Die erste kontinentübergreifende Schnippeldisko gegen Lebensmittelverschwendung feiert am 28. August 2016, zum Tag der Offenen Tür des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), Premiere. Slow Food Youth Deutschland organisiert an dem Tag beim BMZ eine öffentliche Schnippeldisko – eine kulinarische Protestaktion gegen Lebensmittelverschwendung -, bei der geschmacklich und nahrhaft einwandfreies aber verwachsenes Gemüse, das normalerweise in der Tonne gelandet wäre, in ein leckeres Gericht verwandelt wird.
Zur gleichen Zeit findet in Morogoro ein Event von Slow Food Youth Tansania gegen Lebensmittelverluste statt. Dort, wie in Berlin, wird gemeinsam geschnippelt und gekocht, um ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung und -verluste weltweit zu setzen. In Berlin wird das Schnippeln und Schälen begleitet durch die Beats von DJ Florinn und die Kochkünste der Fläming Kitchen.
Im globalen Norden werden Lebensmittel an allen Stellen entlang der Wertschöpfungskette verschwendet, vom Feld über den Supermarkt und die Gastronomie bis hin zum Verbraucher. Oft werden sie aus ästhetischen Gründen aussortiert, oder weil sie nicht in die Maschinen und Verpackungen der Industrie passen. Im globalen Süden entsteht hingegen eher ein Verlust von Lebensmitteln durch unzureichende Transport- und Kühlinfrastrukturen.
Durch eine geplante Live-Übertragung des Events in Tansania können Besucherinnen und Besucher in Berlin ihren Wissenshorizont erweitern, indem sie auch einen Einblick in das Thema Lebensmittelverluste aus afrikanischer Perspektive bekommen.
Schnippeldisko am Tag der Offenen Tür 2016 des BMZ:
10:00 - 15:00 Uhr: Interaktive Workshops
Fermentierworkshop: Haltbar machen einfach gemacht! Slow-Food-Youth-Aktivisten zeigen, wie man Gemüse mit nur wenigen Schritten durch Fermentation haltbar machen kann.
Anzuchttöpfchen selbst herstellen: Mit altem Zeitungspapier und etwas Erde können Teilnehmer bei diesem Workshop selbst Anzuchttöpfchen basteln.
Messe Deinen ökologischen Fußabdruck! Wie viele Ressourcen werden für die Produktion von Pasta, einem Croissant oder Schnitzel verbraucht?
13 Uhr: Podiumsdiskussion
Im Austausch mit Tansania findet eine Diskussion statt über die Ursachen von Lebensmittelverschwendung und -verlusten und über Ansätze für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem ohne Ressourcenverschwendung, Überproduktion und mit einer gerechteren Verteilung von Lebensmitteln und Nutzung der natürlichen Ressourcen.
16:00 - 18.30 Uhr: Schnippeldisko
Weitere Informationen zur Schnippeldisko am 28. August: https://slowfood.de/termine/termine_ueberregional/bmz_tag_der_offenen_tuer/
Kooperationspartner der Veranstaltung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Fläming Kitchen, Green Music Initiative, Slow Food Youth Tansania, internationales Slow-Food-Projekt „10.000 Gärten in Afrika“ und DJ Florinn.
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Slow Food Youth. Das Slow Food Youth Network, die Jugendbewegung von Slow Food, ist ein weltweites Netzwerk von jungen Leuten, die sich für gute, saubere und faire Lebensmittel für alle einsetzen.
Eine der beliebtesten Veranstaltungen des internationalen Slow Food Youth Network ist die Schnippeldisko (international auch als Disco Soupe bekannt), eine öffentliche, kulinarische Protestaktion gegen Lebensmittelverschwendung, die von Slow Food Youth Deutschland entwickelt wurde und erstmals im Januar 2012 in Berlin stattfand. Dabei wird knubbeliges oder verwachsenes Obst und Gemüse, das nicht den Marktnormen entspricht, bei Musik und Spaß in eine leckere Suppe oder einen Obstsalat verwandelt. www.slowfoodyouth.de
]]>Gemeinsame Pressemitteilung mit der Messe Stuttgart – Berlin, 28. Januar 2016
Stuttgarter „Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe“ feiert im Frühjahr zehnjähriges Jubiläum – Rund 500 Genusshandwerker erwartet
Vom 31. März bis 3. April öffnet eine außergewöhnliche Genussmesse in Stuttgart ihre Tore: der „Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe“. Zum zehnten Jubiläum belegt die Messe zwei komplette Messehallen. Auf insgesamt 21.000 Quadratmetern präsentieren rund 500 Aussteller eine einzigartige Vielfalt regionaler, traditionell handwerklich hergestellter Spezialitäten, die den strengen Qualitätskriterien von Slow Food genügen.
Dies bedeutet insbesondere, dass die angebotenen Produkte gemäß dem Slow Food Motto „gut, sauber, fair“ hohe Ansprüche an Geschmack und Qualität erfüllen. Sie werden in traditionell handwerklicher Art, weitgehend frei von Zusatzstoffen sowie umwelt- und ressourcenschonend hergestellt. Dominieren im Regal heute normalerweise standardisierte Lebensmittel aus industrieller Massenfertigung, so hat der „Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe“ den kulinarischen Reichtum in- und ausländischer Regionen sowie den unverfälschten Geschmack zu seinem Programm erklärt.
Genussvolles und informatives Rahmenprogramm garantiert
Daneben können sich die Besucher auf ein umfangreiches und genussvolles Rahmenprogramm freuen. Sie erwarten spannende und informative Podiumsdiskussionen, einzigartige Geschmackserlebnisse, die große Vielfalt deutscher Weine in der Vinothek und viele Köstlichkeiten in der Kochwerkstatt.
Ergänzt werden die Klassiker durch die Angebote auf dem „Marktplatz Brauerhandwerk“ sowie dem „Continental Whisky Market“. Auf dem „Marktplatz Brauerhandwerk“ steht „Bier mit regionalen Wurzeln“ im Mittelpunkt. Er ist die Plattform für kleine und mittlere Brauereien, die mit ihrer jährlichen Produktion die Grenze von 100.000 Hektolitern nicht überschreiten und die sich die Bewahrung der traditionellen Braukunst auf die Fahnen geschrieben haben.
Der weltweit einzigartige „Continental Whisky Market“ ist die exklusive Bühne für alle traditionell arbeitenden Whisky-Brennereien des „alten Kontinents“. Whisky-Destillerien des Festlands präsentieren hier ihre Produkte, die aus regionalen Rohstoffen gewonnen wurden. Brennereien, die keinen eigenen Messeauftritt stemmen können, stellen ihre Produkte analog zur seit vielen Jahren etablierten „Vinothek“ in der „Whiskythek“ ein. Ausgebildete Edelbrand- und Whisky-Sommeliers übernehmen dort die Beratung und den Ausschank.
Natürlich warten bei Brauern, Brennern und Winzern auch immer die passenden Seminare, um die Nuancen der einzelnen Produkte zu erschmecken und den Aromen hinterher zu spüren.
Die Übersicht über das vollständige Rahmenprogramm sowie die Möglichkeit zur Buchung der einzelnen Seminare gibt es ab Februar unter: www.messe-stuttgart.de/slowfood/rahmenprogramm
Weitere Infos und Bilder zum „Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe“ finden Sie im Pressebereich unter: www.messe-stuttgart.de/slowfood
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Pressekontakt Messe Stuttgart:
Andreas Wallbillich
Tel.: +49 711 18560-2932
andreas.wallbillich@messe-stuttgart.de
]]>Besucher auf Kölner Rudolfplatz setzten Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung / Nach Erntetour erfolgte gemeinsame Zubereitung mit Aktionskoch Wam Kat / Bundesweit bereits 13. Aktionstag von Slow Food Deutschland, Bundesverband Deutsche Tafel und Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Unter dem Motto „Köln rettet Lebensmittel“ kamen am vergangenen Samstag, den 21. Mai, zahlreiche Experten und Besucher zum Kölner Rudolfplatz, um gemeinsam auf die Verschwendung von Nahrungsmitteln hinzuweisen oder sich über die Gründe und die Folgen unserer Verschwendung zu informieren. Denn bundesweit werden jährlich mehr als elf Mio. Tonnen Lebensmittel weggeworfen, obwohl ein Großteil davon noch genießbar wäre.
„Landwirte bauen mühevoll nahr- und schmackhaftes Gemüse an, doch leider landet ein großer Teil davon zusammen mit anderen Lebensmitteln im Müll – und das oftmals nur, weil viele Verbraucher sich zu sehr von Äußerlichkeiten abschrecken lassen“, erklärte Dr. Dieter Schneider von der Initiative Zu gut für die Tonne! des BMEL. Diese setzt sich für mehr Wertschätzung für unsere Lebensmittel und gegen die mit dem Wegwerfen von Lebensmitteln verbundene Ressourcenverschwendung ein. Statistisch gesehen wirft jeder Bundesbürger allein in seinem Privathaushalt 82 Kilogramm Lebensmittel weg. Zwei Drittel davon könnten vermieden werden. „Gerade deshalb sind Aktionstage wie heute in Köln so enorm wichtig, denn sie zeigen, dass man sich wieder mehr auf Kriterien wie die Frische und Geschmack von Gemüse besinnen sollte, anstatt sich nur am Aussehen zu orientieren.“
Um mehr über die Pflanzenzucht und Lebensmittelherstellung zu erfahren, waren die Besucher bereits am Vortag dazu eingeladen, auf umliegenden Landwirtschaftsbetrieben Gemüse für den Aktionstag zu ernten. Dabei erfuhren die Gäste, dass es ein Teil der Ernte aus optischen Gründen gar nicht erst in den Handel schafft und wie unerheblich letztlich die Maße von Gemüse für dessen Geschmack sind.
„Leider geht bei vielen Kindern und Erwachsenen das Wissen über Gemüse und Obst verloren“, erklärte Dr. Rupert Ebner, Vorstandsmitglied von Slow Food Deutschland. „Das läuft sogar oft auf die Frage ‚Was ist das denn und was kann ich damit machen?‘ hinaus. Deshalb ist eines unserer Ziele, mit Aktionstagen wie diesem die Bürger in Verbindung mit einem unterhaltsamen Rahmenprogramm zu informieren.“
So erfuhren die Besucher beispielsweise, dass manche Empfehlung in unserer Esskultur eher einem Mythos entspricht: Gemeinhin gilt, dass zu Spargel beispielsweise besonders die neuen, frisch geernteten Kartoffeln serviert werden sollen. Stattdessen sind aber alte Kartoffeln in der Regel viel aromatischer, indem sie sich sozusagen mit jungem Spargel „vermählen“, wie Experten beim Aktionstag auf dem Kölner Rudolfplatz erklärten.
Die Besucher konnten sich davon selbst überzeugen: Das beim Erntetag gesammelte Gemüse wurde in Köln gemeinsam geschnippelt, ehe es vom niederländischen Aktionskoch Wam Kat und seiner Fläming Kitchen verarbeitet und zubereitet wurde. So entstand ein kostenloses Menü für mehr als 1000 Personen, das aus Spargelgemüsesuppe, Salat und Erdbeeren bestand.
Viele Interessierte führten an diesem Tag an den Info-Ständen der Initiativen, Organisationen und Bio-Höfen nicht nur anregende Gespräche, sondern verkosteten auch regionale Produkte. Wertvolle Tipps sind zudem jederzeit auf der Website der Initiative Zu gut für die Tonne! zu finden: Neben Info-Materialien für Schulen, gibt es mittlerweile auch eine App mit über 430 Rezepten für Gerichte aus übriggebliebenen Lebensmitteln.
Die Veranstaltung „Köln rettet Lebensmittel!“ war eine Aktion der Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Slow Food Deutschland und der Bundesverband Deutsche Tafel veranstalten im Rahmen der Initiative seit 2012 öffentliche Aktionen in deutschen Städten.
Mehr Informationen unter:
Pressekontakt
KOMPAKTMEDIEN Agentur für Kommunikation GmbH
Josefin Riemer
Telefon: 030-308811-36
Telefax: 030-308811-11
E-Mail: slowfood@kompaktmedien.de
]]>Gemeinsame Pressemitteilung mit Brot für die Welt, Fair Oceans, Environmental Justice Foundation – Berlin, 02. Mai 2016
Berlin, 02.05.2016. Ab dem 2. Mai ist der Verzehr von Fisch in Deutschland in diesem Jahr rein rechnerisch nur noch mit Hilfe von Importen möglich. Der Jahresfang der deutschen Flotten ist ab diesem „Fish Dependence Day“ aufgebraucht. Dieser Tag wird jährlich von der britischen New Economics Foundation ermittelt. Importierter Fisch kommt zu einem erheblichen Teil aus überfischten Fanggründen und trägt ferner das Risiko, aus illegaler, nicht gemeldeter und nicht regulierter Fischerei (IUU Fischerei) zu stammen. Darauf weisen Brot für die Welt, Fair Oceans, Slow Food Deutschland und die Environmental Justice Foundation hin.
Insgesamt ist die Abhängigkeit von Einfuhren bei Fisch und Meeresfrüchten nach Deutschland gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. Im vergangenen Jahr war der „Fish Dependence Day“ bereits am 6. April erreicht. Grund dafür ist weniger eine größere Nachhaltigkeit des Fischereimanagements, wie sie seit Jahren von vielen Nichtregierungsorganisationen gefordert wird. Vielmehr hat sich der Pro-Kopf-Verbrauch von Fisch und Meeresfrüchten in Deutschland in den letzten Jahren von 14,7 kg (2012) auf 13,5 kg (2013) verringert.
Längst schon können auch die EU-Mitgliedstaaten ihren Bedarf an Fisch und Fischereiprodukten nicht mehr durch ihre eigene Fischerei decken. Jahrzehntelange Überfischung und Subventionierung der industriellen Fischerei haben die europäischen Fischbestände drastisch reduziert. „Die von der EU mit der Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik von 2014 ergriffenen Maßnahmen gegen die Überfischung, wie das Rückwurfverbot, sind nicht darauf ausgerichtet, die illegale Fischerei einzudämmen. Nur im Zusammenspiel mit der EU-Verordnung zur Verhinderung, Bekämpfung und Unterbindung der illegalen, nicht gemeldeten und unregulierten Fischerei (IUU-Verordnung) kann letztlich eine nachhaltige Fischereipolitik gelingen", so Kai Kaschinski von Fair Oceans.
Eine kritische Bestandsaufnahme von gemeinsamer Fischereipolitik und IUU-Verordnung ist mittlerweile überfällig. „Das muss auch für die Verbraucher sichtbar werden. Deshalb müssen Industrie und Handel zu Transparenz bei Fischprodukten verpflichtet werden. Anders ist eine höhere Wertschätzung von Fisch als sehr kostbarem Lebensmittel nicht durchzusetzen“, mahnt Ursula Hudson von Slow Food Deutschland an.
Illegale Fischerei gefährdet die Fischbestände weltweit. Das trifft besonders die, für die Fisch oft die wichtigste Eiweißquelle ist: die Küstenbevölkerung in Entwicklungsländern. Francisco Marí, Referent Welternährung, Agrarhandel und Meerespolitik bei Brot für die Welt, sagt: „Die EU und allen voran Deutschland muss sicherstellen, dass importierter Fisch legal und nachhaltig gefangen wurde. Unser Fischkonsum darf nicht zulasten der Menschen in Entwicklungsländern gehen.“
„IUU-Fischerei kostet die Weltgemeinschaft jährlich zwischen neun und 22 Milliarden Euro. In manchen Entwicklungsländern wird davon ausgegangen, dass bis zu 40 Prozent des gesamten Fischfangs illegal getätigt werden. Deutschland als einer der wichtigsten Märkte für Fischereiprodukte in der EU muss bei der Bekämpfung der IUU-Fischerei eine Vorreiterrolle übernehmen“, so Steve Trent, Geschäftsführer der EJF.
Hinweis für Redaktionen:
Die Berichte zur Fischerei der britischen New Economics Foundation (nef) finden Sie unter http://www.neweconomics.org/publications/by/fisheries
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Kontakt:
Francisco Marí, Referent für Agrarhandel und Fischerei, Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst
Mobil: 0179 462 17 83, E-Mail: francisco.mari@brot-fuer-die-welt.de, www.brot-fuer-die-welt.de
Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e.V.
Mobil: 0170 433 62 30, E-Mail: ursula.hudson@slowfood.de, www.slowfood.de
Kai Kaschinski, Projektleiter Fair Oceans
Mobil: 0152 29517004; E-Mail: redaktionalaska@gmx.de, www.fair-oceans.info
Sebastian Buschmann, Environmental Justice Foundation
Tel: 030 12089020; E-Mail: sebastian.buschmann@ejfoundation.org, www.ejfoundation.org
]]>Beim Markt des guten Geschmacks – Die Slow Food Messe gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm, das unter anderem Mitmach-Veranstaltungen zum Thema Ganztierverarbeitung, Vielfalt schmecken, fermentieren und alte Tierrassen und Pflanzensorten bietet. Besucherinnen und Besucher können ihren Geschmackssinn bei einer breiten Auswahl an Geschmackserlebnissen schulen. Die Messe bietet außerdem die Möglichkeit, sich direkt bei Erzeugern über die Weiterverarbeitung, Inhaltsstoffe, Bezugsquellen und Besonderheiten der einzelnen Produkte zu informieren.
Bei den über 10 Geschmackserlebnissen stehen vor allem die Geschmacksbildung und das Wissen um das Lebensmittelhandwerk im Vordergrund. Wie kann man den Unterschied zwischen handwerklichen und industriellen Erzeugnissen erkennen? Wie lassen sich saisonale Zutaten über das ganz Jahr hinweg genießen?
Beim Geschmackserlebnis Salz und Saures - Fermentierte Vielfalt entdecken wir eine einst weitverbreitete aber nun vernachlässigte Methode zur Haltbarmachung, das milchsaure Fermentieren (GE 10, Sonntag, 03.04.2016, 11:00 - 12:00 Uhr).
