Das Kuratorium stellt sich vor - Pirmin Spiegel

Für Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Bischöflichen Hilfswerkes MISEREOR, ist der Kampf für eine Transformation unserer Ernährungswelt eines seiner zentralen Themen. Darin verband ihn mit Ursula Hudson eine tiefe innere Übereinstimmung. Jetzt ist er Kuratoriumsmitglied für den Ursula Hudson Preis und berichtet von seiner Motivation.

Was reizt Sie am meisten an der Mitarbeit im Kuratorium?

Spiegel_Pirmin_16x9 (c) MISEREOR.jpgGespannt bin ich, wegweisende Gruppen und Personen mit verschiedensten Initiativen und Projekten kennenzulernen: Menschen, die dafür brennen, neue und andere Umgangsweisen mit unserer Ernährung vorzuschlagen und diese praktizieren – von Acker und Feld über den Handel bis zum Teller. Essen ist politisch: Dreimal täglich stimmen wir ein wenig über die Zukunft des Planeten ab. Es geht um Qualität, Geschmack und Vielfalt, um Fairness, Sorge tragen und Gerechtigkeit.

Menschen, die „Es geht! Anders.“ umsetzen, nicht stehenbleiben und kreativ neue Wege finden, motivieren. Geschichten, die davon erzählen, dass und wie der Umgang mit Lebensmitteln anders geht, ermutigen. Alle sie tragen dazu bei, Boden nicht als Ware zu sehen, die Erde als große Ernährerin, in der und mit der wir leben.

Welche Botschaft von Ursula Hudson war für Sie die Entscheidende?

Ursula Hudson war enorm wichtig, Essen als einen politischen Akt zu sehen und die Vielfalt von Ernährungsmöglichkeiten für die Gesundheit zu betonen. Von zehntausenden essbaren Pflanzen finden weniger als 50 in der Regel den Weg in den Kochtopf. Dies zu unterstreichen, engagierte Gruppen, Organisationen und Menschen in sympathischer Weise zu vernetzen, um gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie Lebensmittelproduktion nachhaltig gestaltet und Nahrungssouveränität ermöglicht werden kann, wie landwirtschaftliche Anpassungen an die Klimakrise vorgenommen werden können, sich faire Lieferketten durchsetzen lassen, um eine gesunde Ernährung für alle Menschen sicherstellen können, ohne die Erde auszubeuten – dafür schlug ihr Herz.

Ursulas Wunsch war es, die Ernährungswelt ein klein wenig besser zu machen. Wann hätten wir das aus Ihrer Sicht erreicht?

Wenn faire und wahre Preise für gesunde Lebensmittel gezahlt werden. Wenn in Lieferketten von Lebensmitteln menschenrechtliche und ökologische Mindeststandards eingehalten werden. Wenn bäuerliche Saatgutsysteme geschützt und gestärkt sind. Wenn der Zugang zu Land, auf denen bäuerliche Gemeinschaften seit Jahrhunderten Anbau betreiben, ihnen erhalten bleibt und Bauernfamilien von ihrer Arbeit in Würde leben können. Wenn in Geselligkeit und Dankbarkeit gemeinsam nährstoffreich gegessen werden kann und dies ein Genießen ist. Wenn am Tisch für jede und jeden Platz ist.

Alle Informationen zum Ursula Hudson Preis finden Sie >> hier

Inhaltspezifische Aktionen