Weltmilchtag: Slow Food Wurzeltour zur "guten" Milch

17.5.2017 – Slow Food Wurzeltouren führen zu den Ursprüngen nachhaltiger Lebensmittelerzeugung. Am 1. Juni, dem Weltmilchtag, dreht sich alles um die Milch und ihre Weiterverarbeitung zu Quark, Joghurt, Käse und Eis. Slow Food Deutschland lädt dazu ein, auf dem Reyerhof in der Nähe von Stuttgart mehr über die Erzeugung des Grundnahrungsmittels Milch zu erfahren.
aktuelles-aktuelles_2017-reyerhof_1_88.jpg

Milch ist ein sehr sensibles und wertvolles Lebensmittel und für Slow Food von zentraler Bedeutung. Leider wissen aber viele Verbraucher weder wie Milch erzeugt und Milchprodukte hergestellt werden, noch wie unterschiedlich verarbeitetete Milch und naturbelassene Milch schmecken. H-Milch ist in den Supermarktregalen inzwischen die Norm. Naturbelassene Rohmilch und die Vielfalt an Milchen hingegen erfahren zu wenig Wertschätzung.

Was zeichnet eine „gute“ Milch also aus? Wie schmeckt der Unterschied zwischen Rohmilch und pasteurisierter Milch? Wie wirken sich der Prozess des Homogenisierens und die Wahl des Futtermittels der Tiere auf den Genuss aus? Das und vieles mehr erfahren, erleben und schmecken die Teilnehmer der Wurzeltour. Auf dem Programm stehen ein Besuch im Stall während der Melkzeit und eine anschließende Verkostung. Genussfreudige können dabei verschiedene Milchsorten und Produkte aus dem Hofladen probieren und sich mit Christoph Simpfendörfer, Biobauer und Gesellschafter des Reyerhofs, und Hanns-Ernst Kniepkamp, langjähriger Leiter der Qualitätskommission von Slow Food Deutschland, austauschen.

Das Programm

17:00 Uhr | Ankunft auf dem Reyerhof und Besuch bei den Milchkühen mit ausführlichen Informationen rund um Haltung und Futter sowie Zuschauen beim abendlichen Melken

17:40 Uhr | Stopp am Rohmilchautomaten: Was bedeutet eigentlich "naturbelassene Milch"?

18:00 Uhr | Eine Querverkostung: „Was schmecke ich in der Milch?“

19:00 Uhr | Kleiner Imbiss mit (Milch-)Produkten aus dem Hofladen

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um Anmeldung!

Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Lenkert-Hörrmann
Projektbeauftragte Slow Food Deutschland
projektbeauftragte@slowfood.de
Tel: (01 51) 15 30 81 86

Veranstaltungsort:
Reyerhof, Unteraicher Str. 8, 70567 Stuttgart-Möhringen
www.reyerhof.de

aktuelles-aktuelles_2017-reyerhof_2_288.jpg

Der Reyerhof und seine Milchviehherde

Christoph Simpfendörfer und seine Frau bewirtschaften den Reyerhof seit 1986 nach den Standards der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Seit 2015 können sie sich dabei auf die Unterstützung von Lukas Dreyer verlassen, der den Hof in Zukunft übernehmen wird. Die Kreislaufwirtschaft auf dem Reyerhof sorgt dafür, dass der Hof aus sich selbst hervorbringt, was für seinen Fortbestand nötig ist. Biologisch-dynamische Präparate anstatt Kunstdüngers und chemisch-synthetischer Pestizide unterstützen die natürlichen Lebensprozesse.

Die "Seele" des Hofes ist die Milchviehherde. Neben der frischen Milch, die zu Quark, Joghurt, Käse und Eis weiterverarbeitet wird, geben die Rinder den für die Düngung der Felder und Wiesen notwendigen Mist. Die Tiere haben wegen der engen Ortslage keine Möglichkeit zu weiden, können sich aber in einem neuen, luftigen und hellen Stall frei bewegen. Die Kälber dürfen drei Monate lang bei ihren Müttern oder Ammenkühen trinken. Sie bewegen sich frei in der Herde. Später weiden sie dann mit den größeren Rindern zusammen im Sommer auf unserer Jungviehweide im Körschtal. Alle Tiere werden aufgezogen. Die weiblichen bekommen alle zumindest ein Kälbchen, die männlichen werden mit drei bis vier Monaten kastriert und wachsen dann mit den weiblichen Tieren zusammen auf. Wenn sie ausgewachsen sind, werden die Ochsen geschlachtet. Ihr Fleisch kann im Hofladen gekauft werden.

Über die Slow Food Wurzeltour

Lebensmittel kommen größtenteils als anonyme Produkte in den Handel und schließlich auf den Teller. Wo kommen sie her, wo wachsen sie, wie sehen sie vor der Verarbeitung aus, wie schmecken sie frisch, vor dem langen Weg zu uns? Die Slow Food Wurzeltouren möchten Antworten auf diese Fragen geben. Die Teilnehmer machen sich auf zum Ursprung unserer Lebensmittel, zu den Wurzeln unserer Ernährung. Bei Hofbesuchen und Verkostungen stehen solche Erzeuger und ihre Produkte im Mittelpunkt, die täglich für den Erhalt und die Zukunft einer ressourcenschonenden, handwerklichen Lebensmittelerzeugung mit Rücksicht auf Mensch, Tier und Natur arbeiten und damit die Grundlagen für unsere Ernährung lokal wie global bewahren.

Quelle: Pressemeldung von Slow Food Deutschland vom 17. Mai 2017

Bilder: Milchvieh im Reyerhof-Stall. | © Manuel Hilscher

Mehr Informationen:

Slow Thema: Milchvielfalt

Inhaltspezifische Aktionen