Die geschmackliche Erkundung der biologischen Vielfalt und die besonderen sensorischen Eigenschaften regionaler Sorten und handwerklicher Erzeugnisse stehen im Zentrum folgender Geschmackserlebnisse: Kartoffeln und Wein in ihrer Vielfalt - von Sorten, Formen, Farben und Aromen (GE 1, Donnerstag, 31.03.2016, 16:00 - 17:00 Uhr); Höribülle & Bodensee-Streuobst (GE 5, Freitag, 01.04.2016, 15:00 - 16:00 Uhr); Von rot bis weiß, von scharf bis süß – Zwiebelgenuss (GE 7, Samstag, 02.04.2016, 11:30 - 12:30 Uhr).
Das Ur-Lebensmittel Milch ist heutzutage Ausdruck eines verdrehten Lebensmittelsystems: Die Milchkuh wird von der Milchindustrie als Hochleistungstier ausgebeutet, und die Produktion von Rohmilch und deren Erzeugnissen wird zunehmend erschwert durch Hygieneauflagen und Richtlinien. Das Geschmackserlebnis Was schmeck' ich in der Milch? (GE 11, 03.04.2016, 13:00 - 14:00 Uhr) geht den Unterschieden zwischen Rohmilch und pasteurisierter Milch im Hinblick auf Geschmack und Verarbeitungstechniken auf den Grund.
Die Liste aller Geschmackserlebnisse finden Sie hier: http://www.messe-stuttgart.de/marktdesgutengeschmacks/besucher/rahmenprogramm/geschmackserlebnisse/
Wer außerdem mehr über „die Guten“ aus der Welt der alkoholischen Getränke Wein, Bier und Whisky erfahren will, ist bei der Slow Food Messe am richtigen Ort: Bei 4 Whisky-Seminaren, 7 Bierseminaren und 8 Weinseminaren ist für jeden etwas dabei! Lernen Sie mehr über Bockbier und seine Geschichte und über regionale Spezialitäten, von Weizenbier aus Baden-Württemberg bis Bier und Käse aus dem Allgäu. Auch bei Wein und Whisky haben Sie die Wahl zwischen regionaltypischen Erzeugnissen, wie das Eintauchen in die faszinierende Vielfalt des Silvaners, oder die Entdeckung ausländischer Besonderheiten: Begeben Sie sich auf eine Kleine Whisky-Europareise oder entdecken Sie die Welt der rauchigen Whiskys vom europäischen Festland.
Anlässlich des 10-jährigen Messejubiläums findet außerdem eine Verabredung zum Essen der besonderen Art statt: Bei Schnecke trifft Stern im Schloss Hohenheim richtet sich das Augenmerk auf die Präsentation lokaler Küchen und traditioneller Erzeugnisse, und somit auf eins der Slow-Food-Hauptthemen, den Erhalt der biologischen und kulturellen Vielfalt. Die Südwest-Slow-Food-Convivien aus dem Südwesten – Freiburg, Karlsruhe, Schwarzwald-Baar-Heuberg, Stuttgart und Tübingen – offerieren jeweils ein Gericht aus regionalen Spezialitäten, unter anderem mit in der Region verankerten, traditionellen Arche-Passagieren wie dem Hinterwälder Rind, der Stuttgarter Geishirtle, der Ermstäler Knorpelkirsche. Gemeinsam mit dem Sternerestaurant Speisemeisterei wird ein mehrgängiges Menü mit begleitenden Weinen aufgetischt.
Hier finden Sie weitere Infos zum Rahmenprogramm und können die einzelnen Veranstaltungen buchen.
Hier können Sie sich für die Messe akkreditieren.
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Der Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe: Zwischen dem 31. März und dem 3. April 2016 präsentieren rund 500 Aussteller auf insgesamt 21.000 Quadratmetern eine einzigartige Vielfalt regionaler, traditionell handwerklich hergestellter Spezialitäten, die den strengen Qualitätskriterien von Slow Food genügen. Daneben können sich die Besucher auf ein umfangreiches und genussvolles Rahmenprogramm freuen. Sie erwarten spannende und informative Podiumsdiskussionen, einzigartige Geschmackserlebnisse, die große Vielfalt deutscher Weine in der Vinothek und viele Köstlichkeiten in der Kochwerkstatt.
]]>Bei Terra Madre Salone del Gusto 2016 - dem alle 2 Jahre stattfindenden größten internationalen Slow-Food-Event – hat das europäische NGO-Netzwerk People4Soil im September die gleichnamige Bürgerinitiative zum EU-Bodenschutz gestartet, für die nun auch die Online-Petition freigeschaltet wurde. Dem Bündnis People4soil aus über 300 Organisationen gehören auch Slow Food Deutschland und Slow Food International an.
Teil der Bürgerinitiative ist eine Petition, deren Ziel es ist, innerhalb von 12 Monaten EU-weit mindestens 1 Million Stimmen zu sammeln. Darüber hinaus kann man sich mit Direktbotschaften an die EU-Politiker richten: Die Hauptforderung der Bürgerinitiative an die EU-Politik ist die Festsetzung eines gesetzlichen Rahmens für nachhaltigen Bodenschutz, der diese lebensnotwendige Ressource als unersetzliches Allgemeingut anerkennt. Zudem soll auf alle Hauptgefahren für Böden hingewiesen werden, darunter Erosion, Bodenversiegelung, Bodenkontamination und Biodiversitätsverlust.
Slow Food Deutschland e. V. ist Teil dieses starken europäischen Netzwerkes dem europäische NGOs, Forschungsinstitute, Bauernverbände und Umweltschutzgruppen angehören. Diese breite Allianz will Druck auf die europäischen Institutionen ausüben, damit spezifische Gesetze für den Bodenschutz eingeführt und nachhaltige Regelungen für alle EU-Mitgliedstaaten verbindlich festgesetzt werden. Die unterschätzte Ressource Boden soll in Europa zum Gemeingut für unser Leben erklärt werden, und der Staatenverbund muss dessen nachhaltige Verwaltung als eine primäre Verpflichtung auch an zukünftige Generationen begreifen.
Zur Zeit wird Boden nicht durch eine zusammenhängende Gesamtheit von EU-Gesetzen geschützt oder auch nur verwaltet. Der Vorschlag zur Bodenschutz-Rahmenrichtlinie ist im Jahr 2014, nach acht Jahren Stillstand, von der EU Kommission wegen unvereinbaren Positionen der EU Staaten und des EU Parlamentes zurückgezogen worden. Die verbleibenden EU-Regelungen in verwandten Politikbereichen sind allerdings ungenügend, um für alle Böden in Europa ein angemessenes Schutzniveau zu sichern, dass dem Prinzip der „Enkeltauglichkeit“ entspricht.
Stimmen Sie jetzt mit Ihrer Stimme für den Bodenschutz in Europa und fordern mit einer Unterschrift, dass Boden als Allgemeingut anerkannt wird und deshalb einem legislativen Schutz unterliegen soll.
Jetzt schnell und einfach Petition unterschreiben: https://www.people4soil.eu/de
Folgen Sie der Initiative auf https://www.people4soil.eu/de und in den sozialen Medien unter: #People4Soil
]]>Berlin/Bonn. Gesucht werden Rezepte aus der Heimat: Ob aus Deutschland, Europa oder der Welt, Hauptsache sie sind wohlschmeckend und einfach zuzubereiten. Hobbyköchinnen und -köche aus dem In- und Ausland können ab sofort auf www.heimat-rezepte.de/wettbewerb ihre Ideen einbringen. Ende des Jahres wird eine gemeinsame Jury aus Vertretern des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV) und von Slow Food Deutschland (SFD) die besten auswählen. Die ersten fünf erhalten jeweils einen VHS-Kochkurs für zwei Personen in ihrer Nähe sowie den SFD-Genussführer 2017/2018 und weitere Bücher zu guter, sauberer und fairer Ernährung.
Der kostenlose Kochblog der Volkshochschulen, heimat-rezepte.de, startete im April dieses Jahres. Für den Weiterbildungsverband ist dies nicht allein ein Online-Angebot zum Thema Essen. Denn Rezepte zu verfassen, ist gleichzeitig auch eine gute Schreibübung. Und wer sie nachkochen will, trainiert sein Leseverständnis. Dahinter stehen die beiden DVV-Lernportale ich-will-lernen.de und ich-will-deutsch-lernen.de. „Ziel ist es, Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten und Menschen, die Deutsch lernen möchten, ein attraktives Forum zu bieten, in dem sie üben und gleichzeitig einen aktiven Beitrag leisten können“, erklärt Verbandsdirektor Ulrich Aengenvoort. Am Wettbewerb darf sich aber selbstverständlich jeder beteiligen, der Spaß am Kochen und am Essen hat.
Die Vorstandsvorsitzende von Slow Food Deutschland, Ursula Hudson, äußerte auch ihre Begeisterung zu der Kooperation: „Die Zusammenarbeit mit dem DVV an diesem Projekt ist für uns wichtig, da Essen eines der großen Universalthemen ist, das Menschen zusammenbringt; jeder kann über Essen sprechen, jeder kann auf besondere kulturelle und individuelle Erfahrungen zurückgreifen: SFD möchte über diese Zusammenarbeit Deutschlernende für gute, saubere und faire Lebensmittel begeistern, für kulinarisches Handeln, getragen von Genuss und Verantwortung.“
Slow Food ist eine weltweite Bewegung mit mehr als 100.000 Mitgliedern – davon 14.000 in Deutschland –, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein. Er fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, eine verantwortliche Landwirtschaft und Fischerei, eine artgerechte Viehzucht, das traditionelle Lebensmittelhandwerk und die Bewahrung der regionalen Geschmacksvielfalt.
Der Deutsche Volkshochschul-Verband ist die bildungs- und verbandspolitische Vertretung der Volkshochschulen und der VHS-Landesverbände auf Bundes- und europäischer Ebene. Hinter ihm stehen die rund 900 Volkshochschulen in Deutschland. Das Lernportal ich-will-lernen.de launcht heute zudem ein Special zum Thema gesunde Ernährung.
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Kontakt:
Boris Zaffarana, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DVV-Lernportal ich-will-lernen.de, Tel. 0228 975 69 - 80, zaffarana@dvv-vhs.de
Berlin, 15. Dezember 2016 - Gemeinsame Pressemitteilung von Slow Food Deutschland, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Germanwatch, Institut für Welternährung - World Food Institute (IWE) und Naturfreunde Deutschland
Breites Bündnis der Zivilgesellschaft fordert Paradigmenwechsel in der Forschungsförderung
Sind die öffentlichen Gelder, die in die Erforschung einer zukunftsfähigen Landwirtschaft und Ernährung investiert werden, richtig investiert? Sie könnten sich als Fehlinvestitionen mit schwer wiegenden Konsequenzen erweisen. Darauf weist ein Bündnis von fünf zivilgesellschaftlichen Organisationen hin. Gemeinsam legen sie heute in Berlin ein „Memorandum für eine Forschungswende zur Sicherung der Welternährung“ vor.
Getragen wird das Memorandum vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Germanwatch, Institut für Welternährung - World Food Institute (IWE), Naturfreunde Deutschland und Slow Food Deutschland.
Das Memorandum stellt fest: „Die Ernährung von zukünftig 10 Milliarden Menschen erfordert eine grundlegende Wende des Agrar- und Ernährungssystems und seiner Wissenschaften.“
Die Bundesregierung habe im Rahmen der Agenda 2030 gemeinsam mit der Staatengemeinschaft beschlossen, den Hunger auf der Welt bis 2030 zu beenden, eine gesunde Ernährung der Weltbevölkerung zu gewährleisten und dies durch Förderung einer nachhaltigen ökologischen Landwirtschaft zu unterstützen. Bisher jedoch fließe der weitaus größte Teil der Forschungsmittel immer noch in den weiteren Ausbau der industrialisierten Landwirtschaft und der hochverarbeitenden Ernährungsindustrie, die dieses Ziel nicht erreichen können, es vielmehr gefährden. Hier müssten die Weichen neu gestellt werden.
„Wenn die Bundesregierung ernsthaft Fluchtursachen bekämpfen will“, betont Dr. Wilfried Bommert, Sprecher des Institut für Welternährung-World Food Institute, „dann muss sie eine Neuverteilung der öffentlichen Fördermittel zur Erforschung einer zukunftsfähigen Landwirtschaft und Ernährung auf den Weg bringen. Nur so ist Hunger als Fluchtursache zu überwinden.“
Die Initiatoren verstehen das Memorandum als einen Anstoß zur notwendigen Veränderung von Förderungszielen und Auswahlprozessen. Sie erklären sich bereit, die Umorientierung in Forschung und Lehre zur Sicherung der Welternährung zu unterstützen.
Das Memorandum kann hier heruntergeladen werden.
]]>Heute wurde bei Terra Madre Salone del Gusto – dem alle 2 Jahre stattfindenden größten internationalen Slow-Food-Event in Turin, Italien – die Slow Food Chef Alliance Deutschland gegründet: ein Netzwerk aus professionellen Gastgebern, die Verantwortung für das Produkt, dessen Verarbeitung und Verwertung übernehmen. Für Slow Food Deutschland ist das neu entstandene Netzwerk ein weiterer Baustein für das solide Fundament eines nachhaltigeren Lebensmittelsystems.
Bei der heutigen Gründungsfeier äußerte sich die Vorsitzende von Slow Food Deutschland, Ursula Hudson, wie folgt zur Initiative: “Ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem kann nur erreicht werden, wenn sich alle Akteure entlang der kompletten Wertschöpfungskette um Verbesserung bemühen und nach Werten der sozialen, ökologischen, ökonomischen, politischen und kulturellen Nachhaltigkeit handeln. Der Gastronomie kommt als wichtiger Abnehmer landwirtschaftlicher und handwerklich verarbeiteter Produkte hierbei eine Schlüsselrolle zu.
Die engagierten Köche der Chef Alliance beziehen nachhaltige Produkte aus der Region. Hierdurch wirken sie als wichtige Schnittstelle zwischen lokalen Erzeugern und aufgeklärten Verbrauchern einerseits und als zentrale Akteure der regionalen Vernetzung und Förderer lokaler Strukturen andererseits. Die Chef-Alliance-Köche nehmen eine Vorreiterrolle ein, da sie ihren Gästen die Möglichkeit vor Augen führen, wie man eingebettet in nachhaltige lokale Netzwerke arbeitet und kocht. Aus diesem Grund war es für Slow Food unerlässlich ein Netzwerk aus Köchen zu etablieren, die sich der Slow-Food-Philosophie verschreiben und Seite an Seite mit regionalen Kleinbauern und Lebensmittelhandwerkern arbeiten. Wir begrüßen nun alle teilnehmenden Gastronomen offiziell als Chef-Alliance-Köche und freuen uns auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.“
Die Slow Food Chef Alliance Deutschland ist ein dynamisches Netzwerk aus Küche, Bar, Service sowie deren Partnern: den Erzeugern guter, sauberer und fairer Produkte. Die Mitglieder der Slow Food Chef Alliance Deutschland arbeiten mit Passagieren der Slow Food Arche des Geschmacks sowie regionalen und saisonalen Produkten und informieren die Gäste umfassend über ihre Produkte und deren Erzeuger.
Unter den Köchen, die bei der heutigen Gründungsveranstaltung bei Terra Madre Salone del Gusto in das Netzwerk aufgenommen wurden sind Christoph Hauser aus Regensburg (Hausers Kochlust) und Jens Witt aus Hamburg (Wackelpeter – Ökologisches Essen für Kinder). Sie haben heute gemeinsam für die Gäste in der Terra-Madre-Küche das bayerische Gericht der Fingernudeln mit Zwiebeln gekocht.
Die komplette Liste aller deutschen Köche der Chef Alliance finden Sie hier:
http://www.fondazioneslowfood.com/en/nazioni-alleanza/germany/
Mehr Informationen zur Slow Food Chef Alliance in Deutschland: https://slowfood.de/biokulturelle_vielfalt/slow_food_chef_alliance/
Neben der deutschen Chef Alliance hat sich heute in 7 weiteren Ländern ein Netzwerk aus Köchen gegründet. Die Slow Food Chef Alliance gibt es somit in insgesamt 15 Ländern. Neu dazugekommen sind: Frankreich, Argentinien, Brasilien, Indien, Kenia, Uganda und Ecuador.
]]>PRESSEINFORMATION – Berlin, 08. Juni 2016
Mit der Arche des Geschmacks unterstützt Slow Food Pflanzensorten, Tierrassen und traditionelle Lebensmittel, die sich der gängigen 'Wachse-oder-weiche'-Mentalität der Lebensmittelindustrie nicht anpassen lassen, und dadurch vom Verschwinden bedroht sind. Dagegen etwas zu tun ist einfach: Essen, was man retten will! Denn was nachgefragt wird, wird auch weiterhin erzeugt und trägt so nicht nur zur Vielfalt auf unserem Teller bei, sondern auch zur biologischen und kulturellen Vielfalt unserer Region. Folgende traditionelle einheimische Sorten und Erzeugnisse lassen sich in dieser Jahreszeit durch Erwerb genießen oder können selbst angebaut werden:
Maiwirsing: Der Maiwirsing ist eine sehr helle und zarte Form des Wirsingkohls mit lockerer Kopfbildung aus dem Raum Köln-Bonn (Nordrhein-Westfalen). Es gibt heute nur noch 7 Betriebe, die ihn mit eigenem Saatgut anbauen. Die Botanischen Gärten der Universität Bonn haben die Sorte „Bonner Advent“ des Maiwirsings in ihre Sammlung „Bedrohte regionale Nutzpflanzensorten“ aufgenommen und versuchen so die Sorte zu erhalten. Bei Kennern und Liebhabern ist er immer noch - oder wieder - sehr begehrt und auch die Gastronomie kommt langsam auf den Geschmack. Auch VertreterInnen des Slow Food Convivium Köln setzen sich für dessen Erhalt und Saatgutvermehrung ein.
