PM Einkaufswagenballett für einen Wegwerfstopp für Supermärkte

Einkaufswagenballett für einen Wegwerfstopp für Supermärkte

Valentin Thurn startet Kampagne „Leere Tonne“ mit Foodsharing, Slow Food Youth und Aktion Agrar

Pressemitteilung: Berlin, 4. Juli 2015

Am Freitagabend, den 3. Juli stellten das Lebensmittel-Retter-Netzwerk Foodsharing und Aktion Agrar sowie Slow Food Youth Deutschland eine neue Kampagne gegen Lebensmittelverschwendung vor. Mit einem Online-Appell und Aktionsmaterial wollen sie MitbürgerInnen und PolitikerInnen zum Handeln auffordern.

Der Dokumentarfilmer Valentin Thurn ist Mitinitiator der neuen Kampagne. Er erklärte: „In den Tonnen landen wertvolle Lebensmittel, für deren Herstellung Menschen schwer gearbeitet haben und große Mengen Rohstoffe, Wasser und Energie verbraucht wurden. Mit der in Deutschland weggeworfenen Menge, rund 18 Millionen Tonnen jährlich, wäre eine LKW-Karawane vollends ausgelastet, die von Kapstadt nach Berlin reichen würde.“

Angesichts dieser Verschwendung fordert die Kampagne „Leere Tonne – Wegwerfstopp für Supermärkte“ ein Gesetz nach dem Vorbild Frankreichs. Dort müssen Supermärkte nun unverkaufte Ware vergünstigt anbieten sowie an soziale Organisationen über Abnahme-Vereinbarungen weitergeben. Die Verfütterung an Tiere soll ermöglicht werden. Was nicht mehr für den Verzehr geeignet ist, soll als letzte Möglichkeiten getrennt der Kompostierung oder über Biogasanlagen und Müllverbrennungen energetisch verwertet werden.

Thurn: „2013 hat der Bundestag bereits beschlossen, die Menge der weggeworfenen Lebensmittel bis 2020 zu halbieren. Es passiert jedoch wenig und die Regierung konzentriert sich einseitig auf die Verbraucher. Dabei kommt Supermärkten eine Scharnierfunktion zu: Sie werfen selbst viele Tonnen essbarer Lebensmittel weg. Und sie entscheiden durch ihre Beschaffungspraxis mit darüber, wie viel Gemüse als unverkäuflich deklariert auf den Äckern verbleibt. Durch ihre Werbung und Kaufanreize mittels Sonderangeboten und Großgebinden beeinflussen sie schließlich auch, ob KonsumentInnen mehr nach Hause tragen, als sie eigentlich benötigen.“

Die Kampagne im Internet: www.leeretonne.de

Für Rückfragen:

Jutta Sundermann, Aktion Agrar, 0175 – 86 66 76 9

Valentin Thurn, foodsharing e.V., 0163 – 54 89 35 3

Frederik Schulze-Hamann, Slow Food Youth Deutschland, 0176 – 82 11 58 16

[Rechnung zur LKW-Kolonne: 18 Millionen Tonnen Lebensmittel, verteilt auf 720.000 LKW, die je 25-28 Tonnen Zuladung haben dürfen und rund 19 Meter lang sind – entspricht rund 13.680 km]

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