Ereignisse 2012

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Netzwerk des guten Geschmacks 2013 vorgestellt

10.12.2012 - Am Terra Madre Tag, Slow Foods 23. Geburtstag, präsentierte das Convivium allerlei Prominenz aus dem Mainfränkischen, einigen Erzeugern und dem Pressevertreter die neue Ausgabe des "Netzwerk des guten Geschmacks" für das Jahr 2013. Das auch optisch attraktive Buch im A5-Format bietet auf 124 Seiten eine Fülle von Informationen zu genussreichen 189 Gasthäuser, Bauernhöfe und Läden in 126 Orten des Conviviumgebiets und zu den traditionellen Spezialitäten und Speisen. Es ist das erste Buch einer Slow Food Organisation in Deutschland und zugleich auch das erste Buch zu einem deutschen Conviviumsgebiet und seiner mit Slow Food verbundenen Erzeuger und Gastronomen.
     Es war ein langer Weg bis zu diesem Ergebnis: Fünf Vorläufer vom kleinen Heftchen im LangDin-Format mit 16 Seiten im Jahr 2006 über die respektable Broschüre im A5-Format mit 68 Seiten im Jahr 2011 bis zur prachtvollen Ausgabe 2013, die ein richtiges Buch geworden ist. Auf den 124 Seiten werden nicht nur die Stätten der kulinarischen Freuden informativ beschrieben, sondern zugleich auch Einblicke in die geschichtlichen und landschaftlichen Besonderheiten dieser doch so unterschiedlichen Regionen des Conviviums und deren traditionellen kulinarischen Spezialitäten gegeben. Bei aller zum Teil auch sprachlichen Verschiedenheit verbindet diese Regionen aber eines: ihre fränkische Geschichte.
     Was zeichnet dieses Buch sonst noch aus? Die Gebietskarte mit allen 189 Destinationen auf den Innenseiten des Kartonumschlages, Klebebindung, attraktives, modernes grafisches Design, großzügig bebilderter Teil mit den Passagieren der Arche des Geschmacks, umfangreicher Teil mit den Kandidaten für die Arche des Geschmacks, erweitertes Kapitel „Traditionelle Spezialitäten“, die neu hinzugekommenen traditionellen Speisen und für jede Region daraus auch ein Rezept sowie die typografischen Illustrationen.
     Wo bekommt man das Buch? Bei allen Netzwerkern, als guter Kunde erhalten Sie es vielleicht sogar geschenkt. Sie können es aber auch beim Convivium bestellen (netzwerk@slowfood-htm.de): Frei Haus kostet es 5 Euro gegen Vorkasse per Überweisung: Konto 300754025, Thomas Raab - Slow Food, Sparkasse Bamberg BLZ 77050000, Stichwort Netzwerk guter Geschmacks 2013. Achtung: Bitte vergessen Sie nicht, Ihre komplette Adresse auf der Überweisung anzugeben!

Vier Sieger beim Hohenloher Bratwurst-Wettbewerb

01.12.2012 - Gegen 19 Uhr am Abend des 30.11.2012 standen die Sieger fest. Regionsbetreuer Bernulf Schlauch, Initiator und Organisator des Wettbewerbs "Die beste Hohenloher Bratwurst",  verkündete mit launigen Worten ihre Namen: 1. Preis: Klaus Herterich, Belsenberg bei Künzelsau, 2. Preis: Hofmetzgerei Friedrich Hack, Pfedelbach-Lindelberg. 3. Preis: Rolf Stammler, Gasthaus zur Linde, Creglingen-Schonach. Weil alle ganz knapp beieinander lagen, gab es auch einen vierten Sieger: Robert Philipp, Metzgerei und Gasthaus "Zum Löwen", Braunsbach.
     Insgesamt nahmen neun Metzger an diesem Wettbewerb teil, einer davon wagte sogar die in Hohenlohe, aber auch im Fränkischen Weinland bekannte traditonelle Version mit "Gaggeli" (Hohenloher Dialekt für Eier) und bekam dafür auch bei der Textur 9,5 von 10 möglichen Punkten, allerdings reichte es für ihn dennoch nicht aufs "Podium". Die Jury, bestehend aus einem Fachmann für Wurst und Fleisch, einem Conviviumsmitglied mit besonders feiner Sensorik und einer Bauersfrau mit langer Erfahrung im Selbstschlachten und Verwursten, hatte eine wahrhaft schwere Aufgabe. Aufgrund der so genannten doppelten Blindverkostung - die Einsender sind nicht bekannt - jede Wurst hat nur eine Nummer - und die Reihenfolge der Vergabe ist zufällig. Dennoch waren auch dieses Mal wieder Preisträger der Prämierungen Hohenloher Blutwurst (2010) und Hohenloher Leberwurst (2012) unter den Siegern: Sieger Klaus Herterich belegte beim Blutwurst-Wettbwerb, Kategorie "frische Blutwurst", Platz 3 und beim Leberwurst-Wettbewerb Platz gar Platz 2. Zweiter Sieger Friedrich Hack errang beim Leberwurst-Wettbewerb Platz 3.
20.10.2012 - Erfolgreiche öffentliche 15-Jahre-Jubiläumsfeier

