Mitgliederrundbrief: März 2018

Liebe Slow-Food-Mitglieder,

das Slow Thema „Klimawandel und Ernährung“ bleibt im Zuge aktueller Entwicklungen ein ganz zentrales für unsere Vereinsarbeit. Deshalb werden wir das Thema weiterhin kommunikativ begleiten - und bespielen dieses im Laufe des Jahres weiterhin auch mit der Slow-Food-Klimakampagne, die unter dem Namen Food for Change fortgeführt wird. Auch bei der Biofach 2018 war das Thema Bestandteil eines Podiums, an dem wir uns beteiligten. Dass die Diskussionen um die Wechselwirkungen zwischen Ernährung und Klima kompliziert sind und manchmal in die falsche Richtung gehen, wenn etwa Tiere an sich für den Treibhausgasausstoß verantwortlich gemacht werden, statt das System kritisch zu hinterfragen, macht deutlich, dass noch ein weiter Weg der Aufklärungsarbeit diesbezüglich vor uns liegt. Warum wir uns vor allem auch beim Klima die Systemfrage stellen müssen, Tiere in Weidehaltung sogar Klimaretter statt -killer sein können und wie der Klimawandel unsere Teller erreicht, lesen Sie >> hier.

Aus aktuellem Anlass möchten wir den heutigen Brief an Sie auch gerne nutzen, um Sie auf ein sehr wichtiges und brennendes Thema aufmerksam zu machen: In Deutschland droht die Wanderschäferei bald Geschichte zu werden. Denn als eines der wenigen EU-Länder verweigert Deutschland Schäfern eine Weidetierprämie. Um auf die Existenzkrise der erwerblichen Schäferei aufmerksam zu machen, demonstrierten Schäfer aus ganz Deutschland deshalb am 13. März vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin und forderten eine Weidetierprämie. Wir bei Slow Food unterstützen diese und damit auch die Demonstration. Sie ebenfalls? Dann unterschreiben Sie die >> Petition „Rettet die letzten Schäfer/innen Deutschlands“ auf change.org. Vielen Dank für Ihre Hilfe!

Weiter geht es mit unserer Ernährungssouveränität. Diese wird immer mehr durch Konzerne beeinträchtigt und verringert, indem sie unsere Lebensmittel patentieren. Damit beanspruchen sie die Vermehrungshoheit für sich und zwingen Lebensmittelerzeuger in die Abhängigkeit. Deshalb ist die >> Meldung von „no patents on seeds“ über eine weitere Patentierung des Europäischen Patentamtes auf Melonen umso beunruhigender. Daher unterstützen wir die Mitmach-Aktion „Vielfalt statt Macht“, welche die Heinrich-Böll-Stiftung, OpenSourceSeeds-Agrecol und Aktion Agrar gemeinsam initiiert haben, um auf die Notwendigkeit von Saatgutfreiheit und Anerkennung von Saatgut als Gemeingut aufmerksam zu machen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger konnten Open Source lizensiertes Tomaten-Saatgut der Sorte „Sunviva“ kostenlos bestellen. Die Aktion lief so gut, dass das Saatgut innerhalb von zwei Tagen schon aus war. Mehr Informationen zur Aktion erhalten Sie >> hier

Den Mitgliederrundbrief finden Sie auch immer im Mitgliederbereich auf Confluence.

Mit herzlichen Grüßen, 

Ursula (Hudson)

Aktuelles

1) Kinotipp: 

Am 15. März startet der Naturfilm "Unsere Erde 2" der BBC Earth Films bundesweit im Kino. Die Wildtier-Dokumentation nimmt die Zuschauer mit auf die Reise um die Welt im Laufe eines einzigen Tages. Der Dokumentarfilm ist der Nachfolgefilm von "Unsere Erde" aus dem Jahr 2007. Gerade weil uns das Thema Artenschutz und Biodiversität so wichtig ist unterstützt Slow Food Deutschland e. V. den Film als Partner. 

