Mitgliederrundbrief Januar 2017

Liebe Slow-Food-Mitglieder,

das wichtigste politische Event des Jahres, die „Wir haben es satt“-Demo in Berlin, liegt erfolgreich hinter uns, vielen vielen Dank für Eure / Ihre Unterstützung bei der Demovorbereitung und Präsenz während des Demozugs. Ein großer, besonderer Dank geht vor allem auch an unseren Trekker-Fahrer, Landwirt Querhammer aus Potsdam, und auch an Hardy Marienfeld aus dem Terra-Madre-Netzwerk, denn er hat eine Fahrt von 13 Stunden mit offenem Traktor auf sich genommen, um vom Archehof Bredland in Blunk, Schleswig-Holstein, nach Berlin zur Demo anzureisen! Was ein unglaubliches Engagement für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem und für Slow Food!

Neben der Organisation der „25 Jahre Slow Food Deutschland“-Events hat bei uns aktuell die Slow Food Youth Akademie höchste Priorität, da diese Anfang März anläuft. Diese steht auch im Fokus dieses Briefes, denn wir suchen noch junge Leute, die im ersten Jahr gerne am Trainingsprogramm teilnehmen würden. Wir würden uns deshalb sehr darüber freuen, wenn Sie vielleicht einige junge Leute aus Ihrer Familie oder Ihrem Bekanntenkreis dazu motivieren könnten sich zu bewerben.

Wie jedes Jahr finden in diesen Wochen auch schon die ersten jährlichen Frühjahrsveranstaltungen in unserem Netzwerk statt – darunter die BioFach und das Kulinarische Kino der Berlinale. Alle Convivien-Termine, Termine regional, Termine überregional und international mit Details finden Sie auf einen Blick auf unserer Webseite  unter Termine. Die Termine werden jeweils mit den bekannten Details aktualisiert.

Mit herzlichen Grüßen, 

Ursula (Hudson)

Mitgliederrundbrief Januar 2017

Slow Food Youth Akademie

Die Planung für die Slow Food Youth Akademie 2017 ist in den letzten Zügen! Alle Termine, Örtlichkeiten und inhaltlichen Details zum Programm stehen jetzt fest! Melden Sie sich noch bis zum 3. Februar an oder leiten Sie die Information bitte an Ihre Bekannten weiter.

Durch die Slow Food Youth Akademie wollen wir es der jungen Generation ermöglichen einen ganzheitlichen Überblick über das Lebensmittelsystem zu erlangen und zukunftsfähige Produktions- und Verarbeitungsmodelle kennenzulernen. Neben theoretischen Zahlen und Fakten steht hier vor allem die Praxis im Vordergrund und die Teilnehmer werden lernen selbst Hand anzulegen: zu Wursten, Fisch zu filetieren, Käse herzustellen, Brot zu backen, auf dem Acker das Gemüse zu ernten u.v.m. 

Bei der Slow Food Youth Akademie steht der Gedanke im Vordergrund, dass man Lebensmittel immer in den Gesamtkontext stellen muss und sich der gesamten Wertschöpfungskette der Lebensmittel bewusst sein sollte, alles wichtige Aspekte, auf die heutzutage in Ausbildungen kaum mehr Wert gelegt wird. Die Lebensmittelindustrie stellt dadurch sicher, dass sich die Angestellten keine Fragen mehr dazu stellen, ob bestimmte Arbeitsweisen und Prozesse nun moralisch vertretbar sind oder nicht. Die Lebensmittelindustrie entfremdet Erzeuger, Metzger und andere Berufsgruppen, die entlang der Lebensmittelkette arbeiten, vom Lebensmittel, indem sie Lebensmittel aus dem Kontext reißt und sich lediglich auf Teilprozesse konzentriert; was vorher und danach passiert, das soll nicht hinterfragt werden. Bei der Slow Food Youth Akademie wollen wir uns aber bewusst diesen Fragen stellen und Lebensmittel immer in den globalen und Gesamtkontext der Produktionskette stellen.

Die Themenwochenenden sehen wie folgt aus: 

1. Eröffnungswochenende: Die Auftakt-Veranstaltung und das erste Wochenende sollen das Fundament und das Grundwissen für eine gute Zusammenarbeit während der gesamten Akademie-Periode legen. Verschiedene Teambuilding-Maßnahmen und Austauschmöglichkeiten stärken die Fähigkeit und das Gefühl für die Arbeit im Team.

Datum: 17.-19.03.2017 Ort: Duderstadt

2. Getreide: Dieses Wochenende soll den Teilnehmern einen übergreifenden Überblick über die Prozesse in der Landwirtschaft und Getreideproduktion vermitteln. Dazu werden die Voraussetzungen für den Einsteig in die Landwirtschaft, der Zugang zu Land und die Bedeutung von Boden und Bodengesundheit beleuchtet.

