Erfolgreicher Aktionstag "Jena rettet Gemüse"

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Presseinformation, 17. März 2014 - Gemeinsame Presseinformation mit dem BMEL

Die erdig-süße Rote Bete, die schmackhafte Wurzel der Petersilie und der blaue Kohlrabi – sie waren die Stars des Slow Food Aktionstages „Jena rettet Gemüse!“ am vergangenen Samstag. Auf dem Ernst-Abbe-Platz und dem angrenzenden Foyer der Universität Jena wurde das vom Handel wegen optischer Mängel verschmähte Wintergemüse von begeisterten Besuchern geschält, variiert und probiert.

Die Veranstaltung wurde organisiert von Slow Food Deutschland e.V. in Kooperation mit dem Bundesverband Deutsche Tafel. Sie ist Bestandteil der Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Slow Food Deutschland und die TAFELN engagieren sich im Rahmen der Initiative bereits seit über einem Jahr mit Aktionstagen, die schon in Bremerhaven, Berlin, Essen, Konstanz, Hamburg und Dresden stattfanden. Gemeinsames Ziel: Verbraucherinnen und Verbraucher dazu motivieren, Lebensmittel wieder mehr wertzuschätzen.

Rund 1.500 Kinder und Erwachsene hatten eine Menge Spaß beim Testen von neuen Rezepten, unterstützt wurden sie durch den Koch Wam Kat und sein Team der Fläming Kitchen. „Jeder von uns wirft 82 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weg. Zwei Drittel davon wären vermeidbar. Allein die vermeidbaren Lebensmittelabfälle eines Jahres aus den Jenaer Haushalten haben ein Gewicht von 140 vollbeladenen Schwerlastern. Das muss weniger werden! Wir brauchen wieder mehr Wertschätzung für unsere Lebensmittel. Denn was man achtet, wirft man nicht achtlos weg. Die selbstverständliche Verfügbarkeit von Lebensmitteln und mangelndes Wissen über die Herstellung und Verarbeitung von Nahrung führen zu einer verminderten Wertschätzung von Lebensmitteln und zu einem leichtfertigen Umgang mit ihnen. Das wollen wir ändern!“ sagte Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft.

Foto oben: Gemeinsames Schnippeln von Gemüse, das am Vortag gesammelt wurde und wegen optischer Mängel nicht in den Handel gelangen würde. | © Thomas Abé

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Ursula Hudson (Mitte), Vorsitzende von Slow Food Deutschland, diskutiert zum Thema Lebensmittelverschwendung auf dem Podium mit Moderator Carsten Rose (Radio F.R.E.I.) und Staatssekretärin Maria Flachsbarth. | © Thomas Abé

"Gemüse wandert viel zu oft in die Mülltonne!"

Auch Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e.V., zeigte sich zuversichtlich, dass solch ein Aktionstag eine nachhaltige Wirkung hat. „Es geschieht im Alltag leider zu oft, dass Gemüse in die Mülltonne wandert. Mehr als 40 Prozent aller in den Haushalten weggeworfenen Lebensmittel sind Gemüse und Obst,“ erklärte sie. „Oft geschieht dies, weil sie falsch gelagert oder nicht rechtzeitig verarbeitet wurden. In den Informationsgesprächen am Aktionstag war zu spüren, dass die Besucher sensibel auf das Thema reagieren. Sie sind dankbar für Informationen und haben die Anregungen, wie Gemüse zubereitet und haltbar gemacht werden kann, gerne aufgegriffen.“

Auch Beate Weber-Kehr, stellvertretende Vorsitzende des Bundesvorstands Deutsche Tafel e.V., und Denis Peisker, Jenas Umweltdezernent zeigten sich mehr als zufrieden mit dem Aktionstag. „Unser Ziel war es, dass die Menschen Lebensmittel wieder wertschätzen und ich denke, das ist uns gelungen“, so Beate Weber-Kehr. „Es gibt die Nachfrage nach Lebensmitteln, die auch umwelt- und tierschonende Aspekte berücksichtigen. Zudem stehen regionale und saisonale Produkte hoch im Kurs“, betont Umweltdezernent Denis Peisker. Die Biobauernhöfe rund um Jena und die Erzeuger-Verbrauchergemeinschaft haben die Initiative unterstützt und es ermöglicht, dass die Stars des Aktionstages auf einer „Erntetour“ eingesammelt werden konnten.


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