Das Convivium Rhein-Mosel wurde am 28.11.2008 in der Winzerwirtschaft Barz in Winningen gegründet. Es hatten sich um die 40 Mitglieder und Gäste eingefunden, um mit einem regionalen Menue die Gründung zu feiern. Zum Convivienleiter wurde von den anwesenden Mitgliedern Martin Fuchs aus Andernach gewählt.
Die Anregung im Raum Koblenz ein Convivium zugründen gab Achim Ziss, Convivienleiter des Conviviums Bonn. Dieser führte die Teilnehmer des Abend in die Arbeit von Slowwfood ein und erkärte die Grundsätze von Slowfood.
Der Höhepunkt des Abends war der Besuch der Winninger Weinkönigin und der Winninger Weinhex. Mit einem launigen Trinkspruch wünschten uns die beiden alles Gute zum Start des Conviviums Rhein-Mosel.
Das Herbstliche Menu:
Apfel-Griebenschmalz mit hausgemachtem Nussbaguette
Bio-Endiviensalat mit einem Apfel-Blutwurst-Spieß aus dem Ofen, Bauernbrot
Kartoffelrahmsuppe im Weckgläschen dazu hausgebackenes Bauernbrot
Mosel-Burgunderbraten vom Rind mit Wirsing-Kartoffel-Stambes
Apfelflammkuchen mit Vanille-Eis, roter Weinbergspfirsichmark und Sahne
Herr Müller von der Winzerwirtschaft Barz hatte die Tische wunderschön hergerichtet und auf jeden Tisch eine hausgebackene Schnecke - Slowfood-Logo - gestellt. Bei gutem Wein und netten Gesprächen waren alle Teilnehmer zufrieden und freuen sich schon auf folgende Veranstaltungen des Conviviums Rhein-Mosel.
]]>Weingüter sind rustikal. Man sitzt auf roh gezimmerten Bänken puritanisch in einem alten Gewölbe. Der Wein ist alles, das Ambiente ist präsent, inspirierend moderig, man fühlt die nahen Fässer und die Feuchte des Kellers.
Im Lubentiushof von Susanne und Andreas Barth ist alles anders. Im engen Ortskern von Niederfell haben sie ein modernes Gebäude entstehen lassen, das sich in den Berg schmiegt wie die Reben in die umliegenden Terrassen-Steillagen. In ihren gradlinigen Formen sind Beton, Stahl und die Grauwacke der Mosel modern, in der Kombination zeigen sie das Weingut als ein gelungenes kleines Stück Architektur mit Liebe und vielen investierten Gedanken.
In dieser Umgebung trafen wir uns zur Tafelrunde unter dem Motto Slow-Riesling, das im doppelten Sinne passt, dazu gleich mehr. In einem gut abgestimmten Menü gab es Regionaltypisches mit örtlicher gastronomischer Unterstützung und natürlich die hervorragenden Weine des Hauses. (Wir haben uns ja fast geschämt, aber die Bratwürstchen von Hatzenporter Lämmern konnte kaum einer ohne Nachschlag vorbeigehen lassen)
Ob Burg von der Leyen oder Gondorfer Gäns, neue oder sehr alte wurzelechte Riesling-Reben, die Weine von Andreas Barth mundeten der Tafelrunde hervorragend. Er selbst erklärt das bescheiden vor allem durch das Weglassen aller Schönungsmaßnahmen und durch "den Luxus des Abwartens", durch sehr lange Gärzeiten und den Verzicht auf Höchsterträge. Die Botschaft kam an, denn so gab die Qualität aus der Langsamkeit dem Slow-Riesling-Abend seine doppelte Bedeutung, slow food und slow beverages - einfach gelungen.
]]>Empfang vor dem Weingut von Dr. Kauer
Jahresmenü, Stübers Restaurant
]]>Das war schon eine ordentliche Mischung. Erst oben die zotteligen Rinder auf der großen Weide, gutmütig sollen sie sein. Vom Aussehen will man das glauben, aber ausprobieren mag es doch lieber keiner. Dann die ersten leckeren Happen, rustikal serviert und verbunden mit etwas schamhaften Gedanken: Ist da jetzt etwa ein Stück Rindfleisch drin? - dann hinunter zu der alten Burg oder Schloss, Schöneck genannt, am Rande des Hunsrücks und doch mittendrin in einer der romantischsten Gegenden Deutschlands, deren Lebensbedingungen vor Jahr und Tag bekanntlich durchaus nicht romantisch waren.
Manfred Wehr, der Mann mit dem Hut und dem Mini-Rind daran, erklärt uns seine Rinderzucht und sein Leben hier draußen, mit einem Humor und einer Sprache, die nur wenig Hunsrücker Platt enthalten. Seit Anfang der 1980er Jahre ist er hier, lebt mit seiner Frau und zwei Kindern auf dem Schloss und betreibt die Rinderzucht. Die Tiere bleiben das ganze Jahr draußen, sind besonders robust und gute Landschaftspfleger.
Das historische Gemäuer hätte man für uns nicht besser in Szene setzen können, das Wetter eingeschlossen. Da fiel es nicht leicht, sich für „drinnen“ oder „draußen“ zu entscheiden.
Schnell waren die Plätze eingenommen, und wem sich in dieser Atmosphäre noch die Zunge lösen mußte, dem half der Wein vom Lubentiushof. (Auf diesem Bild waren alle noch weitgehend nüchtern. Und natürlich ist niemand mit dem eigenen Auto nach Hause gefahren.)
Mit professioneller Unterstützung vom Rheinhotel Bellevue konnte es uns an diesem Abend auch kulinarisch nicht besser gehen.
Käseteller hat die alte Burgmauer sicherlich auch noch nicht so viele gesehen. Ihr Erstaunen hielt sich allerdings in Grenzen, zumindest war sie gefaßter als wir bei dem Anblick des weiten Hunsrücker Sonnenunterganges.
Gespräche in dieser Umgebung hat wohl jeder als einen echten Luxus empfunden, als eine Erinnerung daran, daß man keine Flugreisen unternehmen muß, um neue Erfahrungen zu machen.
Sonnenuntergang – ohne Worte.
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