EU-Agrarpolitik

Brüssel plant grüne Reform der Agrarpolitik

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EU-Agarkommissar Dacian Ciolos besichtigt den Stall eines familiengeführten Bauernhofs im belgischen Thorembais-Saint-Trond. Foto: Europäische Union 2010

Die EU will ihre Agrarpolitik künftig grüner und gerechter gestalten.  Kleinere und familiengeführte Landwirtschaftsbetriebe können auf höhere Beihilfen hoffen. Slow Food Deutschland begrüßt den Plan von EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos.

18.11.2010 - Mit derzeit 55 Milliarden Euro ist der Agrarbereich der größte Posten im EU-Haushalt. „Es herrscht breites Einvernehmen darüber, dass die Verteilung der Direktzahlungen überprüft und dem Steuerzahler verständlich gemacht werden muss“, schreibt Ciolos in einem am 18. November  in Brüssel vorgelegten Reformpapier für die Jahre 2014 bis 2020. Seine Idee: Kleinere und ökologisch ausgerichtete Betriebe sollen stärker gefördert werden, während sich industrielle Großunternehmen auf Kürzungen einstellen müssen. „Dies wäre ein Schritt in die richtige Richtung und entspricht einer Forderung die Slow Food seit langem erhebt,“ urteilt der für Landwirtschaft zuständige Slow Food Vorstand Rupert Ebner. „Die gesellschaftliche Akzeptanz der Förderung bäuerlicher Strukturen wird sich maßgeblich erhöhen, wenn das Gießkannenprinzip aufgegeben wird, mit dem der mehrere 1000 Hektar große agroindustrielle Betrieb genauso gefördert wird wie ein Familienbetrieb mit 50 Hektar schwer zu bewirtschaftenden Hanglagen.“ Noch ist das Papier von Ciolos allerdings nur eine Planungsgrundlage, die von den EU-Agrarministern und dem EU-Parlament abgesegnet werden muss.

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