30.03.07: Schneckentisch im März

SCHNECKENTISCH im März 2007

SCHNECKENTISCH
Eier und Eierspeisen - nicht nur zu Ostern

„Die kalkumpanzerten, aus Eiweiß und Dotter zusammengeschachtelten Keimlinge der Vogelwelt bilden das internationalste aller Lebensmittel, weil sie nicht bloß überaus nährkräftig, bequem verwahrbar und rasch bereitbar, sondern auch allgemein verbreitet, und vor allem bei aller Verschiedenheit der Produzenten im wesentlichen von ein und demselben ansprechenden, wenn auch nicht sonderlich ausgeprägten Geschmack sind. …..Das rohe, das weiche und das harte ei sind indessen nur die einfachen Stammformen der Eierverwendung, gewissermaßen die Wurzelstöcke, zu denen unter kundigen Händen eine wahrhaft unabsehbare Fülle der lieblichsten und kräftigsten. der unschuldigsten und der pikantesten Speisen erblühen. Meister Alexander Balthasar Laurent Grimod de la Reynière kannte schon im Jahre 1803 nicht weniger als 543 Eiergerichte, jetzt zählen wir etwas über 600, und so würde ein besonderes Eierkochbuch ganz am Platz sein, sowohl der Kunst wie auch der Wissenschaft wegen. Welcher Formenreichtum schon beim Rührei!.....Kurz und gut, das Ei ist zu allem fähig; es ist eine der Säulen der Küche, bei deren Wegnahme die Kunst elend zusammenbrechen würde, es ist unentbehrlich wie das Salz und wie dieses überall gesucht. Mit einem Wort: nicht die Weltgeschichte, sondern das Ei ist das Weltgericht.“

Hymnus aus einem anonymen
österreichischen ‚Appetitlexikon’
des 19. Jahrhunderts

 

Die Besucher des Schneckentisches konnten u. a. folgende Eiergerichte probieren: gefüllte Kräutereier, Schottische Eier, ein 3-schichtiges Eieromelette, Eier-Frischkäse mit Schinken, hartgekochte, tagesfrische Eier von glücklichen, freilaufenden Hühnern, pikante italienische Ostertorte. Auch einige süße Sachen gab es: Osterbrot, Eierlikörkugeln und Oeufs á la Neige (Schneeeier). 

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