Presseinformation - EU-Fischereipolitik muss Überfischung stoppen fordern Verbände und Bürger mit öffentlicher Aktion auf Sylt

PRESSEINFORMATION Berlin - 13. August 2012

SLOW FOOD Presseinformation | EU-Fischereipolitik muss Überfischung stoppen fordern Verbände und Bürger mit öffentlicher Aktion auf Sylt

Die Überfischung unserer Meere muss gestoppt werden, sonst droht der Abschied vom Fischfang – diese Botschaft tragen Verbände am 21. August auf Sylt an die Politik und die Öffentlichkeit.

Sie tun dies im Rahmen der Europäischen Fischwochen, die von der Kampagne OCEAN2012 organisiert werden. Slow Food Deutschland e.V., gemeinsam mit dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED), der Lighthouse Foundation, der Fair Oceans und OCEAN2012 laden (Europa-)Abgeordnete der Region zu einem Gespräch über die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik nach Sylt ein.

Am Strand von Kampen/Strandhaube (Sylt) setzt am gleichen Tag eine Menschenkette in Fischform ein Zeichen für das Engagement für eine nachhaltige Fischerei. Dazu wird eine Fischsuppe gekocht und ausgegeben, in der Fisch die exquisite Nebenrolle spielt. Für den frischen Fischfond werden alle Teile des Fisches verwendet. Nichts wird vergeudet – auch damit verdeutlicht das Gericht den Wert des Lebensmittels Fisch. In begleitenden Podiumsgesprächen diskutieren Dr. Ursula Hudson (Slow Food Deutschland e.V.), Dr. Nina Wolff (OCEAN2012), Francisco Mari (EED), Jens Ambsdorf (Lighthouse Foundation) und Johannes King (Söl'ring Hof, Sylt) mit den Europaabgeordneten die Reformansätze der EU-Fischereipolitik und die prekäre Situation der Fischbestände weltweit.

Stoppt die Überfischung! Öffentliche Aktion auf Sylt
Datum: 21.August 2012
Ort: 25999 Kampen (Sylt), Hauptstrand Kampen, Podest Sturmhaube
Zeit: 14:30h

Raubbau am Meer
Die Hälfte der untersuchten Fischbestände im Nordatlantik und in angrenzenden Gewässern ist überfischt, im Mittelmeer sind es sogar 80%. Beliebte Arten wie der Blauflossenthunfisch, der Nordatlantische Kabeljau, Wildlachs und Schwertfisch sind in einigen Regionen schwer bedroht. Rückwürfe unerwünschter Fänge sind eine Tragödie für die Umwelt und eine gigantische Verschwendung von Lebensmitteln. Fast 30 Millionen Tonnen kommerziell uninteressante Arten von Fischen und Meereslebewesen werden jährlich mitgefischt und tot oder verwundet ins Meer zurückgeworfen. Industrielle Fangmethoden und regelmäßig zu hoch angesetzte Fangquoten haben zur Überfischung unserer Meere und zur Schädigung der Meeresökosysteme geführt. Auch die Gemeinden an den Küsten und die Kleinfischer sind bedroht, durch den Verlust ihrer traditionellen Lebensweise und teils auch ihrer Lebensgrundlage. In vielen Ländern vor allem des Südens der Erde ist Fisch eine der wichtigsten Eiweißquellen der Bevölkerung und zugleich das nach Erdöl bedeutendste Handelsgut. Durch die Konkurrenz mit industriellen Fangflotten aus der EU und anderen Staaten sowie dem wachsenden Export der begehrten Fischprodukte in den Norden geraten die Ernährungssicherheit und die regionale Wertschöpfung in Gefahr.

Forderung nach einer nachhaltigen, regionalen Fischerei
Aus diesem Grund fordert Slow Food Deutschland dringend, das Ende der Überfischung mit politischen Mitteln herbeizuführen. Erhaltung und Wiederaufbau der Fischbestände und Meeresökosysteme weltweit muss eine politische Priorität sein. Die neue Gemeinsame Fischereipolitik der EU muss die nachhaltige, regionale Fischerei stärken und zerstörerische Fangmethoden beenden. Eine verantwortliche Küstenfischerei trägt zum Erhalt der lokalen Ökosysteme bei und stärkt die regionale Wirtschaft. Daher muss der nichtindustriellen Fischerei in Europa aber vor allem auch in Entwicklungsländern ein bevorzugter und fairer Zugang gewährt werden.

Über Slow Food

  • Slow Food ist eine weltweite Vereinigung von bewussten Genießern und mündigen Konsumenten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Kultur des Essens und Trinkens zu pflegen und lebendig zu halten.
  • Slow Food fördert eine verantwortliche Landwirtschaft und Fischerei, eine artgerechte Viehzucht, das traditionelle Lebensmittelhandwerk und die Bewahrung der regionalen Geschmacksvielfalt.
  • Slow Food bringt Produzenten, Händler und Verbraucher miteinander in Kontakt, vermittelt Wissen über die Qualität von Nahrungsmitteln und macht so den Ernährungsmarkt transparent.
  • Slow Food ist eine Non-Profit-Organisation


Weitere Informationen: www.slowfood.de

Pressekontakt

Pressekontakt:

Anke Klitzing
Öffentlichkeitsarbeit und Presse
Slow Food Deutschland e.V.  
Luisenstr. 45          
10117 Berlin                  
Tel. 030-609 886 761          
Mob:0152-2329 7384

Fax:030-246 259 41     

E-Mail: a.klitzing@slowfood.de

Wolf Günthner
Pressesprecher          
Slow Food Deutschland e.V.  
Im Guckvor 15            
71336 Waiblingen                  
Tel. 07151-920240 

Mob: 0171-317 6442         
Fax: 07151-920242                        
E-Mail: presse@slowfood.de                            

                                                                       

IMPRESSUM

Slow Food Deutschland e. V.
Luisenstraße 45
10117 Berlin

Inhaltspezifische Aktionen