Datum: 28.-30.04.2017 Ort: Kirchberg an der Jagst

3. Kleinbäuerliche Landwirtschaft, Agrarökologie: An diesem Wochenende werden die Teilnehmer lernen, wie die kleinbäuerliche Landwirtschaft zum Erhalt der biologischen Vielfalt und des Genusses beiträgt. Kleinbäuerliche Betriebe werden in den direkten Vergleich zu Großbetrieben gesetzt und Fragen zum industriellen Anbau und Tierhaltung erörtert.

Datum: 19.-21.05.2017 Ort: Döberitzer Heide

4. Fleisch und Milch: Dieses Wochenende soll eine theoretische und praktische Wissensgrundlage über die Weiterverarbeitung von Fleisch und Milch schaffen und Methoden der Industrie und des Handwerks vergleichen.

Datum: 23.-25.06.2017 Ort: Kirchberg an der Jagst

5. Fischerei: Dieses Wochenende soll eine Übersicht über verschiedene Fang-, Zucht- und Verarbeitungsmethoden von Fisch und Meeresfrüchten schaffen. Es wird außerdem dargelegt, wie sich menschliches Handeln auf den Bestand der Meeresressourcen auswirkt.

Datum: 07.-09.07.2017 Ort: Lotseinsel Schleimünde

6. Globaler Süden, Globaler Handel: Globale Handelsströme haben einen direkten Einfluss auf lokale Märkte und landwirtschaftliche Strukturen im Globalen Süden. Im Zentrum dieses Wochenendes stehen deshalb die globalen Zusammenhänge und Auswirkungen unseres Ess- und Konsumverhaltens. Die Zielsetzung ist hierbei Alternativen für ein nachhaltigeres Handeln, erhöhtes Tierwohl und den ökologischen Anbau zu definieren.

Datum: 04.-06.08.2017 Ort: Berlin

7. Gemüse und Obst: Die Vermarktung spielt für den Erhalt der Biodiversität eine wichtige Rolle. Deshalb werden die Marktmechanismen des deutschen Lebensmittelmarktes und ihr Einfluss auf verschiedene Akteure analysiert und hinterfragt.

Datum: 08.-10.09.2017 Ort: Kirchberg an der Jagst

8. Abschluss und Auslandsreise: Das Ziel dieses Wochenendes ist es, einen Austausch und eine abschließende Zusammenfassung in Kooperation mit den Kollegen aus der holländischen Akademie zu erarbeiten.  

Datum: 20.-22.10.2017 Ort: Niederlande 

Die Slow Food Youth Akademie ist ein interaktives Trainingsprogramm, das jungen Auszubildenden, Berufstätigen und Studenten aus der Lebensmittelbranche, Gastronomie und Landwirtschaft ermöglicht, ihr Wissen über das Ernährungssystem zu vertiefen. 

Bewerbungsfrist: 03.02. 2017 - weitere Infos unter: slowfoodyouth.de/akademie

Der Infoflyer für die SFY-Akademie ist nun auch Online, hier reinschnuppern.

Bildung: Neuigkeiten zum Slow-Food-Schulprojekt Boden begreifen

Die neue Broschüre zum Slow-Food-Schulprojekt „Boden Begreifen“ ist da! Sie gibt einen Überblick über erprobte Methoden für den außerschulischen Lernort Acker und gibt Anregungen für die eigene Umsetzung. Im Vordergrund der Broschüre stehen die Behandlung selbstständiger Lernerfahrungen sowie die Landwirtschaft im Kontext schwindender Ackerflächen und einer wachsenden Weltbevölkerung. Klicken Sie hier für die digitale Version zum Lesen und Herunterladen.

Aktionen: Stimmen Sie mit einer Unterschrift für den Bodenschutz

Petition für den Bodenschutz: Unterschreiben Sie jetzt hier die Europäische Bürgerinitiative People for soil zur Anerkennung des Bodens als Allgemeingut! Europas Böden brauchen Ihre Stimme!

Bei Terra Madre Salone del Gusto 2016 hat das europäische NGO-Netzwerk People4Soil im September die gleichnamige Bürgerinitiative zum EU-Bodenschutz gestartet. Dem Bündnis People4soil aus über 300 Organisationen gehören auch Slow Food Deutschland und Slow Food International an. Teil der Bürgerinitiative ist eine Petition, deren Ziel es ist, innerhalb von zwölf Monaten EU-weit mindestens eine Million Stimmen zu sammeln. Die Hauptforderung der Bürgerinitiative an die EU-Politik ist die Festsetzung eines gesetzlichen Rahmens für nachhaltigen Bodenschutz, der diese lebensnotwendige Ressource als unersetzliches Allgemeingut anerkennt. Zudem soll auf alle Hauptgefahren für Böden hingewiesen werden, darunter Erosion, Bodenversiegelung, Bodenkontamination und Biodiversitätsverlust.

