Petrini bei UN
Petrini spricht vor UN-Forum für indigene Angelegenheiten
18.5.2012 - Am 14. Mai sprach Gründer und internationaler Präsident von Slow Food, Carlo Petrini, auf dem Ständigen Forum für Indigene Angelegenheiten (UNPFII) über das Recht auf Nahrung und Ernährungssouveränität. Die Einladung an Petrini, dem Treffen im UN-Hauptquartier als ein geschätzter „Freund und Unterstützer der Indigenen Völker“ beizuwohnen und als externer Gast das Wort zu ergreifen, war die erste solche Einladung in der zehnjährigen Geschichte des Forums.
Petrini nahm an einer Diskussion zu den Rechten der Indigenen Völker auf Nahrung und Ernährungssouveränität teil, mit dem UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung Olivier Schutter, den Repräsentanten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation sowie Gruppen von indigenen Gemeinschaften und Regierungen. „Die Wirtschafts-, Umwelt- und Finanzkrisen und Gesundheitsprobleme wie Übergewicht in den modernen Gesellschaften fordern uns auf, zu unseren Wurzeln und zu nachhaltigen Ernährungssystemen zurückzukehren, denn nur sie unterstützen die Vitalität der Erde,“ so Petrini. „Indigene Völker sind die Hüter von Praktiken und Traditionen, welche sich über Jahrhunderte entwickelt haben. Sie haben ihre Verbindung zur „Mutter Erde“ nie aufgegeben. Nun müssen wir uns an sie wenden, um neue Denkmuster für unsere Zukunft zu entwickeln.“
Slow Food arbeitet seit vielen Jahren mit indigenen Gemeinschaften und unterstützt sie durch seine Stiftung für Biologische Vielfalt und das Terra Madre Netzwerk, welches Bauern, Fischer, Züchter, Lebensmittelhandwerker, Studenten und Köche weltweit verbindet. 2011 organisierte Slow Food das erste Indigenous Terra Madre Treffen in Jokkmokk, Schweden. Ein zweites Treffen ist für 2014 in Indien geplant.
Carlo Petrini hat beim UNPFII auf Einladung des Indigenous Partnership for Agrobiodiversity and Food Sovereignty gesprochen. Die Gesellschaft wurde 2010 gegründet und wird derzeit von Phrang Roy geleitet. Sie ist ein Netzwerk von indigenen Gemeinschaften und Organisationen, mit der Aufgabe, an den eigenen Lebensmittel- und Agrarpraktiken, welche die biologische Vielfalt der Nutzpflanzen schützen, festzuhalten und sie zu bewahren. Sie werden dabei von Forschern und Politikwissenschaftlern unterstützt, die eine partizipatorische Herangehensweise in der Agrarforschung befürworten.
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich dafür einsetzt, dass jeder Mensch Zugang zu Nahrung hat, die sein Wohlergehen sowie das der Produzenten und der Umwelt erhält. Slow Food zählt 100.000 Mitglieder, die in weltweit in hunderten Convivien, den lokalen Gruppen, und den Terra Madre Lebensmittelbündnissen in über 150 Ländern aktiv sind.
Quelle: Pressemitteilung von Slow Food International vom 14. Mai 2012
Bild: Carlo Petrini, Gründer und internationaler Präsident von Slow Food, eröffnet das Terra Madre Treffen 2008 in Turin. Das Netzwerk verbindet Bauern, Fischer, Züchter, Lebensmittelhandwerker, Studenten und Köche weltweit. Das internationale Treffen findet alle zwei Jahre statt, das nächste Mal im Oktober 2012.
Weitere Informationen:
Slow Food und Biodiversität
DasTerra Madre Netzwerk
Terra Madre und Salone del Gusto 2012