Audio-Feature der Slow Food Youth: Rot wie Blut: Der bittere Beigeschmack italienischer Tomaten

Nach mehr als einem Jahr Arbeit und intensiven Recherchen veröffentlicht Slow Food Youth Deutschland heute das Audio-Feature: Rot wie Blut: Der bittere Beigeschmack italienischer Tomaten. Das Feature nimmt die Hörer*innen mit auf eine etwas andere Reise nach Italien. Eine Reise entlang einer korrupten Wertschöpfungskette, in der die systematische Ausbeutung migrantischer Erntehelfer*innen zum Alltag gehört und große Supermarktketten mittels fragwürdiger Praktiken ihre Macht auf dem Markt etablieren. Zugleich ist das Feature aber auch die Erzählung von einem politischen und kulturellen Wandel, durch den wir alle uns täglich für ein gutes, sauberes, faires und an erster Stelle gewaltfreies Lebensmittelsystem einsetzen können.

In sechs Kapiteln beleuchtet das Audio-Feature die Situation auf den italienischen Tomatenfeldern, die prekären Arbeits- und Lebensbedingungen der meist migrantischen Erntehelfer*innen, die Rolle der italienischen Agrarmafia und die Verantwortung der großen Supermarktketten. Zugleich zeigt es auf, wie engagierte Menschen gegen das Caporalato-Phänomen kämpfen und wie Verbraucher*innen durch Ihre Einkaufsentscheidungen einen Beitrag zur Verbesserung der Situation auf den italienischen Feldern leisten können.

Das Feature hat das Ziel, die Rolle der verschiedenen Akteur*innen im Erntesystem zu beleuchten. Hierfür führte die Arbeitsgruppe Interviews mit sieben internationalen Experten, die selbst zu Wort kommen: dem europäischen Ethnologen Gilles Reckinger, dem Investigativjournalisten Stefano Liberti, Davide Mattiello, Präsident der Stiftung “Benvenuti in Italia“, dem apulischen Gewerkschafter Raffaele Falcone, Johannes Schorling, Mitglied im Steuerungskreis der Initiative Lieferkettengesetz sowie einem Mitarbeiter des Fair-Handelszentrums Rheinland.

Bei der Produktion des Features lag der Fokus darauf, deutsche Endverbraucher*innen über die systematische Ausbeutung von Erntehelfer*innen zu informieren, ihnen Mittel an die Hand zu geben, um bewusste Konsumentscheidungen treffen zu können, ihnen jedoch gleichzeitig nicht die alleinige Verantwortung zuzuschreiben. Denn: Die systematische Ausbeutung von Arbeitskräften und das organisierte Verbrechen in der Landwirtschaft bleiben weiterhin ein enormes Problem, dem nur durch einen grundlegenden politischen und kulturellen Wandel – in Italien und der EU – ein Ende gesetzt werden kann.

Den Link zu weiteren Informationen und zu Spotify, Soundcloud und Youtube finden Sie »hier.

Inhaltspezifische Aktionen