Bremer Scheerkohl: Als Scheerkohl bezeichnet man in Bremen und Ostfriesland (Niedersachsen) eine lokale Varietät des Rapses. Der Scheerkohl war ein alltägliches Produkt in der Region. Er war ein fester Bestandteil der Bremer Küchentradition und gehörte zur regionalen Esskultur. Der Bremer Scheerkohl ist auf die klimatischen Bedingungen der Region mit den relativ geringen Temperaturschwankungen im Jahresverlauf und der Seltenheit starker Fröste eingestellt und in seinem Wachstum darauf angewiesen. Bis in die 1960er-Jahre handelte es sich um ein populäres Frischgemüse, preiswert und im Garten einfach anzubauen, das in gemüsearmen Monaten mehrfach in der Woche auf dem Tisch stand. Danach ist es aus der Mode gekommen, so dass die zahlreichen regionalen Schnittkohlsorten verschwanden. Mittlerweile hat er durch die Aktivitäten des Slow Food Conviviums Bremen eine gewisse Renaissance erfahren.
Nordhessische Ahle Wurscht: Die Nordhessische Ahle Wurscht ist ein Paradebeispiel dafür, dass es bei der Wurstherstellung auch ohne künstliche Schnellreifung und viele Zusatzstoffe geht: Traditionell hergestellte Ahle Wurscht ist eine lange gereifte Rohwurst aus Schweinefleisch. Die Verarbeitung zur Rohwurst erfolgt in warmem Zustand, spätestens jedoch am anderen Tag. An Zusätzen werden traditionell nur Salz und Salpeter sowie frisch gemahlene Gewürze beigegeben, die je nach Hersteller differieren und der Wurst eine individuelle Note gibt. Jegliche Art von chemischen Zusätzen, die die Reife beeinflussen, sind verboten. Je nach Wurstdurchmesser reift Nordhessische Ahle Wurscht zwischen 3 und 9 Monaten.
Hintergrund:
Regionale und handwerklich erzeugte Lebensmittel, alte Sorten und heimische Tierrassen sind Teil des kulturellen, historischen und biologischen Erbes Deutschlands. Sie gehören untrennbar zur Identität ihrer Region, und die regionale Erzeugung und der Vertrieb dieser traditionellen Lebensmittel tragen zu einer starken Lokalwirtschaft bei. Darum hat sich das Slow-Food-Projekt der Arche des Geschmacks ihren Erhalt auf die Fahne geschrieben. Bei der Erzeugung dieser guten, sauberen und fairen Erzeugnisse geht es nicht nur um die sinnlichen Eigenschaften des Produktes, sondern auch darum, dass sie mit Bedacht und Respekt gegenüber der Natur produziert werden und traditionelle Verarbeitungsmethoden aufrecht erhalten.
Die von Slow Food geförderten traditionellen Pflanzensorten, Tierrassen und handwerklichen Erzeugnisse – „Arche-Passagiere“ genannt – sind einige der letzten Erzeugnisse aus landwirtschaftlichen und handwerklichen Strukturen, die an Landschaft, Klima und Lokalkultur angepasst sind und mit diesen in positiver Wechselwirkung stehen. Sie sind „best-practice“-Beispiele eines enkeltauglichen Lebensmittelsystems.
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Das internationale Projekt "Arche des Geschmacks" der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt seit 1996 traditionelle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden, die unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen am Markt nicht bestehen oder "aus der Mode" gekommen sind. Die Passagiere der Arche des Geschmacks bringen Abwechslung auf den Teller und erhalten dabei die kulturelle und biologische Vielfalt der Regionen. Schwerpunkt der Arbeit ist das aktive Sammeln, Beschreiben, Katalogisieren und Bekanntmachen der Passagiere. Das Motto lautet: Essen, was man retten will! Denn: Was nicht gegessen wird, wird nicht nachgefragt, kann also nicht verkauft werden und wird deshalb nicht hergestellt. Weltweit gibt es über 2.000 Arche-Passagiere, in Deutschland sind zur Zeit 56: http://www.slowfood.de/biodiversitaet/arche_des_geschmacks/
]]>Die zuletzt krisengeschüttelte Fastfoodkette McDonalds verschärft ihre Transparenz-Offensive und verrät den Kunden „was drin ist“ in den Produkten. Wir haben den Zutatencheck des Unternehmens gecheckt.
Im Zuge einer „agileren Unternehmenskultur“, so die Börsenbeobachter, hat der Burgerbrater McDonalds seine Transparenz-Offensive ausgeweitet. Schon im Oktober hatte das Unternehmen in einem 12-stündigen Livestream seine Kundschaft in die vorher gut geputzte Küche blicken lassen. Alles pikobello, tote Nagetiere wird hier sowieso niemand vermuten. Jetzt hat McDonalds den großen Zutaten-Check angekündigt – was ist drin? „Wenn Du wissen willst, was in unseren Produkten steckt, dann klick Dich jetzt durch und finde es heraus. (…) Du kannst Burger, Nuggets, Desserts und Co. auseinandernehmen – Zutat für Zutat.“
Schön, dann schauen wir doch mal rein in die brodelnden McDonalds-Töpfe. Wir beginnen mit den Pommes Frites. Bei den Kartoffelstäbchen können wir schon mal Entwarnung geben und uns entspannen, sie stammen tatsächlich aus – Kartoffeln! Die entsprechende Frage eines kanadischen Kunden wird per Video positiv beantwortet. Zum Beweis hüpfen echte Knollen übers Laufband. Die werden dann dampfgeschält und rasen „mit 80 km/h durch den Messerblock“. Sie werden außerdem mit einer Dextrose-Lösung behandelt, damit ihre Oberfläche schön gleichmäßig ist. Am Ende werden sie ganz friedlich in Sonnenblumen- und Rapsöl frittiert.
Lektion eins: Die Kartoffelstäbchen bestehen nicht aus Stärkezement, sondern aus richtigen Kartoffeln. Klasse!
Jetzt die „Emmentaler-Schmelzkäsezubereitung“: So richtig viel Emmentaler ist leider nicht drin, das sollte man nicht so wörtlich nehmen. Es ist eher eine Schmelzkäsezubereitung mit ä bitzeli Emmentaler. Genau genommen kommt der Käse weder aus der Schweiz, noch aus dem Allgäu, sondern „aus der EU“. So präzise wollten wir es ja gar nicht wissen. Jedenfalls wird er im schönen Allgäu endverarbeitet. Und: Er wird ohne tierisches Lab hergestellt, erklärt McDonalds an die Adresse gestrenger Veganer. Das heißt im Umkehrschluss: Es wird gentechnisch hergestelltes Lab eingesetzt? Solch‘ impertinente Fragen überfordern natürlich den Zutatencheck.
Der Schmelzkäse, so wird es im Video erklärt, besteht „zu 60 Prozent aus Käse“. Und der Rest? Der Rest besteht unter anderem aus Wasser, Schmelzsalzen und nicht näher beschriebenen „Milchkomponenten“. Was sind jetzt wieder Milchkomponenten? Wo der Zutatencheck schweigt, hilft uns der Slow Food-Lebensmittelexperte Hanns Kniepkamp: „Hinter dem Begriff Milchkomponenten verstecken sich Magermilchpulver, Molkepulver und andere Streck- und Verarbeitungsmittel.“ Auch Emulgatoren sind drin. Oha!
Lektion zwei: Der Käse besteht nur zu 60 Prozent aus Käse. Der Rest vom Käse ist gar kein Käse. Schade eigentlich!
Das Hauptgericht bei McDonalds ist natürlich der Hamburger. Es besteht zu 100 Prozent aus deutschem Rindfleisch. Das Fleisch kommt von „73.000 Höfen ... dort sind alle Haltungsformen vertreten.“ Also gute, mittlere, schlechte und katastrophale Haltung? Genaueres erfahren wir leider nicht. Weiter heißt es nur: „Die meisten Landwirte haben sich für Laufställe entschieden.“ Man könnte auch sagen: Die Tiere stehen ständig im Stall, Weidehaltung mit saftigen Wiesen sieht anders aus.
Lektion drei: Es gibt viele Höfe und viele Rindviecher in Deutschland. Genau!
Jetzt servieren wir den Nachtisch. Wir nehmen ein paar Löffelchen Erdbeersirup an Südtiroler Bioapfelschnitz und Softeis. Der Apfel ist clean, er hat nur etwas Askorbinsäure abgekriegt. Was ist drin im Erdbeersirup? Wie viel Zucker? Wie viel „natürliches“ Erdbeeraroma aus Sägemehl? Leider hüllt sich der Zutatencheck erneut in Schweigen. Er sagt uns nur: „Wir setzen in allen Sirupen Aromen mit einem geringen Alkoholgehalt ein.“ Okay, Schnaps hatten wir eigentlich auch gar nicht bestellt. Immerhin wissen wir jetzt: Es wird Aroma reingerührt. Den Sirup bezieht McDonalds vom Süß-Lieferanten Schwartau. Dort erfahren wir, dass in den Erdbeerprodukten neben viel, viel „sonnengereiften Erdbeeren“ vor allem Zucker, Glukosesirup, Geliermittel und Säuerungsmittel drin sind.
Zurück zum feinen Dessert. Es fehlt noch das Softeis. Das Eis wird aus bayerischer Milch gemacht, es ist „aber nicht weiß-blau“. Es ist dafür „ganz soft …komplett vegetarisch und ohne Alkohol“. Gibt’s eigentlich auch Softeis mit Fleisch, Fisch und doppeltem Whiskey?
Lektion vier: Niemand muss beim Dessert einen Vollrausch befürchten. Das beruhigt uns jetzt!
Wer mit diesem Zutaten-Check noch nicht voll zufriedengestellt ist, der kann auch direkt bei McDonalds nachfragen. Und tatsächlich, eine Frage hätten wir dann doch noch: Hatte Wolfram Siebeck eigentlich recht, dass diese Art von Schmelzkäse nur dazu taugt, kaputte Fahrradschläuche zu flicken? Und: Wie lange muss ich den Schlauch dann trocknen lassen?
Letzte Meldung: Nach heftigen Protesten in Rom wehrt sich nun auch die Stadt Florenz gegen eine geplante McDonalds-Filiale im historischen Zentrum nahe der berühmten Kathedrale. Und das ist auch gut so.
]]>Die Slow Food Arche des Geschmacks – das internationale Projekt zum Schutz bedrohter Nutztiere, Nutzpflanzen und regional wertvoller Lebensmittel – wurde im Jahr 2014 zum ersten Mal als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011 bis 2020 der Vereinten Nationen ausgezeichnet. Nun wurde der Arche diese Auszeichnung für zwei weitere Jahre zuerkannt. Durch das Auszeichnen von Projekten, die sich auf vorbildliche Weise für die biologische Vielfalt einsetzen, wird das Thema verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt.
Das internationale Projekt Arche des Geschmacks der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt seit 1996 traditionelle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden, die unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen am Markt nicht bestehen oder "aus der Mode" gekommen sind. In Deutschland gibt es zur Zeit 58 Arche-Passagiere, weltweit sind es über 3.000.
Die Passagiere der Arche des Geschmacks bringen Abwechslung auf den Teller und erhalten dabei die biokulturelle Vielfalt der Regionen. Schwerpunkt des Projektes ist das aktive Sammeln, Beschreiben, Katalogisieren und Bekanntmachen der Passagiere. Das eingängige Motto lautet: Essen, was man retten will! Denn: Seltene lokale Produkte können innerhalb weniger Generationen ganz verloren gehen, wenn sie nicht weiter angebaut, gezüchtet oder hergestellt werden - und mit ihnen das Wissen und Können um ihre Herstellung.
Die Arche setzt ein bedeutendes Zeichen für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland. Einige Passagiere, wie z. B. die Alblinse und die Champagner Bratbirne, haben durch das Projekt schon einen erheblichen Aufschwung erlebt und sind nun durch die steigende Nachfrage, die auch zu einer steigenden Produktion führt, weniger gefährdet von der kulinarischen Landkarte zu verschwinden. Außerdem werden Passagiere zunehmend in Gasthäusern und Restaurants angeboten, die sich dem Erhalt der lokalen Küche verschrieben haben.
Der weitere Ausbau des Netzwerks steht zudem im Fokus der Arche, um so viele Multiplikatoren wie möglich einzubinden: Eine stets aktuelle Erzeugerliste unterstützt so z. B. die steigende Nachfrage bei Konsumenten und in der Gastronomie. Die Arche ist auch ein zentraler thematischer Schwerpunkt bei vielen Slow-Food-Veranstaltungen, um bei Verbrauchern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass sich jeder für den Erhalt der seltenen und gefährdeten Spezialitäten einsetzen kann. Dies zu tun ist einfach: Ein potentieller neuer Passagier kann von jedem angemeldet werden, ein Arche-Erzeugnis zu essen trägt zu seiner Erhaltung bei und die Geschichte des Produkts und seiner Erzeuger weiterzuerzählen erhält den Passagier auch für kommende Generationen am Leben.
Die Projektbeschreibung auf der Webseite der UN-Dekade:
]]>Sehr geehrter Herr Minister,
sehr geehrter Herr Schmidt,
Die große Milchkrise und der dadurch beschleunigte tiefe Strukturwandel in der Milcherzeugung erfüllt auch uns Verbraucher mit Sorge. Sicher: eine flächendeckende Milchversorgung ist gegeben – und dies momentan zu Tiefstpreisen. Doch um welchen sozialen, ökologischen und das Tierwohl betreffenden Preis?
Was fehlt ist eine stärkere Produktdifferenzierung, was fehlt sind regionale und frische Milchprodukte und damit die Möglichkeit für die Erzeuger, den wirklichen Wert des Lebensmittels Milch für den Verbraucher erfahrbar zu machen und so wiederum auch ihre Arbeitsleistung angemessen zu bepreisen. Auf dem Milchgipfel am Montag, den 30. Mai, in Berlin haben Sie genau dies herausgestellt und den verstärkten Einstieg der Branche in Qualität, Regionalität und Produktdifferenzierung als einen möglichen Weg aus der Überproduktion und der Preiskrise beschrieben (FAZ 31.5.2016 „Milchgipfel vereinbart Nothilfe und Branchendialog“).
Verbraucher wollen gute, frische Milch – Erzeuger eine gute Entlohnung ihrer Arbeit. Eine Möglichkeit diese Interessen zusammenzuführen ist die direkte Abgabe von Milch ab Hof. Dies ist bei uns in Deutschland nur unter bestimmten Auflagen und Kontrollanforderungen erlaubt (§ 17 TierLMHV). Das ist auch gut so, denn Milch ist ein äußerst empfindliches und leicht verderbliches Produkt.
Die Abgabe von Milch über Milchautomaten ist dafür eine zweckmäßige und den modernen Lebens- und Arbeitsformen angepasste Lösung. Die Milch wird dort gekühlt vorgehalten. Immer mehr Milcherzeuger möchten Verbrauchern diese Möglichkeit bieten, stoßen jedoch hier auf große Widerstände seitens der Veterinärbehörden.
Hinzu kommt, dass auf Grund des Strukturwandels in der Milcherzeugung nur noch wenige Milchbetriebe in erreichbarer Verbrauchernähe liegen. Die Wege sind mithin sehr lang und sehr umständlich (Feldwege).
Milchautomaten sollten daher verbrauchernah eingerichtet werden dürfen. In anderen europäischen Ländern ist dies längst Praxis, zumal die Europäische Union (EU Hygieneverordnung 853/2004) hier den Mitgliedstaaten freie Hand gibt.
In Italien und Slowenien beispielsweise, aber auch in anderen EU-Ländern dürfen Milchautomaten an zentralen Orten in Kommunen aufgestellt werden; sie erfreuen sich dort bei Milchtrinkern großer Beliebtheit und entlohnen den Bauern mit einem fairen Milchpreis. Zudem fördern sie ein wesentlich besseres Verständnis des Lebensmittels Milch und seiner Herkunft und sie bringen Erzeuger und Verbraucher auf eine wesentlich weniger anonyme Weise zusammen als es bei anderem Einkauf der Fall ist.
In Deutschland wird dies strikt unterbunden, da nach TierLMHV „die Abgabe im Milcherzeugerbetrieb zu erfolgen hat.“ Das sollte einen Zukauf von fremder Milch ausschließen. Allerdings stammt dieser Passus aus der Milch-ab-Hof-Abgabeverordnung von 1961, und damals waren die Wege zwischen Verbrauchern und Milcherzeugern nicht so weit und umständlich wie heute. Hinzu kommt, dass wir heute über wesentlich bessere Kühltechniken sowie Reinigungs- und Desinfektionsmöglichkeiten verfügen.
Die Veterinärverwaltung geht jedoch noch einen Schritt weiter und bezieht sich auf ein Karlsruher Verwaltungsgerichtsurteil (AZ K312/10) von 2010. Dieses hatte einem Milcherzeuger untersagt, den Automaten auf der dorfnahen Hofstelle aufzustellen, da der Betriebsteil, in dem die Milch tatsächlich erzeugt werde, nicht der im Ortskern liegende Betriebsstandort sei, sondern der zwei Kilometer davon weg ausgelagerte, neu gebaute Milchviehstall. Angesichts des strukturellen Wandels in der Milcherzeugung einerseits und der Forderung nach guten, großen und Bewegung zulassenden Ställen ist diese Rechtsauslegung geradezu als anachronistisch zu bezeichnen.
Kurzum: damit Verbraucher an die von ihnen gewünschte Milch kommen und Betriebe diese Milch an entsprechenden Orten auch abgeben können, muss die Milch ab-Hof-Abgabe-Regelung dringend modernisiert werden. Sie muss eine Regelung für Milchautomaten enthalten sowie eine verbesserte Regelung der Abgabeorte und der dazu notwendigen Milch-Eigenkontrollen der Betriebe.
