenlindenweg 46,
Bio-Weingut Hench*, Hauptstr. 32

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