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Als das Convivium 1997 im Oktober gegründet wurde, zählte es gerade mal 23 Mitglieder. Heute, 2012, ist es mit weit über 800 Mitgliedern und Förderern das größte in Deutschland. Statt das Jubiläum mit einem formidablen Essen zu begehen, wurde eine öffentlicher Prämierung traditioneller Blootze (große, flache und runde Kuchen mit dünnem Belag gewissermaßen die fränkische Version der Tarte) ausgeschrieben: Hohenloher Speckblootz, fränkischer Zwiebel und Quark(Kaas)blootz. Als Teilnehmer zugelassen waren professionelle Bäcker und Köche aus der Convviumsregion. Insgesamt nahmen 10 Teams aus Unterfranken, Taubertal und Hohenlohe teil. Große Unterstützung für die Durchführung des Wettbwerbs erfuhr das Convivium durch zahlreiche Betriebe wie beispielsweise die Fränkischen Nachrichten, die ausführlich schon im Vorfeld bericheten oder die Musikakademie Schloss Weikersheim (ein Slow Food Förderer), die Einrichtungen und Küchenmannschaft ihres Logierhauses zur Verfügung stellte oder die Distelhäuser Brauerei (Slow Food Förderer), die für die große Zahl Biergarten-Garnituren sorgte sowie hübsche Messestände für einige Aussteller beistellte, einen Siegerpreis stiftete und Getränke spendete. Weitere Unterstützer spendeten Preise und Getränke.
     Um die Mittagszeit - die 10 Bäckerteams - hatten schon eine Vielzahl von Blootzen gebacken, wurde die Schlange der Wartenden immer länger und riß kaum ab bis ca. 15.30 Uhr. Gespannt wartete man auf die Siegerehrung der besten Blootze. Und die prominent besetzte, fünfköpfige Jury wurde fündig aus den 28 Verkostungsproben: Keinen Sieger gab es beim Speckblootz, weil die Kriterien verfehlt wurden (es waren moderne, kreative Blootze statt traditioneller, wie gefordert). Jedoch drei Sieger gingen aus dem Zwiebelblootz-Wettbewerb hervor: zwei davon aus Hohenlohe (1. Platz Hohenloher Krankenhaus, Künzelsau; 2. Platz St. Josefspflege Mulfingen), den 3. Platz errang  Elke Kuhn, Mühle Kuhn im tauberfränkischen Bad Markelsheim. Beim Quarkblootz gab es zwei jeweils doppelt besetzte Plätze: 1. Platz: St. Josefspflege Mulfingen sowie das unterfränkische Conviviumsteam Holger Riegel/Gerd Sych, Würzburg; den 2. Platz belegten zwei Hohenloher Teams: das Team Sigrun Götz (Seniorenzentrum St. Bernhard, Künzelsau) und Volker Beck (HHN Hochschule Heilbronn, Künzelsau) sowie die St. Josefspflege Mulfingen.
     Eine freudige Überraschung gab es noch zum Ende: Das Hohenloher Großküchenkolleg spendete die kürzlichen Zuwendungen von 350 € anlässlich ihrer öffentlichen Speisung mit „Linsen und Spätzle“ in Künzelsau dem Conviviumsprojekt „GESK – Geschmacks- und Ernährungs-Schulung für Kinder“. Dem gleichen Projekt kommen auch die Spenden der Besucher des Jubiläumsfestes zugute, die sich auf einige weitere Hundert Euro belaufen. Foto: Dorothea Eberlein