Slow Food Deutschland e. V. ist Teil dieses starken europäischen Netzwerkes dem europäische NGOs, Forschungsinstitute, Bauernverbände und Umweltschutzgruppen angehören. Diese breite Allianz will Druck auf die europäischen Institutionen ausüben, damit spezifische Gesetze für den Bodenschutz eingeführt und nachhaltige Regelungen für alle EU-Mitgliedstaaten verbindlich festgesetzt werden. Die unterschätzte Ressource Boden soll in Europa zum Gemeingut für unser Leben erklärt werden, und der Staatenverbund muss dessen nachhaltige Verwaltung als eine primäre Verpflichtung auch an zukünftige Generationen begreifen. 

Zur Zeit wird Boden nicht durch eine zusammenhängende Gesamtheit von EU-Gesetzen geschützt oder auch nur verwaltet. Setzen Sie sich deshalb jetzt mit Ihrer Stimme für den Bodenschutz in Europa ein und fordern mit einer Unterschrift, dass Boden als Allgemeingut anerkannt wird und einem legislativen Schutz unterliegen soll. 

Jetzt Online elektronisch unterschreiben oder drucken Sie alternativ das Formular zur handschriftlichen Unterschriftensammlung aus und nutzen Sie bei Ihrem Stammtisch oder CV-Event die Gelegenheit so viele Unterschriften wie möglich zu sammeln. Die Rücksendeadresse ist auf dem Formular vermerkt. Hier herunterladen.

Allgemeine Tipps und Hinweise

Neues Positionspapier von SF Deutschland & Co

Memorandum: Für eine Forschungswende zur Sicherung der Welternährung: Slow Food Deutschland fordert mit weiteren Organisationen der Zivilgesellschaft einen grundlegenden Wandel der Forschungsförderung im Agrarsektor. Zur Bekämpfung des Welthungers müssten Forschung und Lehre stärker auf die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft ausgerichtet werden. Zur Online-Version geht es hier.

Publikationen unserer Partner

Kritischer Agrarbericht 2017:

Zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche in Berlin – vom 20. bis 29. Januar – präsentierte das AgrarBündnis, dem auch Slow Food Deutschland angehört, den Kritischen Agrarbericht 2017. Die neue Ausgabe widmet sich dem Thema Wasser und belegt die Notwendigkeit eines nachhaltigen Umgangs mit der Ressource Wasser in der Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung. Zur Online-Version geht es hier.

Den Mitgliederbrief können Sie als PDF HIER herunterladen.

Spenden für Slow Food

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Spenden für Slow Food: Unterstützen Sie unsere Arbeit durch Ihre Spende. Hier können Sie unsere Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen durch eine Spende unterstützen. Slow Food Deutschland führt schon jetzt eine Vielzahl an Bildungsprojekten durch, um Kinder und Jugendliche zu Themen rund um das Lebensmittelsystem und globale Zusammenhänge zu informieren und sensibilisieren. Unsere Bildungsprojekte verbinden die Theorie stets mit der Praxis. Helfen Sie uns jetzt dabei unser Bildungs- und Fortbildungsprogramm auszuweiten und so viele junge Menschen wie möglich dadurch zu erreichen.

Werde Mitglied, falls Du noch keines bist, oder werbe ein Mitglied, so Du schon eines bist: Wollen wir, dass sich Slow Food Deutschland weiter so entwickelt wie in den letzten Jahren: wollen wir uns unsere Unabhängigkeit erhalten, dann sind steigende Mitgliederzahlen das beste Fundament für diese Entwicklung. Wir danken Ihnen deshalb für Ihre bestehende Mitgliedschaft und würden uns darüber freuen, wenn Sie uns dabei helfen unser Netzwerk und Wirkungsfeld weiter auszubauen, indem Sie ein Mitglied werben

RUNDBRIEFVERWALTUNG

Dies ist ein Mitgliederrundbrief für Slow Food Deutschland. Sie möchten derartige Informationen nicht mehr erhalten oder die Empfänger-Adresse ändern? Dann schicken Sie uns eine Email: newsletter@slowfood.de

IMPRESSUM

Slow Food Deutschland e. V.
Luisenstraße 45
10117 Berlin
V.i.S.d.P. Dr. Ursula Hudson
Vereinssitz Berlin/Amtsgericht Charlottenburg VR 34593 B
Finanzamt Berlin für Körperschaften I, 1127-677-67739
UstID: DE180786979

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