2) Ausstellung „Geschmack der Regionen – Obst und Gemüse neu entdeckt!“: 

Slow Food Deutschland ist Kooperationspartner einer Wanderausstellung des Deutschen Gartenbaumuseums in Erfurt mit dem Thema „Geschmack der Regionen – Obst und Gemüse neu entdeckt!“. Sie wird in den kommenden Jahren von Erfurt aus in verschiedenen Regionen Deutschlands gezeigt. Ziel ist es, viele Menschen für die reich gedeckte Tafel zu interessieren, die uns (fast) vergessenes Obst und Gemüse aus heimischem Anbau bieten kann. Ein Teil dieser interaktiven und unterhaltsamen Ausstellung ist für Beiträge lokaler Akteure reserviert, die Obst- und Gemüseraritäten ihrer Region vorstellen. Dafür kooperiert das Deutsche Gartenbaumuseum mit Slow Food Deutschland e. V.  In Erfurt und Heilbronn, zwei der bereits feststehenden Stationen der Ausstellung, unterstützen unsere Convivien bei der Realisierung und integrieren u. a. Arche-Passagiere. Mehr Infos zur Ausstellung >> hier.

3) Online Bio-Balkon Kongress: 

Im Zeitraum vom 20.03. bis 30.03.2018 veranstaltet die Berliner Balkongärtnerin Birgit Schattling, die auch Slow-Food-Mitglied ist, einen Online Bio-Balkon Kongress. 34 Experten geben ihr Wissen und ihre Erfahrungen zum Gärtnern auf kleinem Raum in einem Video-Interview preis. Themenschwerpunkte sind Selbstversorgung und Naturvielfalt auf dem Balkon. Die Interviews spannen einen Bogen von den Grundlagen des biologischen Gärtnerns über Säulenobst, Winteranbau, vertikalem Gärtnern und Sprossenzucht hin zu gesunder, grüner Ernährung. Weitere Schwerpunkte sind eine bienenfreundliche Balkongestaltung, Ganzjahresvogelfütterung, Wurmkisten und sogar mietrechtliche Belange. Diese Videos werden während der Kongresszeit für jeweils 24 Stunden online gestellt. Kostenlose Anmeldung unter www.bio-balkon-kongress.com.

Slow Food Youth:

1) Netzwerktreffen:  

Das Slow Food Youth Deutschland Netzwerktreffen steht wieder an und findet vom 11. - 13. Mai in der Nähe von Kassel statt. Das Anmeldeformular kann ab sofort >> hier heruntergeladen werden. Weitere Informationen finden Sie im folgenden >> Facebook-Event. Beim Netzwerktreffen sind alle jungen (und junggebliebenen) Slow Foodies willkommen, aber auch diejenigen, die Interesse haben mehr über Slow Food Youth zu erfahren. Wenn Sie potenzielle Interessierte in Ihrem Convivium oder Umfeld haben, leiten Sie ihnen doch das Anmeldeformular zum Netzwerktreffen weiter. Darüber freuen wir uns!

2) Slow Food Youth Akademie geht in die zweite Runde: 

Vom 23. bis 25. März findet das Auftaktwochenende für die Slow Food Youth Akademie 2018 in der „Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide“ statt. Bei dieser Gelegenheit werden das Fundament sowie das Grundlagenwissen für eine gute Zusammenarbeit während der gesamten Akademie-Periode gelegt. Die Teilnehmenden beschäftigen sich mit Fragen wie: Was ist aus der Slow-Food-Sicht ein gutes Lebensmittel, was sind die Ziele von Slow Food.

Fallstudien für die Slow Food Youth Akademie 2018: Wir liefern kreative Ideen für Ihre Herausforderungen!

Wie können Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln für die jüngere Zielgruppe wieder schmackhafter gemacht und die Sortenvielfalt so erhöht bzw. gesichert werden? Welche Vertriebsstrukturen, Netzwerke und Verbraucheransprache ist nötig, um aus Wildfleisch eine echte Alternative für bewussten Fleischkonsum zu schaffen? Das sind zwei der Fragen, mit denen sich Betriebe im vergangenen Jahr an die SFY Akademie gewendet haben. Diese Chance besteht auch 2018 . Wir möchten zusätzlich zum regulären Programm die kollektive Intelligenz und die innovativen Ideen der Akademieteilnehmenden nutzen, um reale Fallstudien zu bearbeiten. Für diese Fallstudien sind Organisationen und Unternehmen aus dem Slow-Food-Netzwerk eingeladen, an die SFY Akademie heranzutreten, um gemeinsam Herausforderungen zu meistern. Die Bereiche Vertrieb und Produktion können damit zukunftsweisend umgestaltet werden, um neue Zielgruppen zu erschließen, alte Sorten wieder bekannt und beliebt zu machen, neue Kreationen auf dem Markt einzuführen. Wir freuen uns, wenn auch Sie Interesse haben, unseren Nachwuchs vor spannende Herausforderungen zu stellen oder Sie dafür passende Betriebe kennen und ihnen diesen Aufruf weiterleiten. Die konkrete  Aufgabenstellung für Fallstudien müssen bis zum 19.03.2018, zusammengefasst auf maximal zwei A4 Seiten, per E-Mail an Slow Food geschickt werden: sfyakademie@slowfood.de. Den Aufruf mit allen Informationen zu den nötigen Angaben finden Sie >> hier.

