Tag der indigenen Völker: Der Schatz der Ahnen, kostbares Saatgut in unseren Händen

5.8.2017 – Am internationalen „Tag der indigenen Völker“ (9. August) lädt Slow Food Deutschland e. V. gemeinsam mit dem Schamanischen Netzwerk Europa auf das Demeter-Gut Wulfsdorf in Ahrensburg ein. Die Vereinten Nationen haben diesen Gedenktag ins Leben gerufen, um auf die fehlende Anerkennung indigener Völker aufmerksam zu machen und ihre Rechte als Bevölkerungsgruppen zu fördern und zu schützen. Die Veranstaltung gehört zur bundesweiten Slow-Food-Jubiläumsreihe unter dem Motto "25 Jahre Slow Food Deutschland – Weil uns die Zukunft des Essens und unserer Lebensmittelerzeuger wichtig ist".

Tag der indigenen Völker: Der Schatz der Ahnen, kostbares Saatgut in unseren Händen

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Die Lebensgrundlage indigener Völker ist in vielen Weltregionen durch die Folgen des Klimawandels sowie die zunehmende Verknappung ihrer Lebensräume und Lebensgrundlagen bedroht. Die Veranstaltung in Ahrensburg widmet sich dem Thema „Saatgut“, welches für die Kultur und Identität von uns allen eine besondere Bedeutung hat. Nicht nur uns, auch indigenen Völkern ist der freie Zugang zu Saatgut inzwischen oft verwehrt und insbesondere durch die Macht der Saatgutkonzerne bedroht.

Damit werden sie zunehmend einer wichtigen Lebensgrundlage beraubt. Dabei hält die Natur grundsätzlich einen schier unglaublichen Reichtum an Saatgut bereit, welcher unsere Sorten- und Geschmacksvielfalt sowie Ernährung sichert: Getreidearten, Hülsenfrüchte, Gemüse und Kräuter sowie andere Nutzpflanzen.

Wie kann die Versorgung der indigenen Bevölkerung mit Saatgut sichergestellt werden? Und wie kann Saatgut zukunftsfähig bewahrt und ohne laborlastige Methoden wie Hybridisierung und Gentechnik gezüchtet werden? Wie können standortangepasste und zugleich geschmacksintensive Sorten entwickelt werden? Das und vieles mehr erfahren und diskutieren die Gäste in der Saatguthalle auf Gut Wulfsdorf.

Die Referenten:

  • Ursula Hudson, Vorsitzende Slow Food Deutschland e. V.
  • Markus Walkusch-Eylandt, Gärtnermeister, Schamanisches Netzwerk Europa
  • Christina Henatsch, Gärtnerin und Saatgutzüchterin

Das Programm

Nach einer kurzen Begrüßung durch Christina Henatsch, folgt das Grußwort von Ursula Hudson. Markus Walkusch-Eylandt führt anschließend in das Thema „Der Schatz der Ahnen, kostbares Saatgut in unseren Händen“ mit einem kurzen Impulsvortrag ein. Dann geht es von der Theorie über zur Praxis: Eine Führung durch die Gärtnerei und die Saatguthalle mit Christina Henatsch zeigt, wie Saatgut aus biologisch-dynamischer Züchtung gewonnen und damit verschiedene Gemüsesorten angebaut werden können. Um die Geschmacksvielfalt zu erleben, verkosten die Teilnehmenden zum Abschluss Tomatensorten aus unterschiedlichen Sämereien und haben die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen.

Datum: Mittwoch, 09.08.2017
Uhrzeit: 18:30 Uhr
Titel: Tag der indigenen Völker: Der Schatz der Ahnen, kostbares Saatgut in unseren Händen
Ort: Ahrensburg, Hofladen Gut Wulfsdorf, Bornkampsweg 39, 22926 Ahrensburg

Um Anmeldung unter projektbeauftragte@slowfood.de wird gebeten.

Schamanisches Netzwerk Europa

Das Schamanische Netzwerk Europaist ein Verein zur Entwicklung und Förderung einer schamanischen Heilkunde in Europa. Das alte Wissen traditioneller SchamanInnen ist nicht nur Teil ferner, exotischer Kulturen, sondern es ist das universelle menschliche Wissen, das in alle - auch in alten europäischen Kulturen existiert. Die modernen Industrieländer haben dieses Erbe verworfen. Der Verein will mithelfen, das Verborgene und oft scheinbar nicht mehr Zugängliche wieder in seiner Kostbarkeit nutzbar zu machen. www.schamanisches-netzwerk-europa.de

Internationaler Tag der indigenen Völker.

Weltweit werden laut den Vereinten Nationen rund 370 Millionen Menschen indigenen Bevölkerungsgruppen zugerechnet. Ihre Lebensgrundlage ist bedroht: durch den zunehmenden Abbau natürlicher Ressourcen, die Folgen des Klimawandels und die fehlende Anerkennung ihrer Rechte. Darauf macht jedes Jahr am 9. August der UN-Tag der indigenen Bevölkerungen aufmerksam. www.unric.org/de/pressemitteilungen/25337

Indigenes Terra Madre

Das Indigene Terra Madre ist ein Netzwerktreffen der indigenen Gemeinschaften im Terra-Madre-Netzwerk von Slow Food, das vom dritten bis siebten November 2015 zum zweiten Mal stattgefunden hat. Nach dem ersten Treffen 2011 in Jokkmokk in Schweden fand es dieses Mal in Shillong (Meghalaya) in Nord-Ost-Indien statt (siehe Bild). 650 Delegierte aus 150 Terra-Madre-Lebensmittelgemeinschaften und 58 Ländern kamen dort eine Woche zusammen, um sich über ihr tradiertes Wissen und ihre Sichtweise auf Lebensmittel, Ernährung, Landwirtschaft und den Erhalt der Artenvielfalt auszutauschen.
Indigeneous People: Slow Food Engagement (Link zur englischen Website von Slow Food International)

25 Jahre Slow Food Deutschland

Unter dem Motto „25 Jahre Slow Food Deutschland – Weil uns die Zukunft des Essens und unserer Lebensmittelerzeuger wichtig ist“ feiert Slow Food Deutschland gemeinsam mit den rund 14.000 Mitgliedern das 25-jährige Vereinsjubiläum. Veranstaltungen in ganz Deutschland rücken Erzeuger und Produkte in den Fokus, die schon heute im Zeichen eines zukunftsfähigen Lebensmittelsystems und ökologischer Nachhaltigkeit stehen.
Veranstaltungen im Jubiläumsjahr

Mehr Informationen:

Slow Thema: Saatgut

Bild oben: Kolumbianischer Schamane aus dem Amazonasgebiet auf dem internationalen Terra-Madre-Netzwerktreffen in Turin. | © Katharina Heuberger

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