Mitgliederrundbrief: Oktober 2018

Liebe Slow-Food-Mitglieder,

Ein Thema, das uns ganz zentral in den nächsten Jahren beschäftigen wird, ist das der so genannten „Gemeinschaften“, der Communities, die künftig unseren Verein erweitern und bereichern werden. Beim internationalen Slow-Food-Kongress in Chengdu (China) 2017, wurde mit der Erklärung von Chengdu das Community-Konzept verabschiedet, um Menschen die Möglichkeit zu geben, sich Slow Food jenseits der normalen Mitgliederstrukturen anzuschließen. So gehört ja schon jetzt z.B. das Terra-Madre-Netzwerk aus Erzeugern zum Verein, ohne zahlenmäßig erfasst und vereinsintern eingebunden zu sein. Dies soll sich nun ändern. Interessant und wichtig ist das Konzept vor allem für Länder des globalen Südens, in denen das Mitgliedermodell nicht funktioniert und in Ländern, in denen es keine nationalen Strukturen gibt. Slow Food ist weltweit in 170 Ländern aktiv und in weniger als 15 gibt es einen nationalen Verein, was die Bedarfslage unterstreicht. In Deutschland werden wir die funktionierenden Mitglieder- und Convivien-Strukturen keineswegs auflösen, aber auch wir möchten überlegen, wie wir das Konzept für uns sinnig umsetzen und nutzen können. Dabei liegt die individuelle Umsetzung des Konzeptes in Ländern, in denen es nationale Strukturen gibt, beim nationalen Verein. In Deutschland ist allein der Vorstand von Slow Food Deutschland befugt, die Rahmenbedingungen für das Konzept festzulegen und über eine Aufnahme in den Verein als Community zu entscheiden. Wir bitten die Convivien also ausdrücklich, nicht selbst anzufangen, in diese Richtung zu arbeiten. Es wäre aber hilfreich, wenn sich die Convivien Gedanken darüber machen würden, zu welchen Themen oder um welche Netzwerke Communities gegründet werden könnten. So kann es beispielsweise Sinn machen, dass sich rund um einen Arche-Passagier eine Gemeinschaft gründet, die sich für dessen Erhalt einsetzt. 

Zur Ausarbeitung eines konkreten Vorschlags zum Thema Communities hat Slow Food Deutschland eine dafür vorgesehene Arbeitsgruppe bestehend aus Aktivisten, SF Geschäftsstelle und Vorstand gegründet, die innerhalb des nächsten Jahres einen Vorschlag erarbeiten wird, über den dann mit einer Satzungsänderung bei der nächsten Mitgliederversammlung im Sommer 2019 entschieden werden soll. Erste Telkos dazu haben schon stattgefunden. Danach hoffen auch wir mit der Gründung einiger thematischer und Berufsgruppen-spezifischen Communities zu beginnen.  Bei der nächsten CVL-Tagung werden wir das Thema auf aufgreifen und auf Basis der ersten Ergebnisse aus der Arbeitsgruppe diskutieren. 

Ansonsten laufen aktuell diverse Aktionen und Kampagnen im Netzwerk, darunter zum Beispiel auch eine EU-Bürgerinitiative (ECI) zum Ende der Käfighaltung, die Slow Food in Zusammenarbeit mit anderen Partnern durchführt. Ein Jahr lang sammeln wir mit dieser Petition Unterschriften, um das unwürdige Leben von Tieren in Käfigen zu beenden. Wir wollen dies europaweit gesetzlich verankert sehen! Unterschreiben Sie jetzt die Petition „End of cage“ für bessere Tierhaltungsbedingungen für Nutztiere. Direkt zur Petition geht es >> hier.  

Auch die Slow-Food-Klimakampagne ist seit Terra Madre Salone del Gusto unter dem Namen „Food for Change“ in die zweite Runde gegangen. Mit der Kampagne „Food for Change“ klärt Slow Food über klimafreundliche Handlungsalternativen auf, denn das Lebensmittelsystem gehört zu den Hauptantreibern des Klimawandels. Informationen zur Kampagne finden Sie >> hier. Auf Youtube haben wir auch das >> Kampagnenvideo geteilt, welches aufzeigt, dass regionale Wertschöpfungsketten und bei tierischen Produkten vor allem die Freilandhaltung eine deutlich niedrigere Klimabilanz aufweisen. Es gibt also viel, was wir als verantwortungsbewusste Verbraucher tun können, um das Klima zu schonen, zum Beispiel indem wir den Wert tierischer Produkte erkennen und uns zurück auf den Sonntagsbraten besinnen: Einmal oder wenige Male die Woche Fleisch aus artgerechter Freilandhaltung genießen, schmeckt besser, ist ethischer und schont das Klima und die Umwelt. Das Video können Sie gerne in Ihren Netzwerken teilen und mithelfen, das Thema Klimawandel und Ernährung in die Welt zu tragen.  