Erfolgreiche Conviviumleiter-Initiative

24.09.2012 - Die Initative des Conviviumleiterkreises "Der Ratschlag", dem auch dieses Convivium angehört, hat mit seiner Initiative "Die Kulinarische Landkarte" gezeigt, dass sich viele Convivien für eine gute Idee begeistern lassen: 19 von 81 organisierten zur Feier des 20-jährigen Jubiläums von Slow Food Deutschland e.V. in 74 Gasthäusern und Restaurants ein Jubliäumsmenü mit regionalen Produkten und regionalem Gusto. Dabei haben sich die Gastronomen verpflichet dieses Menü vom 21. bis 30. September anzubieten. Ohne diese Inititative sähe die Bilanz der von Slow Food Deutschland e.V. mit Namen und Logo unterstützten Initiativen Geschmackstage 2012 des BM für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wie auch des Aktionsbündnisses Tag der Regionen 2012 sehr unbefriedigend aus. Die offiziellen Veröffentlichungen beider Organisationen zeigen eine sehr bescheidene Zahl von sich beteiligenden Convivien: vier bei den Geschmackstagen, sieben bei Tag der Regionen. Bei den Geschmackstagen ist jedes dieser Convivien mit einer Veranstaltung vertreten: Berlin, Potsdam, Essen und Mainfranken-Hohenlohe, wobei Essen auf die Veranstaltungen der "Kulinarischen Landkarte" verweist. Beim Tag der Regionen haben die Convivien Braunschweig, Bremen, Fulda, und Nordhessen je eine Veranstaltung unter ihrem Namen veröffentlicht, Stuttgart drei, Saarland sieben und Mainfranken_Hohenlohe zehn, allerdings sind von diesen 24 Veranstaltungen 16 der "Kulinarischen Landkarte" zuzuordnen.

Bischofsheim/Rhön wird Cittá Slow

04.09.2012 - Das Rhöner Städtchen Bischofsheim hat die Kriterien für eine Cittá Slow erfüllt und erhält am 11. September offiziell die Urkunde durch den Bürgermeister von Hersbruck überreicht; diese mittelfränkische Kleinstadt war das erste deutsche Städtchen, die diese Auszeichnung verliehen bekam. Vor einigen Jahren wurde diese Ehre auch dem oberfränkischen Wirsberg zuteil. Mit Bischofsheim sind alle fränkischen Bezirke mit einer Cittá Slow ausgezeichnet. Deutschland zählt nun 11 Orte mit diesem Titel. 
     Cittá Slow (international: Slow City) - die "lebenswerte Stadt und ihre Stärken" ging 1999 aus der Slow Food Bewegung hervor; die erste "Langsame Stadt" war Orvieto im italienischen Umbrien. Um diesen Titel verliehen zu bekommen, muss eine Stadt eine Vielzahl von Kriterien erfüllen wie z.B. eine Umweltpolitik, die nachhaltig den Erhalt von regionalen Besonderheiten und des städtischen Charakters fördert, eine Infrastrukturpolitik betreibt, die flächenaufwertend wirkt, die Produktion und Verbrauch von umweltverträglichen und natürlich erzeugten Lebensmitteln anregt, die regionaltypischen Produkte schützt, die Qualität der Gastfreundschaft fördert und bei allen Bürgern das Bewusstsein fördert, in einer Cittá Slow zu leben und auch insbesondere bei der Jugend, den Schulen eine systematische Einführung in die Geschmackserziehung zu betreiben.

Jetzt 18 Gasthäuser fürs 5. Viertel

03.08.2012 - Langsam wächst die Liste jener Gasthäuser in unserem Conviviumsgebiet, die darauf achten, das so genannte 5. Viertel eines Schlachttieres, also die Innereien, Kopffleisch und - so vorhanden - Schwanz und andere, oftmals leider nicht so geschätzte Teile eines Tieres, zu Speisen zu verarbeiten. Neu hinzugekommen ist das Gasthaus "Rössle" in Bretzfeld (Hohenlohe). 18 solcher Gasthäuser ist die Liste inzwischen stark, viele davon verarbeiten gar ganze Tiere selbst, was auch die Kunst des fachgerechten Zerlegens voraussetzt. Für einen Feinschmecker ist nicht das Filet das beste Stück, es zwar sehr zart, besitzt aber nur relativ wenig Eigengeschmack. Das 5. Viertel hingegen bietet besonders geschmacksstarke Teile in vielfältiger Auswahl.

