Slow Food for Africa

19.2.2014 - Slow Food setzt sich für den Wandel von Lebensmittelpolitik und Ernährungssystem in Afrika ein. Mit einem neuen Projekt wurde jetzt die Schaffung von 10 000 nachhaltigen Nutzgärten auf dem gesamten Kontinent angestoßen. Das Ziel: Wiederherstellung der Ernährungssouveränität in ganz Afrika!

10 000 Gärten in Afrika

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Am vergangenen Montag, dem 17. Februar, fand hierzu in Mailand die Veranstaltung Slow Food for Africa statt, mit der die Organisation für ihr bereits seit 2010 laufendes Projekt der Tausend Gärten in Afrika offiziell eine neue Phase ausruft: Seit dem Beginn wurden mit diesem Nutzgartenprojekt bereits tausend nachhaltige Gärten in Schulen, Dörfern und Stadtperipherien in 26 afrikanischen Ländern angelegt. Das neue Ziel ist nun, zehntausend Gärten zu erreichen. Das Projekt Tausend Gärten in Afrika wurde aufgenommen, damit die einheimischen Gemeinschaften selbst lokale, frische Lebensmittel anbauen und essen können, sowie um traditionelles Wissen und überlieferte Techniken als Schlüsselelemente für Ernährungssouveränität und Lebensmittelsicherheit zu bewahren und zu fördern.

Befreiung Afrikas vom Hunger

Das neue Ziel ist eine wichtige Herausforderung für Slow Food, und es ist eine Möglichkeit, sowohl zum Internationalen Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft beizutragen (so deklarierte die FAO das Jahr 2014), als auch um neue Führungskräfte in den verschiedenen afrikanischen Ländern auszubilden und die lokale Bevölkerung dabei zu unterstützen, ihren Kontinent vom Hunger zu befreien.

José Graziano da Silva, Generaldirektor der FAO, brachte seine Unterstützung für das Projekt mit seiner Anwesenheit zum Ausdruck. In seiner Rede sagte er: «Zehntausend Gärten werden eine Zunahme der Lebensmittelproduktion und die Verfügbarkeit von lokalen Produkten ermöglichen; sie werden eine Diversifizierung der Ernährung und die Fähigkeit der Bevölkerung, sich selbst nachhaltig zu ernähren, begünstigen.» Und er fügte hinzu: «Mit der überzeugenden Kombination von Nutzgärten und jungen Menschen haben wir die Chance, die Ernährungssicherheit über die lokale Produktion natürlicher Lebensmittel zu steigern.»
Der Präsident von Slow Food, Carlo Petrini, unterstrich in seinem Beitrag, dass das Nutzgartenprojekt keine Geste des Mitleids ist, sondern vielmehr eine Rückgabe dessen, was den afrikanischen Völkern gehört. Die Projektarbeit schließt auch die Auseinandersetzung mit anderen Problemen, die alle betreffen, ein: Hunger, Verschmutzung und Land Grabbing.

Einsatz für den Wandel auf dem Kontinent

Das afrikanische Netzwerk von Slow Food war mit fünf führenden afrikanischen Slow Food Mitarbeitern vertreten, die verschiedene Aspekte der laufenden Arbeit in ihrem Kontinent darstellten. Edie Mukiibi, der neue Vizepräsident des Internationalen Vereins Slow Food gab seine Einschätzung der ersten Projektphase, die jetzt zum Abschluss kam: «Vor vier Jahren hat Slow Food sich in Afrika für einen großen Wandel eingesetzt: im ganzen Kontinent tausend Gärten zu schaffen. Damals schien dies ein ehrgeiziger Traum zu sein. Heute können wir sagen, dass wir viel mehr realisiert haben, als nur Gärten anzulegen: Wir haben ein großes Netzwerk aufgebaut, das weiter wächst und für einen Wandel in Afrika arbeitet, damit wir unseren Kindern eine Zukunft in Frieden und Gerechtigkeit bieten und allen den Zugang zu guten, sauberen und fairen Lebensmitteln garantieren können.»

An dem Event nahmen außerdem bedeutende italienische Persönlichkeiten teil, die das Projekt Tausend Gärten in Afrika unterstützt und sich dafür eingesetzt haben.

Quelle: Pressemitteilung von Slow Food International vom 19. Februar 2014

Im Bild: Ein Nutzgarten in Tansania, der von dem Slow Food Projekt "Tausend Gärten in Afrika" unterstützt wird. | © Slow Food Archiv  

Mehr Informationen:
Videoaufnahme der Veranstaltung
Tausend Gärten in Afrika

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