Cheese 2.8.2011
Cheese 2011: Mehr als eine Käsemesse
Schon seit der ersten Cheese 1997 war die Messe immer ein Ereignis, bei dem die Themen Umwelt, Landwirtschaft und Ernährung speziell in Bezug auf Käse im Mittelpunkt angeregter Diskussionen standen. Mit diesen wichtigen Fragen kann sich das Publikum in den Verkostungen und Proben auseinandersetzen, meist anhand der zahlreichen Produkte aus Kleinstbetrieben, die sonst schwer auf dem Markt zu finden sind. Der direkte Dialog mit Käsern und Hirten und die Auseinandersetzung mit Fachleuten sind bei der Cheese für alle möglich.
Ein Kampf, in dem große Fortschritte erzielt wurden, ist der für die Rohmilch. Bis vor einigen Jahren machte die hyper-hygienische Gesetzgebung in Nordeuropa und Amerika den Kleinerzeugern, die ihre Traditionen nicht aufgeben wollten, das Leben sehr schwer. Heute ist die Rohmilch als unverzichtbares Element der gastronomischen Qualität anerkannt, auch dank der Arbeit von Slow Food und der Kampagne, die anlässlich der Cheese eingeleitet wurde. Das Publikum hat Käse von Spitzenqualität und die direkte Verbindung zu ihrem Herkunftsgebiet zu schätzen gelernt. Nur Rohmilch garantiert nämlich lokale Beschaffung, die Verarbeitung mit natürlichen Methoden und die angemessene Wertschätzung der einheimischen Rassen.
Die Milch- und Käseproduktion steht noch vor vielen weiteren Problemen, und die Cheese 2011 ruft speziell zur Auseinandersetzung mit zwei Themen auf:
1. Welche Zukunft haben junge Leute, die sich handwerklichen Berufen widmen wollen? Bei der Cheese gibt es die so genannte Piazza des Käse-Widerstands, auf der die jungen Käser aus den italienischen Presidi das Wort haben: Sie haben beschlossen, die Herausforderungen zu bewältigen, indem sie auf absolute Qualität setzen. Hier stellen sie ihre vom Aussterben bedrohten Mikroproduktionen vor, und fordern das Publikum der Cheese zur Unterstützung auf.
2. Die Vorschriften für die Kennzeichnung von Lebensmitteln sehen heutzutage vor, dass für einen Käse drei Worte genügen: Milch, Lab, Salz. Wir appellieren an die Erzeuger, dass sie weiter gehen, dass sie auch die anderen Faktoren beschreiben welche aus einem beliebigen Käsereiprodukt einen wahren Käse machen. Uns schwebt ein Etikett vor das von der Qualität erzählt, auf dem die Rassen ein wesentliches Merkmal und nicht ein Produktionselement sind, auf dem der Käser mit seinen Entscheidungen im Mittelpunkt steht, und die Produktionsstätte mit den Weiden und der Ernährung der Tiere verbunden ist. Somit wird der Verbraucher dazu aufgerufen, den Produktionsprozess kennen zu lernen und nachzuvollziehen, um so zum Koproduzenten zu werden.
Diese Themen bilden den roten Faden durch die Veranstaltungen, die den Markt der Cheese ergänzen: die Geschmackserlebnisse, die Verabredungen zum Essen, die pädagogischen Angebote für Kinder und Erwachsene.
Die Anmeldung ist online bereits möglich.
In den 34 Geschmackserlebnissen auf dem Programm begegnet man den Protagonisten der Molkerei- und Käsereiproduktionskette, die zusammen mit den Fachleuten von Slow Food durch die Verkostungen führen.
Zur offiziellen Website der "Cheese 2011"
Quelle: Cheese Press Office
Slow Food: Paola Nano, +39 329 8321285, p.nano@slowfood.it
Città di Bra: Elena Martini, +39 0172 430185, infopoint@comune.bra.cn.it
Foto: Archiv Slow Food
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