Genussvolle Jubiläumswoche

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13.07.2012 - Zwanzig Jahre Slow Food Deutschland, dieses Jubiläum feiern neun Gastronomen des Conviviums eine ganze Woche. Sie sind einige von vielen in Deutschland und repräsentieren mit allen anderen "Die kulinarische Landkarte". Die Idee dazu hatte "Der Ratschlag", eine Gruppe deutscher Conviviumleiter, zu der auch der 1. Sprecher dieses Conviviums, Gerd Sych, gehört. Die sich beteiligenden Gastronomen haben sich verpflichtet, im September eine gute Woche (21. - 30.) lang ein spezielles Jubiläumsmenü ihren Gästen zu bieten. Die Restaurants aus diesem Convivium sind:
Rhön: Cafe-Restauant "Die Scheune", Bad Neustadt-Brendlorenzen; Gasthof Nöth, Hammelburg-Morlesau;
Spessart-Mainland: Adler Landhotel, Bürgstadt
Fränk. Weinland: Domenico - Gambero Rosso, Eibelstadt; Hotel Restaurant "Michels Stern", Marktbreit; Best Western Premier Hotel "Rebstock", Würzburg; Weinhaus "Zum Stachel", Würzburg;
Obermain: Gutsgasthof Andres, Kirchlauter-Pettstadt; Gasthof Hofmann, Rauhenebrach-Schindelsee;
Hohenlohe: Bioland-Restaurant "Rose", Vellberg-Eschenau

Unterstützt: drei lokale Projekte in Unterfranken

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03.06.2010 - Unser Convivium engagiert sich für die Verteidigung der biologischen Vielfalt und in der Geschmackserziehung durch eigene Aktivitäten, unterstützt nun zusätzlich auch andere Akteure. Für das neue Projekt der Waldweidehutung von Rindern der seltenen Rasse Fränkisches Gelbvieh (ein Kandidat der Slow Food Arche des Geschmacks) bei Iphofen haben eine Reihe von Mitgliedern unseres Conviviums so genannte „Kuh-Anleihen“ gezeichnet für den Kauf eines Kalbes zur Vergrößerung der aktuell noch kleinen Herde. Inzwischen ist das Kalb gekauft und in die Herde integriert.

Ein weiteres Förderungsprojekt des Conviviums ist eine finanzielle Unterstützung des Kolping-Bildungswerks Hassfurt für das im Aufbau befindliche Projekt Sortengarten. Zum Beschaffen von Pflanzen und Samen wurden 500 Euro überwiesen, die vor allem für heimische, also regionale und lokale Gemüse- und Kräutersorten und -arten eingesetzt werden sollen. Dieser im Endstadium sehr große Garten wird eine großartige Vielfalt enthalten und zugleich auch der Ernährung dienen.

Ergänzend zum bereits im Jahr 2007 in Schweinfurt gestartetem Projekt GESK – Geschmacks- und Ernährungs-Schulung für Kinder, das einen Kinderkochklub und eine Schulgarteninitiative umfasst – beteiligt sich das Convivium 2012 am Projekt tegut-Saisongärten (Foto: W. Peter) davon gibt es aktuell 12 in Hessen und Nordbayern, einer davon ist in Schwebheim bei Schweinfurt. Wie bei allen ist auch hier der Partner ein Bio-Bauer: der Naturlandhof Peter, Hauptstr. 68. Wolfgang Peter legt die Parzellen an, sorgt für Bepflanzung und Aussaat, stellt Geräte und Wasser bei. Für die Gartenpflege und Ernte sind die Pächter verantwortlich. Durch die Übernahme der Pacht unterstützt das Slow Food Convivium sowohl den Bauern als auch zwei Schwebheimer Familien; denn diese übernehmen die Pflege und Ernte. Mit ihren fünf Kindern erleben sie übers Jahr, wie Nahrung entsteht, die notwendige Arbeit dazu („Ich habe keine Vorkenntnisse und habe Peters ein paarmal fragen müssen, wie ich etwas mache. Es bedarf etwas Übung und Erfahrung. Aber mit der Zeit, so denke ich, wird es eine gute Erfahrung”, schrieb einer der beiden Familienväter nach den ersten drei Wochen) und dass jedes Gemüse seine Saison hat. Sie entdecken den Geschmack von 20 Gemüsearten und erleben Tiere – u.a. Rinder und Geflügel – hautnah, Erfahrungen, die ihr Verhältnis zum Wert und zur Qualiät von Lebensmitteln nachhaltig verändern werden.