Slow Food in den Medien: Eine Auswahl an Online-Highlights zum Nachhören und Nachlesen

Unsere Arche des Geschmacks und ihre neuen Passagiere konnten sich in den letzten Wochen über eine besonders große mediale Aufmerksamkeit freuen. Über die Arche des Geschmacks generell schrieb jüngst das >> Enorm Magazin. Zum Luikenapfel erschienen u. a. Beiträge in den >> Stuttgarter Nachrichten, der >> Stuttgarter Zeitung, sowie der >> Ludwigsburger Krieszeitung

Über die Ausstellung: „Geschmack der Regionen – Obst und Gemüse neu entdeckt!“ in Erfurt, bei der das Convivium Weimar-Thüringen tatkräftig unterstützt, berichten der MDR mit einer >> TV-Sendung und >> T-Online

Die „95 Thesen für Kopf und Bauch“-Veranstaltung zum Thema „Einkaufen“ griff der >> Gießener Anzeiger ausführlich auf.

Und die >> Passauer Neue Presse informiert über das Goldene Schiff, einem unserer Genussführer-Restaurants, welchem Rechtsradikale mit Vandalismus drohen. Ihnen stößt auf, dass sich dort unter anderem Vertreter der Grünen treffen. Wir finden es bemerkenswert, dass sich Familie Wolf dagegen wehrt und stehen hinter ihnen!

Spenden für Slow Food

1_bilder-bilder-jetzt_spenden_klein.jpg

Spenden für Slow Food: Unterstützen Sie unsere Arbeit durch Ihre Spende. Hier können Sie unsere Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen durch eine Spende unterstützen. Slow Food Deutschland führt schon jetzt eine Vielzahl an Bildungsprojekten durch, um Kinder und Jugendliche zu Themen rund um das Lebensmittelsystem und globale Zusammenhänge zu informieren und sensibilisieren. Unsere Bildungsprojekte verbinden die Theorie stets mit der Praxis. Helfen Sie uns jetzt dabei unser Bildungs- und Fortbildungsprogramm auszuweiten und so viele junge Menschen wie möglich dadurch zu erreichen.

Werden Sie Mitglied, falls Sie noch keines sind, oder werben Sie ein Mitglied, so Sie schon eines sind: Wollen wir, dass sich Slow Food Deutschland weiter so entwickelt wie in den letzten Jahren: wollen wir uns unsere Unabhängigkeit erhalten, dann sind steigende Mitgliederzahlen das beste Fundament für diese Entwicklung. Wir danken Ihnen deshalb für Ihre bestehende Mitgliedschaft und würden uns darüber freuen, wenn Sie uns dabei helfen unser Netzwerk und Wirkungsfeld weiter auszubauen, indem Sie ein Mitglied werben

RUNDBRIEFVERWALTUNG

Dies ist ein Mitgliederrundbrief für Slow Food Deutschland. Sie möchten derartige Informationen nicht mehr erhalten oder die Empfänger-Adresse ändern? Dann schicken Sie uns eine Email: newsletter@slowfood.de

IMPRESSUM

Slow Food Deutschland e. V.
Luisenstraße 45
10117 Berlin
V.i.S.d.P. Dr. Ursula Hudson
Vereinssitz Berlin/Amtsgericht Charlottenburg VR 34593 B
Finanzamt Berlin für Körperschaften I, 1127-677-67739
UstID: DE180786979

Inhaltspezifische Aktionen