Cider, Cidre, Apfelwein - Obstvielfalt im Glas

Cider, Cidre oder auch Apfelwein - es gibt viele Bezeichnungen für das (meist) spritzige Getränk, das seit einiger Zeit die deutschen Streuobst- und Genussliebhaber*innen verzaubert. Wie unterschiedlich Apfelweine schmecken können, wie man sie verkostet und wie der Herstellungsprozess der Weine aussieht, wurde bei der Slow Food Online Verkostung "Cider/Cidre - Muss es in der Flasche sprudeln?" am Samstag, den 23.10. thematisiert.


Unter der kenntnisreichen Moderation von Luka Lübke (APOKALUEBKE KgW) und Katharina Bäcker (beet root) aus der Slow Food Chef Alliance konnten die Teilnehmenden des Zoom-Meetings sechs verschiedene Apfelweine mit ausgesprochen unterschiedlichen Aromen verkosten und dabei ihree ganz eigenen und unterschiedlichen Eigenschaften kennenlernen: von herb bis fruchtig, leicht bis kräftig und spritzig bis still. Die Apfelweine wurden von den Erzeuger*innen selbst vorgestellt, die wertvolle Hinweise zum Genuss gaben. So schmecken die Cider je nach Glas ein bisschen anders, wie Andreas Schneider vom Obsthof am Steinberg in Frankfurt/Nieder-Erlenbach erklärte. Darüber hinaus gab es viele spannende Fakten zum Anbau alter Obstsorten und zur Herstellung von „Obstweinen“.

Florian Profitlich vom Obsthof Kraatz in der Uckermark erklärte, seine Arbeit bestehe vor allem darin, "ungenutzte, wertvolle, aromatische Obstsorten aufzuspüren und eine passende Verwendung für sie zu finden". So nutzt der Obsthof eben vor allem solche Sorten, die ansonsten auf den Feldern liegen bleiben würden und verwandelt sie, mittlerweile schon seit 11 Jahren, in spritzige, aromatische und köstliche Getränke. 

Auch Andreas Schneider leistet einen wertvollen Beitrag zur biologischen Vielfalt. Auf seinem Obsthof am Steinberg baut er 135 Apfelsorten an, von denen viele vom Aussterben bedroht sind.

Dritter Erzeuger an diesem Abend war die Manufaktur Jörg Geiger. Sommelière Melanie Weber von der Manufaktur erklärte, dass die Benennung der Cider-Sorten oft auch gebietstypisch sei. In Schwaben hat der Wiesenobst-Cider eine lange Tradition und wird aufgrund der klimatischen Bedingungen typischerweise aus Äpfeln und Birnen hergestellt. Einen solchen traditionellen Cider konnten die Teilnehmenden an dem Abend auch genießen.

Verkostet wurden diese sechs Weine:

  • 2010 HolzApfel - still (0,75l), Manufaktur Jörg Geiger, Göppingen/Schlat
  • Schwäbischer WiesenObst Cider (0,33l), Manufaktur Jörg Geiger, Göppingen/Schlat
  • 2020 Kanada Renette brut (0,75l), Gutshof Kraatz, Nordwestuckermark
  • 2020 Apfel Cider brut (0,75l), Gutshof Kraatz, Nordwestuckermark
  • 2020 Graurenette (0,75l), Obsthof am Steinberg, Frankfurt/Nieder-Erlenbach
  • 2020 Goldparmäne mit Wilde Viezbirne (0,75l), Obsthof am Steinberg, Frankfurt/Nieder-Erlenbach

Das sich diese Obstweine auch als Essensbegleiter eignen, zeigten die beiden Chef Alliance-Köchinnen.. Sie rundeten den Abend kulinarisch ab, indem sie nebenbei verschiedene kleinere Gerichte, passend zu den unterschiedlichen Cidersorten, zubereiteten, die die Teilnehmenden des Zoom Meeting mit kochen konnten. Zu Gemüsebrühe, Ofenkürbis, Kartoffel-Röstis mit Schmand, Räucherfisch und Handkäs konnte das Publikum die ganze Vielfalt und den Facettenreichtum der hochwertigen Getränke schmecken.

Inhaltspezifische Aktionen