Die Sieger im Leberwurst-Wettbewerb

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31.03.2012 - 12 Metzger aus Hohenlohe und dem Schwäbischen Wald konnten die strengen Anforderungen an die Herstellung der groben Hausmacher-Leberwurst erfüllen und stellten sich der Jury am 30. März 2012. Dass es nicht mehr waren, spricht für die Härte der Teilnahmebedingungen (siehe unten). Die Schwierigkeit begann schon beim Beschaffen des diesen Anforderungen genügenden Schweins - kein Problem allerdings für die Teilnehmer, da ihre Bauern sowieso diese Anforderungen täglich erfüllen.

Die dreiköpfige Jury, darunter Conviviumsmitglied Sven Lieven, verkostete im Landgasthof Jagstmühle am Nachmittag des 30. März zwei Stunden lang. Es war eine harte Arbeit und forderte die Juroren sehr, die verschiedenste Aspekte prüften und bewerteten - vom Äußeren zum Inneren sehend, riechend und schmeckend. Am Ende war es dann knapp her; die drei Sieger lagen ganz eng beieinander:
1. Platz: Metzgerei Siegfried Hespelt, Schwäbisch Hall-Hessental,
2. Platz: Hausmetzger Herterich, Belsenberg
3. Platz: Hofmetzgerei Friedrich Hack, Pfedelbach-Lindelberg.

Im Anschluss an die Prämierung, die unser Regionsbetreuer Bernulf Schlauch souverän und locker gestaltete, feierten dann rund 60 Teilnehmer die Teilnehmer, die Sieger und die Würste mit einem, von Küchenchef Markus Reinauer und seinem Team geschaffenen feinen Leberwurst-Festmenü. Drei der vier Gänge hatten die Leberwurst als Dreh- und Angelpunkt: 1. Leberwurst mit Frühlingssalten, 2. mit Leberwurst gefüllte Kartoffelmaultaschen mit geschmorten Äpfeln, 3. Leberwurstmasse mit sehr feinem Weinsauerkraut und Kartoffelpüree. 

Die Teilnahmebedingungen:

1. Die Schweine: nachweislich aus artgerechter Haltung mit Strohaufstallung, gefüttert nur mit pflanzlichen Futtermitteln und gentecfreiem Soja. Kein Einsatz von Wachstumsförderern und Antibiotika. Nur Schweine aus der Region Hohenlohe (entsprechend dem einstigen Fürstentum Hohenlohe) und in dieser geschlachtet.
2. Die Wurst: Gewolfte Wurstmasse, die Slow Food Kriterien erfüllend: nur Naturgewürze, Salz, evtl. Zucker bzw. Rohrzucker. Keine Mischgewürze und Zusatzstoffe.
3. Prämiert werden frische Hausmacher Leberwurst im Naturdarm. Ausgeschlossen sind feine Kalbsleberwurst und grobe Leberwurst mit Kalb- oder Rindfleisch.
4. Preise: Die ersten drei Preise sind
- ein Drei-Gänge-Menue im Landgasthof "Jagstmühle", Mulfingen- Heimhausen für zwei Personen;
- ein Geschenkkorb mit Spezialitäten von Slow Food Mitgliedern aus dem Convivium Hohenlohe-Tauber-Main-Franken;
- eine einjährige Mitgliedschaft bei Slow Food Deutschland. Zudem bekommen die ersten fünf Platzierten eine Slow Food Urkunde.
5. Die Jury besteht aus drei Fachleuten, die nach DLG-Kriterien urteilen: Ein Metzger mit DLG Prüferfahrung, eine Hauswirtschaftspädagogin, ein Slow Food Mitglied.

Conviviumleitung erweitert

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22.01.2012 - Die mit knapp sieben Prozent der Mitglieder und drei Nichtmitgliedern sehr gut besuchte alljährliche Conviviumsversammlung, heuer am 21. Januar 2012 in der Lagerhalle Marktbreit, nahm mit Genugtuung den Bericht des Conviviumleiters Gerd Sych über das Jahr 2011 zur Kenntnis. Fühlbar ist das stärkere Wahrgenommenwerden unseres Convivium durch die Einladungen zur Mitarbeit durch andere Organisationen. Ein öffentlichkeitswirksames Beispiel dafür war das Schaukochen an acht Tagen bei der Mainfranken-Messe in Würzburg, einem gemeinsamen Projekt mit dem Bund Naturschutz und der DeHoGa. Die gute Arbeit auf der inhaltlichen Seite zeigte sich auch im weiteren Wachstum der Mitglieder. Zusammen mit den Förderern (mit Abstand die meisten in Deutschland) zählt das Convivium am Jahresanfang 784 Mitglieder und Förderer und bildet mit großem Abstand die Spitze der 80 Convivien von Slow Food Deutschland.
Auch auf der finanziellen Seite ist das Convivium gut aufgestellt. Das Jahr 2011 wurde wieder mit einem Überschuss abgeschlossen und geht deshalb mit einem Budget von 7.700 Euro ins neue Jahr.

