Kampagne Wegwerfstopp für Supermärkte
Kampagne: Wegwerfstopp für Supermärkte

Vergangenen Freitag wurde die Kampagne in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Valentin Thurn erläuterte zunächst das Außmaß der aktuellen Lebensmittelverschwendung: "In den Tonnen landen wertvolle Lebensmittel, für deren Herstellung Menschen schwer gearbeitet haben und große Mengen Rohstoffe, Wasser und Energie verbraucht wurden. Mit der in Deutschland weggeworfenen Menge, rund 18 Millionen Tonnen jährlich, wäre eine LKW-Karawane vollends ausgelastet, die von Kapstadt nach Berlin reichen würde*."

Kampagne will Gesetzgeber in die Pflicht nehmen
Angesichts dieser Verschwendung fordert die Kampagne "Leere Tonne - Wegwerfstopp für Supermärkte" ein Gesetz nach dem Vorbild Frankreichs. Dort müssen Supermärkte nun unverkaufte Ware vergünstigt anbieten sowie an soziale Organisationen über Abnahme-Vereinbarungen weitergeben. Die Verfütterung an Tiere soll ermöglicht werden. Was nicht mehr für den Verzehr geeignet ist, soll als letzte Möglichkeiten getrennt der Kompostierung oder über Biogasanlagen und Müllverbrennungen energetisch verwertet werden.
Thurn: "2013 hat der Bundestag bereits beschlossen, die Menge der weggeworfenen Lebensmittel bis 2020 zu halbieren. Es passiert jedoch wenig und die Regierung konzentriert sich einseitig auf die Verbraucher. Dabei kommt Supermärkten eine Scharnierfunktion zu: Sie werfen selbst viele Tonnen essbarer Lebensmittel weg. Und sie entscheiden durch ihre Beschaffungspraxis mit darüber, wie viel Gemüse als unverkäuflich deklariert auf den Äckern verbleibt. Durch ihre Werbung und Kaufanreize mittels Sonderangeboten und Großgebinden beeinflussen sie schließlich auch, ob Konsumenten mehr nach Hause tragen, als sie eigentlich benötigen."
Machen Sie mit und unterschreiben Sie den Brief an die Fraktionsvorsitzenden auf der Website der Kampagne: www.leeretonne.de
* Rechnung zur LKW-Kolonne: 18 Millionen Tonnen Lebensmittel, verteilt auf 720.000 LKW, die je 25-28 Tonnen Zuladung haben dürfen und rund 19 Meter lang sind - entspricht rund 13.680 km
Quelle: Pressemitteilung von Slow Food Deutschland vom 6. Juli 2015
Bilder: Kampagnen-Motive "Wegwerfstopp für Supermärkte!"
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