faber hof Hilpoltstein (07/08)

Geschichten vom „faber-hof“...

Blick auf die Arche
...oder: Wir ließen die Sau raus und die Puppen tanzen!
 
Der „faber-hof“ in Hilpoltstein war am 12.7. das Ziel von 33 Slow Food Schnecken und Freunden (davon 7 Kinder) und als „Erlebnispädagogik“ konnte man den Nachmittag beinahe schon bezeichnen.
 
Sieglinde und Wilfried Faber empfingen uns auf ihrem kleinen Hof am Rande von Hilpoltstein und in ausgesprochen herzlicher Atmosphäre dürften wir einige Stunden dort verbringen. Es war auch für unsere Gastgeber eine Premiere, denn eine derart große Gruppe hatten sie zum ersten Mal vor Ort – und das wirklich ausgezeichnet hinbekommen!
 
Nach einem Begrüßungstrunk aus eigenen Früchten, ergänzt mit Sekt (für die Kinder natürlich ohne) erzählte uns Sieglinde Faber etwas zur Geschichte des Hofes und wie sie dazu kamen, dieses idealistische Projekt zu beginnen. Wir hörten von Schwierigkeiten mit manchen Nachbarn (was von uns nur mit unverständigem Kopfschütteln kommentiert werden konnte) und von den Zielen und bisherigen Erfahrungen. Die „Fabers“ möchten ihren kleinen Bauernhof erlebbar machen und hatten schon Kindergartenkinder so wie ältere Menschen einer geschlossenen Abteilung eines Heimes zu Gast. Gerade die Begegnung der Senioren mit den auf dem Hof lebenden Tieren war sehr emotional und von bewegenden Momenten geprägt.
 
Nach den einführenden Worten und der Ankündigung von kulinarischen und künstlerischen Köstlichkeiten, machten wir uns auf den Weg zu den tierischen Hauptdarstellern. Im Stall begegneten wir Hasen und deren Jungen, zwei kleinen Ponys, mehreren Ziegen (darunter eine besonders vorlaute, deren Name mir leider entfallen ist, aber die uns schon neugierig empfing und zwischen uns herumtollte). Bei den ebenfalls vorhandenen Schafen handelt es sich um wirkliche Raritäten und gefährdete Exemplare: Neben dem Krainer Steinschaf noch das absolut seltene Rouge de Roussillon, einem zur Gruppe der Fuchsschafe gehörenden Rotkopfschaf. Die Kinder (und Erwachsenen) sollten durchaus Kontakt zu den Tieren aufnehmen und diese auch füttern.
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Nach dem Stall ging es ins Freie, erneut an Hasen vorbei (darunter ein Angorahase, dessen flauschiges Fell wir streicheln und zupfen durften) und zu den Komödianten des Hofes: Kleine Ferkel rasten im Schweinsgalopp durch die Koppel und sorgten für große Heiterkeit. Sowohl die gefleckten “Schwäbisch-Hällischen“ als auch die gestreiften, fast schon ein wenig an kleine Wildschweine erinnernden „Wollschweine“ waren gar drollig anzusehen. Sieglinde Faber ließ dann auch noch die Sau (die Säue) raus. Zusätzlichen Spaß hatten die Kinder, als sie eine Runde als Beifahrer im Porsche drehen durften (eigentlich auf dem Porsche, denn es handelte sich dabei um einen Traktor-Oldtimer!).
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Anschließend kehrten wir zum Haus und in dessen Vorhof zurück, wo uns mit Blumen dekorierte Tische und ein wunderbares Essen erwarteten. Zur Einstimmung erhielten wir Brot mit selbstgemachtem Schmalz und einem herrlichen Schinken von den eigenen Schweinen, der bei unserem Fördermitglied „Kloster Plankstetten“ geräuchert wurde. Ja und dann wurde uns eine echte Überraschung geboten: Das „Heidecker Filztheater“ hatte seine Kofferbühne aufgebaut und wir sahen zwischen unseren Essensgängen kleine Puppenspiele. Szenen von Loriot und Heinz Erhardt sorgten für große Erheiterung und die liebevoll und absolut witzig gestalteten Puppen und Kulissen aus Filz waren einfach genial! Wer kennt nicht die berühmte Szene mit den Herren Dr. Klöbner und Müller-Lüdenscheid in der Badewanne – aber haben Sie schon mal einen nackten Filz-Popo in die Höhe ragen sehen!? Vielen Dank für diese tollen Einlagen an Maike Hase und ihre beiden Mitspielerinnen (das Theater kann übrigens auch gebucht werden !).
 
Den künstlerischen Darbietungen stand das Essen allerdings in Nichts nach! Wir genossen ein, nein zwei(!) ausgesprochen geschmackvolle Wollschweinspanferkel, sehr gute Salate und Beilagen (u.a. ein ausgezeichneter roter Mangold mit Brotstücken), klasse Ofenkartoffeln und danach auch noch ein Bauernhofeis zum Dahinschmelzen – alles köstlich (und sehr sättigend!).
Und zum Schluss entschuldigte sich der Himmel mit strahlendem Sonnenschein bei uns, nachdem er vorher zeitweise die Schleusen geöffnet hatte, so dass wir gerade zum Essen leider nicht draußen sitzen konnten (aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch).
 

Vielen Dank an die gesamte Familie Faber und ihre fleißigen HelferInnen, die sich sehr engagiert um unser Wohl gekümmert haben, so wie das „Heidecker Filztheater“. Ein schöner Nachmittag in ausgesprochen netter und harmonischer Atmosphäre liegt nun leider schon hinter uns.

peter schubert

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