Stuttgart Nachlese

EED und Slow Food Deutschland wollen stärker zusammenarbeiten

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2.5.2011 - Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) hat eine positive Bilanz der erstmaligen Zusammenarbeit mit Slow Food Deutschland während der Messe Stuttgart vom 14. bis 17. April gezogen. "Slow Food hilft Kleinbäuerinnen und -bauern in Entwicklungsländern", hieß es in einer Stellungnahme. In Zukunft wolle man gemeinsam für eine agrarpolitische Wende in Europa und für einen Ausstieg aus der „Fast Food“-Strategie des europäischen Agrobusiness eintreten.

Die Pressemitteilung des EED im Wortlaut:

"Über 50.000 Menschen besuchten die Slow Food und Fair Handels Messe in Stuttgart. Der Evangelischer Entwicklungsdienst (EED), „Brot für die Welt“ und das Evangelische Bauernwerk Württemberg zeigten auf ihrem gemeinsamen Stand „Niemand isst für sich allein“, wie stark Ernährungsweisen in Industrieländern auf die Lebensverhältnisse der Menschen im Süden negativ Einfluss nehmen.

Die Besucherinnen und Besucher konnten am gemeinsamen Stand den ökologischen Fußabdruck ihrer Ernährung messen. Spielerisch konnten sie so ihren persönlichen Anteil am Flächen-, Wasser-, und Energieverbrauch in den Ländern des Südens kennen lernen. Die Mitmachaktion hat einen ernsten Hintergrund: Steigender Flächenverbrauch für Viehfutter und die Vorliebe für hochwertige Fleischteile in den Industrieländern führen in Entwicklungsländern häufig zu Landkonflikten oder zerstören durch Billigexporte kleinbäuerliche Existenzen. „Der Trend zu globalen, geschmacklosen Standardprodukten ist gut für die Agrarkonzerne. Er ruiniert allerdings die europäische Familienlandwirtschaft und die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Entwicklungsländern“, so Francisco Mari, Agrarhandelsexperte des EED. „Mit den Mitmachaktionen auf unserem gemeinsamen Stand, konnten wir viele Besucher und Besucherinnen der Messe von diesen Zusammenhängen überzeugen.“

Auch die Veranstalter der Messe sprachen von einer gelungenen Einbindung des Themas Entwicklungszusammenarbeit in die Slow Food Messe. „Mit unserem Messethema ‚Blick über den Tellerrand – Verwerten statt Verschmähen’ wollen wir Verbraucherinnen und Verbraucher dafür gewinnen, Verantwortung für die globale Ernährungssituation mit zu übernehmen“, so Ursula Hudson, stellvertretende Vorsitzende von Slow Food Deutschland e.V.

EED und „Brot für die Welt“ nahmen zum ersten Mal an der Slow Food Messe teil. Ziel war es, Konsumentinnen und Konsumenten zu zeigen, dass sie mit ihren täglichen Ess-Entscheidungen auf die globalisierten Nahrungsmärkte Einfluss nehmen können. „Slow Food ist auch im Sinne der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Entwicklungsländern. Eine nachhaltigere Ernährung mit hochwertigen Lebensmitteln aus regionaler und ökologischer Landwirtschaft verringert radikal die billigen Exportüberschüsse aus europäischer Massentiereinhaltung“, so Francisco Mari.

Sowohl die beiden evangelischen Hilfswerke, als auch der Vorstand von Slow Food Deutschland bewerten diese erste Zusammenarbeit als erfolgreich. In Zukunft wolle man gemeinsam für eine agrarpolitische Wende in Europa und für einen Ausstieg aus der „Fast Food“-Strategie des europäischen Agrobusiness eintreten. „Konsumentinnen und Konsumenten in Nord und Süd müssen auf ihren Märkten wieder bezahlbare Lebensmittel aus ihrer Region vorfinden“, so Ursula Hudson."

Quelle: Pressemitteilung des EED vom 18. April

Foto: Projekt "Tausend Gärten in Afrika" des Terra Madre Netzwerks | Slow Food International © Paola Viesi

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