Mailand: Expo 2015

25.3.2015 - Slow Food nimmt an der Expo 2015 teil, um auf die bedeutende Rolle der biologischen Vielfalt und jungen Landwirte zur Ernährung des Planeten aufmerksam zu machen Slow Food wird während der sechs Monate Expo einen eigenen Bereich haben und vom 3. – 6. Oktober wird das Slow Food Youth Network in der Stadt Mailand junge Landwirte aus der ganzen Welt zum “Terra Madre Youth – We Feed the Planet” zusammenbringen. 

Slow Food auf der Expo in Mailand

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Das Thema der diesjährigen Weltausstellung, EXPO 2015 (Mailand, 1. Mai bis zum 31. Oktober), Den Planeten ernähren, Energie für das Leben ist ein Thema, das Slow Food seit seiner Gründung beschäftigt und die Denk- und Arbeitsweise der internationalen Organisation prägt. Deswegen ist es für Slow Food sehr wichtig, bei der EXPO 2015 die Perspektive und Lösungsansätze des Vereins auf die Frage, wie unser Planet künftig ernährt werden kann, zu präsentieren. Zentral dabei ist die biologische Vielfalt. Im Bezug auf die 6-monatige Teilnahme von Slow Food auf dem Gelände der Expo 2015 wird Slow Food einen 3.500m2 großen Bereich haben, welcher von Herzog & de Meuron, einer der bekanntesten Architekturbüros der Welt, entwickelt wurde. Der Slow-Food-Bereich bei EXPO 2015 streicht die Bedeutung der biologischen Vielfalt im Kontext des globalen Nahrungsmittelsystems heraus und die Notwendigkeit des Erhalt dieser Vielfalt. Positive Lösungen und Ergebnisse in den Bereichen Ernährungssicherheit, Nachhaltigkeit und einer gerechteren Ressourcenverteilung vervollständigen das Bild.

Tausende junge Terra Madre Deligierte in Mailand erwartet

Eine weitere Veranstaltung, Terra Madre Youth – We feed the Planet, wird vom 3.- 6. Oktober in Mailand abgehalten und wird mehrere Tausend junge Terra Madre Delegierte aus der ganzen Welt nach Mailand bringen. Terra Madre Treffen sind seit Langem eine wichtige Gelegenheit für den Ideenaustausch. Diese Mailänder Ausgabe des Terra Madre ist Slow Foods politische Antwort auf die Expo 2015 und wird die jungen Menschen in der Lebensmittelerzeugung in das Rampenlicht rücken: Tausende von Landwirten, Lebensmittelhandwerkern, Fischern, Nomaden, indigenen Völkern, Köchen, Studenten und Aktivisten aus der ganzen Welt. Die Jugend in den Mittelpunkt zu rücken ist wichtig: Die Expo fragt, wie wir es schaffen wollen, den Planeten in Zukunft zu ernähren, mit einer wachsenden Bevölkerung und immer fragileren natürlichen Ressourcen. Slow Food hat einen Appell gestartet, um besonders junge Lebensmittelerzeuger aus der ganzen Welt nach Mailand zu bringen (siehe Links unten).

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Entwurf des Slow-Food-Bereichs von Herzog & de Meuron. | ©  Herzog & de Meuron

Sinneserlebnis mit Installationen und Biodiversitätspfad

Herzog & de Meuron haben hervorragende Arbeit beim Bau des nachhaltigen Slow-Food-Bereichs geleistet, einem Raum, der anders ist als die herkömmlichen Strukturen. Der Slow-Food-Bereich wird nicht im italienischen Pavillon zu finden sein, sondern am Ende des Decumano, da Slow Food, wenn auch in Italien gegründet, internationale Präsenz zeigen will. Der Bereich besteht aus drei komplett hölzernen Strukturen, deren Form an typische lombardische Landhäuser erinnert, und die problemlos auseinandergebaut, transportiert und nach der 6-monatigen Veranstaltung anderswo wieder verwendet werden können. Er soll bei der EXPO ein Anlaufpunkt für alle sein, die sich mit der Slow-Food-Philosophie identifizieren.

Die drei hölzernen Strukturen sind in einem Dreieck angeordnet und für alle Besucher kostenfrei zugänglich. Beim Wandel durch die drei Unterbereiche bietet sich den Besuchern ein Sinneserlebnis. Zuerst gelangt man auf den Biodiversitätspfad, einem didaktischen Ausstellungsbereich mit Fotos, Videos, interaktiven Spielen und künstlerischen Installationen. Hier werden die aktuellen Probleme des Lebensmittelsystems veranschaulicht, aber gleichzeitig viele positive und praktische Lösungen geboten, die jeder Verbraucher umsetzen kann. Die zweite Struktur leitet von der Theorie zur Praxis über, indem sie die Besucher durch das Verkosten von Käsesorten und Informationen über ihre Herstellungskette die Biodiversität entdecken lässt.

Unterschiedliche Käsesorten lehren spielerisch und unmittelbar über die biologische Vielfalt unterschiedlicher Tierrassen und den Reichtum an Käsesorten, Ertrag des generationenübergreifenden Wissens der Käsehersteller. Die Besucher können eine Verkostung von 4 verschiedenen Käsesorten aus Italien und Europa buchen, die mit einem von vier Weinen, die an diesem Tag zur Auswahl stehen kombiniert werden können. Im Laufe der sechs Monate wird Slow Food eine Auswahl von insgesamt 200 Weinen und 84 Käsesorten anbieten. Das dritte Gebäude beherbergt das Slow Food Theater, ein Areal für Workshops, Konferenzen, Ausstellungen und Informationsveranstaltungen mit Lebensmittelerzeugern, um mehr von den drängendsten Themen des Nahrungsmittelsystems zu erfahren. Auf dem zentralen Hof des Gebäudekomplexes wird Slow Food einen nachhaltigen Gemüsegarten anlegen, um eines seiner Hauptprojekte zu den Themen lokale Lebensmittel und Saatgut, Nahrungsmittelsouveränität und Nachhaltigkeit vorzustellen. Mit dem Gemüsegarten präsentiert Slow Food dem internationalen Publikum auch eines seiner Hauptprojekte, die 10.000 Gärten in Afrika .

Die Rubrik der Slow Food Webseite zur Teilnahme von Slow Food an der Expo ist nun online.

Quelle: Pressemitteilung von Slow Food International vom 24. März 2015


Mehr Informationen:
Aufruf von Carlo Petrini zur Expo (PDF)

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