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14.4.2013 - Eine unerwartete Entdeckung machte ein junger Mann am Sonntag auf dem Markt des Guten Geschmacks - der Slow Food Messe in Stuttgart: in der Auster, die er für 2,50 Euro von Jan Rodenburg, einem Fischer vom niederländischen Wattenmeer, kaufte, war eine etwa erbsengroße wilde Perle.

Kostbarer Fund auf der Slow Food Messe

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Ein Mineralien-Spezialist und Austernliebhaber von der benachbarten Mineralien - Fossilien - Schmuck-Messe, der kurz darauf bei Jan wegen seiner leckeren Austern vorbeikam, sah sich das Foto der fast ganz runden, blau-schwarz gesprenkelten Perle auf Jans Mobiltelefon an und schätzte den Wert dieses äußerst seltenen Funds auf "mindestens 1.000 Euro". Der junge Mann, der die Perle seiner Freundin schenken wollte, war da aber schon längst mit seinem Fund in der Menge verschwunden.

Nur eine Austernmuschel unter 10.000 enthält eine Perle

"Er hat mir die Auster ja abgekauft, sie war nicht mehr mein Eigentum," so Rodenburg, der jedes Jahr mit seinen sanft geräucherten Makrelen und Meeräschen und köstlichen Austern auf der Slow Food Messe in Stuttgart mit dabei ist. "Ich habe bestimmt schon eine Million Austern geöffnet, aber so etwas habe ich noch nicht gefunden. Man findet einmal in etwa 10.000 Austern eine Perle, und die sind dann meist nur stecknadelkopfgroß," erzählt Rodenburg. Manche Austernarten produzieren Perlen in etwa 10 Prozent der Tiere; die japanische Auster aus dem holländischen Wattenmeer gehört nicht dazu. Ihre Perlen sind sehr selten, was den Fund auf dem Markt des Guten Geschmacks - der Slow Food Messe noch rarer macht.

Seit zehn Jahren erntet Jan Rodenburg, der dem Slow Food Presidi-Förderprojekt der traditionellen Fischer des Wattenmeer angehört, Austern. Die japanische Auster, die sich in den letzten Jahrzehnten dort angesiedelt hat, stellt eine große Konkurrenz für einheimische Muscheln dar. Daher ist die Austernfischerei ein gutes Mittel, die Ausbreitung der Austernbänke zu bremsen - und eine Bereicherung für den menschlichen Speiseplan. Die Slow Food Presidi unterstützen traditionelle Qualitätsproduktionen, die vom Verschwinden bedroht sind. Sie bieten technische Unterstützung, organisieren den Erfahrungsaustausch von Produzenten weltweit und helfen den Erzeugern dabei, ihre traditionell hergestellten Produkte in der modernen Wirtschaft zu vermarkten.

Slow Food Presidi unterstützen handwerkliche Lebensmittelerzeuger

Es gibt derzeit rund 400 Presidi in mehr als 50 Ländern, davon fünf in Deutschland: der Fränkische Grünkern, die Alblinse, der Weideochse vom Limpurger Rind, das Bamberger Hörnla und der Schaumwein von der Champagner Bratbirne. Beim diesjährigen Markt des Guten Geschmacks - der Slow Food Messe waren neben den fünf deutschen Presidi und dem niederländischen Presidio auch drei italienische Presidi-Projekte dabei, die ihre hochwertigen Produkte dem interessierten Messepublikum vorstellten.

Quelle: Pressemeldung der Messe Stuttgart vom 14.4.2013

Im Bild: Der Perlenfund auf der Slow Food Messe | Jan Rodenburg

Update (16.4.2013): In einer früheren Version dieser Meldung wurde der Wattenfischer Jan Rodenburg fälschlich Jan Geertsema genannt. Wir bitten um Entschuldigung.


Mehr Informationen:

Slow Food Presidi in Deutschland

Slow Food Presidi weltweit (Englisch)

Slow Food Presidio "Traditionelle Fischer des Wattenmeers" (Englisch)

Der Markt des guten Geschmacks - die Slow Food Messe

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