Petition Gentechnik-Moratorium

20.4.2011 - Mehr als 64.000 Bürger haben die öffentliche Petition für ein Anbaumoratorium von gentechnisch veränderten Pflanzen unterzeichnet. Das macht die Aktion des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft, die auch von Slow Food Deutschland unterstützt wurde, schon jetzt zu einem der erfolgreichsten Petitions-Verfahren in der Geschichte Deutschlands.

Überwältigender Erfolg der Petition für ein Gentechnik-Moratorium

start_2011-bundestag_abstimmung_288.jpg

Die große Zahl Unterstützer, die die Eingabe innerhalb der ersten drei Wochen der Anmeldefrist beim Deutschen Bundestag fand, zeigt, dass die Gentechnik von weiten Teilen der Bevölkerung als Risikotechnologie erkannt wurde und nicht gewollt ist. Da das gesetzliche Quorum von 50.000 Unterzeichnern für die Petition mühelos überwunden wurde, muss sich jetzt der Petitionsausschuss des Bundestages in einer öffentlichen Sitzung mit dem Thema beschäftigen. Ein Termin steht noch nicht fest.

Ziel der Petition ist es, einen EU-weiten Anbaustopp für gentechnisch veränderte Pflanzen durchzusetzen. Dadurch soll Zeit gewonnen werden, um unabhängige Studien zur Risikofolgen-Abschätzung der grünen Gentechnik in Auftrag zu geben und durchzuführen.

Slow Food Deutschland bedankt sich herzlich bei allen Mitgliedern und Freunden, die mit ihrer Unterschrift dieses Vorhaben unterstützen!

Falls auch Sie sich beteiligen wollen (noch bis 10. Mai), folgen Sie einfach dem unten angegebenen Link. Folgende fünf Gründe sprechen für einen Stopp des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen:

1. Risiko für Mensch und Umwelt. Die langfristigen Auswirkungen der Agro-Gentechnik auf das Ökosystem sind bis heute in keiner industrieunabhängigen Studie untersucht worden. Die EU sollte daher solche Untersuchungen in Auftrag geben, um mögliche Gefährdungen für Mensch und Umwelt ausschließen zu können.

2. Wirtschaftliche Machtkonzentration. Gewinner der Gentechnik sind wenige Groß-Konzerne. Demgegenüber stehen Millionen Bauern, die durch die Patentierung transgener Pflanzen in wirtschaftliche Abhängigkeit geraten.

3. Intransparentes Zulassungsverfahren. Das EU-Genehmigungsverfahren für transgene Pflanzen ist mangelhaft  und setzt die falschen Anreize, da die Agro-Industrie selbst die angeblichen Belege für die Unbedenklichkeit ihrer Produkte erbringt.

4. Mangelnde Unabhängigkeit der Zulassungsbehörde. Die europäische Genehmigungsbehörde EFSA steht in der Kritik, da viele ihrer Mitarbeiter aus der Agroindustrie stammen oder ihr beruflich nahestehen und häufig wieder dahin zurückwechseln (Drehtüren-Effekt).

5. Beschneidung der Konsumentensouveränität.

Die Gentechnik nimmt Verbrauchern die Wahlfreiheit. Grund: Ein "bisschen" Gentechnik gibt es nicht, langfristig ist die Kontamination von gentechnikfreien Lebensmitteln im offenen Anbau mit GVO nicht zu verhindern.

Foto: Abstimmung im Bundestag | Werner Schüring


Zur Online-Petition

Inhaltspezifische Aktionen