Milch: Rupert Ebner über ihre vielen Facetten und über Herausforderungen auf dem Milchmarkt

26.11.2019 - Anlässlich des Forum Milch in Nordrhein-Westfalen zum Thema „Lebenselixier Milch – gestern, heute, morgen“ am 9. September 2019, war Slow-Food-Vorstandsmitglied Rupert Ebner in Werl als Referent zu Gast. Warum Milch nicht gleich Milch ist und was für Slow Food unter "guter Milch" versteht konnte er hierbei aufführen und auf aktuelle Herausforderungen auf dem Milchmarkt und in der Milchproduktion eingehen. (Beitrag mit Video-Statement)

Käse (c) Ingo Hilger.jpg„Lebenselixier Milch – gestern, heute und morgen“, so lautete das Motto des 13. „Forum Milch NRW“ der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e. V. am 4. September 2019. Milch sei hierzulande als selbstverständliches Basislebensmittel etabliert. Die Branche tue jedoch gut daran, sich in gesellschaftliche Diskussionen einzubringen und regelmäßig selbst zu reflektieren, erklärte Hans Stöcker, Rheinischer Vorsitzender der LV Milch NRW. Dabei werde das Spektrum von Aspekten, die sich rund um die Milch entwickeln, stetig breiter. Nicht mehr nur GeschmackErnährungswert und Lebensmittelsicherheit - auch TierwohlKlima und immer wieder die Frage der Nachhaltigkeit stehen im Fokus. War vor fünf Jahren „gentechnikfrei“ noch ein Alleinstellungsmerkmal in der Nische, so sei es heute Standard. Die „bunten“ Seiten der Milch wurden im Rahmen einer Podiumsdiskussion von verschiedenen Seiten beleuchtet. Auch die Trinkmilch, von der es häufig gar nicht erwartet wird, weist einen außergewöhnlichen Reichtum von unterschiedlichen Facetten auf.

Für Dr. Rupert Ebner, Vorstandsmitglied von Slow Food Deutschland e. V. braucht es dringend mehr Wertschätzung und Förderung guter Milch(en) aus bodengebundener Weidehaltung. Denn Haltungsform, Futter sowie der Verarbeitungsgrad von Milch würden sich massiv auf den Geschmack sowie auf Umwelt und Klima auswirken. Die Milch von Hochleistungs-Milchkühen, die nicht auf der Weide stehen dürfen und mit konzentriertem, und oft importiertem Kraft- und Eiweißfutter wie Soja gefüttert werden, sei geschmacklich etwas völlig anderes, als naturbelassene Milch von Weidekühen. Deshalb sei Milch nicht gleich Milch. Die Voraussetzung für „gut, sauber und fair“ bei Milch sei, die Produktionskette zu verkürzen und sie stärker auf lokale Kreislaufwirtschaft auszurichten. „Grundsatz für die Milchproduktion sollte sein, externe „Kosten“ wie Umweltbelastungen durch Monokulturen, Landnutzung in Drittländern sowie Treibhausgasemissionen durch den Futtermittelimport zu vermeiden.“

Video-Statement von Rupert Ebner im Rahmen des Forum Milch

Inhaltspezifische Aktionen