Eine auf diese Weise verbesserte direkte Abgabe von Milch ab Hof ist aus unserer Sicht ein Schritt zur Verbesserung der Produktdifferenzierung und zur Geschmacksbildung der Verbraucher und ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung der lokalen Versorgung, die den Schulterschluss von Verbraucher und Erzeuger als Basis braucht.
Wir würden gerne mit Ihnen gemeinsam und im persönlichen Gespräch die Möglichkeiten ausloten, diesen Vermarktungsweg zu verbessern – auch im Sinne der Lebensmittelsicherheit.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Ursula Hudson
Vorsitzende
Slow Food Deutschland e. V.
ursula.hudson@slowfood.de
Mehr Informationen zum Thema Milch und Milchversorgung finden Sie auch in einer Slow-Food-Veröffentlichung zum Thema Milch in: Der Kritische Agrarbericht 2014, „Raus aus dem standardisierten Elend Initiative(n) zur Rettung der vielfältigen Milch“ (S. 290-294).
]]>Die vor wenigen Tagen angekündigte Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto durch den deutschen Chemiegiganten Bayer ist ein Schlag ins Gesicht für die kleinbäuerliche und auf Nachhaltigkeit setzende Landwirtschaft weltweit, sowie für alle Akteure im Kampf um soziale, ökologische, politische, ökonomische und kulturelle Nachhaltigkeit. Der entstehende Konzern verfügt über eine faktische Monopolstellung im Bereich Saatgut und Pflanzenschutzmittel und die Strukturen der industriellen Landwirtschaft, welche die UN-Nachhaltigkeitsziele 2030 konterkarieren, werden hierdurch weiter verfestigt.
Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland, kommentiert:
„Weltweit geraten Landwirte schon jetzt in eine erzwungene Abhängigkeit von Saatgutkonzernen, die oft zum finanziellen Ruin führt – auch Suizide zahlreicher Kleinbauern werden hiermit in Verbindung gebracht. In Indien spricht man sogar von einem „Selbstmordgürtel“. Gleichzeitig stellt die Vormachtstellung der Pestizidindustrie ein wahres Problem für die Zukunft unserer Ernährung dar, denn es ist ganz sicher nicht die industrielle Landwirtschaft, die zukünftig 10 Milliarden Menschen ernähren wird. Der Zusammenschluss von Bayer und Monsanto droht die Lage noch weiter zu verschlimmern.
Genau deshalb besteht nun umso mehr die Notwendigkeit, dass sich die Zivilgesellschaft, alternative Bauernverbände, handwerkliche Erzeuger und Verbraucherschutzorganisationen zusammen schließen, um den negativen Folgen der Fusion, die bereits am Horizont zu erkennen sind, entschlossen entgegenzutreten. Wenn wir dem industriellen Lebensmittelsystem weiterhin das Primat einräumen, wird es nur noch eine sehr überschaubare Anzahl an Ernten geben – laut der FAO der Vereinten Nationen noch 60 Ernten -, dann ist Schluss. Deshalb setzen wir uns für Nachhaltigkeit entlang der kompletten Wertschöpfungskette der Lebensmittelproduktion inklusive Saatgutfreiheit ein. Vor allem in der EU müssen wir uns für Ökologisierung und Diversifizierung der Landwirtschaft einsetzen. Wir alle sind gefragt: Als Verbraucher haben wir mindestens 3 Mal am Tag die Wahl, was für ein Lebensmittelsystem wir unterstützen, denn Essen ist politisch.“
Slow Food Deutschland fordert die EU-Kommission nun dezidiert dazu auf im Zuge der Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt, die durch den Zusammenschluss auf dem Spiel steht, einzulenken. Auch das Kartellamt müsste eingreifen und die Marktkonzentration des Allgemeinguts Saatgut verhindern. Es ist völlig unverständlich, dass bei dem Zusammenschluss der Supermarktketten Kaisers und Tengelmann Abgesänge auf den Wirtschaftsminister angestimmt werden, eine Monopolisierung unser aller Ernährungsgrundlagen aber stillschweigend hingenommen wird.
In Turin, Italien, treffen sich diese Woche ab Donnerstag bei Slow Foods größtem internationalen Event, Terra Madre Salone del Gusto, über 5.000 Landwirte, Züchter, Imker, Fischer, Köche, Wissenschaftler, Autoren, Aktivisten, Gärtner und viele andere Akteure rund um unser Lebensmittelsystem aus über 160 Ländern. Gerade unter dem Gesichtspunkt der aktuellen Entwicklungen wird das internationale Slow-Food-Netzwerk dieses Welttreffen als Chance nutzen, um den Machenschaften der Chemie- und Saatgutkonzerne, die die Landwirtschaft einseitig in die Richtung der industriellen Produktion treiben wollen, entgegenzutreten und zu zeigen, dass es schon jetzt in der EU und weltweit ein Netzwerk an verantwortungsbewussten Verbrauchern, Organisationen, Erzeugern und Handlungsträgern gibt, die für eine andere, eine nachhaltigere Landwirtschaft für Menschen, für Umwelt und für die Tiere eintritt. http://www.salonedelgusto.com/en/
]]>Bei der jährlichen Slow-Food-Leitmesse vom 31. März bis 3. April 2016 in Stuttgart steht das bewusste Erleben von Lebensmitteln mit allen Sinnen im Vordergrund. So bietet der Markt des guten Geschmacks – Die Slow Food Messe z.B. Mitmach-Veranstaltungen zum Thema Ganztierverarbeitung und Vielfalt schmecken.
„Beim Markt des guten Geschmacks geht es uns vor allem darum, die Menschen wieder an das Essen und alle damit verbundenen Prozesses heranzuführen. Die Industrialisierung der Lebensmittelindustrie hat zu einer Entfremdung von Mensch und Speise geführt. Viele Verbraucher wissen nicht mehr, auf welcher Weide 'ihr Steak' stand, wie der Bauer das Tier behandelte, womit es gefüttert wurde, oder welcher Metzger wie die Schlachtung vollführte. Das oft fehlende Wissen um die Lebensmittelproduktion und die Speise macht es für viele schwer, 'gute' von 'schlechten' Produkten zu unterscheiden“, so Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland.
Gerade beim Fleisch tragen wir eine große Verantwortung, das Erzeugnis wertzuschätzen, zum Beispiel durch eine möglichst ganzheitliche Verwertung des geschlachteten Tieres - von Kopf bis Schwanz. Die Erzeugung von Fleisch und tierischen Produkten erfordert viel Arbeit, Kosten und natürliche Ressourcen, aber es geht dabei auch um die Würde des für uns geschlachteten Tieres. Bei der Slow Food Messe widmen sich deshalb mehrere Kochwerkstatt-Termine der Ganztierverarbeitung, um zu zeigen, wie man auch weniger edler oder bekannte Teile in leckere Gerichte verwandelt:
Leberknödelsuppe in der Gemüsebrühe - von A - Z selbstgemacht! (K 3): Zwei junge Vollblutgastronomen schlagen mit Produkten vom eigenen Acker eine Brücke zwischen klassischer Kochkunst und zeitgemäßer jahreszeitlicher Ausrichtung. "Herz &Niere" steht für Respekt vor dem Lebewesen und daher werden ganze Tiere verwendet und verwertet. Christoph Hauser („Herz & Niere“ –das nose to tail Restaurantkonzept in Berlin) wendet hierbei u.a. klassische Konservierungstechniken an und verbindet diese gekonnt mit seiner jahrelangen Erfahrung in der deutschen Spitzengastronomie. (Freitag, 01.04.2016, 11:00 - 12:30 Uhr)
Feines Lammragout aus Bries, Zunge und Keule mit Steckrübe und Kartoffeln (K7): Ursula Hudson und Detlev Ueter kochen ganz traditionell Innereien vom Lamm. Sie wollen mit frischen Innereien von Tieren kochen, deren Leben ein gutes war, die extensiv gehalten und aufgezogen wurden und einen so guten wie nur möglichen Tod hatten. Aus Respekt vor dem Lebewesen wollen Ursula Hudson und Detlev Ueter gezielt das als Köstlichkeit auf den Tisch bringen, was aus dem Repertoire der Zubereitungen verschwindet, weil es nicht mehr geschätzt wird oder weil die Tiere aus industriellen Haltungsformen kommen und damit deren Innereien nicht gut auf den Tisch zu bringen sind. Und die Küchenphilosophie? Sie ist einfach, traditionell. Ziel ist, für Sie erfahrbar zu machen, wie wunderbar Inneren zu verarbeiten sind, wie köstlich sie unsere Mahlzeiten bereichern und abwechseln. (Samstag, 02.04.2016, 13:30 - 15:00 Uhr)
Lamm - ganz oder gar nicht (K 10): Über das Putzen von Artischocken und Innereien bis hin zur Zubereitung von frischer Pasta erleben wir vier traditionelle römische Rezepte. Andrea und Marcello Gallotti bringen in ihr junges Restaurant viel ein: tiefes Wissen und Erfahrungen, die sie in ihrem Studium an der Slow-Food-Universität in Italien erworben haben, ihre Verwurzelung in verschiedensten europäischen Kulturen, die Überzeugung, dass Essen Identität und Freude stiftet, und ihren Ansatz, die Vielfalt der Regionalküchen Europas authentisch erlebbar zu machen. (Sonntag, 03.04.2016, 13:30 - 15:00 Uhr)
Das Zweinutzungshuhn – eine nachhaltige Alternative zu den ausgebeuteten Hochleistungstierrassen der Massentierhaltung - findet wiederum Verwendung in der Kochwerkstatt Caesar’s Salad à la Sonja Frühsammer mit Hähnchenbrust vom Zweinutzungshuhn (K 9): Sie ist die beste Köchin in Berlin und eine der besten bundesweit. Die gebürtige Australierin kreiert aromenreiche Gerichte, die mit verschiedenen Konsistenzen und Geschmacksrichtungen spielen. (Sonntag, 03.04.2016, 11:00 - 12:30 Uhr)
Dass Fleisch nicht unbedingt für ein gehaltvolles und deliziöses Mahl notwendig ist zeigt die vegetarisch ausgerichtete Kochwerkstatt Emmer- Ravioli mit Ziegenfrischkäse, Salbei-Schalotten-Butter und Wasserkressesalat mit Stefan Rottner (K4): Sein Handwerk hat Stefan Rottner in verschiedenen Spitzenrestaurants in Deutschland und der Schweiz erlernt. Regionale Spezialitäten sowie die Kräuter aus dem hauseigenen Garten bilden die Grundlage für seine gehobene und zugleich bodenständige Küche. (Freitag, 01.04.2016, 13:30 - 15:00 Uhr)
Hier finden Sie weitere Infos zum Rahmenprogramm und können die einzelnen Veranstaltungen buchen.
Hier können Sie sich für die Messe akkreditieren.
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Der Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe: Zwischen dem 31. März und dem 3. April 2016 präsentieren rund 500 Aussteller auf insgesamt 21.000 Quadratmetern eine einzigartige Vielfalt regionaler, traditionell handwerklich hergestellter Spezialitäten, die den strengen Qualitätskriterien von Slow Food genügen. Daneben können sich die Besucher auf ein umfangreiches und genussvolles Rahmenprogramm freuen. Sie erwarten spannende und informative Podiumsdiskussionen, einzigartige Geschmackserlebnisse, die große Vielfalt deutscher Weine in der Vinothek und viele Köstlichkeiten in der Kochwerkstatt.
]]>Jedes Jahr am 10. Dezember begeht die internationale Slow-Food-Bewegung mit hunderten von Veranstaltungen in 170 Ländern den Terra Madre Tag. Im Mittelpunkt des weltweiten Aktionstags steht die Wertschätzung regionaler Esskulturen und der biokulturellen Vielfalt, sowie der Erhalt der damit verbundenen kulinarischen Traditionen. Dazu treffen sich Slow-Food-Aktivisten weltweit, um in Gesellschaft ein Zeichen für ein nachhaltigeres Lebensmittelsystem zu setzen und regionaltypische Spezialitäten wiederzubeleben und aufzutischen, die vom Aussterben oder Vergessen bedroht sind.
Slow Food Deutschland widmet den Terra Madre Tag 2016 im Internationalen UN-Jahr der Hülsenfrüchte dem Thema Leguminosen und Bodenfruchtbarkeit und begibt sich dazu mit einer „Slow Food Wurzeltour“ auf den Biobauernhof Chiemgaukorn in Oberbayern. Der Fokus der Veranstaltung liegt auf der Erkundung des Lebensmittels Linse. Diese eiweißhaltige Frucht bietet nicht nur eine gute Alternative zu tierischen Produkten, sondern spielt auch eine wichtige Rolle für eine bodenschonende Landwirtschaft: Die Linse erhält die Bodenfruchtbarkeit, fördert die Vielfalt auf dem Feld und auf dem Teller und bietet Nahrung für Bestäuber und Brutmöglichkeiten für Ackervögel. Dr. Rupert Ebner, Veterinär und Vorstandsmitglied SFD, wird mit den Teilnehmern der Wurzeltour und Dipl. Ing. agr. Julia Reimann und Dipl. Ing. agr. Stefan Schmutz, Bio-Landwirte bei Naturland, eine Feldbegehung anführen. Anschließend werden Bio-Linsensorten und weitere Gerichte aus hofeigenen Naturprodukten wie Urgetreide und Bayerischem Reis verkostet. Erläuterungen zu den Linsensorten (Belugalinsen, Grüne Linsen, große und kleine Alblinsen) liefert Dr. agr. Fritz Feger (Gesellschafter reg.io GmbH/Gutes von hier).
Auch die lokalen Gruppen von Slow Food Deutschland organisieren Terra-Madre-Veranstaltungen:
Das Convivium Hamburg widmet einen Themenabend dem „deutschen Lachshuhn.“ Bei der Veranstaltung geht es um dieses seltene Tier, von der Aufzucht bis zur Verarbeitung in der Küche. Gemeinsam mit Slow Food Chef Alliance Koch Jens Witt wird ein leckeres Gericht gekocht, das unter anderem die Archepassagiere Angler Sattelschwein und Alblinse enthält. Weitere Details finden Sie hier.
Slow Food Bodensee organisiert anlässlich des Terra Madre Tages am 10. Dezember von 16 bis 21 Uhr beim Landgasthof Keller in Lippertsreute einen Terra-Madre-Genießermarkt. Unter den alten Kastanien und in der 1901 erbauten Brauerei-Trinkhalle können sich die Marktbesucher an Genüssen aus der Region erfreuen – von Honigraritäten und pikanten Brotaufstrichen über Wurst und Räucherfisch bis hin zu erlesenen Obstbränden. Anstelle von Standgebühren spenden die Aussteller einen Teil des Erlöses an gemeinnützige Projekte wie das Slow-Food-Projekt 10.000 Gärten in Afrika. Drei Nutzgärten konnten durch Aktionen des Slow-Food-Conviviums Bodensee bereits realisiert werden.
Die Convivien München, Ingolstadt und Niederbayern werden den Terra Madre Tag gemeinsam feiern und neben einer gemeinsamen Mahlzeit dazu eine Reise in die Welt des Bierhandwerks begehen: Als würdigen Abschluss des 500-jährigen Geburtstags des Reinheitsgebots besuchen die Teilnehmer der drei Convivien die Riedenburger Brauerei. Hier gewährt eine Bierverkostung nach dem Motto „Von klassisch bis Craft-Bier“ einen Einblick in die Geschmacksvielfalt von Bier.
Einige der weltweit organisierten Treffen und Events sind hier aufgelistet.
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Über die „Slow Food Wurzeltour“: Lebensmittel kommen größtenteils als anonyme Produkte in den Handel und schließlich auf den Teller. Wo kommen sie her, wo wachsen sie, wie sehen sie vor der Verarbeitung aus, wie schmecken sie frisch, vor dem langen Weg zu uns? Die Veranstaltungsreihe „Slow Food Wurzeltour“ möchte Antworten auf diese Fragen geben. Die Teilnehmer machen sich auf zum Ursprung unserer Lebensmittel, zu den Wurzeln unserer Ernährung. Bei Hofbesuchen und Verkostungen stehen solche Erzeuger und ihre Produkte im Mittelpunkt, die täglich für den Erhalt und die Zukunft einer ressourcenschonenden, handwerklichen Lebensmittelerzeugung mit Rücksicht auf Mensch, Tier und Natur arbeiten und damit die Grundlagen für unsere Ernährung lokal wie global bewahren.
Das internationale UN-Jahr der Hülsenfrüchte: Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2016 als Internationales Jahr der Hülsenfrüchte ausgerufen. In der Resolution 68/231 weist die Generalversammlung in der Begründung u. a. auf die Rolle hin, „(...) die Hülsenfrüchten als Teil einer auf Ernährungssicherheit und gute Ernährung gerichteten nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion zukommt (...)“, und „(...) dass Hülsenfrüchte Leguminosen mit stickstoffbindenden Eigenschaften sind, die zur Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit beitragen und sich positiv auf die Umwelt auswirken können (...)“. Mehr Informationen: www.fao.org/pulses-2016/about/en/
Über den Terra Madre Tag:
Das Terra-Madre-Netzwerk ist der Teil des Slow-Food-Netzwerkes, der die Philosophie in die Praxis umsetzt und aus Lebensmittel- und Lerngemeinschaften besteht. Das Netzwerk umfasst Kleinproduzenten, Fischer, Tierzüchter, Lebensmittelhandwerker und Köche aus über 170 Ländern. Im Zentrum des Terra-Madre-Netzwerkes steht der Gedanke, den Austausch von Erfahrungen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Handlungsträgern zu fördern, denen der Wille gemeinsam ist, lokales Wirtschaften und enkeltaugliche Produktionsmethoden zu erhalten. Jedes Jahr am 10. Dezember feiern Slow Food und das Terra-Madre-Netzwerk den Terra Madre Tag, einen globalen Aktionstag, der der lokalen Esskultur gewidmet ist und in der in Gemeinschaft gefeiert wird. Der Terra Madre Tag findet 2016 zum achten Mal statt.