Während die EU-Aktionstage Good Food Good Farming gerade hinter uns liegen, zu denen Sie auch Impressionen auf unserer Webseite und auf Facebook finden, stehen diesen Herbst weitere spannende Termine an, bei denen wir Sie gerne begrüßen würden. Zu den Terminen diesen Herbst zählen: Die Messe Slow Schaf - Gutes und Schönes von Schaf und Ziege (01.-04.11.2018, Münsingen), die Green Markets – Öko-Marketingtage 2018 der BESH mit einem Vortrag zum Thema Qualität aus Slow-Food-Sicht (12.-13.11.2018, Kirchberg an der Jagst), „Wie essen wir morgen?“ – Eine Tagung zur Zukunft unseres Ernährungssystems von AöL in Kooperation mit demeter und Slow Food Deutschland (21.11.2018, Fulda) und der Bodentag 2018: Gesunder Boden – Gesunde Lebensmittel der Interessengemeinschaft gesunder Boden e.V. (27.11.2018, Neunburg vorm Wald).

Den Mitgliederrundbrief finden Sie auch immer im Mitgliederbereich auf Confluence.

Herzliche Grüße, Ihre

Ursula (Hudson)

Wichtige Informationen für Sie

Politisches Engagement im Verein: Zivilgesellschaft mobilisieren!

Um die Ernährungswende anzustoßen muss die Zivilgesellschaft noch stärker und lauter werden und konstanten Druck auf die Politik ausüben und deren Industrie begünstigende Entscheidungen an den Pranger stellen. Unsere Zukunft steht auf dem Spiel! Deshalb suchen wir Menschen aus dem Verein, die die politische advocacy Arbeit und die Mobilisierung in der Zivilgesellschaft vorantreiben wollen. Wir suchen deshalb strategisch, aktive, politische Menschen, die sich in den nächsten 3-4 Jahren politisch engagieren möchten und bereit sind, darüber auch Rückmeldung an den Verein zu geben. Können Sie sich vorstellen, uns bei der politischen Arbeit zu unterstützen? Politische Entscheidungen auf nationaler und EU-Ebene zu verfolgen und uns darüber zu berichten? Netzwerkarbeit zu betreiben und Gespräche mit Politikern zu führen? Wenn diese Punkte oder auch nur ein Teilbereich auf Sie zutreffen, dann melden Sie sich bitte bei Sharon Sheets in der Geschäftsstelle von Slow Food Deutschland unter: s.sheets@slowfood.de.

Slow Food Youth Akademie 

Bewerbungsphase für die Slow Food Youth Akademie 2019 beginnt am 05. November:

Die Slow Food Youth Akademie (SFYA) ist ein interaktives Weiterbildungsprogramm für Nachwuchskräfte zwischen 18 und 35 Jahren. Auch 2019 wird diese wieder stattfinden, wie jedes Jahr mit 25 jungen Interessierten, die sich ab dem 05. November auf einen der Plätze bewerben können.

Die Slow Food Youth Akademie richtet sich an Auszubildende ebenso wie an berufserfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Studierende. Der Großteil von ihnen kommt aus der Gastronomie, der Landwirtschaft und der Lebensmittelbranche. An acht gemeinsamen Wochenenden im Laufe eines Jahres beschäftigen sie sich mit den Strukturen, den Herausforderungen sowie den Chancen von Nahrungsmittelproduktion. Ziel ist es, die Teilnehmenden in ihrer kritischen Auseinandersetzung mit unserem aktuellen Lebensmittelsystem zu unterstützen. Dabei lernen sie heute, kluge Entscheidungen für morgen zu treffen sowie beruflich verantwortungsvoll und souverän zu handeln. Unterstützt werden sie von Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, der Landwirtschaft, der Fischerei und dem weiterverarbeitenden Lebensmittelhandwerk – von Menschen, die bereits zukunftsfähig wirtschaften und ihre Erfahrung weitergeben. Wissen wird während des Akademiejahres in Theorie und Praxis vertieft. Es geht auf den Acker, in die Backstube, die Käserei und die Fleischerei, um sich dort mit unseren Grundnahrungsmitteln zu beschäftigen – mit allen Sinnen und Verstand. Im Gepäck haben die jungen Erwachsenen anschließend innovative Ideen, die sie bei ihrem Arbeitgeber und/oder ihrer Bildunsgeinrichtung einfließen lassen.

