19.07.2014 Kochabend: Great Britain

Was ist die britische Küche? Meine Erinnerung ging an meinen Schüleraustausch vor vielen Jahren zurück und ich hatte noch die „laberigen Toasts mit ein paar Gurkenscheiben“ in Erinnerung. Also britische Küche – ein Kochabend? Ich war gespannt auf was ich mich da eingelassen habe. Das Wetter total unbritisch – ein heißer Sommertag und jetzt britische Küche.

Wir starteten mit dem britischen Sommergetränk „Pimm’s No 1“ – total erfrischend durch die Schale von Salatgurken, Erdbeeren und Orange, Eiswürfeln, Minze und Limonade. Ja und dazu gab es dann Gurkensandwich. Aber die „Cucumber Sandwiches“ mit der Räuchermakrelen-Pastete waren nicht zu vergleichen mit meiner Erinnerung und total lecker. Und ganz in Slow Food Manier wurden hier das innere der Gurke aus dem Pimm’s Cocktail weiterverarbeitet!
Weiter ging es unter den Blicken des aus Pool/Bournemouth in England eingeflogenen Jans, der eifrig verfolgte was wir an dem Abend aus den Töpfen zauberten.
Als nächsten Gang gab es eine Erbsensuppe mit Minze und Parmesan-Keksen. Zuerst mussten hier die Erbsen geschält werden, da wir nicht auf TK zurückgreifen wollten, was aber auch gut möglich wäre. Die Suppe wurde im Wasser mit Eiswürfeln kalt gestellt. Warm war es schon durch die Temperaturen in der Küche. Zur Suppe gab es einen Sauvigon Blanc.
Und dann ging es weiter mit dem Coronation Chicken. Das Coronation Chicken im Originalrezept von Rosemary Hume ist ein britisches Geflügelgericht aus gekochtem kalten Hühnerfleisch, Mayonnaise und Currypulver und wurde für das Krönungsbankett von Königin Elisabeth II im Jahr 1953 kreiert. Das Gericht verwendete für die damalige Zeit exotische Zutaten aus dem ehemaligen Empire und strahlte so den Hauch den Luxus aus. Coronation Chicken wurde eines der beliebtesten Rezepte der 1950er-Jahre. Aber auch wir waren von der am Kochabend gezauberten Version begeistert. Die Knusperhaut vom Hähnchen mit den gerösteten Nüssen und Sesam – der Hit!! Dazu wurde ein Chardonnay verkostet.
Und so lecker ging es weiter; Lammschulter mit Kartoffeln und Minzsauce mit dem von Jan eingeflogenen Malzessig für die Minzsauce. Die Lammschulter wurde mit einer Mischung aus Zwiebeln, Knoblauch, Minze, Lamm-Hackfleisch, Semmelbröseln, gerösteten Haselnüssen und Zitronenschale gefüllt und dann für ca. 2 Stunden im Ofen gegart und dazu gab es im Backbleck unter dem Lamm gegarte Kartoffeln. Hierzu gab es dann einen Carmenére Reserva und wir waren uns alle einig – wunderbar.
Jetzt fehlt noch das Dessert. Eton Mess. (Mess = Durcheinander oder Unordnung, eine Anspielung auf das Aussehen des Desserts? Die schönste Erfindungslegende besagt, dass Eton Mess entstanden ist, als sich ein großer Labrador auf einen Picknickkorb gesetzt hat … Eton Mess wird von den Schülern des Elite-Colleges Eton traditionell beim Picknick zum alljährlichen Cricket-Match gegen die Schüler der Harrow School aus Winchester gegessen.) Und was hat uns erwartet. Ein total leckeres Dessert aus zerkleinerten Baisers gemischt mit in Granatapfel-Saft marinierten Erdbeeren, Himbeeren in geschlagener Sahne und mit gehackten Pistazienkernen garniert. Sehr schön anzusehen und noch schöner zu essen. Und auch der Geradstetter Lichtenberg Riesling Spätlese aus Württemberg passte prima zum Dessert.
Richtig lecker war die britische Küche als Fazit des Abends. Vielleicht doch mal wieder eine Reise nach England?
PS

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