Terra Madre Tag 2015: Slow Food Kuttelgespräch - Fleisch essen oder nicht?

23.11.2015 - Beim Terra Madre Tag 2015 stellen Slow Food Deutschland und Slow Food Hohenlohe-Tauber-Mainfranken die Frage nach dem Zusammenhang von Fleischkonsum, globaler Verantwortung und einem guten, sauberen und fairen Lebensmittelsystem und laden zum dritten Slow Food Kuttelgespräch ein. Die Veranstaltungsreihe befasst sich in Experten-Gesprächen mit aktuellen Themen unseres modernen Lebensmittelsystems.
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Viele lokale Initiativen weltweit vereint in einem Fest - dies ist der Grundgedanke des Terra Madre Tages. Gemeinsam werden an diesem Tag die Bedeutung des lokalen Essens und das Recht aller Menschen auf den Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln gefeiert. Jedes Jahr bringt der Terra Madre Tag mehr als hunderttausend Menschen aus allen Ländern zusammen, in denen Slow Food vertreten ist. So finden auch in Deutschland im Jahr 2015 wieder zahlreiche Veranstaltungen statt.

Am 10. Dezember 2015 diskutieren Anita Idel, Leadautorin im Weltagrarbericht (im Bild oben), Andreas Grabolle, Autor des Buches "Kein Fleisch macht glücklich" und Rupert Ebner, Vorstand von Slow Food Deutschland, im Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg über die Frage, ob und auf welche Art und Weise wir heutzutage noch Fleisch essen können.

Gerade im städtischen Umfeld weiß die Mehrheit der Bevölkerung oftmals wenig darüber, wie das Fleisch auf den Teller kommt, ist weit weg von Fragen der Zucht, Haltung und Fütterung von Nutztieren, von deren Schlachtung und Verarbeitung. Berichte über Massentierhaltung und einen verachtenden, jede Würde verletzenden Umgang mit Tieren in einer auf schnellen Profit ausgerichteten Agroindustrie machen betroffen und führen bei vielen Menschen zur gänzlichen Abkehr vom Fleischkonsum. Macht das unsere Ernährungswelt besser? Welche Haltung nehmen wir zum Verzehr von Tierprodukten ein und woran erkennt man gutes Fleisch wirklich?

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Über die Referenten

Die Tierärztin und Mediatorin Anita Idel (li.) ist Autorin des mit dem Salus-Medienpreis ausgezeichneten Buches "Die Kuh ist kein Klima-Killer!" zur Bedeutung der nachhaltigen Beweidung für die Bodenfruchtbarkeit. Sie recherchiert und berät in den Spannungsfeldern Ökonomie und Tierschutz, Landwirtschaft und Naturschutz sowie in der Wertschöpfungskette für tierische Produkte. Ihr besonderer Schwerpunkt liegt auf der Kulturgeschichte der Mensch-Tier-Beziehung. | Foto: © Katharina Heuberger

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Der Biologe, Klimaexperte und Wissenschaftsjournalist Andreas Grabolle (li.) hat mit seinem Sachbuch Vegetarier und Mischköstler gleichermaßen zum Nachdenken angeregt. Ihn selbst hat es zum Veganer werden lassen. | Foto: © Andreas Grabolle

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Rupert Ebner (li.), Slow-Food-Vorstand, Tierarzt und Umweltreferent der Stadt Ingolstadt, ist der Landwirtschaft leidenschaftlich verbunden. Er ist Vorreiter im Kampf gegen den Antibiotika-Missbrauch in der Tierzucht und wird darüber Auskunft geben, wie sich die große weltweite Verbraucherbewegung Slow Food für gutes, faires und sauberes Essen einsetzt und wie sich diese Werte trotz der Dominanz der Lebensmittelindustrie aktiv leben lassen. | Foto: © Privat

Das Programm

16:30 – 18:00 Uhr Arche-Markt im Foyer

18:00 – 19:00 Uhr Podiumsdiskussion
Fleisch essen oder nicht? Wenn ja, dann richtig.

Dr. Rupert Ebner, Slow Food Vorstand
Dr. Anita Idel, Leadautorin Weltagrarbericht, Mediatorin
Andreas Grabolle, Autor: "Kein Fleisch macht glücklich"
Moderation: Gabi Toepsch, freie Journalistin, Bayerischer Rundfunk

Anschließend laden wir zu einem guten, sauberen und fairen Essen im Exerzitienhaus ein.

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Das Menü

Rote Beete Suppe mit Meerrettich
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Wirsingbällchen gefüllt mit Hack vom Rhönschaf bzw. Grünkern
Bamberger Hörnla
Möhrengemüse
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Quittenmus mit Rotweinbirnen

Preis pro Person: 25 Euro + Getränke

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Für die Veranstaltung bitten wir um Anmeldung bis zum 2.12.2015 unter
E-Mail: anmeldung@slowfood-htm.de

Informationen bei
Andrea Lenkert-Hörrmann
Projektbeauftragte Slow Food Deutschland
E-Mail: projektbeauftragte@slowfood.de
Telefon: (01 51) 15 30 81 86

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Über den Terra Madre Tag

Der Terra Madre Day ist das wichtigste Kollektivevent zur Unterstützung hochwertiger, lokaler Lebensmittel, das je auf globaler Ebene realisiert wurde. Seit 2009 begeht das Netzwerk von Terra Madre jedes Jahr am 10. Dezember rund um den Globus einen Festtag, der über 2 000 Lebensmittelbündnisse, 1 300 lokale Slow Food Gruppen (Convivien) und 200 000 Teilnehmer in 150 Ländern einbezieht. Viele lokale Initiativen weltweit vereint in einem Fest - dies ist der Grundgedanke des Terra Madre Tages. Gemeinsam wird an diesem Tag die Bedeutung des lokalen Essens und das Recht aller Menschen auf den Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln gefeiert.

Über die Veranstaltungsreihe "Slow Food Kuttelgespräche"

„Kutteln“ als Teil der Wortneuschöpfung „Kuttelgespräche“ sind bewusst gewählt. Kutteln gehören zu den Innereien und lösen im kulinarischen Kontext starke, oft widersprüchliche Reaktionen aus: Sie werden als Lebensmittel von manchen abgelehnt, von anderen als Spezialität geliebt oder sogar mit heimatlichen Ernährungstraditionen identifiziert. Symbolhaft stehen sie in dieser Veranstaltungsreihe für unangepasste, provokative und neue Sichtweisen von Slow Food.

Die Arche-Passagiere auf dem Arche-Markt im Exerzizienhaus Himmelspforten in Würzburg:

Alblinse, Bamberger Hörnla, Bamberger Knoblauch, Bamberger Spitzwirsing, Fränkischer Grünkern, Ostheimer Leberkäs, Rhönschaf, Schwäbisch-Hällisches Landschwein, Tauberschwarz, Weideochse vom Limpurger Rind. Zudem wird der neue Arche-Kandidat von Slow Food Mainfranken-Hohenlohe für die Arche des Geschmack "Alter fränkischer Satz" auf dem Markt präsentiert.

Quelle: Pressemitteilung von Slow Food Deutschland vom 23. November 2015

Bild ganz oben: Anita Idel, Tierärztin und Teilnehmerin am Slow Food Kuttelgespräch, bei der Kontaktaufnahme zu Jungrindern auf der Domäne Dahlem in Berlin. | © Andreas Schölzel

Mehr Informationen:

Slow Food Postitionen zum Thema "Tiere in der Landwirtschaft"

Publikationen: "Die Kuh ist kein Klima-Killer!" von Anita Idel

Biodiversität: Die Arche-Passagiere

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