Kampagne Wegwerfstopp für Supermärkte

6.7.2015 - Slow Food Youth Deutschland startet gemeinsam mit den Organisationen foodsharing.de und Aktion Agrar eine neue Kampagne gegen die Verschwendung von Lebensmitteln: "Mach die Tonne leer - Wegwerfstopp für Supermärkte!" Der bekannte Dokumentarfilmer Valentin Thurn (Taste the Waste) ist Mitinitiator. Mit einem Online-Appell und Aktionsmaterial wollen die Aktivisten Mitbürger und Politiker zum Handeln auffordern.

Kampagne: Wegwerfstopp für Supermärkte

aktuelles-aktuelles_2015-leere_tonne_apfel_288.jpg

Vergangenen Freitag wurde die Kampagne in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Valentin Thurn erläuterte zunächst das Außmaß der aktuellen Lebensmittelverschwendung: "In den Tonnen landen wertvolle Lebensmittel, für deren Herstellung Menschen schwer gearbeitet haben und große Mengen Rohstoffe, Wasser und Energie verbraucht wurden. Mit der in Deutschland weggeworfenen Menge, rund 18 Millionen Tonnen jährlich, wäre eine LKW-Karawane vollends ausgelastet, die von Kapstadt nach Berlin reichen würde*."

aktuelles-aktuelles_2015-leere_tonne_banner_288.jpg

Kampagne will Gesetzgeber in die Pflicht nehmen

Angesichts dieser Verschwendung fordert die Kampagne "Leere Tonne - Wegwerfstopp für Supermärkte" ein Gesetz nach dem Vorbild Frankreichs. Dort müssen Supermärkte nun unverkaufte Ware vergünstigt anbieten sowie an soziale Organisationen über Abnahme-Vereinbarungen weitergeben. Die Verfütterung an Tiere soll ermöglicht werden. Was nicht mehr für den Verzehr geeignet ist, soll als letzte Möglichkeiten getrennt der Kompostierung oder über Biogasanlagen und Müllverbrennungen energetisch verwertet werden.

Thurn: "2013 hat der Bundestag bereits beschlossen, die Menge der weggeworfenen Lebensmittel bis 2020 zu halbieren. Es passiert jedoch wenig und die Regierung konzentriert sich einseitig auf die Verbraucher. Dabei kommt Supermärkten eine Scharnierfunktion zu: Sie werfen selbst viele Tonnen essbarer Lebensmittel weg. Und sie entscheiden durch ihre Beschaffungspraxis mit darüber, wie viel Gemüse als unverkäuflich deklariert auf den Äckern verbleibt. Durch ihre Werbung und Kaufanreize mittels Sonderangeboten und Großgebinden beeinflussen sie schließlich auch, ob Konsumenten mehr nach Hause tragen, als sie eigentlich benötigen."

Machen Sie mit und unterschreiben Sie den Brief an die Fraktionsvorsitzenden auf der Website der Kampagne: www.leeretonne.de

* Rechnung zur LKW-Kolonne: 18 Millionen Tonnen Lebensmittel, verteilt auf 720.000 LKW, die je 25-28 Tonnen Zuladung haben dürfen und rund 19 Meter lang sind - entspricht rund 13.680 km

Quelle: Pressemitteilung von Slow Food Deutschland vom 6. Juli 2015

Bilder: Kampagnen-Motive "Wegwerfstopp für Supermärkte!"

Mehr Informationen:

Slow Thema Lebensmittelverschwendung

Slow Food Aktionen gegen Lebensmittelverschwendung

Inhaltspezifische Aktionen