Laut Satzung von Slow Food Deutschland e.V. müssen die Convivienleitungen alle zwei Jahre gewählt werden, was bei dieser Versammlung für unser Convivium wieder zutraf. Zur Wiederwahl stellten sich 11 der bisherigen 12 Mitglieder der Conviviumleitung mit Ausnahme von Markus Schultheiß, der aus beruflichen Gründen verzichtete. Zwei weitere Mitglieder, Andreas Berns und Christoph Därr, sind jedoch dazu gestoßen; Andreas Berns unterstützt die Regionsbetreuung Tauberfranken und kümmert sich um Junior-Mitglieder und Studenten, Christoph Därr unterstützt die Regionsbetreuung Fränk. Weinland Nord und leitet die beiden Kochklubs Schweinfurt und Zeil a.M.. Alle wurden einstimmig wieder gewählt, Stimmenthaltungen gab es nur von den Gewählten selbst.

Im Anschluss daran kam der Genuss zum Zuge. Vier Brauereien der Maindreieckspitze stellten je ein köstliches Bier vor, das zusammen mit Iphöfer Eichelschweinschinken verkostet wurde, sachkundig kommentiert durch Braumeister Frank Lindemann (Foto: Bernhard Fuchs) von der Oechsner-Brauerei, Ochsenfurt. Ein lokales, feines Menü aus Produkten lokaler Erzeuger im Hotel Restaurant "Michels Stern" in Marktbreit und begleitet von Weinen der näheren und weiteren Umgebung beschloss den Tag.

Erste Veranstaltung in 2012 ein Riesenerfolg

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15.01.2012 - Am Samstag, 14. Januar 2012, drängten sich weit über einhundert Teilnehmer in der Markthalle von Winnenden. Anlass war das von zwei Conviviumsmitgliedern initiierte Expertengespräch: Was gehört in die Wurst? Dieser Andrang überraschte die Initiatoren wie den Veranstalter, die Metzgerei Häfele in Winnenden. Weit mehr als 50 Prozent waren Slow Food Mitglieder, die sechs Convivien angehörten: Stuttgart, Ulm, Allgäu, Heilbronner Land, Ostalb-Limpurger Land und unser Convivium, aus dem rund 20 Teilnehmer kamen, vor allem aus Hohenlohe. Weitere ca. 50 Teilnehmer waren Kunden, Kollegen, Landwirte und Mitarbeiter der Metzgerei Häfele, dem souveränen Gastgeber dieses Abends. Viele Metzger nahmen die Gelegenheit war, hier mitzureden und zuzuhören, auch von unserem Convivium waren Fachleute vertreten: Metzgermeister Siegfried Hespelt (Schwäbisch Hall) und Rudolf Bühler von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall mit seinem Metzgermeister Hans-Dieter Mayer (Schwäbisch Hall und Wolpertshausen). Neben den Gesprächen und Diskussionen gab es drei vergleichende Blindverkostungen (Saitenwürstle, Fleischkäs und Kartoffelsalat), wobei ein Produkt nach Slow Food und Bio-Kriterien mit einem konventionell erzeugten verglichen wurden. Während bei den Kartoffelsalaten die Bio-Version geschmacklich klar siegte, gab es bei den Wurstprodukten keinen eindeutigen Sieger, was die Ansicht von Slow Food bestätigt, dass die Beurteilung eines Produktes nur nach dem Geschmack unzureichend ist.

Am Ende stellten Metzgermeister Wolfgang Herbst aus Besigheim und Rudolf Bühler fest: Das Einhalten der Slow Food Qualitätsanforderungen, so Herbst, seien für handwerklich arbeitende Metzger kein Problem, sollten eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. In die Wurst gehöre, so Herbst wie Bühler, nur Fleisch, Speck, Naturgewürze, Salz. Die Metzgerei Häfele, die auch eine Bio-Schiene hat, sieht sich an einem Scheideweg und hat bereits begonnen, eine Reihe von Produkten auf die Slow Food Anforderungen umzustellen.

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