Pestizide ursächlich für Bienensterben

EU-Studie: Pestizide schädlich für Bienen und andere Bestäuber

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23.4.2015 - Die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern sogenannter Neonikotinoide sind verhärtet: Die Chemiekonzerne Syngenta und Bayer haben beide Klage gegen das Verbot ihrer Pestizide eingereicht. Doch nun melden sich Wissenschaftler in der Europäischen Union zu Wort. Sie bestätigen, dass der Einsatz bestimmter Gifte für das Bienensterben verantwortlich ist. 

Im Dezember 2015 endet ein Moratorium der EU. Bis dahin muss die Kommission entscheiden, ob die Neonikotinoide wieder zugelassen werden, weiterhin verboten bleiben oder ob das Verbot vielleicht sogar noch ausgeweitet wird. Forscher des EU-Wissenschaftsnetzwerks Easac, das Entscheidungsträger in der EU berät, haben jetzt eine Untersuchung veröffentlicht, in der den Pflanzengiften eine schädliche Wirkung nicht nur auf Honigbienen, sondern auch Motten und Schmetterlinge bescheinigt wird, die ebenfalls Pflanzen bestäuben.

Auch auf insektenfressende Vögel hätten die Pestizide Auswirkungen. Der Studie zufolge drohe durch Pestizideinsatz ein "Bestäubungs-Defizit",  da immer mehr Nutzpflanzen angebaut werden, die in ihrer Entwicklung auf die Bestäubung der Bienen angewiesen sind.

Die Einschätzung der Easac-Wissenschaftler könnte zu einem endgültigen Verbot der Insektizide in Europa führen. Neonikotinoide sind synthetisch hergestellte Wirkstoffe, die an den sogenannten Nikotinischen Acetylcholinrezeptor (nAChR) von Nervenzellen bei Insekten binden und so die Weiterleitung von Nervenreizen, beispielsweise für den Muskel- und Bewegunsapparat, stören.

Foto oben: Bienen der Münchner Bioland-Imkerin Kristin Mansmann. | ©  Katharina Heuberger

Weitere Informationen:

Pressemitteilung zur Studie der Easac (auf Englisch)

Studie als PDF (auf Englisch)

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