Mehr Informationen: www.slowfood.com/network/de/was-wir-tun/internationale-veranstaltungen/terra-madre-day
]]>PRESSEINFORMATION – Berlin, 05. Januar 2016
Der Alte fränkische Satz wurde als 56. Passagier in die Slow Food Arche des Geschmacks aufgenommen. Die Arche des Geschmacks ist ein internationales Projekt der Slow Food Stiftung für Biodiversität. Es schützt und fördert traditionelle Nutztierrassen, Kulturpflanzen und Lebensmittel, die vom Verschwinden bedroht sind und trägt so zur Rettung unseres kulinarisch-kulturellen Erbes bei. Der Alte fränkische Satz wird vom Slow Food Convivium Mainfranken-Hohenlohe unterstützt.
Der „Alte fränkische Satz“ entspricht einer über lange Zeiträume hinweg praktizierten Anbaumethode für Weinberge. Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts war diese Anbaumethode nicht nur in Franken, sondern in allen deutschen Weinbaugebieten verbreitet, da sie geeignet war, auch in ungünstigen Jahren einigermaßen gesichert Weine zu erzeugen. Das Prinzip war, durch Anpflanzung von unterschiedlichen Weinsorten in einem Weinberg das Risiko des Totalausfalls der Weinernte zu minimieren. So war gewährleistet, dass, auch wenn durch Spätfröste einige Weinsorten erfroren, andere dies überstanden und so noch eine Traubenernte durchgeführt werden konnte.
Eine andere Besonderheit dieser Anbaumethode ist es, die Trauben aller Weinsorten zum gleichen Zeitpunkt zu ernten und gemeinsam zu vinifizieren. Dies führt im Gegensatz zu Weincuvées, bei denen die unterschiedlichen Weinsorten getrennt gelesen, vinifiziert und erst am Ende verschnitten werden, zu einer großen geschmacklichen Vielfalt, die von Weinberg zu Weinberg und von Jahr zu Jahr die unterschiedlichsten Weine hervorbringt. In Franken gibt es aktuell noch siebeneinhalb Hektar dieses "Alten fränkischen Satzes", wobei einzelne Weinberge ein Alter von über 50 Jahren aufweisen, aus wurzelechten Sorten bestehen und in alter fränkischer Kopferziehung als Pfahlweinberg in mühevoller Handarbeit gepflegt werden.
Der Alte fränkische Satz umfasst nur noch eine Rebfläche von 7,5 Hektar, was einem Anteil von 0,12 Prozent der gesamten fränkischen Rebfläche entspricht. Der Rückgang ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Lagen sehr aufwändig zu bearbeiten sind und nur einen geringen Ertrag bringen.
Hier finden Sie eine detaillierte Beschreibung des neuen Arche-Passagiers: http://www.slowfood.de/biodiversitaet/die_arche_passagiere/alter_fraenkischer_satz
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Das internationale Projekt "Arche des Geschmacks" der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt weltweit über 2.000 regional wertvolle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden, die unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen am Markt nicht bestehen oder "aus der Mode" gekommen sind. Die Passagiere der Arche des Geschmacks bringen Abwechslung auf den Teller und erhalten dabei die kulturelle und biologische Vielfalt der Regionen. Schwerpunkt der Arbeit ist das aktive Sammeln, Beschreiben, Katalogisieren und Bekanntmachen der Passagiere. Das Motto lautet: Essen, was man retten will! Denn: Was nicht gegessen wird, wird nicht nachgefragt, kann also nicht verkauft werden und wird deshalb nicht hergestellt. Die "Arche des Geschmacks" ist ein eingetragenes Warenzeichen von Slow Food International. Das Projekt wurde 1996 ins Leben gerufen, in Deutschland gibt es zur Zeit 55 Arche-Passagiere.
]]>Gemeinsame Pressemitteilung mit dem oekom Verlag – Berlin, den 26. September 2016
Er leuchtet in sattem Orange wie ein Kürbis frisch vom Feld. Er ist mit 605 Seiten ganz schön dick geworden und er drängelt sich immer selbstbewusster auf seinen angestammten Platz im kulinarischen Bücherregal der Republik. Der Slow Food Genussführer Deutschland 2017/18 ist da. Mit mehr als 500 getesteten und empfohlenen Gasthäusern, Restaurants, Fischkaten, Weinstuben ist er ein unverzichtbarer Wegweiser für die regionale Küche.
Im Norden und Osten viel Neues
Wird der etwas andere Gastronomie-Guide wieder die Bestenliste unter den deutschen Restaurants und Reiseführern stürmen? Nach dem großen Verkaufserfolg der beiden Vorgänger-Ausgaben mit zusammen 35.000 verkauften Exemplaren sind Herausgeber und Verlag optimistisch: „Mit dieser Ausgabe sind wir mehr als nur zufrieden“, sagt Wieland Schnürch. Der Münchner Anwalt leitet das Herausgeberteam von Slow Food Deutschland. Schnürch ist besonders stolz wenn er auf die Deutschlandkarte schaut, die auf den Umschlagseiten des neuen Genussführers mit lauter roten Stecknadelköpfen gespickt ist, denn es gibt immer mehr empfohlene Lokale und immer weniger weiße Flecken. 157 Lokale sind neu in den Genussführer aufgenommen worden, 50 wurden gestrichen. Vor allem im Norden und Osten wimmelt es vor Neueinträgen. Da kommt selbst das notorische Nord-Süd-Gefälle der Republik gehörig ins Wanken.
Regionale Küche im Aufwind
Auffällig ist der frische Wind, der in den Gaststuben weht. Er spiegelt sich oft schon in den originellen Namen der Häuser wieder. Da debütieren in Berlin ein „Braugasthaus Doldenmädel“ oder ein „Herz & Niere“. Auch eine „Feld-Wirtschaft“ bei Ulm trägt ihr Programm im Namen, ebenso wie die „Speisenkammer“ in Brandenburg oder die „Meeresfrüchte“ in Cuxhaven. Nomen est omen, das gilt auch für das „WEINreich“ in der Pfalz oder „Red - die grüne Küche“ in Heidelberg, für „Soul Food“ in Koblenz oder die „Goldmarie“ und das „Upper Eat Side“ in München: Hier wächst eine junge Generation nach, die der regionalen Küche endgültig die ihr oft nachgesagte Biederkeit austreibt.
Erweiterter Serviceteil
Echte Neuerungen sind das ABC der regionalen Spezialitäten. Hier werden in einem 20-seitigen Glossar mundartliche Begriffe erklärt – von der nordhessischen Ahle Worscht über Nonnafürzle, Ofenschlupfer, Mogndratzerl, Pillekuchen bis hin zum fränkischen Zwetschgenbames. Erstmals bewertet der Genussführer auch die Lage unserer Grundnahrungsmittel. Ein analytischer Blick in Backstuben und Metzgereien, in die Fischtheken, Brauereien und Weinkeller. Gutes Essen für alle – da ist die Qualität der Grundnahrungsmittel ganz entscheidend.
Jetzt ist die erste Auflage des neuen Genussführers 2017/18 gedruckt, die Auslieferung hat begonnen. Die erstaunliche Zahl der Vorbestellungen ist ein guter Indikator für die Neugierde von Buchhandel und Leserschaft. Nach einer schöpferischen Pause von zwei Jahren gilt der Stoßseufzer des Berliner Tagesspiegels umso mehr: „Auf dieses Buch haben wir lange gewartet!“. Das Warten hat nun ein Ende, Messer und Gabel liegen bereit.
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]]>Das Harzer Rotvieh wurde kürzlich in die Slow Food Arche des Geschmacks aufgenommen. Das internationale Projekt der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt weltweit über 3.500 Nutztiere, Nutzpflanzen und Lebensmittel vor dem Vergessen und Verschwinden.
Jeder Arche-Passagier ist besonders. Eine wesentliche Besonderheit des neuen Passagiers, der nun in die Arche des Geschmacks aufgenommen wurde, das Harzer Rotvieh, liegt darin, dass er einem bereits aufgenommenen Passagier Verstärkung bringt: Bereits vor einem Jahr, im Juli 2015, war das Rote Höhenvieh (RHV) als 55. Passagier in die Arche aufgenommen worden. Eine Besonderheit, denn erstmals hatten zwei Convivien – Slow Food Sauerland und Slow Food Regensburg-Oberpfalz – je einen Antrag für den gleichen Arche-Passagier gestellt – für den Gleichen, aber nicht für Denselben!
Nun unterstützt das Convivium Slow Food Harz mit dem Harzer Rotvieh Passagier Nr. 55 – quasi als weiterer Gleicher.
Aber vorab zu den speziellen Besonderheiten, das heißt den Unterschieden, die der Passagier Harzer Rotvieh im Vergleich zum Roten Höhenvieh anderer Mittelgebirge aufweist: Im Oberharz hatte sich eine enge, fast symbiotische Beziehung zwischen dem Harzer Schlag des Rotviehs und dem Bergbau entwickelt. Bergleute versorgten sich im Nebenerwerb mit Milch und Fleisch. Während im Unter- und Vorharz der Einsatz des Harzer Rotviehs als Zugtier in der Landwirtschaft üblich war, wurde es im Oberharz z.T. auch eingesetzt, um mit Schießpulver beladene Karren zu den Bergwerken zu ziehen.
Hingegen basiert die Gleichheit über die einheitliche rotbraune Färbung und die mittlere Größe hinaus auf drei Gemeinsamkeiten: Erstens war das Rote Höhenvieh im 18. und 19. Jahrhundert das typische Rind aller (deutscher) Mittelgebirge. Zweitens die grundsätzliche Bedeutung – als klassisches Dreinutzungsrind für Milch, Fleisch und Arbeit. Und drittens der Niedergang im 20. Jahrhunderts durch die Auswirkungen der Industrialisierung auf Ackerbau und Milchwirtschaft.
So wurde das Rote Höhenvieh zu einer gefährdeten Rasse. Und das hat eine weitere und besondere Gemeinsamkeit bedingt: Das in seinen Fähigkeiten und im Phänotyp ähnliche Rotvieh der in den verschiedenen Mittelgebirgen entstandenen regionalen „Schläge“ wurde 1985 in der „Bundesarbeitsgemeinschaft Rotes Höhenvieh“ züchterisch zusammengefasst. So sollte das Ausmaß der Inzucht begrenzt und der Rasse insgesamt ein Überleben ermöglicht werden.
Mit Erfolg, denn nun spricht vieles für eine Renaissance dieser genügsamen und robusten Rinderrasse, zum Beispiel in arbeitsextensiver Viehhaltung in der Nebenerwerbslandwirtschaft. Die Tiere zeichnen sich durch gute Konstitution aus, sind leicht kalbend, sehr mütterlich und gelten als ideale Partner in der Mutterkuh-Haltung. So bietet die Rasse Rotes Höhenvieh auch Einsatzmöglichkeiten in extensiver Haltung im Naturschutz. Ihr Fleisch ist feinfaserig, leicht marmoriert und schmackhaft.
]]>Ernährungsbildung und die Schärfung des Verbraucherbewusstseins zu den brennenden Themen rund um das Ernährungssystem – von der Aussaat bis zum Verzehr aber auch die Lebensmittelverschwendung – ist eine der Hauptsäulen der Arbeit von Slow Food Deutschland. Auch beim Markt des guten Geschmacks 2016 bietet Slow Food vielfältige Aktivitäten für Kinder und Jugendliche an und gewährt so einen Einblick in das Bildungsangebot des Vereins.
Am Slow-Food-Stand für Kinder und Jugendliche (Halle 9, Stand 9G84) wird unter anderem das neu angelaufene Slow-Food-Schulprojekt Boden Begreifen vorgestellt. Im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung thematisiert das Projekt die Nutzung der endlichen Ressource Boden im Kontext einer wachsenden Weltbevölkerung. Es unterstützt Schülerinnen und Schüler darin, ein persönliches Verantwortungsbewusstsein gegenüber menschlichen Eingriffen in die Natur sowie in den Lebensraum anderer Menschen zu entwickeln. Auf dem Kinder- und Jugendstand von Slow Food werden Böden aus verschiedenen Regionen in Deutschland ausgestellt, um die Vielfalt der Gemische, Farben und Strukturen der Böden darzustellen. Mit Hilfe von Vergrößerungsgläsern können Kinder und Jugendliche dabei die Vielfalt ganz genau unter die Lupe nehmen! Bei kleinen Mitmach-Experimenten können sie ausprobieren, wie viel Wasser Böden speichern können oder wie fruchtbar sie sind.
Bei der Podiumsdiskussion Boden, aus dem das Leben kommt - Gärtnern und globales Lernen äußerte sich Daniel Diehl, Projektleiter von Boden Begreifen bei der Slow Food Deutschland gUG, zur Wichtigkeit des Themas Bodens schon von klein auf: „Weit über 90 % aller Nahrungsmittel entstehen im, auf oder durch den Boden unter unseren Füßen. Böden sichern nicht nur unsere Ernährung, sie spielen außerdem eine entscheidende Rolle im Zusammenhang mit der globalen Klimaveränderung. Um auch Kindern dies deutlich zu machen, bringt Slow Food den Boden in die Messehallen und setzt ihn in den Kontext des eigenen Lebens. Mit eigenen Untersuchungen und Experimenten begreifen die jungen TeilnehmerInnen relevante Bodenfunktionen und verstehen die Auswirkungen des individuellen Bodennutzens“.
Andere spannende Mitmach-Aktionen am Kinder- und Jugendstand sind die Sä- und Pflanzaktionen, bei denen Kinder und Jugendliche aus alten Zeitungen ihr eigenes Pflanzgefäß basteln, es mit Erde füllen und ein paar Samen darin säen. Bei der Aktion Flächenbuffet! stellen die Kinder praktische Zusammenhänge zwischen natürlichen Ressourcen und unserem Konsumverhalten her: Wie viel Ackerfläche braucht es für mein Müsli beim Frühstück, den Salat am Mittag oder das Wurstbrot für zwischendurch? Auf dem Flächenbuffet können Kinder und Jugendliche berechnen, wie viel Ackerfläche die verschiedenen Gerichte, die sie jeden Tag essen, benötigen.
Durch die Urbanisierung haben viele Menschen den Kontakt zur Natur, zum Gärtnern und Anbau eigener Lebensmittel verloren. Gleichzeitig sind urbane Gärten und kreative, alternative Anbaumethoden mittlerweile in vielen Städten weit verbreitet. Slow Food will das Thema Gärtnern wieder salonfähig machen – ob in der Stadt oder auf dem Land - und so viele Menschen wie möglich dazu anregen, auch ihren Balkon, Fensterbänke oder ähnlich beschränkte Strukturen zum Gärtnern zu nutzen. Deshalb wird das Thema auf dem Markt des guten Geschmacks mit der Aktion Gärtnern in der Flasche! aufgegriffen. Hier werden „vertikale Gärten“ gebaut, in dem aus Plastikflaschen und einer Schnur kleine, hängende Gärten geschaffen werden, in denen Kräuter und Salate wachsen können.
Bei der diesjährigen Slow Food Messe wird außerdem das Slow Mobil Stuttgart (Halle 9, Stand 9G80) vorgestellt. Das Slow Mobil ist ein alter Bauwagen, der zu einer rollenden Küche umgebaut wurde und zu Schulen, Horten, Kindergärten oder -tagesstätten fährt, um Kindern den Spaß am gemeinsamen Kochen und Essen zu vermitteln. Kinder erfahren, wie man aus frischen, regionalen und saisonalen Lebensmitteln schmackhafte Gerichte kochen kann. Slow Food hat deutschlandweit insgesamt 5 Slow Mobile, neben dem neu geschaffenen Slow Mobil Stuttgart außerdem noch in Frankfurt, Freiburg, Karlsruhe und München.
Bei der heutigen Podiumsdiskussion zum Thema Boden unterstrich Dorothee Benkowitz, Vorsitzende Bundesarbeitsgemeinschaft Schulgarten e. V., die Bedeutung der praktischen Bildung für Kinder: „In einer Vergleichsstudie zwischen Kindern, die im Schulgarten arbeiten und Kindern, die es nicht tun, zeigten sich signifikante Wissensvorsprünge für die Kinder mit praktischer Erfahrung: Durch die Arbeit im Schulgarten haben die Kinder das Wissen um den Pflanzenbegriff auch auf die Nutzpflanzen erweitert, wobei Kinder ohne Bezug zum Gärtnern Gemüse nicht als Pflanzen anerkannten. Ein weiterer in der Studie festgestellter positiver Effekt des Gärtnerns mit Kindern ist, dass das Selbst-Anpflanzen von Lebensmitteln dazu geführt hat, dass sie einen besonderen Bezug dazu entwickeln. Die eigene Erfahrung ist in keinster Weise zu unterschätzen und sie schlägt sich zweifellos in der Ernährung nieder“.
Während derselben Podiumsdiskussion berichtete Angelika Ziegler, Vorstand Slow Mobil Karlsruhe, über die Arbeit der Slow Mobile: „Im Slow Mobil versuchen wir Kindern wieder den Bezug zum Essen und dessen Produktion näher zu bringen. Deswegen spielt auch hier das Thema Boden eine wichtige Rolle: Kinder wissen oft nicht mal mehr, dass eine Kartoffel aus dem Boden kommt. Deshalb versuchen wir den Boden sichtbar zu machen und kein vorgewaschenes Gemüse zu verarbeiten. Wir versuchen, über das Thema Gärtnern die Wertschätzung von Lebensmitteln wieder herzustellen – und der praktische Ansatz der Ernährungsbildung ist erfolgreich: Die Kinder, die solche Erfahrungen machen, verändern tatsächlich ihr Verhalten und Verhältnis zum Essen und übernehmen Verantwortung“.
