20.04.2013 Kochabend: Kräuter

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Einen Ausflug in die Frühlings-Kräuterküche haben die Tübinger slowen Schnecken unternommen. Nachdem der Frühling dieses Jahr mit etwa vier Wochen Verspätung in unsere Wiesen und Gärten kam, wurde das, was der Garten derzeit nicht hergab für das Menü mit Kräutern vom Gärtner ergänzt.

Kräuterküche und alte Gemüse finde ich vielseitig und voller Überraschungen und so kaufe ich mir auch gerne das eine oder andere Kochbuch zum Thema und dann wird ausprobiert. Und in meinem Garten wachsen einige, der da verwendeten Pflanzen - wenn man genau guckt, sind es überraschend viele . Also ab in die Küche damit und auf die Teller!

Wir starteten unser Kräutermenü mit einem Aperitif und Häppchen aus Wiesenkräuter-Broten. Die ersten zarten Pflanzenspitzen mit einem Löffel milden Öls zu einer Paste gedrückt und mit Veilchen, Schlüsselblumen und Gänseblümchen auf dünnen Brotscheiben angerichtet. Eine Augenweide!
Danach folgte ein Quintett von Primi - also fünferlei warme erste Gänge:
ganz klassisch Spaghetti mit Pesto - frischgemachte Nudeln und leckere Basilikumcreme;
auch einfach, aber immer wieder gut: Nudeln mit Salbei-Butter. Schmecken das ganze Jahr und helfen ganz nebenbei gegen Husten.

Der rote Farbklecks auf dem Teller kam von herzhaften Spaghetti Puttanesca, mit Tomaten, Oliven, Kapern, Sardellen, Knoblauch und Petersilie.
Dann wurden noch zwei Risotti gekocht: einmal mit Bärlauch und Ricotta - sehr cremig und fein - es konnte sogar die Italiener unter unseren Köchen überzeugen - und eines, das bestimmt noch nicht oft auf die Teller kam: mit frischen Brennesseln und Erdbeeren, das wir einmal in Cherasco im Piemont gegessen haben. Die Brennesseln werden separat angedünstet und nach der halben Garzeit des Reises dazu gegeben, kurz vor dem Servieren kommen geviertelte Erdbeeren dazu , ein optischer und geschmacklicher Farbtupfer im Reis.
Es folgte ein kalter Zwischengang: Brunnenkresse-Lachs-Terrine und ein Parmesan-Kräuter-Semifreddo. Diese optisch ansprechende Terrine wurde diesmal mit heimischer geräucherter Lachsforelle zubereitet, deren feines, nussiges Aroma meiner Meinung nach besser zu den Kräutern harmonierte als Räucherlachs, der oft sehr dominant im Geschmack ist.

Als Hauptgang gab es Roastbeef im Kräutermantel mit Butterspinat. Da kamen endlich die scharfen Messer zum Einsatz... Das Fleischstück war recht breit, so dass wir es der Länge nach halbierten und die Garzeit etwas anpassten, aber es kam sehr schön aus dem Ofen (und auf die Teller). Am zweitaufwändigsten an diesem Abend war das Waschen und Zurichten des Spinates - am aufwändigsten das Zurichten der Brunnenkresse für die Terrine - kleine feine Blättchen sortieren und das einen ganzen Berg voll! Danke an die Gemüseköche! Aber am Ende belohnt einen der gute Geschmack für die Mühe. Den Spinat schwenkten wir nur kurz mit etwas Butter und Knoblauch an, Salz, Pfeffer, Muskat - klassisch halt.

Ein Nachtisch gehört einfach dazu - wir machten ein Lavendelhonigeis mit Katzenzungen und frischen Beeren. Wunderbar cremige Konsistenz, fein im Aroma und appetitlich angerichtet - ein perfekter Abschluss!

Karin

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