Nach dem großen Erfolg der ersten beiden Akademiejahre, startet die Bewerbung für 2019 ab dem 5. November 2018. Kennen Sie junge Erwachsene für die die Infos von Interesse sein könnten? Dann leiten Sie die Informationen gerne weiter.

Für die Bewerbung benötigen wir:

• ein ausgefülltes Bewerbungsformular

• einen Lebenslauf (max. eine DIN A4 Seite) 

• ein Motivationsschreiben (max. eine DIN A4 Seite), in dem du uns beschreibst, warum gerade du für die SFYA geeignet bist und sie bereichern wirst.

Das Bewerbungsformular sowie die Details zu den Rahmenbedingungen wie Programm, Termine und Auswahlverfahren findest du unter: slowfoodyouth.de/akademie. Deine Unterlagen kannst du bis zum 3. Februar 2019 per E-Mail an sfyakademie@slowfood.de einsenden.

Slow Food in den Medien: Ein paar der Online-Highlights zum Nachhören und Nachlesen

Zum kürzlich erschienen neuen Slow Food Genussführer Deutschland sind schon diverse Berichterstattungen im Radio sowie in Print- und Online-Medien erschienen, unter anderem in der Süddeutschen Zeitung, mdr kultur und in der Hannoverschen Zeitung. 

In einer Ausgabe des LE MONDE Diplomatique zum Thema Ernährung erschien unter anderem ein Beitrag von Ursula Hudson mit dem Titel "Die Essenmacher. Was die Lebensmittelindustrie anrichtet".

In der Dokumentation des BR TV zum Thema „Zum Fressen gern - Welche Rechte haben Tiere?“ erschien unter anderem ein Interview mit unserem Schatzmeister Rupert Ebner. Die Doku können Sie >> hier anschauen. 

Allgemeine Veranstaltungstipps und Hinweise

Ausschreibung für Gastronomen der Heinz Sielmann Stiftung:

Die Heinz Sielmann Stiftung sucht ab Frühjahr 2019 einen Pächter für die Gastronomie im Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen. Zur Ausschreibung geht es >> hier.

Ernährungsräte vernetzen sich in Frankfurt:

Aus der Einladung des Ernährungsrats Frankfurt: „ Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde des Ernährungsrates Frankfurt, vom 23.-25. November richten wir in unserer schönen Stadt den 2. Kongress der deutschsprachigen Ernährungsräte aus, der mit einem „Frankfurter Aufruf" enden soll. Wer Interesse an der Arbeit der Ernährungsräte hat, kann nicht nur bei uns mitmachen, sondern sich auch zum Kongress anmelden. Eine Einladung hierzu ist hier zu finden: https://ernaehrungsrat-frankfurt.de/kongress/.“

Spenden für Slow Food

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Spenden für Slow Food: Unterstützen Sie unsere Arbeit durch Ihre Spende. Hier können Sie unsere Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen durch eine Spende unterstützen. Slow Food Deutschland führt schon jetzt eine Vielzahl an Bildungsprojekten durch, um Kinder und Jugendliche zu Themen rund um das Lebensmittelsystem und globale Zusammenhänge zu informieren und sensibilisieren. Unsere Bildungsprojekte verbinden die Theorie stets mit der Praxis. Helfen Sie uns jetzt dabei unser Bildungs- und Fortbildungsprogramm auszuweiten und so viele junge Menschen wie möglich dadurch zu erreichen.

Werden Sie Mitglied, falls Sie noch keines sind, oder werben Sie ein Mitglied, so Sie schon eines sind: Wollen wir, dass sich Slow Food Deutschland weiter so entwickelt wie in den letzten Jahren: wollen wir uns unsere Unabhängigkeit erhalten, dann sind steigende Mitgliederzahlen das beste Fundament für diese Entwicklung. Wir danken Ihnen deshalb für Ihre bestehende Mitgliedschaft und würden uns darüber freuen, wenn Sie uns dabei helfen unser Netzwerk und Wirkungsfeld weiter auszubauen, indem Sie ein Mitglied werben

RUNDBRIEFVERWALTUNG

Dies ist ein Mitgliederrundbrief für Slow Food Deutschland. Sie möchten derartige Informationen nicht mehr erhalten oder die Empfänger-Adresse ändern? Dann schicken Sie uns eine Email: newsletter@slowfood.de

IMPRESSUM

Slow Food Deutschland e. V.
Luisenstraße 45
10117 Berlin
V.i.S.d.P. Dr. Ursula Hudson
Vereinssitz Berlin/Amtsgericht Charlottenburg VR 34593 B
Finanzamt Berlin für Körperschaften I, 1127-677-67739
UstID: DE180786979

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