Das gesamte Bildungsangebot beim Markt des guten Geschmacks finden Sie hier. Die Slow Food Messe ist noch am Samstag, 02. April und Sonntag 03. April von 10 – 18 Uhr geöffnet.
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Der Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe: Zwischen dem 31. März und dem 3. April 2016 präsentieren rund 500 Aussteller auf insgesamt 21.000 Quadratmetern eine einzigartige Vielfalt regionaler, traditionell handwerklich hergestellter Spezialitäten, die den strengen Qualitätskriterien von Slow Food genügen. Daneben können sich die Besucher auf ein umfangreiches und genussvolles Rahmenprogramm freuen. Sie erwarten spannende und informative Podiumsdiskussionen, einzigartige Geschmackserlebnisse, die große Vielfalt deutscher Weine in der Vinothek und viele Köstlichkeiten in der Kochwerkstatt.
]]>Gemeinsame Pressemitteilung mit dem oekom Verlag – Berlin, den 04. August 2016
Mit dem Genussführer 2017/18 erscheint der kulinarische Kompass von Slow Food Deutschland am 26. September zum dritten Mal. Mit vielen Extras und 503 Restaurant-Empfehlungen ist dieser dicker denn je, und die weißen Flecken sind auch verschwunden.
Pünktlich zur Frankfurter Buchmesse erscheint der dritte Jahrgang des Restaurant-Führers von Slow Food Deutschland. Erstmals führt der neue Slow Food Genussführer Deutschland 2017/18 die doppelte Jahreszahl im Titel und zeigt damit die verlängerte zeitliche Reichweite und das nun zweijährige Erscheinungsintervall an. Mit 35.000 verkauften Exemplaren der beiden ersten Ausgaben gelang dem Genussführer auf Anhieb der Sprung an die Spitze der deutschen Gastroführer. »Die großartigen Verkaufszahlen zeigen die Sehnsucht der Verbraucher nach einem Gastroführer, der sich um die einfachen Lokale und um die Mittelklasse kümmert, und sie stehen für das gute Image von Slow Food«, sagt oekom-Cheflektor Christoph Hirsch.
Entgegen allen Diätvorschriften ist der neue Doppeljahrgang mit fast 600 Seiten dicker denn je. Über 500 Restaurants, Wirtshäuser, Fischkaten und Weinstuben werden vorgestellt, darunter 157 neue Adressen. Zusätzlich erhöht der erweiterte Serviceteil die Wertigkeit. Mit dem umfangreichen »ABC der regionalen Spezialitäten« wurde eine kleine kulinarische Heimatkunde eingeführt. Von A wie Ahle Worscht bis Z wie Zwibbelsploatz werden mundartliche Begriffe der regionalen Küche erklärt. Als Orientierungshilfe gibt es zudem kleine Informationsstrecken zu unseren Grundnahrungsmitteln wie Fleisch, Fisch oder Brot.
Mit der Erweiterung des Genussführers auf 503 Empfehlungen verschwinden die meisten weißen Flecken auf der Karte. Dazu der Leiter des Herausgeberteams Wieland Schnürch: »Das ist der große Fortschritt dieser Ausgabe: Gerade in Ost- und Norddeutschland sind viele neue Adressen dazugekommen, wir schauen jetzt wirklich landesweit in die Töpfe!« Und auch dieses Mal wurde kein Einzeltester losgeschickt, der mit hochgeschlagenem Mantelkragen heimlich ein Restaurant besucht. Stattdessen haben 70 Testgruppen mit mehr als 500 Einzeltestern die Lokale ausgewählt – in der Regel in ihrem direkten Umfeld, das ihnen bestens vertraut ist. »Das macht diesen Führer so einmalig«, betont Schnürch.
Die Kriterien für die Auswahl sind die alten geblieben. Wer mit frischen und saisonalen Lebensmitteln der Region kocht und auf lieblose Fertigprodukte pfeift; wer gutes Handwerk praktiziert und geschmackvoll würzt, statt Geschmacksverstärker und andere Aromabooster einzusetzen; wer ein einladendes Ambiente bietet und freundlichen Service lebt; wer sich der kulinarischen Tradition seiner Region bewusst ist und im familienfreundlichen Preissegment bleibt; und bei wem es so richtig gut schmeckt – der gehört in den Slow Food Genussführer.
Slow Food Deutschland e.V., »Slow Food Genussführer Deutschland 2017/18«, ca. 580 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-86581-809-6, 24,95 Euro /25,70 (A). Auch als E-Book erhältlich.
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]]>PRESSEINFORMATION – Berlin, den 19. Juni 2016
Auf der gestrigen ordentlichen Mitgliederversammlung von Slow Food Deutschland e. V. in Kassel wurde turnusmäßig ein neuer Vorstand gewählt. Alle fünf Bewerber erhielten sehr hohe Zustimmungsraten.
Dr. Ursula Hudson (Convivium Zugspitzregion), die dem Vorstand von Slow Food Deutschland seit Februar 2010 angehört, wurde im Amt der Vorsitzenden von Slow Food Deutschland bestätigt. Die Kulturwissenschaftlerin ist auch Mitglied im Vorstand der internationalen Slow-Food-Bewegung. Verlängert wurde ebenfalls die Amtszeit von Klaus Flesch (Freiburg) als stellvertretenden Vorsitzenden, Dr. Rupert Ebner (München) als Schatzmeister und Beisitzerin Phoebe Ploedt (Regensburg). Neugewählt in das Amt des Beisitzers wurde Frederik Schulze-Hamann (Slow Food Youth, Berlin). Alle Mandatsträger erreichten im jeweiligen Wahlgang sehr überzeugende Zustimmungsraten. Dies bestätigt auch die Unterstützung der Mitgliederbasis für die gesellschaftspolitischen Aktivitäten des Vereins unter der Leitung des bisherigen Vorstands. In ihrer Berichterstattung dankte die Vorsitzende Dr. Ursula Hudson allen Mitgliedern und Fachkommissionen für ihre Leistung und ihr Engagement und schaute in die Zukunft des Vereins, die sich besonders auf die Blickpunkte Qualität, Netzwerke und Bildung im Ernährungsbereich konzentrieren wird.
Der Vorstand von Slow Food Deutschland steht dem bundesweiten Verein vor, der Ende Mai 2016 über 13.500 Mitglieder in 85 Convivien, den lokalen Gruppen, zählt. Die Amtszeit beträgt drei Jahre. Im kommenden Jubiläumsjahr 2017 feiert der Verein sein 25jähriges Bestehen.
]]>10 Jahre „Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe“: Die alljährliche Slow-Food-Leitmesse hat heute in Stuttgart ihre Tore geöffnet. Vor Ort können Besucherinnen und Besucher die Produkte von rund 550 Lebensmittelhandwerkern kennenlernen und verkosten oder an einem Workshop in der Kochwerkstatt, Vinothek, dem Continental Whisky Market oder dem Marktplatz Brauerhandwerk teilnehmen.
Bei der Messeeröffnung, bei den Podiumsdiskussionen und bei der Pressekonferenz ist jedoch eins klar geworden: Die Wirksamkeit von Messen wie dem Markt des guten Geschmacks mit seinem vielfältigen Rahmenprogramm geht weit über Genuss und Vergnügen hinaus: Hier findet Ernährungsbildung statt und die Messe ist ein Ort der Vernetzung von Verbrauchern, Erzeugern, Köchen, Unterstützern, Ernährungsexperten und Politikern. Hier wird die Arbeit und die Erzeugnisse der gut, sauber und fair wirtschaftenden Erzeuger wertgeschätzt, die Tag für Tag mit Herzblut handwerkliche Produkte herstellen und bei der Bearbeitung von Boden und Feld mit Natur, Umwelt und Gesundheit arbeiten statt gegen sie.
„Ein Rückblick auf 10 Jahre Slow Food Messe zeigt, dass wir ein ständig wachsendes Netzwerk an Lebensmittelhandwerkern, Köchen, Erzeugern, Mitwirkenden und Unterstützern geschaffen haben, welches die Slow-Food-Philosophie unermüdlich umsetzt“, so Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland. „Angefangen hat es hier beim Markt des guten Geschmacks vor 10 Jahren mit 100 Ausstellern. Heute haben wir rund 550 Aussteller und es haben sich in der Zwischenzeit viele weitere kleinteilige Netzwerke, wie die Chef Alliance, gefunden. Ihnen allen vor allem gebietet heute Ehre, denn sie sind Slow Food“, so Hudson weiter.
Paolo di Croce, Generalsekretär von Slow Food International, unterstrich bei der heutigen Pressekonferenz die Wichtigkeit des Messeformats für die Ziele des Vereins: „Slow Food organisiert viele Events, aber wir sind keine Event-Organisatoren an sich. Für uns sind die Veranstaltungen ein Werkzeug zum Erreichen unserer Ziele: Ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem und der Zugang zu guten, sauberen und fairen Lebensmitteln für alle. Unsere Veranstaltungen bieten den kleinbäuerlichen Erzeugern eine Plattform, um ihre Produkte vorzustellen und zu verkaufen. Sie laden BesucherInnen dazu ein, sich bei Konferenzen, Geschmackserlebnissen und Bildungsveranstaltungen weiterzubilden und sich direkt mit Erzeugern auszutauschen. Nicht zuletzt bringen die Podiumsdiskussionen Experten aus dem Bereich Ernährung und Landwirtschaft zusammen, um mit Entscheidungsträgern die Umsetzung politischer Visionen zu diskutieren“.
Die Botschaft von Slow-Food-Gründer Carlo Petrini auf der heutigen Messe war eindeutig: „Es ist das Bestreben von Slow Food, eine ökologisch nachhaltige, lokale Landwirtschaft und Wirtschaft zu stärken. Unsere Messen sind wichtig, weil sie die Arbeit der kleinbäuerlichen Lebensmittelhandwerker ins Licht der Öffentlichkeit bringen und ihnen die verdiente Wertschätzung beimessen.“
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Der Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe: Zwischen dem 31. März und dem 3. April 2016 präsentieren rund 500 Aussteller auf insgesamt 21.000 Quadratmetern eine einzigartige Vielfalt regionaler, traditionell handwerklich hergestellter Spezialitäten, die den strengen Qualitätskriterien von Slow Food genügen. Daneben können sich die Besucher auf ein umfangreiches und genussvolles Rahmenprogramm freuen. Sie erwarten spannende und informative Podiumsdiskussionen, einzigartige Geschmackserlebnisse, die große Vielfalt deutscher Weine in der Vinothek und viele Köstlichkeiten in der Kochwerkstatt.
]]>Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat den Startschuss für die Qualitätsoffensive „Macht Dampf – Für gutes Essen in Kita und Schule” verkündet. Die lange überfällige Auseinandersetzung mit dem Thema Schulverpflegung ist zwar zu begrüßen, der Ansatz ist jedoch fragwürdig. Wenn der Staat das Essen in Kita und Schule für verbesserungswürdig hält, muss er sich selbst für eine flächendeckende Veränderung einsetzen.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fordert Eltern auf, sich für besseres Essen einzusetzen und sich zur Umsetzung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) einzumischen. Nur darf man nicht allein von Eltern erwarten, dass sie für die Verbesserung des Essens in der Schulkantine sorgen.
Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland, kritisiert: „Es ist erfreulich, dass das BMEL das Anliegen hat, allen Kindern in Kita und Schule eine gesunde Ernährung zu ermöglichen. Allerdings bietet die neue Kampagne kein Konzept zur politischen Umsetzung und delegiert die Verantwortung an die Eltern.“
Wenn der Staat das Essen in Kita und Schule für verbesserungswürdig hält, muss er sich selbst für eine flächendeckende Veränderung einsetzen. Dazu muss er die erforderlichen Bedingungen schaffen, entsprechende Regelungen durchsetzen und das notwendige Geld bereitstellen. Für eine gute Bildungsqualität können schließlich auch nicht die Eltern zur Verantwortung gezogen werden.
Mit der Ausdehnung der Schulzeiten verschiebt sich die Ernährungsverantwortung für junge Menschen vom Privaten in die Öffentlichkeit. Daher ist der Staat hier auf neue Weise gefordert. Was ist unserem Land die gute Ernährung seiner Kinder wert? Wie kann das, was gewünscht wird, konsequent politisch durchgesetzt werden? Und schließlich: Was ist denn nun eine gute Verpflegung? Die DGE-Standards, die das Ministerium als Richtschnur propagiert, reichen hier nicht weit genug, weil sie ethische, ökologische und soziale Werte noch völlig außer Acht lassen.
Ernährungs- und Geschmacksbildung durch eine Schulverpflegung, die nachhaltig und fair produziert und kulinarischen Genuss bietet – das ist wünschenswert, und dazu herrscht allgemein Einigkeit. Doch um dies auf den Weg zu bringen braucht es mehr und Anderes als den Appell des Bundesministers an die Eltern und seine an die Öffentlichkeit gerichtete Forderung, man müsse „das kleine Einmaleins der Ernährung im Unterricht“ verankern.
Die Forderungen von Slow Food Deutschland zur Gemeinschaftsverpflegung von KiTa und Schule wurden in folgendem Positionspapier festgehalten, das Ihnen hier zur Verfügung steht.
]]>Gemeinsame Pressemitteilung mit der Messe Stuttgart – Berlin, 29. Februar 2016
Abwechslungs- und genussreiches Rahmenprogramm beim Stuttgarter „Markt des guten Geschmacks“ - Seminare als perfektes Ostergeschenk
Wer einen Marathon laufen will, der sollte seinen Körper trainieren. Wer seinen Geschmackssinn schärfen will, der sollte seinen Gaumen trainieren. Auf dem Stuttgarter „Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe“ (31. März – 3. April) finden Messebesucher optimale Trainingsbedingungen vor: Rund 500 Genusshandwerker bringen die ganze Vielfalt regionaler Speisen und Getränke mit nach Stuttgart. Im genussfreudigen Rahmenprogramm können alle Sinne weiter geschärft werden.
Die komplette Übersicht über Kurse in der Kochwerkstatt, Geschmackserlebnisse, Wein-, Whisky- und Bierseminare gibt es unter www.messe-stuttgart.de/slowfood/rahmenprogramm. Alle Seminare lassen sich dort bequem online buchen und eignen sich hervorragend als Oster-Geschenke.
Geschmackserlebnisse: Auf dem Gipfel des Genusses
Genießergaumen kommen auf dem „Markt des guten Geschmacks“ garantiert nicht zu kurz: Unter der Anleitung von Experten verkosten und vergleichen die Teilnehmer den Geschmack von Lebensmitteln bei unterschiedlichen Herkünften, Zubereitungsweisen und Reifegraden. Gemeinsam suchen die Teilnehmer das Typische, spüren Nuancen hinterher und entdecken bisweilen Überraschendes. Im Mittelpunkt stehen dieses Jahr unter anderem: fast vergessene Obst- und Gemüsesorten in Baden-Württemberg, geschmackliche Unterschiede beim Fleisch von Huhn und Hahn oder die Geschmacksvielfalt von Milch.
Weinseminare: Essensbegleiter oder Alleinunterhalter?
In der Vinothek präsentieren sich die große Vielfalt und die Besonderheiten deutschen Weins. Über 150 Tropfen von über 50 Weingütern bieten eine einzigartige Gelegenheit, die spannende Geschmacksvielfalt deutscher Gewächse zu entdecken und zu erschmecken. Darüber hinaus ist natürlich auch der Blick über den Gläserrand in internationale Anbaugebiete möglich. Große Namen der Weinwelt sind hier ebenso zu finden wie kleine Weingüter, die seit vielen Generationen als Familienbetrieb geführt werden.
Für besonderen Genuss sorgen die Weinseminare, zum Beispiel der Klassiker „Wein und Käse“, eine Einführung in die deutschen Winzersekte oder ein Blick auf internationale Rebsorten, die mittlerweile in Deutschland heimisch geworden sind. Weitere Informationen und Buchung aller Weinseminare unter: www.messe-stuttgart.de/slowfood/rahmenprogramm.
Bierseminare: Bewährte Handwerkstradition im Glas
Zum zweiten Mal auf der Messe dabei ist der „Marktplatz Brauerhandwerk“. Hier präsentieren sich kleine und mittelständische Brauereien, die ihr Bier nach bewährter Handwerkstradition brauen – fernab von industrieller Massenproduktion. In den Seminaren werden unter anderem die Geschmacksvielfalt von Weizenbier in Baden-Württemberg beleuchtet, die geschmackliche Verbindung von Bier und Käse erkundet oder die Geschichte des Bockbiers anhand verschiedener Proben erzählt.
Whiskyseminare: Whisky wird regional
Ebenfalls zum zweiten Mal öffnet der Continental Whisky Market im Rahmen der Slow Food Messe seine Tore. Traditionell arbeitende Brennereien des europäischen Festlands präsentieren hier ihre Destillate. In spannenden Seminaren und Tastings nehmen die Experten die Besucher mit auf eine kleine Europareise, erkunden die Geheimnisse von Fassstärke-Destillaten oder probieren Grain-Whiskys im Vergleich.
Kochwerkstatt: Gemeinsam Leck’res zaubern
Hobbyköche und Genießer aufgepasst: erfahrene Küchenkünstler verraten ihre Geheimnisse! In der Kochwerkstatt können die Messebesucher die kulinarische Schulbank drücken. Frontalunterricht ist hier jedoch Fehlanzeige: In der „Kochwerkstatt“ haben neugierige Anfänger und leidenschaftliche Hobbyköche die Möglichkeit, unter der Anleitung von erfahrenen Köchen ein komplettes Gericht selbst zuzubereiten. Einzige Teilnahmevoraussetzung: Spaß am Kochen.
