PM Weltbodentag 2013: Die Bedeutung des gesunden Bodens für unser Essen

Weltbodentag 2013: Die Bedeutung des gesunden Bodens für unser Essen

Ein fruchtbarer Boden ist die Grundlage für die Erzeugung unserer Lebensmittel. Aus diesem Grund müssen wir ihn pflegen und erhalten, durch verantwortungsvolle, nachhaltige Landwirtschaft und das Zusammenwirken von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Kommentar zum Weltbodentag 2013 von Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende, Slow Food Deutschland e.V.

Slow Food Deutschland tritt für eine nachhaltige und lebendige Kultur des Essens und Trinkens ein, und dazu gehört ganz klar auch der Einsatz für einen gesunden, fruchtbaren Boden. Der Boden ist die Grundlage für 99,7% unserer Lebensmittel, und die allermeisten davon werden landwirtschaftlich erzeugt. Landwirtschaft aber spielt sich nicht nur über der Erdoberfläche ab. Der Boden ist ein komplexes Ökosystem, dessen Gleichgewicht – und dadurch die Fruchtbarkeit – durch das physikalische und biochemische Zusammenwirken von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen entstehen. Neben der Lebensmittelerzeugung hat der Boden wichtige Funktionen als Kohlenstoffspeicher und Wasserfilter.

Es gibt keinen technologischen Ersatz für den Boden – und diese kostbare Ressource ist in Gefahr. Erosion, Verschmutzung und Vergiftung, Auslaugung durch Monokulturen und intensive Landwirtschaft, Übersäuerung, Überdüngung und Versiegelung durch Beton oder Asphalt lassen den Bestand an fruchtbarem Ackerland bedrohlich schrumpfen. Je mehr fruchtbare Böden verschwinden, desto höher wird der Druck auf die übrigen Flächen, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren – ein Teufelskreis.

Für einen fruchtbaren Boden ist neben einer zukunftsschauenden Bodennutzungspolitik vor allem eine verantwortungsvolle Landwirtschaft unerlässlich – eine Landwirtschaft, die den Boden nicht auslaugt oder vergiftet sondern aktiv zur Bodengesundheit beiträgt. Dazu gehört der weitgehende Verzicht auf chemische Düngemittel und Pestizide, nachhaltiges Wasser- und Abfallmanagement aber auch eine Fruchtfolge, die Heuwiesen, Weiden und wiederkäuende Tiere mit einschließt. Wiederkäuer in ihren angemessenen und artgerechten Haltungsformen sind von zentraler Bedeutung für den Erhalt von Ökosystemen, ebenso wie für unser Weltklima – und das im positiven Sinne! Sie erhalten Grasland, ihr Mist ist natürlicher Dünger, und als Raufutterfresser verwerten die Wiederkäuer, was wir nicht verdauen können und wandeln es für uns in nahrhafte, gesunde, wohlschmeckende Lebensmittel um: Milch und Fleisch.

Seit einem Jahr ruft die internationale Kampagne Save our soils – Rettet unsere Böden dazu auf, die Situation der weltweit bedrohten Böden zu verbessern. Auch Slow Food Deutschland e.V. hat sich dem Aktionsbündnis aus zahlreichen Organisationen – darunter die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen –  angeschlossen, denn nur ein nachhaltiger Umgang mit dem Boden kann auch in Zukunft gute, saubere und faire Lebensmittel für alle garantieren.

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[Foto (c) Slow Food Deutschland/Franziska Raese. Für Pressefotos schreiben Sie bitte an: a.klitzing@slowfood.de]

Weitere Informationen:
www.rettetunsereboeden.de

Über Slow Food

Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.

Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin. Die Slow Food Bewegung zählt Ende 2013 in Deutschland über 13.000 Mitglieder in rund 80 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. www.slowfood.de

Pressekontakt Slow Food Deutschland

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