Bunte Vielfalt: Slow Food Saarland organisiert Hülsenfrüchte-Wochen

20.02.2020 - Passend zum Jahresthema #EchteVielfalt von Slow Food Deutschland organisiert Slow Food Saarland vom 1. bis 15. März 2020 die Hülsenfrüchte-Wochen. Hülsenfrüchte sind auf Erfolgstrend, sie gelten als Superfood. Slow Food Saarland übersetzt diesen Marketing-Begriff jedoch als bunte Vielfalt, nicht nur farblich wie rote, grüne oder schwarze Linsen, sondern auch bunt für den Grund und Boden sowie für Blumen und Bienen. Immer mehr Menschen entdecken ihren kulinarischen Wert. Die teilnehmenden Restaurants der Hülsenfrüchtewochen zeigen ab Erbsensonntag (1. März) neue und alte Kreationen mit Erbsen, Bohnen und Linsen.

Hülsenfrüchte 5 (c) Marion Hunger.JPGHülsenfrüchte sind im Trend. Slow Food Saarland freut sich, dass es inzwischen wieder viele Linsen aus regionalem Anbau gibt. Aus ersten bescheidenen Versuchen 2012 hat sich der Anbau von Linsen im Saarland auf rund 8 Tonnen vervielfacht. Insbesondere die Landwirte Markus Comtesse aus Wadgassen (schwarze, Beluga), Werner Brengel aus Brenschelbach und Johannes Dörr aus Wiesbach bauen Linsen an (grüne, die darf man im Saarland nicht Le Puy nennen, denn das ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung). Doch das regionale Linsenprojekt bezieht auch lothringische Landwirte ein (Familie Guillaume, von denen rote Linsen kommen). Inzwischen erfreuen sich alle Sorten großen Zuspruchs. Sie sind in die Regale von vieler Hofläden, Bioläden und anderer Geschäfte mit Regionalwaren zu finden.

Auch bei Bohnen unterstützt Slow Food Saarland den Wiederanbau. Mit den Käferbohnen gibt es erste Ernten (zu finden im Landgasthof Paulus). Mit Partnern organisieren wir die Samentauschbörse am 1.März in Lochfeld. Die Bliesgauölmühle kauft für 2020 alte Lautzkircher Bohnensorten. Gefunden wurden sie bei einem Verein, der sich der Vermehrung alter Sorten verschrieben hat.

Slow Food Saarland hat sich das Thema auf die Fahnen geschrieben, seit die UN 2016 zum Jahr der Hülsenfrüchte gemacht hatte. Die Hülsenfrüchte schmecken nicht nur gut und sind wertvolle Ernährung. Sie sind auch in der Landwirtschaft „Wunderwaffen“ für die Verbesserung der Böden und für den Artenschutz. Sie bieten Lebensraum für Bienen und andere Insekten. Die pflanzlichen „Energiepakete“ haben eine gute Umweltbilanz, denn sie sind ertragreich, klimaneutral, verbessern den Boden, und geben innovativen Landwirten eine Einkommensalternative.

Die Kreativität der teilnehmenden Köch*innen wird auch 2020 angespornt. Am 1. März (Erbsensonntag) ist es wieder soweit. 14 Tage lang bieten die Gastronomen neben ihrer normalen Karte alte „Klassiker“, und auch Gerichte, die speziell hierfür entstanden sind, um die Vielfalt von Linsen, Erbsen, Bohnen und Co zu zeigen. Dabei werden vorzugsweise regionale Hülsenfrüchte verwendet. 

Die teilnehmenden Restaurants werden wohl auch in Zukunft den „Erbsen eine Chance” geben. In dem beigefügten Flyer werden Gerichte genannt, die speziell für die Hülsenfrüchtewochen entstanden sind.

Das sind zum Beispiel „Käferbohnenkrem nach Pfälzer Leberwurst Art “ (Landgasthof Paulus in Sitzerath); „Lachssteak mit Erbsenpüree, Speckschaum und glacierte Möhren“ (Unter der Linde in Saarbrücken/St. Arnual), „Geschmorte Lammhaxenscheiben auf Saubohnen-Ragout mit Kartoffel-Krapfen“ (Werns Mühle in Ottweiler/Fürth); „warme Bliesgaulinsen - Speck - Quiche mit Bärlauchdip und Bettsäächersalat, am Stück gebratener Leukbach-Saibling auf Erbsenmousseline und mit Orscholzer Ham bardierter, karamellisierter gelber Chicorée“ (Landhotel Zur Saarschleife in Orscholz); „Türmchen auf der Linse mit Rote Linsen Feta Bratling & Rote Bete Hummus auf Zucchini Carpaccio an Feldsalat“ (Cafe Restaurant Kostbar, Saarbrücken).

Weitere Köstlichkeiten bieten auch die Restaurants Frischbier in Primsweiler und der Gräfinthaler Hof in Bliesmengen-Bolchen.

Die Hülsenfrüchtewochen beginnen mit dem ersten Sonntag nach Fasching, an dem die Fastenzeit beginnt. Er wird im Volksmund „Erbsensonntag“ genannt. Noch heute wird in Wadrill das „Erbsenrad“ gerollt. Die Heimat- und Naturfreunde Wadrill erwarten zu diesem Event auch 2020 bis zu 500 Gäste.

Weitere Information:

saarland@slowfood.de

https://www.slowfood.de/slow_food_vor_ort/saarland

Mehr Informationen zum Jahresthema: #EchteVielfalt

Text: Slow Food Saarland

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