Am Herd stehen unter anderem: Zweisternekoch Johannes King (Kabeljau auf Brandade mit Muschelsud und frischen Gartenkräutern), Sternekoch Bernd Werner (Mit Frühlingslauch gefüllte Kalbsröllchen, Basilikumcreme und Bamberger Hörnla), Sterneköchin Sonja Frühsammer (Caesar’s Salad mit Hähnchenbrust vom Zweinutzungshuhn) und Detlev Ueter mit der Eliteklasse der Jeunes Restaurateurs (Karpfen in der Sesamkruste, Estragonschaum und Karotten-Graupen-Gemüse).
Vortragsprogramm: Nachhaltiger Genuss
Wann ist ein Lebensmittel gut, sauber und fair? Sind internationale Lebensmittelstandards gerecht? Warum ist die Arbeit von Hirten und Imkern für Bauern wichtig? Antworten auf diese und andere Fragen gibt es im Rahmen spannender Podiumsdiskussionen und Vorträge auf der Forumsbühne in Halle 7. Am Donnerstag, den 31. März, stehen vor allem Angebote für Fachbesucher im Mittelpunkt, am Freitag, den 1. April, dreht sich im Rahmen des Kinder- und Jugendtags alles um den kulinarischen Nachwuchs. Samstag und Sonntag, 2. und 3. April, stehen dann unter der Überschrift „Vielfalt retten“ sowie „Nachhaltiger Genuss“.
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Der Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe: Zwischen dem 31. März und dem 3. April 2016 präsentieren rund 500 Aussteller auf insgesamt 21.000 Quadratmetern eine einzigartige Vielfalt regionaler, traditionell handwerklich hergestellter Spezialitäten, die den strengen Qualitätskriterien von Slow Food genügen. Daneben können sich die Besucher auf ein umfangreiches und genussvolles Rahmenprogramm freuen. Sie erwarten spannende und informative Podiumsdiskussionen, einzigartige Geschmackserlebnisse, die große Vielfalt deutscher Weine in der Vinothek und viele Köstlichkeiten in der Kochwerkstatt.
]]>Selber Limo machen oder Slow Food Gründer Carlo Petrini treffen: auf dem Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe (31. März – 3. April) kein Problem. Die außergewöhnliche Genussmesse öffnet mitten in den Osterferien ihre Tore und hat deshalb ein umfassendes Angebot für große und kleine Besucher.
Spannend und spielerisch
Kinder mögen nur Pommes mit Ketchup? Nicht bei Slow Food. An allen vier Messetagen bietet der Markt des guten Geschmacks ein umfangreiches Mitmach-Programm für Kinder und Jugendliche. „Wir haben ein Programm gestaltet, das Spaß macht und unsere jungen Besucher spielerisch für die Vielfalt unserer Lebensmittel begeistert“, sagt Projektleiter Nikitas Petrakis. So können Messebesucher unter anderem das Slow Mobil Stuttgart – eine mobile Küche, die Kindern den Spaß am Kochen und Essen vermittelt – kennenlernen, selbst Limonade herstellen, ganz spielerisch mehr über die Honigbiene lernen oder am AOK Kochwettbewerb teilnehmen.
Die vollständige Übersicht über die Angebote für Kinder und Jugendliche gibt es unter www.messe-stuttgart.de/slowfood/besucher.
Genussfreudig und informativ
Auf die großen Besucher warten neben Kursen in der Kochwerkstatt, vielfältigen Geschmackserlebnissen sowie zahlreichen Wein-, Whisky- und Bierseminaren spannende Vorträge und Diskussionsrunden auf der Podiumsbühne. Ergänzt werden die Angebote in diesem Jahr durch zwei Ausstellungen, die sich mit dem Thema Ernährung beschäftigen.
Bei der Fotoausstellung „Mensch Macht Milch“ geht es um die EU Agrarpolitik sowie die bäuerliche Landwirtschaft: Der Fotograf Fred Dott hat Milchproduzenten in Europa und Burkina Faso portraitiert. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt von Germanwatch, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Brot für die Welt, dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter, European Milk Board und Misereor.
Die zweite Ausstellung steht unter der Überschrift „Satt ist nicht genug! Zukunft braucht gesunde Ernährung“. Die interaktive Ausstellung von Brot für die Welt befasst sich mit den unterschiedlichen Aspekten von Mangelernährung – von weltweit unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten bis hin zum Wert nachhaltiger kleinbäuerlicher Landwirtschaft.
Eine Übersicht über das komplette Rahmenprogramm gibt es unter www.messe-stuttgart.de/slowfood/rahmenprogramm.
Prominent und politisch
Anlässlich des zehnten Jubiläums des „Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe“ tagt der Vorstand von Slow Food International in Stuttgart und ist während vieler Veranstaltungen auf der Messe präsent. So eröffnet Slow Food Gründer Carlo Petrini am Donnerstag, 31. März, die Messe. Gemeinsam mit Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende Slow Food Deutschland, und Roland Bleinroth, Geschäftsführer Messe Stuttgart, zeichnet Petrini am Eröffnungstag außerdem Aussteller, Unterstützer und Weggefährten aus, die zum Erfolg der Messe beigetragen haben.
Pressegespräch
Am Donnerstag, 31. März, 16.15 Uhr, gibt es ein Pressegespräch zum Thema „10 Jahre ‚Markt des guten Geschmacks‘. Für ein ökologisch nachhaltiges Lebensmittelsystem“. Als Gesprächspartner stehen Ihnen hier unter anderem Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende Slow Food Deutschland, Paolo Di Croce, Generalsekretär Slow Food International, und Carlo Petrini, Gründer Slow Food und internationaler Präsident, zur Verfügung. Die Einladung zum Pressegespräch können Sie hier einsehen und herunterladen! Anmeldungen zum Pressegespräch bitte an: s.sheets@slowfood.de.
]]>Am 7. und 8. März, 2016 wird der Ständige EU-Ausschuss Pflanzen, Tiere, Nahrungsmittel und Futtermittel (SCoPAFF) über eine Zulassungsverlängerung von Glyphosat - dem weltweit meist genutzten Herbizid - für weitere 15 Jahre entscheiden. Slow Food fordert die EU-Regierungen dazu auf, die Wiederzulassung von Glyphosat am 7. März abzulehnen und somit für die menschliche Gesundheit und Umwelt zu stimmen.
„Die EU-Entscheidungsträger sind verpflichtet, alle Erkenntnisse und Studien zur Einschätzung von Glyphosat für ihre Entscheidung über die Zulassungsverlängerung des weltweit meist verbreiteten Herbizids zu berücksichtigen. Die Tatsache, dass die der Weltgesundheitsorganisation WHO unterstellte internationale Krebsforschungsagentur IARC Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend einstuft, hätte unter Berücksichtigung des EU-Vorsorgeprinzips eigentlich zu einem sofortigen Moratorium des Herbizids führen müssen. Doch die zuständigen Behörden erwecken leider den Eindruck, als hätten sie sich dem Lobbydruck der Pestizidindustrie unterworfen. Nach dem EU-Vorsorgeprinzip gilt es in Fällen mangelnder wissenschaftlicher Gewissheit vorbeugend zu handeln und die Zulassung eines fraglichen Wirkstoffes zu unterbinden, um eventuelle Folgewirkungen auf die Umwelt und gesundheitliche Störungen zu vermeiden. Slow Food fordert von den EU-Mitgliedsstaaten, das Vorsorgeprinzip ernst zu nehmen und dies mit ihrer Entscheidung nächste Woche deutlich zu machen“, so Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e. V.
Auch Carlo Petrini, Slow-Food-Gründer und internationaler Präsident, äußerte seine Besorgnis: “In der Diskussion um Glyphosat gibt es keinen Spielraum für Kompromisse. Wir müssen entscheiden, ob die Zukunft der Lebensmittelproduktion in den Händen der Chemiekonzerne liegen soll, oder ob gesetzliche Richtlinien darauf angelegt sind, das Wohlergehen von Verbrauchern und der Umwelt zu sichern. Hinter dem vermeintlichen Versprechen der Chemiekonzerne, die Welt ernähren zu können, versteckt sich ganz klar rein wirtschaftliches Interesse, was sich davon ableiten lässt, dass jährlich Hundert Tausende Tonnen Glyphosat verkauft werden.“
Während Uneinigkeit über die Harmlosigkeit oder Schädlichkeit von Glyphosat herrscht, steigt dessen Gebrauch weltweit immer weiter an. Spuren dieses verbreiteten Unkrautvernichtungsmittels wurden bis dato schon nachgewiesen in Obst und Gemüse, Getreideprodukten, verschiedenen Biersorten, Genmais und Sojabohnen, die als Futtermittel gebraucht werden, und sogar in Bioprodukten.
Slow Food hat kürzlich als Organisation die Petition Stop Glyphosat von We Move unterschrieben und nimmt gemeinsam mit vielen anderen NROs verschiedene Aktivitäten auf nationaler und EU-Ebene vor, um das Bewusstsein über die Risiken von Glyphosat zu stärken.
Unterschreiben auch Sie die Petition gegen Glyphosat: https://act.wemove.eu/campaigns/stop-glyphosate
Weiterführende Artikel von Slow Food zum Thema:
Glyphosate: Harmless Chemical or Possible Carcinogen?
Glyphosat – Stimmen Pro und Kontra
10 Things You Need To Know About Glyphosate
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Gemeinsame Pressemitteilung mit der Messe Stuttgart – Stuttgart, 03. April 2016
Stuttgarter Frühjahrsmessen mit Rekordzahlen zu Ende gegangen – Bundesweit einzigartiges Angebot zum Thema „Nachhaltigkeit“
Frühling, Sonnenschein und lachende Gesichter bei Besuchern und Ausstellern: „Wir freuen uns über die Rekordzahlen von 95.000 Besuchern und 1427 Ausstellern an unseren vier Messetagen“, sagte Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, zum Abschluss der Stuttgarter Frühjahrsmessen am Sonntag, 3. April. „Alle acht Messen haben sich toll weiterentwickelt, eine unglaubliche Vielfalt an Ausstellern präsentiert und das Rahmenprogramm der Messen sucht seinesgleichen. Die Frühjahrsmessen haben einmal mehr bewiesen, dass es in Deutschland keine vergleichbare Veranstaltung zum Thema ‚Nachhaltigkeit‘ gibt“, so Bleinroth.
„Wir sind sehr glücklich, dass die Premiere der ,Beaders Best‘ auf der ‚Mineralien, Fossilien, Schmuck‘ auf Anhieb ein Erfolg war", sagte Guido von Vacano, Bereichsleiter Lifestyle und Freizeit der Messe Stuttgart. „Auch die E-Rallye, die im Rahmen der auto motor und sport i-Mobility von der Messepiazza auf die Schwäbische Alb führte, der Kongress ,Zukunft führen‘ und das WIN-Forum waren sehr gut besucht und haben tolle Premieren gefeiert.“ Zudem habe der Stuttgarter Frauenlauf mit Start und Ziel auf der Messepiazza für eine Rekordbeteiligung gesorgt und Athletinnen und Zuschauer begeistert. Insgesamt gingen am Samstag, 2. April, 1500 Joggerinnen und Nordic Walkerinnen auf die 6,5 Kilometer lange Strecke. Florian Pflieger, Abteilungsleiter im Team Lifestyle und Freizeit, war besonders vom Kinder- und Jugendprogramm während der Frühjahrsmessen angetan: „Die speziellen Angebote und Veranstaltungen waren sehr gut frequentiert, das spricht eindeutig für die Qualität des sehr vielfältigen Programms.“
Tolle Noten für die Messen
Die Besucher der auto motor und sport i-Mobility, der Fair Handeln, der Garten Outdoor Ambiente, der Kreativ, des „Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe“, der Yoga World, der „Mineralien, Fossilien, Schmuck“ sowie der „Haus, Holz, Energie“ vergaben in ihrer Bewertung die Schulnote „Gut“ für das umfangreiche Messeangebot. Neun von zehn Besuchern (88 Prozent) gaben an, die Messen weiterempfehlen zu wollen. Jeder dritte Besucher (32 Prozent) nahm für den Besuch der Messen sogar eine Anfahrt von mehr als 50 Kilometer auf sich. Im Schnitt blieben die Besucher über vier Stunden auf dem Messegelände.
Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe
Eine sehr gute Resonanz gab es für die zehnte Auflage des „Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe“. Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland sagte: „Wir freuen uns über eine gut besuchte Messe im Jubiläumsjahr des Markt des guten Geschmacks! Man spürt das immer stärker werdende Interesse und Bewusstsein der Verbraucher für die Qualität von Lebensmitteln, für nachhaltige Ernährung und insbesondere für den Umgang mit Tieren in der Landwirtschaft und Fleisch aus artgerechter, ökologischer Erzeugung.“ In diesem Jahr waren 187 ausländische Aussteller unter den insgesamt 549 Genusshandwerkern vertreten gewesen. Darunter auch Markus Hönnige, Inhaber der Bäckerei Hönnige: „Wir sind von Anfang an auf der Slow Food mit dabei. Es war wieder viel los. Die Messe lief super an und entwickelte sich zum Wochenende hin zum wahren Mega-Event. Man merkt, dass die Leute hier wissen wollen, woher ein Produkt kommt. Wir trafen unsere Stammkunden und viele interessierte Neukunden. Es war super, ich bin sehr zufrieden.“ Auch Thomas Maier, Vertrieb Hirschbrauerei Heubach zeigte sich zufrieden: „Bei unserem Messeauftritt stand die Präsentation im Vordergrund. Als klassische, kleine Brauerei stellten wir auf der Slow Food unsere Craft-Biere vor, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Dieser Trend nimmt stetig zu. Wir trafen genau das richtige Publikum. Wir bekamen viel Lob.“ Angela Weis, Schwäbische Whisky-Botschafterin, Continental Whisky Market: „Die Messe ist eine wunderbare Plattform für kleine, handwerklich arbeitende Brennereien. Unsere Zielgruppe war hier, und die Präsentation unserer Produkte lief sehr gut. Man merkte, dass regionaler Whisky inzwischen einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erlangt hat.“
auto motor und sport i-Mobility
Die auto motor und sport i-Mobility unter der Schirmherrschaft des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann glänzte in diesem Jahr als umfangreiche Informations- und Testplattform. Die Besucher konnten in den verschiedenen Testparcours nachhaltige Fahrzeuge auf zwei und vier Rädern ausgiebig testen. In der gemeinsam mit dem Verkehrsministerium gestalteten Themenwelt „Neue Mobilität und Digitalisierung“ konnten sich die Besucher über das breite Angebot intelligenter Verkehrs- und Forschungsprojekte in Baden-Württemberg informieren. Auch die Aussteller waren mit dem Verlauf der Messe zufrieden. Silke Kellner, Brand-Managerin von Lexus: „Wir konnten viele Impulse setzen. Die Besucher waren sehr interessiert, viele verfügten über Fachkenntnisse. Wir hatten sowohl Stamm- als auch Neukunden am Stand. Die hohe Nachfrage nach unseren Fahrzeugen war deutlich zu spüren. Der für Probefahrten zuständige Kollege war andauernd unterwegs. Wir sind zufrieden mit dem Messeverlauf.“ Dr. Ulrich Schiefer, Inhaber von AtTrack: „Die i-Mobility lief gut für uns. Wir sind Fahrzeughersteller und Beratungshaus und mussten daher bei der Präsentation eine Mitte zwischen beiden Welten finden. Dieses Konzept wurde gut angenommen. Wir konnten eine breite Klientel ansprechen und unsere Bekanntheit steigern.“
Garten Outdoor Ambiente
Die Messe war einmal mehr der ideale Start in die Gartensaison. Verständlich, dass Pflanzen und Blumen, Dekoration und Ambiente sowie Gartenelemente und Ausstattung - und nicht zuletzt die Schaugärten - in der Besuchergunst ganz vorne lagen. Reiner Bierig, Geschäftsführer des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V. ergänzte: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Messeverlauf. Dasselbe gilt für unsere Kollegen und Sponsoren. Qualität und Quantität der Besucher waren überzeugend. Wir sind seit vielen Jahren hier auf der Garten vertreten und konnten im Vergleich zum Vorjahr noch eine Steigerung feststellen. Wir hatten gute Gespräche und trafen eine interessierte Kundschaft.“ Beispielhaft für den beliebten Beruf des Landschaftsgärtners sei der Beitrag der Nachwuchskräfte anzuerkennen. Zum dritten Mal beteiligte sich die Garten Outdoor Ambiente am Kinder- und Jugendtag, wobei Landschaftsbau-Azubis für ihren Beruf Werbung machten und ihr Können in einem eigens angelegten Garten zeigten. Zum ersten Mal fand der „Landschaftsgärtner-Messe-Cup“ für Azubis statt, den Robin Straub und Philipp Schäfer vom Gartenbaubetrieb Otto Arnold in Leinfelden-Echterdingen gewannen. Gute Stimmung auch unter den Ausstellern. Markus Berg, Inhaber von Markus Berg Competence Center Schwaben: „Unser Thema ,der automatische Garten‘ schlug auf der Messe voll ein. Wir trafen auf tolle Kunden und bekamen eine tolle Resonanz. Das Stuttgarter Publikum ist zahlungskräftig, sodass wir viele direkte Abschlüsse tätigen konnten. Die Garten ist eine super Messe für uns, denn hier haben wir schon viele gute Stammkunden kennengelernt. Wir kommen gerne wieder.“ Caroline Senger, Referentin Vertrieb, Insel Mainau: „Ich empfand das Stuttgarter Publikum als ausgesprochen nett. Besonders unsere Kinder-Pflanzaktionen kamen gut an. Auch unser Beratungsangebot durch eine Gartenexpertin wurde verstärkt wahrgenommen. Nachgefragt wurden Kurzreisen und Tagesausflüge auf die Insel. Für uns ist die Garten ein fester Termin: Wir sind schon seit vielen Jahren hier vertreten und erneut sehr zufrieden.“
Fair Handeln
Der Auftritt von Pater Shay Cullen vom Kinderschutzprojekt Preda auf den Philippinen sowie die vierte Entwicklungspolitische Landeskonferenz mit Minister Peter Friedrich und den Vertretern der Kirchen machten die internationale und bundesweite Bedeutung der Fair Handeln klar erkennbar. Philipp Keil, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ), ideelle und fachliche Trägerin der Fair Handeln war sehr zufrieden: „Wir haben phantastische Messetage hinter uns mit einem unglaublichen Besucherinteresse und sehr guten Verkaufszahlen. Die Themen Fairness und globale Verantwortung sind bei den Menschen angekommen. Die Flüchtlingskrise führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig es ist, Menschen überall auf der Welt Lebensperspektiven zu bieten und ein Leben in Würde zu ermöglichen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben die Macht hier Entscheidendes zu ändern. Durch ihr Einkaufsverhalten, durch ihre Reiseplanung und nicht zuletzt dadurch, wo sie ihr Geld anlegen.“ Zufrieden äußerte sich auch Martin Lang, Referent für Öffentlichkeitsarbeit bei dwp: „Die Stuttgarter Fair Handeln ist für uns der wichtigste Branchentreff im Fair-Trade-Bereich. Dabei ist nicht nur die Größe der Messe entscheidend, sondern auch die Besucherzahlen und die Kundenqualität. Neben der Kundenpflege ist der Kontakt zum Endverbraucher besonders spannend. Durch die Kombination mit den anderen Messen erreichen wir neue Endverbraucher. Schon in den ersten beiden Tagen wurden unsere Erwartungen übertroffen. Nächstes Mal kommen wir gerne wieder, denn hier darf man nicht fehlen!“ Robert Weber, Marketingleiter bei Bad Boyz Ballfabrik: „Die Resonanz war fantastisch. Wir sind seit einem Jahr im fairen Handel aktiv und waren zum ersten Mal in Stuttgart. Die Messe erwies sich als perfektes Forum für uns, denn hier konnten wir mit den Vertretern der Weltläden persönlich in Kontakt treten. Unsere Teilnahme bei der Fair Handeln 2017 steht bereits fest.“ Olaf Wuppermann, Inhaber von Urlaub & Natur: „Es war eine Menge los und ich konnte mich gut präsentieren. Das Publikum packte nicht einfach nur Kataloge ein, sondern war angenehm zielorientiert. Die Kombination mit anderen Messen brachte zusätzliche Kundschaft. Menschen, die sich für fairen Handel und Slow Food interessieren, fallen genau in unsere Zielgruppe.“
Kreativ im Frühjahr
Mit rund 130 Ausstellern war beim dritten Auftritt der Kreativ im Frühjahr Originelles und Selbstgemachtes angesagt. Zudem bekamen die Besucher durch das tägliche Programm mit etwa 60 Workshops viele fachkundige Tipps und Anregungen. Auch der Themenpark „Upcycling“ stand im Interesse der Besucher. Viel Anerkennung gab es für die Bühnenshow von Martina Lammel, bekannt vom ARD-Buffet. Die Kreativ im Frühjahr war nach Einschätzung der Aussteller ein voller Erfolg. Uwe Gersch, Inhaber von Kreativ-Design: „Es ist der Messe gelungen, die Kreativ so nach vorne zu bringen, dass sie an allen Tagen hervorragend besucht war. In der Halle drängten sich wahre Volksmassen. Ich habe mein Messeziel erreicht und bin vollauf zufrieden. Nächstes Mal komme ich ganz sicher wieder.“ Firat Mermer, Inhaber von Zutaten24: „Die Messe war perfekt. Die Besucher interessierten sich sehr für mein Angebot. Ich habe für meinen Stand eigens eine Tortenkünstlerin aus Serbien einfliegen lassen, und das kam sehr gut an. Ein besonderes Lob gilt der Messe-Organisation: Als mein Systemstand nicht rechtzeitig eintraf, stellte man mir innerhalb von einer halben Stunde einen anderen Stand auf. Ich bin sehr zufrieden und habe für November bereits einen doppelt so großen Stand bestellt.“
Mineralien, Fossilien, Schmuck
Das Thema „Schmuck“ rückt bei der „Mineralien, Fossilien, Schmuck“ immer stärker in den Mittelpunkt. So feierte in diesem Jahr der neue Bereich „Beaders Best“ eine erfolgreiche Premiere. Hierbei drehte sich in Ausstellung und Workshops alles rund um die Arbeit mit Glasperlen. Durch die gesamte Halle zog sich ein Schmuckboulevard, auf dem regionale Künstler und Designer ihre Kleinserien und Einzelstücke präsentierten und in den vielen Workshops zum Gold- und Silberschmieden sowie zur Kettenherstellung konnten die Besucher selbst tätig werden. Neben dem umfangreichen Einkaufsangebot im Bereich Mineralien und Fossilien war die Sonderschau zum Thema „Calcit“ ein Blickfang für die Besucher. Auch die Aussteller waren mit dem Verlauf der „Mineralien, Fossilien, Schmuck“ sehr zufrieden. Rolf Schneider, Inhaber von Edelsteindesign Rolf Schneider: „Die Mineralien Fossilien Schmuck ist für mich erfolgreich verlaufen. Man trifft hier auf ein interessiertes, kaufkräftiges Publikum. Viele Kunden kamen ganz gezielt an meinen Stand. Ich habe sehr gut verkauft und bin sehr zufrieden. Für den Herbst habe ich mich schon angemeldet.“ Friedhelm Ott, Creative Director bei Beaders Best: „Interesse und Zuspruch waren groß. Viele Kunden, die selbst in Handarbeit schöne Schmuckstücke herstellen möchten, fanden unser Angebot wunderbar. Besonders gut kam deshalb an, dass man mit den Schmuck-Künstlern reden und an Workshops teilnehmen konnte. Der Auftritt war ein Erfolg, und die Vorbereitungen für unsere nächste Messeteilnahme im April 2017 laufen bereits.“
Yoga World
Carsten Ehrhardt, Veranstalter der Yoga World, zog eine positive Bilanz der Messe: „Im fünften Jahr in Stuttgart sind wir bei den Yoga-begeisterten Menschen angekommen - die Yoga World hat sich als Bestandteil der Frühjahrsmessen etabliert. Ganz stark war unser diesjähriges Rahmenprogramm mit national sehr bekannten Yoga-Lehrern. Unsere Aussteller sind mit dem Messeverlauf sehr zufrieden, rund 300 Yoga-Begeisterte nahmen täglich an den Übungen, Workshops und Vorträgen teil.“ Erstaunlich hoch sei der Fachbesucheranteil gewesen, „zudem war die Qualität der Besucher enorm. Sie brachten viel Wissen mit und haben sich mit unseren Dozenten und Lehrern intensiv ausgetauscht.“ Da sich die Besucher der Yoga World auch intensiv mit Themen wie Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und den aktuellen politischen Ereignissen beschäftigten, „ist das Zusammenspiel mit der Slow Food Messe oder der Fair Handeln sehr befruchtend für uns und unsere Aussteller“.
Haus, Holz, Energie
„Die rund 140 Aussteller der ‚Haus, Holz, Energie‘ präsentierten Bautrends und -themen, die zeigten, was zeitgemäßes Bauen und Wohnen auszeichnet“, sagte Veranstalter Peter Sauber, Geschäftsführer der Peter Sauber Agentur Messen und Kongresse GmbH. Die Aussteller gaben Bauherren und Eigenheimbesitzer Orientierungshilfen und informierten zu allen wichtigen Themen rund um Neubau und Sanierung - von A wie Alarmanlage bis Z wie Zentralheizung, vom Keller bis zum Dach und von der Finanzierung bis zur Schlüsselübergabe. Guten Anklang habe auch das dreitägige Vortragsprogramm gefunden. Auf dem Podium standen zentrale Themen wie Energieeffizienz, Einbruchschutz, Barrierefreiheit oder Wohnambiente im Fokus. Traditionelle Schwerpunkte der Messe bildeten die Bereiche „Energie“ und „Bauen mit Holz“. Neu dabei in diesem Jahr war der Sonderbereich „Die neue Wohnlust“: Möbelmanufakturen und Händler zeigten auf 300 Quadratmeter wertige Einzelstücke und Designklassiker. Einen weiteren Sonderbereich widmete die Messe dem aktuellen Thema Einbruchschutz. Die Aussteller äußerten sich zufrieden mit dem Messeverlauf und bewerteten sowohl Frequenz wie auch die Besucherqualität als positiv.
Die Stuttgarter Frühjahrsmessen 2017 finden vom 20. bis 23. April statt.
]]>Die Ressource Boden ist zentral für die Produktion von Nahrungsmitteln und damit unser Überleben, aber kaum jemand weiß wirklich, wie es um sie steht. Das Slow-Food-Schulprojekt BODEN BEGREIFEN hat im letzten Jahr mehr als 800 Schülerinnen und Schülern das Thema Boden näher gebracht und ihnen die Auswirkungen ihres eigenen Lebensstils auf das Umweltmedium Boden veranschaulicht. Dazu hat das Projekt fast 460 Schülerinnen und Schüler direkt auf die Äcker im Umland von Berlin gebracht und darüber hinaus Bodenproben aus Berlin, Potsdam und München in insgesamt 15 Schulen zur Veranschaulichung genutzt.
Herausragende globale Probleme sind schwindende Fruchtbarkeit von Böden sowie ein steigender Flächenbedarf der wachsenden Weltbevölkerung. Verschiedene Bildungsangebote für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 4-8 thematisieren diese Herausforderungen. Zu den drei Themensträngen Klima, Bodenfruchtbarkeit und Landfuß-Abdruck sind knapp 20 Bildungsangebote entstanden und erprobt worden. Als Teil des Projekts werden z.B. die Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft auf die Bodenfruchtbarkeit und der Einfluss des individuellen Bodennutzens auf die Verteilung und den Zugang zu Boden weltweit spielerisch erarbeitet und diskutiert. In Anknüpfung an die Themen Klima, Hunger und Welternährung des Rahmenlehrplans wurde das Thema Boden in den Schulunterricht integriert und die Schule direkt mit dem Lernort „Acker“ verbunden.
Durch das Projekt können Stadtkinder erfahren wie Lebensmittel produziert werden und selber einen Bezug dazu herstellen, da sie lernen, wie „cool“ es ist mal selbst eine Kartoffel zu ernten, zu schälen, zu kochen und auf dem Acker zu verspeisen. Bei den Teilnehmern vollzieht sich dabei auch eine Wahrnehmungsänderung: So kommt doch für viele Kinder die Kartoffel geputzt und in Plastik verpackt aus dem Supermarkt, da die Weitergabe praktischen Wissens um Lebensmittel und deren Herstellung wie auch Verarbeitung oft weder zu Hause noch in der Schule stattfindet.
Der Mehrheit der Schülerinnen und Schüler war die Bedeutung des Bodens für ihre Ernährung zwar grundsätzlich bewusst, doch nur sehr wenige brachten Boden in Verbindung mit der Produktion von Futtermitteln, obwohl diese für den größten Flächenverbrauch verantwortlich ist und deshalb die größte Klimarelevanz hat. Das Projekt setzt an diesem Punkt an, indem es die globalen Auswirkungen fleischlastiger Ernährung und des hohen Verschwendungsanteils zum Thema macht und Schüler ermutigt, gemeinsam Handlungsalternativen im Alltag und in der Schule zu erarbeiten.
Das Slow-Food-Schulprojekt „Boden Begreifen“ verbindet globales Lernen mit praktischen Erfahrungen im realen Produktionskontext landwirtschaftlicher Betriebe. Am heutigen 1. November geht das Projekt in die nächste Runde mit vielen weiteren teilnehmenden Schülern, um der Generation von morgen den Boden nahe zu bringen und die Grundlage ihres und unser aller Leben zu bewahren.
Jetzt wird auch im virtuellen Raum eine Grundlage für ein bodenständiges Bewusstsein geschaffen, denn seit Neuestem ist nun auch die BODEN BEGREIFEN Webseite Online. Die Internetseite www.boden-begreifen.de informiert über das Slow-Food-Bildungsangebot zum Thema Boden auf dem Acker und in der Schule. Die Webseite liefert Hintergrundinformationen zur weltweiten Gefährdung von Böden im Kontext eines steigenden Flächenbedarfes für die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung. Außerdem werden auch die Lernorte vorgestellt und die Teilnahmebedingungen erläutert.
]]>Vom 22.-26. September 2016 findet wieder Terra Madre Salone del Gusto, die größte internationale Slow-Food-Veranstaltung, in Turin (Italien) statt. Die Veranstaltung steht dieses Jahr unter dem Motto „Loving the Earth“. Alle zwei Jahre kommen dort neben Tausenden von Besuchern rund 5.000 Landwirte, Züchter, Imker, Fischer, Köche, Wissenschaftler, Autoren, Aktivisten, Gärtner und viele andere Akteure rund um unser Lebensmittelsystem aus über 160 Ländern zusammen. Sie alle repräsentieren das Terra-Madre-Netzwerk, der Teil des Slow-Food-Netzwerkes, der die Philosophie in die Praxis umsetzt und aus Lebensmittel- und Lerngemeinschaften besteht. Im Zentrum des Terra-Madre-Netzwerkes steht der Gedanke, den Austausch von Erfahrungen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Handlungsträgern zu fördern, denen der Wille gemeinsam ist, lokales Wirtschaften und enkeltaugliche Produktionsmethoden zu erhalten und zu fördern.
Die deutsche Terra-Madre Delegation 2016 ist größer denn je:
In Turin wird Deutschland mit rund 120 Delegierten vertreten sein. Unter den deutschen Vertretern sind handwerkliche Erzeuger und Erzeugerinnen, Kleinbauern, Züchter alter Tierrassen, Imker, Köche, traditionelle Bäcker, Unternehmer mit innovativen Ideen rund um die Lebensmittelproduktion und -vermarktung, Sozialunternehmer, Bildungsreferenten und vieles mehr. Sie alle leben die Slow-Food-Philosophie tagtäglich und leisten vorbildliche Arbeit auf landwirtschaftlichen Betrieben, erzeugen handwerkliche Produkte, sind Ideengeber interessanter Projekte, und sind innerhalb des Slow-Food-Netzwerkes engagiert.
Fast alle Bundesländer sind in der deutschen Delegation vertreten: Baden-Württemberg (12), Bayern (21), Berlin (28), Brandenburg (9), Hamburg (4), Hessen (5), Niedersachsen (7), Nordrhein-Westfalen (12), Rheinland-Pfalz (6), Saarland (1), Sachsen (6), Schleswig-Holstein (6).
Mit dabei in Turin ist dieses Jahr zum Beispiel der Züchter alter Tierrassen Dieter Kraft aus Baden-Württemberg, der sich mit Leib und Seele für die Erhaltung des Limpurger Rinds einsetzt; die Slow Food Youth Münster Aktivistin Teresa Hoffmann aus Nordrhein-Westfalen, die unter anderem das Film Food Festival in Münster mitorganisiert; der Stadtimker Johannes Weber, der in Berlin den gemeinnützigen Verein Stadtbienen e. V. gegründet hat; der junge Winzer vom Hirschhorner Weinkontor in Rheinland-Pfalz, Sebastian John; der Rohkost-Koch und Gastroberater Boris Lauser aus Berlin und die Gemüsegärtnerin Anna Fiebing aus der Slow-Food-Youth-Gruppe in Hamburg.
Einige Terra-Madre-Delegierte werden in unserer Porträtreihe ausführlicher beschrieben.
Die komplette Liste aller Terra-Madre-Delegierten finden Sie hier.
Die Liste der Terra-Madre-Lebensmittelgemeinschaften in Deutschland finden Sie hier.
Zusätzlich reisen einige handwerkliche Erzeuger aus Deutschland als Aussteller nach Turin:
1) Bliesgau Ölmühle aus Bliesransbach, Saarland. Kategorie: Öl
2) Die mobile Räucherei Hennigsdorf, Brandenburg. Kategorie: geräucherter Knoblauch
3) Kulmbacher Brauerei aus Kulmbach, Bayern. Kategorie: Bier
4) Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH), Baden-Württemberg. Kategorie: Fleisch- und Wurstwaren.
5) Bräunlinger Löwenbräu aus Bräunlingen, Baden-Württemberg. Kategorie: Bier
Wie jedes Mal bietet Terra Madre Salone del Gusto wieder eine Vielzahl an Konferenzen. Die Vorsitzende von Slow Food Deutschland, Ursula Hudson, wird die Konferenz Another World Is Possible and Necessary (Eine andere Welt ist möglich und nötig) moderieren, bei der die vorherrschende Mentalität des unendlichen Wachstums kritisch hinterfragt wird. Es unterhalten sich drei Ökonomen aus Frankreich, den USA und Italien.
Debüt als Freiluftveranstaltung
Terra Madre Salone del Gusto ist dieses Jahr zum ersten Mal eine Freiluftveranstaltung. Zum ersten Mal verlässt die Veranstaltung die Lingotto-Messehallen und wird im Stadtzentrum von Turin abgehalten. Der internationale und italienische Erzeugermarkt wird im Parco del Valentino und einige der Konferenzen und Geschmackserlebnisse in den historischen Gebäuden Turins stattfinden. Das Rahmenprogramm besteht unter anderem aus 11 großen Konferenzen, 40 Terra-Madre-Foren, 98 Geschmackserlebnissen, 26 Kochschuleinheiten und 4 Verabredungen zum Essen.
Weitere Pressemitteilungen und Infos zur Presse-Akkreditierung gibt es hier: http://www.salonedelgusto.com/en/#press
Das komplette Rahmenprogramm finden Sie unter: http://www.salonedelgusto.com/en/.
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